27. Juli 2010

Sonntags- (Dienstags-)blumen (Eingestellt am 27.07.2010)




Diesmal habe ich die Gelegenheit des Abschieds - Grillens genutzt und einige der Blumen im Hang - Garten von Anands Chef fotografiert. Die Lichtverhältnisse waren zwar am fortgeschrittenen Abend nicht gerade ideal, aber die Sommer - Stauden leuchteten auch im Dämmerlicht und konnten von mir schlichtweg nicht ausser Acht gelassen werden.


 

 


Ein Tor für Chinatown (Eingestellt am 27.07.2010)



Ottawas Chinatown war bisher eine kleine Ansammlung von chinesischen Restaurants und Läden entlang der Sommerset Street West, fast schon beim Vorbeifahren zu übersehen, wenn nicht an jedem Laternenpfahl eine Fahne mit der Aufschrift „Chinatown“ hängen würde und die Bank mit chinesichen Schriftzeichen warb. 
So geriet die Stadt ein wenig in Verlegenheit als China anbot ein Eingangstor für Ottawas Chinatown zu erbauen, denn keiner wußte so richtig, wo Chinatown eigentlich anfing und wo sie endete. Also entschied man sich das Tor in die Mitte des chinesischen Viertels zu setzen, denn dort war auf jeden Fall alles ziemlich chinesisch und der Platz auf dem die Stadtteilfeste stattfanden, war ebenfalls nicht weit entfernt.


Seit Mai nun waren die chinesischen Handwerker am Werk und so beschlossen wir uns den Fortgang der Arbeiten einmal von Nahen anzusehen und meinem direkt daneben gelegenen, äußerst unchinesischem Lieblingscafé einen letzten Besuch abzustatten. 



Bei einer sehr guten Lemontarte, Kräutertee und einem Standard - Nainamobar sahen wir den Arbeitern zu, die bei den hochsommerlichen Temperaturen in ihren grauen Anzügen, Sicherheitswesten und roten Helmen schwitzten – wahrlich nicht zu beneiden. Die Vollendung des Tors wird für den Herbst erwartet und dann sicherlich mit einem großen Fest eingeweiht... Ab dann wird sicher niemandem mehr entgehen, der durch die Straße fährt, daß er sich in Ottawas Chinatown befindet.

Gänse im Park (Eingestellt am 27.07.2010)


Die Kanada - Wildgans, eines der bekanntesten kanadischen Nationaltiere, gilt mit ihren im Frühling und Herbst im klassischen V - Flug fliegenden Truppenverbänden, als das Zeichen der Immigration zu Kanada schlechthin.
Die schwarz-weiß graue Gans wird in Liedern besungen, auf Tellern und Bildern dargestellt, eine Kanadagans schmückt sogar die 1- Dollar Münze und doch wird sie von immer mehr Menschen nicht mehr als wichtiger Teil der nationalen Identiät, sonden einzig als Belästigung wahrgenommen. Wie konnte es so weit kommen?
Im 19. Jahrhundert war die Kanada Gans weitesgehend in den südlichen Provinzen ausgerottet worden und viele Menschen sahen die Gänse tatsächlich nur hoch oben auf dem Durchflug von den Brutgebieten in der Arktis zu den Winterquartieren und zurück.
Ein in den 1960ern gestartetes Brutprogramm sollte dem Abhilfe schaffen und die südlichen Nationalparks und Naturschutzgebiete wieder mit brütenden „Giant Canada“ Gänsen füllen.
Nun, das Programm war erfolgreich, sehr erfolgreich sogar und so freuten sich alle darauf, die Gänse alsbald in den Nationalparks zu sehen. Doch das war der weniger erfolgreiche Teil des Programms, denn die Gänse zogen, wie so viele Menschen dieser Zeit in die Stadt... genauer gesagt siedelten sie in den Grünanlagen, Golf- und Sportplätze sowie Flughäfen der Städte. Die Gründe lagen nicht nur in der Fütterung durch wohlmeinende Menschen, sondern auch das kurze Gras neben Flüssen und Seen, das ihnen zu einem besseren Überblick und damit Schutz vor nahenden Raubtieren, wie Koyoten und Füchsen verhalf, während andere Feinde wie Steinadler und Virginia - Uhu selten in den Städten anzutreffen waren. So wurden Stadtparks aber auch viele Golfplätze zu wahren Gänseparadiesen auf Erden. 




Für ihre menschlichen Park - Mitnutzer bedeutete das nicht nur sich bei jedem Parkbesuch einer geschulten bettelnden Meute gegenüber zu sehen, sondern auch deren Hinterlassenschaften, schließlich produziert jede erwachsene Gans ca. 500 g Dung täglich. Das führte bereits zu zahlreichen Strandsperrungen, da die Wasserqualität an manchen Seen zu schlecht wurde und einer Beeinträchtigung des Trinkwassers, denn viele Städten, wie z.B. auch Ottawa entnehmen ihr Wasser aus den Flüssen. Gefährlich waren natürlich auch die Gänse auf den Flughäfen, die sich mit ihren Abflugzeiten nicht immer an die Startpläne hielten und so manches Mal für Triebwerksausfälle sorgten. So war z.B. auch das Flugzeug, das im letzten Jahr auf dem Hudson River wasserte, mit einem Zug Kanadagänse zusammengestoßen.
Wie sollte man also mit der Gänseflut umgehen? Die zahlreichen Schilder, daß man die Gänse nicht füttern sollte, erwiesen sich als genauso sinnlos, wie die Idee mit Hunden die Gänse aufzuscheuchen. Die Gänse gewöhnten sich so an die Hunde und daran, daß diese ihnen nichts tun würden, daß sie kurz aufflogen und fünf Minuten später an gleicher Stelle saßen, als wäre nichts geschehen. Eine Jagd inmitten der Stadt verbat sich von selbst.
Die Stadt Mississauga plannte 1997 die Keulung von 3.500 Gänsen was einen öffentlichen Schrei der Entrüstung verursachte. Die Provinz New Brunswick, die damals noch sehr wenig Gänse hatte, übernahm die Tiere.
Nicht überraschend hat die größte Stadt in New Brunswick, Moncton mittlerweile ebenfalls ein Gänseproblem. Dort fand man jedoch heraus, daß die Gänse es nicht mögen, wenn sie nass werden und installierte Sprinkleranlagen, die jeweils lossprühten, sobald die Tiere es sich bequem gemacht hatten. Andere Lösungen für kleinere Gärten, waren die Versprühung von Weintraubenkern - Extrakten, denn die Gänse können den Geschmack nicht ausstehen, Lautsprechern mit wahlweise Koyoten- oder Eulenrufen sowie der wohl einfachsten Lösung: Das Gras nahe dem Wasser einfach nicht zu mähen. 
Während in New Brunswick also weiter an der besten Lösung geforscht wird, wie man den Gänsen zum Umzug in die Nationalparks verhilft und diese aus den Städten heraushält, muß man sich in Ottawa weiterhin mit den tierischen Mitbewohnern arrangieren und somit immer aufpassen wo man seine Picknickdecke ausbreitet ...

Museum für Zivilisation (Eingestellt am 27.07.2010)



Das „Museum of Civilisation“ ist das meistbesuchte Museum in Ottawa. Jedes Jahr zieht es die Touristenschwärme an und das wahrscheinlich auch zu Recht.
Wenn man auf dem Parliament Hill steht, so sieht man direkt gegenüber auf der Gatineauer Seite das markante Gebäude dessen Dach wie eine Ansammlung an abstrakten Pilzen neben einer Welle aussieht. Wenn man dagegen vor dem Gebäude steht, so meinten bereits einige Besucher, der zentrale Eingang würde wie die Maske von Darth Vader aussehen.
Das Gebäude wurde 1989 von dem indianischen Architekten Douglas Cardinal erbaut, auch um ein Zeichen für die Verbindung / Aussöhnung von Moderne und Geschichte zu setzen. Ein bißchen schade finde ich, daß das Gebäude nur aus Glas, Beton und Stahl, mit der entsprechenden Verklinkerung besteht, was mir nicht sehr nachhaltig oder umweltbewußt vorkommt, ich hätte zumindest einen hölzernen Teil irgendwo erwartet, zumindest wäre es mir sehr kanadisch vorgekommen ... aber das sind wohl die Zeichen der Zeit.


Im Innern des Museum erwartet den Besucher u.a. ein IMAX Theater, ein großer Museumsshop, das Postmuseum.. im Untergeschoß wird die Geschichte der Ureinwohner entsprechend ihrer Lebensräume erklärt. 



So gibt es Abteilungen zu den Fischern, Farmern, Jägern und den Bewohnern der Arktis, sowie thematisch aufbereitet all das Unglück, daß ihnen seit der Besiedlung durch die Weißen widerfuhr. Im mittleren Geschoß, befindet sich das Kindermuseum mit dem tollsten Bus überhaupt und im Obergeschoß findet man ein „Freilicht“ - Museum unter Glas. Dort kann man alles von der Ankunft der Wikinger, vom ersten Trapperzelt, zur Walfängerbuchte und der Kirche der geflohenen Sklaven in Saskatchewan besuchen, fotografieren, anfassen... etwas das Geschichte tatsächlich auf leicht verständliche Weise unterhaltsam für Kinder und Erwachsene präsentiert. Diese Ausstellung endet mit Teilen der Innenausstattung eines 1960er Air Canada – Flugzeugs und Flughafens.
Ich habe das Museum besucherbedingt ein paar Mal gesehen, denn es ist einfach sehr geeignet für die Kombination Tourist und schlechtes Wetter. Wenn ich es nicht jemanden hätte zeigen wollen, hätte ich das Museum aber sicher nicht mehr als einmal besichtigt, denn irgendwie war ich nach einem Besuch – anders als bei der Nationalgalerie – nicht neugierig auf mehr. Aber das mag eine subjektive Einstellung sein, denn ich kenne Familien mit Kindern, die eine Jahreskarte für dieses Museum besitzen.
Es gibt noch drei weitere große Museen in Ottawa, die ich allesamt bisher nicht gesehen habe. Da wäre z.B. das Technologiemuseum, wo zumindest der Aussenbereich mit Lokomotiven und Leuchttürmen interessant gewesen wäre, das nach langer Renovierung gerade neueröffnete Naturkundemuseum, dessen Nicht - Besuch ich sehr bedauere und das protzige Kriegsmuseum, dessen Nicht - Besuch überhaupt nicht bedauere... dazu habe ich es ebenfalls nicht zum MacKenzie King Estate im Gatineau Nationalpark geschafft, das mit seinen Gärten und romantischen Ruinen ebenfalls sehr reizvoll sein soll. Aber vielleicht komme ich irgendwann einmal als Tourist nach Ottawa und dann hole ich all das nach... :)

... (Eingestellt am 27.07.2010)


Straßenszene in Ottawa ... fast könnte man auch schreiben: 40 Jahre später.

Ein paar ... (Eingestellt am 27.07.2010)





... Impressionen vom wohl grünsten Arbeitsplatz in Ottawa, dem Gelände des National Research Council an der Montreal Rd. Anands Arbeitsstelle der letzten zwei Jahre.
Die großzügigen Freiflächen locken zahlreiche Hundebesitzer in den Park, der abrupt am Gebäude - Klotz des kanadischen Geheimdienstes endet.

Das ist übrigens Anands Forschungsgruppe vor dem Eingang ihres Gebäudes M 50 stehend, der freundliche Herr in rot ist  Anands Boss Pawel:

Nationalgalerie Ottawa (Eingestellt am 27.07.2010)



Die „Nationalgallery of Canada“ (NGC) befindet sich in einem eigens für diesen Zweck entworfenen Gebäude am Ende des Major Hill Parks mit Blick auf den Ottawa River. Vor der Galerie steht eine häßliche Spinne, die unlängst zu einem der beliebesten Fotomotive in Ottawa gekürt wurde (ich frage mich warum), gegenüber befindet sich die Basilika Notre - Dame und in Sichtweite auf der anderen Seite des Flußes sieht man das Museum für Zivilisation in Gatineau, QC.


Jeden Donnerstag ab 16:00 Uhr hat man dort freien Eintritt und so wurde die Galerie auch zum von mir am häufigsten besuchte Museum in Ottawa. Mein erster Besuch dauerte über vier Stunden und wurde abgebrochen, da ich nicht im Geringsten mehr aufnahmefähig war. Danach nahm ich mir einzelne Abteilungen vor und besuchte z.B. nur die Halle mit Inuit – Kunst oder nur die alten europäischen Meister. Besonders im Winter war ich so häufig in der Galerie, das mich die Wärter schon mit Kopfnicken begrüßten. Später dann besuchte ich nur noch meine Lieblingsbilder von Zeit zu Zeit und überlegte ob ich das ein oder andere Poster im Museumsshop käuflich erwerben soll. Aber die Drucke wiesen teilweise so starke Farbunterschiede zum Original auf, daß ich meist davon absah.


Im Innern ist die Galerie in eine Vielzahl kleiner, fast schon altmodisch wirkender Räume aufgeteilt, die häufig in dunkelrot gestrichen sind mit einem Dach in Segelform. Die äußere Glasfassade mit der markanten Kristallschnittform überdeckt damit wie ein Zelt das eigentliche Gebäude, in dem auch eine kleine Kirche integriert ist, deren Inneres bei einem Abriß gerettet wurde.
Die Ausstellung beginnt mit der Entwicklung kanadischer Kunst, von den Anfängen der Ureinwohner, über erste europäische Maler bis zur Moderne und Postmoderne. Ein Seitenflügel ist den Großraum - Instellationen vorbehalten, von denen mir am ehesten ein Lampenschirm – Zelt im Gedächtnis geblieben ist.
Ein großer Teil der Ausstellung ist der bekanntesten Künstlergruppe Kanadas gewidmet, der Gruppe der Sieben.
Das waren Maler, die sich ab 1920 vom Impressionismus beeinflussend, in die Nationalparks gingen, um die Schönheit Kanadas auf die Leinwand zu bannen. Dabei entwickelten sie immer mehr einen eigenen, teilweise holzschnittartig vereinfachenden Malstil und trugen so zum Entwickeln eines eigenständigen kanadischen Stils bei. 


Die Maler zogen regelrecht in Sommer – Zeltlager um, genossen das Leben und malten den Sommer über Heftblattgroße – Bildchen, im Winter im Atelier dann entstanden die großformatigen Werke. Da in der Galerie teilweise Sommerbildchen neben dem Wintergemälde hängt, kann man mitunter interessante Unterschiede zwischen spontaner Skizze und fertigem Bild entdecken. So tauschte ein Maler jedes Mal konsequent die Farbe von Himmel und Bäumen aus und aus z.B. einem Bild mit blauem Himmel und gelben Bäumen wurde dann ein gelber Himmel mit blauen Bäumen.


Eine Sonderrolle fällt Emily Carr zu. Sie wird zu der Gruppe der Sieben dazugerechnet, war aber eigenständig an der Westküste Kanadas unterwegs und malte, meist in großformatigen Aquarellen das Leben der Ureinwohner in ihren Hallenhäusern mit den bekannten Totempfählen am Eingang. Weitere Abteilungen der Galerie sind u.a. die europäischen Meister mit einer für mich etwas bestürzend großen Anzahl an Vergewaltigungsszenen, amerikanischer Malerei und kleineren Abteilungen zu asiatischen und südamerikanischen Kulturen.
Die derzeitige Sonderausstellung beschäftigt sich mit dem Pop – Phänomen, als solche einzigartig usw. in Nordamerika und ein so großer Besuchermagnet, dass ich bisher keine Lust zum Schlange stehen hatte. Diese Ausstellung machte bei der Eröffnung jedoch Negativschlagzeilen, da sie in Teilen erst ab 18 Jahren freigegeben wurde ... da wunderte ich mich doch ein wenig wie lange die alten Meister noch ungestört ohne Altersbeschränkung vor sich hin morden u.a. dürfen.
Wenn man sich also ein wenig für Kunst in Kanada interessiert, dann sollte man einen Besuch der Nationalgalerie auf keinen Fall verpassen. Vielleicht lernt man dabei mehr darüber was Kanadier an ihrem Land über die Jahrhunderte faszinierte, als bei einem Besuch des Parlaments und eine halbwegs bezahlbare Cafeteria zum Kräftetanken mit Panorama - Ausblick auf den Ottawa River findet man ebenfalls dort ... :)

Ein schöner Tag (Eingestellt am 27.07.2010)



An einem der Tage an denen das Sommerwetter weder zu warm noch zu kalt war, sondern geradezu richtig, beschlossen wir uns unter einen großen schattigen Baum am Rideau Fluß umzusiedeln... . 




Direkt neben den Stromschnellen breiteten wir unsere Decke aus, bewaffnet mit Wassermelone, Handtuch und Büchern. Dabei hatten wir freie Platzwahl, denn da die Kanadier der Stadt im Allgemeinen bereits in Sommerurlaub und Ferienhaus entflohen waren, hatten wir eine große leere Wiese zur Verfügung, die noch im Frühling aus Gruppen voller picknickender Menschen bestand. Nach einem kurzen Einweichen im knietiefen und immer noch kalten Wasser des Flußes, belegten wir unsere Decke und genossen die Sonne, den freien Tag, das Leben und überhaupt. Dann aßen wir unsere Wassermelone unter den gierigen Blicken der Möwen, denen wir zwar ein paar Stückchen davon hinwarfen, die es aber nicht mochten und begutachteten wie die Leute sich mit Fahrrad, Kind und Hund durch die etwas glitschigen Stellen der Stromschnellen hindurch manövrierten. Dann kam mir der Gedanke einen Kleekranz zu flechten, etwas, das ich schon seit zwei Jahren nicht mehr gemacht habe. Anand, der jede Art von handwerklichen Fähigkeiten hochlobt, half mir sogar bei der Materialbeschaffung ... okay er zupfte etwas um die Decke herum, aber es ist der Gedanke der zählt. So dauerte es eine Weile bis unser Gesamtkunstwerk vollendet war, doch wir fanden beide, daß es eine absolut passende Beschäftigung für einen wunderschönen Sommertag darstellt.




Chaos formerly known as Wohnzimmer (Eingestellt am 27.07.2010)


All die Kisten, Plastikboxen und Kartons scheinen sich bisher noch ohne Ende in Sicht im Wohnzimmer aufzutürmen, aber bis Mittwoch nächster Woche wollen wir all das gebändigt haben. Diese Woche konnte ich noch alleine vor mich hinräumen, ab nächster Woche ist Anand offiziell im Urlaub und wird mir mit seinen unschätzbaren Ratschlägen zur Seite stehen. Deswegen wollte ich eigentlich in dieser Woche schon so viel wie möglich packen, aber es kam immer einiges dazwischen, so daß ich öfter unterwegs war um Verpackungsmaterial besorgen als eigentlich am Packen. Dazu kommen einige Richtungsstreits mit Anand, denn ich möchte kleine, tragbare Kartons, denn die kann man besser stapeln, besser tragen und die sind überhaupt besser (so), während er möglichst große Kartons, weil größer ist schöner bevorzugt.
Außerdem war ich weit mehr als gedacht mit Löcher verfugen beschäftigt, denn selbst beim noch so vorsichtigen Dübelentfernen, brach immer auch ein Teil der porösen Wand mit heraus. Diese Aufgabe ist aber mittlerweile so gut wie geschafft.


Die Katzen haben sich auch daran gewöhnt, daß wir jetzt einfach jeden Tag umher räumen, waren sie am Anfang noch sehr verängstigt, so stürzen sie sich jetzt mit immer mehr Begeisterung in dieses riesige Kistenparadies mit seinen immer neuen Verstecken und Spielmöglichkeiten. Wenn sie mir irgendwann beim Auspacken genauso hilfreich zur Seite stehen, (wann immer das sein wird) dann kann ja eigentlich nichts mehr schiefgehen. Apropos Auspacken ... unsere Wohnungssuche ist ein bißchen konkreter geworden, aber bisher konnten wir immer noch keinen Erfolg vermelden.
 Während wir nach einem Zimmer für den ersten Monat suchten, stießen wir auf ein Mädchen, das uns eine Maklerin empfahl und durch ihre Hilfe bekamen wir nun hin und wieder tatsächlich die Vermieter ans Telefon und landeten nicht nur auf deren Anrufbeantworter-Leitung. Aber nach wie vor sind zwei Katzen ein Problem. Anand fand dann eine ältere Dame, die früher Highschool - Physiklehrerin war, die eine Mini-Wohnung in ihrem Haus vermietete. Das war einmal die Wohnung ihrer Eltern. Es würde sich um eine kurzfristige Lösung handeln, denn ihre Wohnung ist weit entfernt von der Innenstadt und sie plant ihr Haus umzubauen und aus der Wohnung ein großes Büro zu machen. Sie hatte jedoch, kein Problem mit zwei Katzen und zwei Menschen... und so klang es, als hätten wir zumindest irgendeine erste Unterkunft gefunden.
Doch dann rief sie gegen Ende der Woche erneut an, denn eine Freundin hatte sie sehr davor gewarnt, etwas an Inder zu vermieten, da sich der Geruch von gebratenen Zwiebeln, Knoblauch und Curry unwiederbringlich und entsetzlich im Haus festsetzen würde. Am Montag möchte sie uns über ihre entgültige Entscheidung informieren und ggf. Möglichkeiten mit Anand diskutieren, von gar nicht Kochen solange wir bei ihr wohnen bis im Garten auf einem Gaskocher. Wir sind gespannt und warten ab und versuchen in all dem Wirrwarr zumindest ein wenig Vorfreude für die neue Stadt zu empfinden, aber so recht mag es sich noch nicht einstellen. Vielleicht, wenn wir nächsten Samstag tatsächlich im Auto sitzend, die Grenzprozeduren hinter uns gebracht habend, mit unseren protestierenden Katzen sicher verstaut in ihrer Transportbox auf Burlington,VT (niemals die VT-Endung vergessen, denn es gibt ca. 20 Burlingtons in den USA und Kanada und nein unser Burlington ist weder das Bekannteste noch das Größte) zufahren ... :)