27. Juli 2013

Flashback Friday


In jedem Jahr, wenn der Sommer so richtig heiß wird, stelle ich mir vor, wie toll es doch wäre stattdessen am Strand zu liegen, die Meeresbrise zu spüren und nach Möglichkeit jede Menge Palmen um mich herum stehen zu haben.
Die Palmen mussten dort nicht stehen, als ich noch ein Kind war und die besten Sommer auf Usedom und der Halbinsel Fischland/Darß stattfanden, doch danach sah ich einige Teile der Welt und verliebte mich in alles was nur im Entferntesten subtropisch aussah.
Das heißt nicht, daß ich dort für immer leben möchte, es gibt einfach zuviele Krankheiten, Bakterien usw. um die man sich als Kalt-Wetter Bewohner überhaupt keine Gedanken machen muss, aber zum Besuchen ist es perfekt.
Zum letzten Mal war ich 2011 im Palmenland in Florida, doch heute möchte ich ein paar Bilder von der Insel Elephanta vorstellen. Ich hatte im Blog nach Elephanta Bildern gesucht und nicht gefunden, wer weiß unter welchem Label ich sie einst veröffentlicht hatte.


Ich besuchte die Insel in der Bucht vor Mumbai im Jahr 2008, der Tagestrip wurde wärmstens vom Lonely Planet empfohlen und so machten wir uns auf, obwohl mein Mann die Reise bereits als Kind mit einer Schulklasse unternommen hatte und sich genau daran erinnern konnte, wie langweilig es war.
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Vom Gateway of India fahren die kleinen Fähren täglich zur Elephanta Insel und schon nach kurzer Zeit hat man den Streß der 19 Mio. Einwohner-Stadt hinter sich gelassen und genießt die Fahrt über die Bucht.
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Nach einiger Zeit erreicht man dann den Anleger von Elephanta.
Die Touristen deckten sich nach dem Verlassen des Schiffes an den Imbissbuden und Ständen ein, das brauchten wir nicht, denn wir hatten genug zu Essen von zu Hause mitgebracht.
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Die Insel hieß in vor-kolonialer Zeit Gharapuri und wurde einst von der Maurya Zivilisation besiedelt. Shiva Anhänger schlugen ab dem 5. Jahrhundert n.Chr. Tempel direkt in das Basaltgestein und so entstanden fünf Felstempel, die einst bunt bemalt waren, teilweise unter Wasser standen und bis zum Beginn der portugiesischen Kolonialherrschaft 1534 gut besuchte Wallfahrtsorte darstellten.


1987 wurden die Höhlen zum Welterbe der UNESCO ernannt.
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Wir sahen uns die Höhlen an, die meinem Mann wider Erwarten ausgesprochen gut gefielen und danach stiegen wir den Berg hinauf um die Reste der ehemaligen portugiesischen Festung zu besuchen. 
Oben angekommen fanden wir eine ungestörte Stelle um unser Mittagessen in Windeseile zu verdrücken, denn wenn die Affen von uns erfahren hätten, wären wir unser Essen losgeworden... doch wir hatten Glück und der erste Affe sah uns erst, als wir bereits fertig waren. 
In großer Geste entwendete er dann zwar unsere Abfalltüte (er schlug sie meinem Mann aus der Hand) doch das war wirklich nicht mehr der Rede wert... erklärte aber warum der Berg so zugemüllt war.
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Danach verbrachten wir noch etwas Wartezeit in dem kleinen, verschlafenen Dörfchen am Fähranleger und schon ging es zurück aus dem Kurzurlaub in die große, laute Stadt.

26. Juli 2013

Baltimore - Museumsgarten

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Eigentlich wollte ich mir das 'American Visionary Art' Museum auch von innen ansehen, doch wegen fehlender Zeit kam ich nicht dazu.

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Stattdessen musste ich mich mit einem Blick in den Garten zufriedengeben, der ebenfalls sehr schön war, aber dadurch auch neugierig machte, auf das, was ich wohl erst bei einem späteren Besuch (so dieser denn je stattfinden wird) sehen werde. 


Das Besondere des Museums ist, daß keiner der ausgestellten Künstler, Kunst studiert hat, stattdessen werden Laienkünstler, Volkskünstler usw. ausgestellt, die sich ihr Können selbst beigebracht haben.
Inspiriert wurde das Museum von einem ähnlichen Projekt in Lausanne, Schweiz: der „Collection de l'art brut“, einem Museum für Aussenseiterkunst. 


Das Gebäude auf Balitmores Südseite des Inner Harbor beherbergte einst eine Fabrik für Kupferfarben und ein Warenlager für Whiskey.

21. Juli 2013

Waschbären 2013


Seit drei Jahren (2011: Link, 2012: Link) beobachte ich jeden Sommer das Treiben der Waschbären im Hinterhof und auch in diesem Jahr darf ich wieder jeden Morgen eine Bande von drei Jungen aus dem Müllkontainer befreien.
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Erst eins...
dann zwei und drei. 
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Ich vermute, daß sie alle von der gleichen Mutter abstammen, die ich nur einmal 2011 gesehen habe und auch nicht wirklich näher kennenlernen möchte, denn sie ist wirklich ein sehr großes Tier.
Ich weiß nicht, ob die drei Jungs von der Mülltonne, die Gleichen sind, wie aus dem letzten Jahr, ich glaube, daß sie jünger sind und gesünder.
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Hier wohnte früher unser Streunerkater Rex, jetzt ist es Waschbär-Quartier. 
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Heute morgen liefen sie jedoch nicht nur schnell in ihr Schlafquartier, stattdessen kamen noch zwei ganz kleine, fast schwarze Waschbärjunge zum Spielen heraus und die wilde Jagd ging Bäume hinauf, hinein in die leere Garage, wieder heraus, einen anderen Baum hinauf, hinunter, auf den Parkplatz, gucken ob ich immer noch dort stehe, zurück nächster Baum usw. - den Katzen wurde ganz schwindelig vom Zusehen, die meisten meiner Fotos unscharf und verschwommen und die Eichhörnchen waren am Dauerschimpfen - diese Teenager heutzutage.
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Das einzige scharfe Bild von einem der zwei jüngsten Minibärchen. 
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Unser Hinterhof mit den vier großen Müllkontainern, einem Komposthaufen und zwei leerstehenden Gebäuden scheint jedenfalls genug Futter und Platz zu bieten um fünf Junge großzuziehen.
Die Zukunft für den Nachwuchs sieht derweil nicht gut aus, da sie allesamt in der Stadt aufgewachsen sind, haben sie keine Scheu vor Menschen und wenn Wildtiere keine Scheu vor Menschen haben, gilt das normalerweise als Tollwut-Anzeichen.
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Baltimore - Leuchtturm


Der Seven Foot Knoll Leuchtturm (aus dem Jahr 1855) stand einst an der Mündung des Patapsco River auf einer Sandbank und wies Schiffen den gefahrlosen Weg in den Baltimorer Hafen.

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Die besondere Pfahlbauweise des Leuchtturms wurde in England erfunden und ermöglicht es Leuchttürme in schlammigen oder besonders sandigen Boden zu verankern.
Diese Bauart eignete sich auch sehr gut für Leuchtturmwärter und ihre Familien, denn sie lebten auf dem Turm und hatten so einige größere Räume im unteren Geschoß zur Verfügung.
Ich kann mir nur schlecht vorstellen, wie man jahrein, jahraus auf einem Leuchtturm lebt, bei Sturm kann man nicht mit dem Boot zum Einkaufen fahren, wahrscheinlich kann man nicht einmal frische Luft schnappen oder ein Fenster öffnen (das bestimmt noch mit Fensterläden gesichert und verdunkelt wurde), die Kinder können nicht zur Schule und wenn man nicht aufpasst, kann man bei verschiedensten Gelegenheiten im Wasser landen. 

Das Trinkwasser wurde durch Regenwasser gewonnen, das vom Dach herunterlief und in zwei großen Zisternen gesammelt wurde - und vermutlich trotzdem noch salzig war.
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1949 wurde das Licht automatisiert und brauchte keine Leuchtturmwärter mehr, dadurch verfiel der Turm alsbald und wurde durch ein einfaches Stahlgerüst mit Lichtzeichen ersetzt.

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1988 wurde der Leuchtturm dann abgebaut, restauriert und im Hafen von Baltimore als Museumsstück wieder aufgebaut.
Nun kann der älteste Pfahl-Leuchtturm des Staates Maryland täglich von den Touristen besucht und bestaunt werden. - Der Eintritt ist kostenlos.

19. Juli 2013

Baltimore - Der Spielplatz von Pier 5


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Es ist zwar im Juli etwas seltsam über einen Ort zu schreiben, den man noch in Winterjacke besucht hat und auf dessen Edelstahl-Skulpturen man sich bei den derzeitigen 40°C wohl nicht zu sehr aufhalten wollen würde, doch im März war das der perfekte Spielplatz. 
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Normalerweise bin ich aus dem Alter heraus, in dem man sich jeden Spielplatz aus der Nähe ansehen muss (außer den Schaukeln, und den Wasserspielplätzen im Hochsommer), das liegt auch daran, da die meisten Spielplätze nur ein Standard-Modell besitzen mit den üblichen Holz- und Metallelementen, Hängebrücke und Plastikrutsche.
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Das ist bei diesem Spielplatz ganz anders - ohne Kinder sieht er eher nach Skulpturengarten aus, doch die Metallfiguren sind auch Rutsche, Tunnel, Echo und Balancierkugel in einem und ganz wichtig: es gibt acht verschiedene Metall - Xylophons, die unbedingt bespielt werden wollen. 
Die Töne klingen nach Walgesang, so daß selbst beim begeisterten Drauflosklopfen etwas erstaunlich Harmonisches dabei herauskommt.
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Ziegelstein-Wege mit ähnlich klingenden Worten (die jedoch anders geschrieben werden) verbinden den Platz optisch mit dem daneben gelegenen Institut für Meerestechnik und ein Zaun verhindert zu achtloses Spielen.
Schließlich befindet man sich auf einem Pier und ist jeweils nur ein paar Meter vom nächsten Hafenbecken entfernt.
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