31. Mai 2017

Viele kleine Häuschen


Ich folge immer ganz gespannt dem derzeitigen ‘Tiny House’ Trend und dementsprechend halte ich in den mittelalterlichen Städten, die ich besuche gerne auch nach kleinen Häuschen der Vergangenheit, Ausschau. Diese hier z.B. stammen aus Bacharach, Steinau an der Straße, Gelnhausen und Boppard.

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Die meisten der Häuser könnten heutzutage gar nicht mehr erbaut werden, sei es wegen Brandschutz, Raumhöhe und sonstigen Regelungen - in früheren Jahrhunderten entstanden diese jedoch z.B. als kreative Lückenfüller, verschachtelte Hinterhofgebäude oder schlichtweg, weil eine schmale Zwei-Fensterfassade zur Hauptstraße hin, weniger Steuergelder kostete, als der Prachtbau mit sieben.
Geld, bzw. das Fehlen desselbigen, ist natürlich auch einer der Gründe für heutige winzige Häuser und deren Besitzer.
Nach der Wirtschaftswunderzeit, in dem sich die Menschen relativ sicher sein konnten, daß sie ihr Leben in Festanstellung an dem gleichen Ort verbringen würden, ist es für die heutige Generation häufig der 1 Jahresvertrag, manche hangeln sich sogar nur mit drei-Monats Verträgen durch ihr Arbeitsleben. Damit ist es schwer einen Kredit zu bekommen, und selbst wenn das keine Hürde darstellt, bleibt die Frage, ob man in ein Grundstück investieren sollte, wenn man schon in einem Jahr womöglich ganz woanders lebt. Die Kosten für ein Haus in fast Schrebergartenhaus - Größe sind da schon überschaubarer, und die Zeit zum Hausputz ist es ebenso.
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Auf youtube folge ich u.a. dieser Videoserie des Neuseeländers Bryce Langston: Link (auf englisch).
Dort ist der Tiny House Trend auch deswegen so ausgeprägt, da viele Menschen ihre Häuser teilweise mehrmals in den Erdbeben der letzten Jahre verloren haben - und ein Haus auf einem Anhänger ist sicherer wenn die Erde wieder bebt, da die Schwingungen besser ausbalanciert werden können.
Man nimmt auch viele Anregungen für ‚normale‘ Wohnungen mit, denn wenn man sieht, wie effektiv und trotzdem schön ein Minihaus eingerichtet werden kann, dann sieht man wieviele Möglichkeiten zum Thema Stauraum und Lebensqualität selbst in der kleinsten Wohnung zu verwirklichen sind.

30. Mai 2017

Bad Nauheim


Am zweiten Tag unterwegs mit der RheinMain Card, besuchte ich die Kurstadt Bad Nauheim.
Obwohl es in Hessen unzählige Kurstädte gibt (aufgrund der vielen Heilquellen), war ich bisher nur eher zufällig in Wiesbaden und Königstein, Ts. und schaffte es in beiden Fällen nicht einmal in den Kurpark. Bad Nauheim war also die erste Kurstadt, die ich bewusst wählte, um ein Heilbad zu besichtigen.

Die Stadt wurde nachdem sich ein erster Kurbetrieb aus der ursprünglichen Salzgewinnung entwickelte, als Anlage im Darmstädter Jugendstil geplant und erbaut. Dadurch ist der so entstandene Sprudelhof, die größte zusammenhängende Jugendstil Anlage in Deutschland. 
Der Jugendstil ist zufälligerweise eine meiner liebsten Architekturepochen und so habe ich (leider) auch gewisse Vorstellungen, wie ein Jugendstilgebäude aussehen sollte: Fassadenschmuck samt wunderschönen Damen mit symmetrischen Mucha-Gesichtern, fließenden Hauseingängen, die an Bäume oder Tulpen erinnern und innen bunte Fliesen mit Naturmotiven. Nun, auf die Art konnte ich nur enttäuscht werden, denn der Jugendstil in Hessen ist sehr anders, sehr viel schlichter, funktionaler - weniger verspielt. Er verlangt zuerst eine gewisse Lernkurve um verstanden zu werden, bis man dann die Naturanklänge auch sehen kann, die Wellenformen, die abstrakten Blüten-Lampen, der Fokus auf Handwerk und Dinge, die eben nicht in Masse produziert, sondern nur für ein einziges Gebäude entworfen und gefertigt wurden. 
Erst mit dieser Vorarbeit macht es dann auch Spaß diesen Jugendstil zu besichtigen und man entdeckt mitunter Details, die einem verraten, daß die beteiligten Architekten und Künstler wohl durchaus auch Sinn für Humor hatten.


Hinter den symmetrischen Gebäuden des Sprudelhofs, öffnet sich die Blickachse in den Kurpark, durch den ich alsbald die Innenstadt erreichte. Dort besuchte ich die Trinkkuranlage, doch leider erreichte ich diese außerhalb der Öffnungszeiten.


Damit hatte ich alles gesehen, was ich in der Stadt sehen wollte und beschloss zusätzlich Friedberg zu besuchen. 


Auf dem Rückweg zum Bahnhof, lief ich an einem der Gradierbauten vorbei, mit denen einst alles begann. Ich kaufte mir spontan eine Kurkarte und ließ mir von dem freundlichen Mitarbeiter die Teilschritte im Inhalatorium erklären, bevor er mich mit einer Isomatte in der Hand auf den Weg schickte. 
Zuerst läuft man durch einen Gang zwischen zwei hohen Gradierwänden und kann die feuchte Salzluft einatmen. Als Küstenkind und Asthmatiker fühlte sich das bereits wie Balsam für meine Lungen an.
Danach betritt man das eigentliche Inhalatorium, wo eine konzentrierte Salzlösung die Luft anreichert. Dort soll man sich nicht länger als 15 Minuten pro Kurgang aufhalten, aber ich musste schon vorher wieder raus, da meine Augen plötzlich so brannten (und das hielt auch noch zwei Tage danach an). 
Stattdessen setzte ich mich im schattigen Salzwassergang noch eine Weile in eine der Banknischen und sah dem Wasser dabei zu, wie es die Schwarzdornwände hinunterlief. Durch Verdunstung wird auf diese Art das Solewasser konzentriert. Das verringerte früher den Holzverbrauch bei der Salzgewinnung (die in Bad Nauheim immerhin schon seit der Keltenzeit nachgewiesen werden konnte), bis die Kurärzte die wohltuende Wirkung der salzgeschwängerten Luft erkannten und die Gradierwerke kein Arbeitsmittel mehr waren, sondern Kurbedarf. 


Nachdem die intensive Inhalationszeit beendet war, ging es zum Entspannen hinaus in den Garten. Dort inhaliert man immer noch Salzluft, aber weniger konzentriert. Man sitzt auf den Liegen in der Sonne, die Zeit vergeht und man vergisst völlig, daß man sich noch Friedberg ansehen wollte ^^
Stattdessen probierte ich den Kneipp-Kurs auf dem Gelände aus und entschied mich nach der Anleitung für ein Tauchbad der Arme im eiskalten Wasser und danach einem Barfuß-Kurs auf unterschiedlichen Kiesel - Untergründen um wieder warm zu werden.
Eigentlich soll man pro Kurtag, zwei Inhalationsrunden vormittags und eine nachmittags absolvieren, aber ich fühlte mich nach einer Runde schon so entspannt, daß ich die Matte zurückgab und mich auf den Weg in die Innenstadt machte.


Eher ziellos streifte ich durch die Straßen und fühlte mich manchmal eher an Heringsdorf und Ahlbeck erinnert, denn ähnliche Stadtvillen haben sich die wohlhabenden Kurgäste wohl überall hingesetzt.


Natürlich kam ich auch am Elvis Presley Platz vorbei - er wohnte hier schließlich während seines Militärdienstes in Deutschland. 
Aber außer über ‚Lilo & Stitch‘ habe ich keine Verbindung zu diesem Musiker. Immerhin lagen noch Kerzen und Blumen vor seiner Statue - und wunderschöne Schlüsselblumen wuchsen im Beet direkt daneben.


Ich sah mir auch den großen Teich im Kurpark an und setzte mich auf eine Bank neben die Osterglockenwiese.
Auf der Nebenbank unterhielten sich zwei ältere Damen über den Untergang des glamourösen Kurbades, früher konnte man in viele exklusive Restaurants nur wenn man auf der Gästeliste stand... Heute sind die gleichen Restaurants so altmodisch, daß selbst normale Kurgäste (von denen es ja auch immer weniger gibt) einen Bogen um diese machen und lieber im nächsten Irish Pub einkehren.


Wieder am Bahnhof angekommen, bewunderte ich bei einem kurzen Rundgang, die Jugendstil-Industriebauten auf der anderen Seite der Gleise. 
Die ehemalige Dampfwaschanstalt ist mittlerweile karikativer Wohnraum. Die Saline wird gerade in eine exklusive Apartmentanlage umgebaut. Nur das Heizwerk / Maschinenzentrale ist immer noch in Betrieb, obwohl es mit seiner ungewöhnlichen Form einen perfekten Rahmen für ein Kunstmuseum- oder Galerie abgeben würde. 


Und damit hatte ich es für diesen Tag geschafft, Friedberg werde ich mir ein anderes Mal ansehen und nach Bad Nauheim komme ich bestimmt noch einmal zurück - gerne für eine Führung durch den gesamten Sprudelhof, und natürlich für noch mehr Zeit in der Salzwasserluft :) 

21. Mai 2017

Gelnhausen Extra


Während ich Gelnhausen besuchte, fiel mir diese ziemlich architektonisch verdichtete Stelle auf.
Da steht ein modernes Holzhaus, aber mit der traditionellen Dachform; ein Barockhäuschen und ein höheres Gebäude, das wie ein neoklassizistisches Schulhaus aus Mainsandstein aussieht, mehr oder weniger dicht nebeneinander. Interessant, aber auch ein wenig seltsam :)


Dieses leicht abgewrackt wirkende Haus fand ich dagegen bemerkenswert, weil es tatsächlich lokale Bauformen verwendet, denn den ganzen Tag über sah ich Scheunen und Wirtschaftsgebäude der Gegend eben nicht im typischen Fachwerk, sondern in dieser Holzlatten (oder längliche Holzschindel?) Weise verkleidet. 
Und ich fand zumindest die Idee sehr gut, das einmal für ein Wohnhaus zu verwenden und damit auch diesen traditionellen Stil zu erhalten. 

20. Mai 2017

Gelnhausen

 Der Obermarkt in Gelnhausen


Das ist der zweite Ort, den ich nach Steinau an der Straße, am gleichen Tag mit der RheinMain Card besuchte. In Steinau hatte ich einige Probleme eine Verbindung zu der kleinen Stadt aufzubauen, in Gelnhausen bestand sie sofort.
Ich mochte die bergige Lage mit weitem Blick ins Kinzigtal, ich mochte die Fachwerkgassen, die Stadttore und die vielen Treppengänge zwischen Unter- und Obermarkt.
Ein schöner Ort zum Leben dachte sich schließlich bereits 1170 Kaiser Friedrich I. Barbarossa, der hier eine seine Kaiserpfalzen errichtete. Ich hatte zwar leider nicht mehr genug Zeit um diese zu besichtigen (oder das Heimatmuseum), aber für einen ausgedehnten Stadtspaziergang reichte es allemal. 

 Untermarkt
 
 Seit 1639 im Familienbesitz zu sein (derselben nehme ich an) ist zumindest beachtlich. 

Natürlich sieht man auch hier die Probleme der modernen Stadtplanung, denn in der Hauptstraße, die zum Untermarkt führten, standen viele Geschäfte leer. Aber ab Untermarkt begann eine nette, verschlafene Fußgängerpassage mit Läden, die häufig auch Café waren, z.B. der Buchladen samt Katze und ein Handarbeitsladen.

 Diesen Second Hand Laden musste ich natürlich besuchen :)

 Ich würde zwar gerne sagen, aber wer kennt schon Barockliteratur - doch leider hat meine Deutschlehrerin einst dafür gesorgt, daß ich in diesem Bereich nicht mit Wissenslücken glänzen kann.

 Es war übrigens auch dieser Phillip Reis, der seiner Erfindung den Namen: ‚Telephon‘ gab.

Am Geburtshaus des Telefonerfinders Phillip Reis schlug ich dann den Weg rechts hinauf zum Obermarkt ein, der wie der Untermarkt auch, fast ausschließlich von Fachwerkhäusern umgeben ist.
Danach ging es für mich noch höher hinauf. Nachdem ich den mittelalterlichen Stadtkern durch das Holztor verlassen hatte, erreichte ich einen schmalen, langgestreckten Park. Von dort hatte man einen guten Blick auf die gesamte, unter einem liegende Stadt; und die Dachterrassen der nächsten Nachbarn ^^ 

 Sie haben es nicht so mit Hunden in Gelnhausen ...


Ich verließ den Park an einem weiteren Turm der ehemaligen Stadtbefestigung und auf Treppen ging es hinunter zur großen Marienkirche.
Diese wurde ab dem 12. Jahrhundert errichtet, mit den üblichen unzähligen Um- und Anbauten durch die Jahrhunderte, und gilt heute als das Wahrzeichen der Stadt. Die ehemalige Klosterkirche überstand die Wirren der Reformation und den Bildersturm relativ unbeschwert, da das Kloster einen Vertrag mit der Stadt geschlossen hatte, ab wann die Kirche evangelisch werden würde. Dadurch konnten Teile der mittelalterlichen Ausstattung erhalten bleiben.


Ich hatte an diesem schönen Tag, aber keine Lust auf Himmels-und Höllendarstellungen und ging nach einem kurzen Rundgang durchs dunkle Kirchenschiff, zurück ins Sonnenlicht :)
Durch weitere Treppen erreichte ich wiederum den Untermarkt und machte mich auf die Suche nach dem Hexenturm. Darin wurden während der Hexenverfolgung 54 Menschen festgehalten und ca. 30 davon wurden auch als Hexen verurteilt. Leider befindet sich der Turm gerade in Rekonstruktion und Baugerüste ergeben kein so tolles Bild. 


Aber man muss sich immer noch etwas offenhalten, für einen nächsten Besuch im schönen Gelnhausen.
An diesem Tag hatte ich jedenfalls genug erlebt und so ging es mit der nächsten Bahn zurück nach Frankfurt, vorbei an all den hessischen Landschaften und Städten, die ich noch nicht gesehen habe: den Mittelgebirgsketten, dem Sumpfgebiet bei Langenselbold mit unzähligen Störchen, der Märchenstadt Hanau - und selbst in Offenbach war ich bisher vielleicht drei Mal und meistens nur auf der Durchfahrt... Also, es gibt noch viel zu tun :)



16. Mai 2017

Steinau an der Straße

 Die empörten sieben Zwerge, nachdem der Prinz ihnen Schneewittchen geklaut hat ^^

Vor kurzem habe ich einmal gelesen, daß es nur an einem selbst liegt, wie man einen Ort wahrnimmt, und wie dieser Ort dann auf einen reagiert. 
Insofern war es also nur mein Problem, daß ich nicht so richtig zu Steinau fand, und nicht etwa die erfrischend seltsame Stadtumgehung, die zuerst in großem Bogen von der Innenstadt weglenkte; oder die absolut märchenhaft - unheimlichen Unmengen an Fliegen, die an diesem Tag überall herumsurrten. 


Das war der erste Ort, den ich mit der RheinMain Card besuchte. Das ist ein neues touristisches Angebot für den gesamten Rhein-Main Verbund (‚rmv‘ einem Großteil von Hessen, rund um Frankfurt). Man bezahlt 22 € pro Person (bzw. 46 € für fünf Leute) und kann damit nicht nur zwei Tage lang auf sämtlichen Strecken und Verkehrsmitteln im rmv Gebiet unterwegs sein, sondern bekommt auch Vergünstigungen in einigen Museen, Thermen usw.
Allerdings war dieses Angebot noch so neu, daß der Schaffner im Zug ersteinmal überzeugt werden musste, daß ich damit wirklich fahren darf - ihm fiel dann ein, daß er doch irgendwann mal davon gehört hatte; im Brüder Grimm Museum in Steinau musste erst der Leiter geholt werden, der mir ein Kinderticket ausstellte und später meinte, er hätte mir 50 Cent zu wenig berechnet - und mit einem Bus probierte ich es dann lieber erst gar nicht aus.
Mittlerweile ist das schon wieder einen Monat her, also vielleicht haben jetzt die meisten mehr Erfahrungen mit dieser Karte gemacht, so daß die Anlaufschwierigkeiten überwunden sind. Ansonsten rechnete sich der Preis jedoch schon auf dieser ersten Strecke und der zweite Tag war dann quasi von oben ^^.


Steinau liegt an der einst bedeutsamen ‚Via Regia‘, die dort die Messestädte Leipzig und Frankfurt miteinander verband. Dadurch passierten jede Menge bekannte Reisende den kleinen Ort; Armeen zogen allerdings ebenfalls in schöner Regelmäßigkeit durch. Am Bekanntesten machte jedoch die Familie Grimm den Ort, denn die Brüder (und eine Schwester) Grimm verbrachten einen Teil ihrer Jugend in Steinau.
Nachdem ich am Bahnhof ankam, führte mich jedenfalls ein ca. 2 km langer, ausgeschilderter Weg, (unter Umgehung der Innenstadt), direkt zum Schloss Steinau. Dieses Schloss wurde einst zur Sicherung der Via Regia erbaut und diente später häufig als Witwensitz der Gräfinnen von Hanau.


Nach einem kurzen Stadtrundgang durch Fachwerkgassen und vorbei an märchenhaften Szenen, wie einem bemaltem Fachwerkhaus; Märchenbrunnen; und Schneewittchen neben einem alten Wassermühlenkanal - erreichte ich dann das 'Brüder Grimm' Museum.
Draußen, direkt neben den Kutschen befand sich auch ein großer freier Bücherschrank und im Vorgarten sah man ein Stück Rekonstruktion der namensgebenden Straße von Steinau - denn direkt neben dem Grimm Haus befindet sich auch das Via Regia Museum (und die Eintrittskarte gilt für beide Museen).


Das Grimm Museum ist eines dieser modernen Museen, die mir bereits in Warschau so häufig begegnet sind, wo man nur noch selten Objekte mit Bildunterschriften studiert, sondern es gibt Flachbildschirme und Tonaufnahmen. Im oberen Geschoss können sich Kinder auch märchenhaft verkleiden und es gibt einen kleine Bühne. Dennoch herrscht im gesamten Museum Fotografierverbot, was nicht ganz nachvollziehbar erscheint.
Als Kind habe ich natürlich auch viele Grimm‘sche Märchen erzählt bekommen und selbst gelesen, von denen ich dachte, daß sie tatsächlich so oder so ähnlich abends vor dem Ofen in den Stuben der Spinnerinnen und Weberinnen erzählt wurden; später dachte ich, daß eh alles nur von Perrault abgeschrieben war. 
Die Wirklichkeit präsentierte sich da etwas komplizierter, denn die Brüder und Sprachforscher Grimm (sie selbst bezeichneten sich nie als ‚Gebrüder‘) hatten zu den meisten Märchen eine Vielzahl an europäischen Quellen, und manche Märchen wurden ihnen auch tatsächlich erzählt. 
Nach dem Besuch im Museum, lief ich zurück zum Bahnhof. Dieses Mal folgte ich einfach der Straße durch die Innenstadt. Mein nächster Stop war dann die Barbarossastadt Gelnhausen