9. Juni 2009

Hostel



Ich gebe es zu, das gute Wetter der letzten Woche hat antiproportional dazu geführt, dass ich wesentlich weniger in meinen Blogs geschrieben habe.
Mein Teodeco-Blog ist sogar schon seit dem 10. Mai verwaist, zumindest das werde ich in dieser Woche ändern, denn mein Besuch beim Kunstfestival am Wochenende passt wohl eher dort hin. (Das dazugehörige Fotoalbum werde ich aber auch hier hinein verlinken :-)).

Es ist also an der Zeit, dass es auch endlich mit dem Vancouver-Bericht weitergeht:



Unser Hostel 'St. Clair Hotel' hatte einen sehr guten Standort direkt in der Innenstadt mit fünf Minuten Fußweg zu vielen Touristenattraktionen und es war als solches ein Haus mit Geschichte: In den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts begann Japan den Seehandel mit Vancouver durch das Schiff “Emperor of Japan” und das Hostel war ein Seemannsheim des Schiffes in der Stadt.
Viele Details aus dieser Zeit sind nachwievor erhalten, so hat z.B. jedes Zimmer ein buntes Glasfenster mit dem Bild des Schiffes zum Flur hinaus. Die Besitzer haben sich auch ansonsten sehr viel Mühe gegeben, den maritimen Charakter des Hauses zu unterstreichen, so dass sich überall Bilder, Schiffsplakate und diverse nautische Souvernirs befanden.




Ich mochte das Haus, die knarrenden Holztreppen, die Einrichtung, die teilweise eher nach Museum aussah, die hundert Jahre alten gusseisernen Heizungen und die Sprinkleranlage aus den 1970ern, die zwar kein bißchen mehr funktionstüchtig aussah, aber dennoch liebevoll in silber lackiert war. Dazu gab es in jedem Stockwerk eine kleine Bibliothek, dessen Bücherbestand man ausdrücklich entweder auffüllen oder dezimieren durfte. Die üblichen Waschräume auf dem Gang, die sich so in jedem Hostel finden, stellten für uns auch kein Problem dar und sie waren sogar umsonst.
Ein Problem stellten jedoch die Betten dar, denn es handelte sich um freistehende, extrem quietschende Metall-Doppelstockbetten. Sobald man sich nur ganz leicht bewegte, machte das ein Geräusch in einer Tonlage, die in meinen Ohren schmerzte und mich selbst aus einer Tiefschlafphase absolut zuverlässig wieder aufweckte. Und auch wenn ich stocksteif dalag und versuchte zu schlafen, bewahrte einen das nicht davor, das Quietschen aus den Nachbarzimmern zu hören. Anand hatte damit keine so großen Probleme (er hat aber auch keine Probleme mit dem Quietschen von Kreide auf einer Tafel) und er nahm Kritik an dem Hostel persönlich – schließlich hatte er es ausgesucht, aber ich konnte dort keine Nacht schlafen. Selbst als ich begann aus therapeutischen Gründen zwei Gläser Wein pro Nacht zu trinken ... es half nichts und leider war das Zimmer auch zu klein, als dass man die Matratze hätte entfernen können um nur diese zu benutzen.

Insofern kann ich das Hostel nur eingeschränkt empfehlen, es ist ein tolles Haus mit viel Geschichte, es liegt sehr günstig, der Laden im Erdgeschoß ist schön und das Personal ist sehr freundlich ... aber schlafen konnte ich dort nicht... .


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