6. Februar 2009

Beinahe

Manchmal ist das Leben seltsam
und manchmal liegt es nur am guten Wetter, dass man nicht gerade im Krankenhaus landet.
Ich war -vor ca. 10 Minuten- auf dem Rückweg vom Supermarkt und genoss das schöne Wetter, es war warm, sonnig, windstill und ich brauchte zum ersten Mal seit Monaten keine Mütze und Handschuhe anzuziehen... seltsam, dass man sich bei solchen Kleinigkeiten schon soviel befreiter fühlen kann.
Vor mir tobte eine Schulklasse voller 8-jähriger zum Eishockey-Unterricht, die Mädchen in pinken und die Jungen in schwarzen Trikots und natürlich waren es nur die Jungs, die ihre Hockeyschläger wahlweise zum Schlagstock oder zum wilden Herum-Gestikulieren umfunktionieren mussten...
Da ich an der Ampel nicht im Schatten stehen wollte, stellte ich mich soweit auf den nächsten Schneeabfallhaufen um noch Sonne abzubekommen und wartete auf das Schalten der Ampel. Es wurde rot für die Anderen und ich sah ein, dass ich meine Sonnenplatz nun verlassen musste, wenn ich in der Phase noch die Straße überqueren wollte. Als ich gerade loslaufen sollte, sah ich aber aus dem Augenwinkel von links ein Auto unkontrolliert heran fahren, der Fahrer scherrte nach rechts aus, da an der Ampel bereits ein anderes Fahrzeug vor ihm hielt, fuhr trotz des Ampelrots über die Kreuzung, rammte gegen ein Fahrzeug, das während seiner Grünphase in die Mitte der Kreuzung fuhr und im Begriff stand nach links abzubiegen und rammte sich dann ungebremst in die Stelle, auf der ich gestanden hätte, wenn die Sonne nicht geschienen hätte. Danach bremste der Ampelpfahl den weiteren Fall ab.
Ich stand derweil mehr oder weniger direkt hinter dem Ampelpfahl und blieb dort auch erst einmal stehen. Mir war nichts geschehen, nur meine Orangensaftflasche war mir aus der Hand gefallen, die 2,84 l-Flasche aus Hartplastik hatte den Aufprall aber gut überstanden.
Die Fahrer der beiden Unfallfahrzeuge stiegen aus und begannen laut auf französich miteinander zu reden, während ich immer noch auf Ampelpfahl und Auto starrte und versuchte einen Gedanken zu finden oder wiederzufinden. Andere Leute kamen auch dazu und alle sprachen französich, was mir in dem Augenblick als unglaublich nervend vorkam und so dachte ich nicht einmal darüber nach, noch auf die Polizei zu warten, sondern ging einfach nach Hause und war dabei sogar ziemlich ruhig. Als ich die Wohnungstür aufschloss, dachte ich, na wenn ich das Anand erzähle, dann sieht er vielleicht endlich ein, dass meine Straßenverkehr-Paranoia doch nicht so ganz unberechtigt ist und in dem Augenblick fingen meine Knie an zu schlottern. Oh mein Gott, ich wäre beinahe auf einer Motorhaube gelandet, ich nahm meine Katzen auf den Arm und goß mir ein Glas von Anands Cola ein (die richtige, mit Zucker nicht meine Light-Variante) und so langsam geht es mir jetzt wieder gut... Da bleibt wohl nur zu sagen: Danke, liebe Sonne
und ich wünsche euch allen ein wunderschönes Wochenende :-)


1 Kommentar:

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