28. Februar 2010

Mount Tremblant - Tag 1 (Eingestellt am 28.02.2010)


Unsere Freunde fahren regelmäßig in das Skiresort Mt. Tremblant, QC, welches am Fuße selbigen Berges liegt um dort dem Wintersport zu frönen. Da wir dies bisher in Kanada ausgelassen hatten, (hauptsächlich wegen fehlendem Geld, Erfahrung, Ausstattung und generellem Desinteresse an Sportarten, die in der Kälte stattfinden) waren wir noch nicht bis in diese Ecke des Landes vorgedrungen, aber das sollte sich an diesem Wochenende ändern. Ein sehr günstiges Hotelangebot (48 $ pro Person und Nacht) lockte auch uns und so beschlossen wir uns den Ort zumindest einmal anzusehen (auch angesichts der positiven Erfahrungen des Vorjahres aus Whistler, BC.)
Morgens 7 Uhr ging es los und bald waren wir mit Anands Kollegen unterwegs auf der Autobahn gen Quebec. Sobald man aus der Stadt herausfuhr und die offenen Felder erreichte, konnte man sehen, dass in diesem Jahr tatsächlich außergewöhnlich wenig Schnee gefallen war, denn häufig ragte selbst das Gras noch aus dem Schnee heraus.
Nach einiger Zeit erreichten wir den Eingang zu den Laurentinischen Bergen, deren höchste Erhebung in der Nähe von Montreal eben der 875 m hohe Mt. Tremblant ist und ab dann ging die Fahrt weiter über die Dörfer.
Die Laurentinischen Berge sind nicht sehr hoch, aber sie gehören zu den ältesten dieser Erde und die tiefen weiten Täler dazwischen, lassen die zu allen Seiten aufragenden Bergketten um so dramatischer aussehen. Es war eine unaufgeregte Fahrt... die Dörfer waren teilweise einfache schlichte Landwirtschaftsorte, wenn sie sich in den Mitten der jeweiligen Talsohlen befanden und herausgeputzte Touristenorte an den Talrändern. Eine Sache, die mir in Quebec jedoch immer wieder auffällt - und so auch auf dieser Fahrt - ist, daß jedes noch so kleine Dörfchen mit seinem eigenen Laden für Inneneinrichtung, einer Galerie und einem Kunsthandwerker aufwartet und zwar wirklich jedes Dorf. Das findet man so in Ontario sicher nicht und selbst in den Touristen-Hochburgen findet man zwar an jeder Ecke bekannte Fastfoodketten, aber nicht unbedingt eine Kunstgalerie.
In einem kleinen Dorf auf dem Weg hatten wir eine kurze Frühstückspause und freuten uns über Pfannkuchen und Kaffee. Interessant war, dass in dem kleinen Laden alles doppelt ausgepreist war, einmal für Dorfbewohner (billiger) und einmal für Reisende (die haben ja Geld, sonst wär’n se nicht hier). Nach dieser willkommenden Stärkung erreichten wir alsbald das Resort am Fuße des Tremblant.

Tremblant bedeutete in der Sprache der Algonkin-Ureinwohner Berg der Geister und eben dieser Geisterberg erregte 1938 die Aufmerksamkeit des us-amerikanischen Entdeckers Jo Ryan, der eigentlich in die Gegend kam um nach Gold zu suchen. Statt Gold fand er die Vision am Fuße des Berges einen Skiresort zu gründen und schon ein Jahr später eröffnete er seine erste kleine Pension. Nach der Instellation eines mechanischen Sessellifts wurde der Ort vorallem in den USA massiv beworben und bald entwickelte sich Tremblant zum größten Skiresort an der Ostküste Amerikas. Die Kanadier kamen ein bißchen später auf den Geschmack, schließlich konnten sie überall Skifahren und sahen zuerst nicht so ganz ein, warum sie dafür bis nach Tremblant fahren sollten, aber der Siegeszug des Resorts war nicht mehr aufzuhalten und erreichte einen ersten Höhepunkt in den 1960er Jahren.
Ab den 1980er Jahren wurde es jedoch ruhig in dem Ort, Flüge in die viel höheren Rocky Mountains nach Aspen wurden erschwinglich und ausserhalb der Saison hatte Tremblant nicht viel zu bieten. 1991 wurde der Ort von der Intrawest-Gruppe gekauft, der auch andere Resorts, wie z.B. Whistler gehören und sie brachte das notwendige Geld um diesen als Alljahresziel auszubauen. In Whistler orientierten sich die Intrawest-Architekten an Schweizer Hüttenromantik, in Tremblant erbauten sie ein quietschbuntes „europäisches“ Barockstädtchen, mit vanillegelben Wänden und bunten Dächern... Anklänge an Disneyland waren dabei durchaus erwünscht. Nun verfügte der Ort über viele neue Hotels, ein Maskottchen, eine Therme, Golfplätze, eine geschlossene Gondel auf den Berg und eine offene Gondel, die kostenlos Passagiere zwischen Ober- und Unterdorf transportiert und konnte sich so mehr und mehr als Ganzjahresziel etablieren.
Wir hatten unser Zimmer im Hotel „Le Tour Voyageur I“ gebucht, aber da der Raum erst ab 5 Uhr zur Verfügung stand, ließen wir das Auto stehen und begannen unsere Besichtigungstour, während die Anderen sich auf die Pisten stürzten.
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Da sich in dem kleinen Ort zugegebener Maßen nicht viel besichtigen ließ, buchten wir eine Schneeschuh-Exkursion im Activity-Center. (Obwohl ich sehr mit mir rang, stattdessen lieber eine Hundeschlittentour zu buchen, aber diese war mit 150 $ einfach zu teuer.)
Bald ging es los und wir stapften am Fuße des Berges mit unserem Führer hinein in die Wildnis des Mt.Tremblant-Nationalparks.
Die heutigen Schneeschuhe haben nicht mehr viel mit den unförmigen historischen Originalen gemein.. man watschelt zwar immer noch mehr, als das man läuft, aber Spikes lassen einen auch bei Hängen und auf Eis nicht abrutschen und das Aluminumprofil ist wesentlich leichter als die früheren Holzrahmenschuhe der Trapper. Das Laufen sieht damit sehr einfach aus, aber nach einiger Zeit kommt man doch, ob der ungewohnten Anstrengung, ganz schön ins Schwitzen.


Unser Guide hieß Yves und war seit ca. 15 Jahren in Mt. Tremblant tätig, das machte ihn, wie er meinte zu einem Teil des Interieurs. Er erzählte uns von der Natur und Bergwelt am Tremblant, die auch die höchste Konzentration an Grauwölfen beherbergt.
Nach seiner Anleitung sammelten wir Baumpilze, trockene Zedernrinde, Stachelschwein-Dung und Birkenrinde um später mit Feuersteinen ein transportables Feuer zu entzünden. Wir liefen über gefrorene Bäche, standen auf einem (Eis-)Wasserfall an dem ich einmal auf völlig unelegante Weise hinfiel und mir das rechte Knie als auch die Hand aufschlug, beobachteten Spechte und Rehe und sahen uns die Bärentatzenspuren auf einer Buche an. Die schnurgerade nach oben führenden Spuren zeigten einmal mehr deutlich, dass es eine schlechte Idee ist, zu versuchen auf Bäume zu klettern, wenn man einem Bären entkommen möchte.


Nach dieser gelungenen Tour setzten wir uns zu Kakao und Kuchen in ein gemütliches Café und gingen danach zur Eislauffläche in der Nähe der Kirche, an der man sich kostenlos Schlittschuhe ausleihen konnte. Dort drehten wir unsere Runden, bis es Zeit war sich wieder mit den Anderen (Marek und Ania – Kollegen von Anand und Lance, Anias derzeitigem Freund) zu treffen und das Hotelzimmer zu beziehen. Wir tauschten uns über die Erlebnisse und Abenteuer des Tages aus und aßen selbstgemachte Pizza. (Das Zimmer hatte eine Küchenzeile mit Tresen.)


Danach machten wir eine letzte Runde durch den Ort und tranken ein Bier in der Kneipe „Zur Schmiede“ die daran erinnerte, dass man in früheren Zeiten seine Skier zum Schmied brachte. Im Feuer wurden sie dann in Form gebogen und ausserdem neu gewachst.
Zurück im Hotel besuchten wir den draußen gelegenen Pool der Anlage, dessen Nutzung im Preis inbegriffen ist. Es war schön, die Muskeln im heißen Wasser zu entspannen und es machte mich auch sehr schläfrig. Während sich alle noch weiter unterhielten und diskutierten, ging ich schon ins Bett und schlief störungsfrei* und traumlos bis zum nächsten Morgen.

Zum Picasa-Album zu Tag 1 geht es hier:
Mount Tremblant Day 1

und ein kleine Youtube-Video findet sich hier:


*Störungsfrei deshalb, weil einmal keine Katzen an der Tür kratzten oder auf dem Bett herumtanzten um schon um 3 Uhr morgens nach Frühstück zu krähen. Linus und Shweta hatten wir übrigens für diese eine Nacht alleine gelassen und zum ersten Mal keine Extra-Betreuung organisiert.

Noch nicht ganz… (Eingestellt am 26.02.2010)

...vorbei ist der Winter in Ottawa. Auch wenn die Tage immer heller werden und es halb sieben mittlerweile schon wieder so hell ist wie vor einiger Zeit noch nicht einmal um halb acht, schneit es nach wie vor täglich. Der Schnee bleibt zwar nicht liegen, sondern verwandelt sich im Laufe des Tages in eine Art Wasser-Schneematsch Gemisch, durch das man waten muss... aber das letzte Wort in Sachen Winter ist noch nicht gesprochen. 

Am Wochenende waren wir im Ski Resort Mt. Tremblant, dort war alles noch ein Winterwunderland der klassischen Sorte. Ich bin bereits am Bilder sortieren, doch unsere zwei Kameras haben in zwei Tagen sagenhafte 700 Bilder geschossen (die meisten davon Anand mit seiner neuen Kamera) und ich muss nun die Besten auswählen und selbige dann in eine fortlaufende Reihenfolge bringen um ein Picasa Album zu basteln ...na ja das Übliche eben...
Das sind drei Bilder zum derzeitigen Schnee... meine Schneespuren, ein Minischneehund und eine Weide und mit den Mount Tremblant Bildern werde ich hoffentlich zum Wochenende fertig :)




16. Februar 2010

Rideau Kanal und Winterlude Festival 2010 (Eingestellt am 16.02.2010)




Während anderswo um Olympiagold gekämpft wird - für Kanada endlich erfolgreich auf der Buckelpiste beim Freestyle Skiing - findet in Ottawa das alljährliche Winterfestival „Winterlude – Bal de Neiges“ statt.
Als wir im letzten Jahr zum ersten Mal auf dem zugefrorenen Rideau-Kanal unterwegs waren, war es der kälteste sonnige Tag, den ich je in Kanada erlebt hatte. Es war -40 °C und nach einer halben Stunde Schlittschuhlaufen waren meine Hände wortwörtlich so gefroren, dass ich sie nicht mehr bewegen konnte und Anand meine Schlittschuhe öffnen musste. In diesem Jahr war der Winter insgesamt wesentlich milder und ich habe mittlerweile landestypische Bekleidung, wie dicke Handschuhe, Sorel-Jacke und isolierte Schuhe um dem Wetter zu trotzen... aber dennoch wurde es zum Winterfestival wieder kalt. Es war erneut sonnig, aber dafür zählte das Thermometer -18 °C an diesem Sonnabend. 

Wie zu erwarten waren Tausende von Menschen in die Innenstadt gekommen um ein vorsichtiges Ende des bittersten Teils des Winters zu feiern, sich die Eisskulpturen anzusehen, einen Beavertail (trotz des Namens eine Art Schmalzgebäck) zu ergattern und eine kleine Runde auf dem Rideau-Kanal zu drehen. Anand war in diesem Jahr nur mit dem neuen Fotoapparat beschäftigt und versuchte sich gar nicht erst am Schlittschuhlaufen. So war ich also alleine eine Weile unterwegs und fuhr zu den beiden nächsten Brücken und etwas weiter. Aber das Eis war in denkbar schlechtem Zustand. Durch das Tauwetter und den Regen im Januar hatten sich Verwerfungen und Risse im Eis gebildet, teilweise wurden Stellen mit halbzugefrorenen Löchern durch Zäune vom Rest abgegrenzt. Während man um Verwerfungen herumfahren konnte, war es nicht so einfach die Risse zu erkennen, denn da der Schnee alles gleichmäßig bedeckte, merkte man häufig erst, dass dort ein Riss war, wenn man bereits hineingefahren war und um seine Balance kämpfen musste. Ich fuhr dementsprechend noch langsamer als ich eh bereits mit meiner Einmal-Im-Jahr-Fahrpraxis unterwegs war, aber es half nicht viel. Nachdem ich ein paar schlimme Stürze von weitaus erfahreneren Fahrern mitansah, dachte ich mir, das ist es auch nicht wert und packte meine Schlittschuhe wieder ein.


 
 

Nun sahen wir uns den Fortgang der Arbeit an den Eisskulpturen für den Wettbewerb an, fanden Eispilze und Bäume in Strick-Schals gewickelt lustig und ließen den Nachmittag mit griechischem Essen im Rideau-Center ausklingen.
Ich habe diesmal ein Fotoalbum in Facebook erstellt. Das ist der öffentliche Link dazu:
Um sich die Bilder anzusehen, muss man Kein Mitglied in Facebook sein.
Ich habe mich für diese Speicherform entschieden, da meine Picasa Alben sich langsam füllen und ich sobald kein Geld für erweiterten Speicherplatz bezahlen möchte (Picasa ist nur bis 1 GB kostenlos). Wenn etwas nicht funktionieren sollte mit diesem Link, dann schreibt mir das bitte als Kommentar oder e-mail und dann denke ich mir etwas anderes aus... :)

13. Februar 2010

Olympia, so weit…. (Eingestellt am 13.02.2010)

Gestern fand mein Tag quasi vor dem Fernseher statt… ich erwartete ein wichtiges Paket und verließ deswegen nicht das Haus, konnte nicht einmal staubsaugen, damit ich die Türklingel nicht überhören würde.
Das Paket kommt mit Kurier aus Indien und hat neue Asthmamedizin für mich im Gepäck. Leider wusste der Kuriermensch unsere Appartmentnummer nicht (die zwar auf dem Paket stand, aber nicht auf dem Lieferschein, Grrrrr) und kam deswegen gar nicht, ich saß also umsonst den Tag über zu Hause... der nächste Liefertermin ist nun am Dienstag.
So hatte ich aber genug Zeit der Olympiaberichterstattung zu folgen. Ab 6 Uhr morgens Ortszeit wurde die Fackel durch so ziemlich jede Straße Vancouvers getragen. Dabei war natürlich Arnold Schwarzenegger, aber auch viele kanadische Prominente oder Väter von Prominenten, wie z.B. Walther Gretzky und der Vater von Terry Fox. Es war interessant die Straßen wiederzusehen, die wir erst im Mai besucht hatten, die Olympia-Uhr vor der Art Gallery, von der wir Fotos gemacht hatten und die damals noch viele Stunden und Tage anzeigte, auf einmal auf 5 Stunden zu sehen, die Stimmung und Masse an Leuten, die begeistert und enthusiastisch immer wieder Kanadas Nationalhymne „Oh, Canada...“ anstimmten... und das Zittern der Organisatoren auf dem letzten schwierigen Teil des Fackellaufes: Einer Fahrt mit dem Drachenboot und danach die Übergabe an ein Birkenrinden-Kanu. Selbst ich stand schon fast auf und meinte nur: ‚Na, na ... naaa...’ angesichts der mit hocherhobener Fackel und ohne weitere Sicherung auf den schwankenden Booten stehenden Fackelträgern ... aber alles ging gut aus.
Zu sehen war auch die Anti-Olympia-Demonstration vor dem Hauptbahnhof, die mit Plakaten dagegen demonstrierten, dass die Rechte von Ureinwohnern beeinträchtigt wurden und dass die Spiele zu teuer waren. Letzteres kann sicher von jedem so unterschrieben werden, solche Spiele sind teuer und die Stadt wird noch Jahrzehnte die Schulden abbezahlen... (Montreal hatte erst 2009 die Schulden für die 1976er Sommerspiele abbezahlt) aber ersteres Argument löste gerade unter den involvierten Stämmen Verwunderung aus, denn die Zusammenarbeit zwischen Stadt und Stämmen gilt für ganz Kanada als vorbildlich. Große Teile Vancouvers sind auf Stammesgebiet erbaut und bei jeder Änderung der Baustruktur muss erst der entsprechende Stamm seine Zustimmung geben. So war es auch beim Bau der neuen Olympia-Anlagen.
Dass es einen Toten gegeben hatte, wurde bereits am Tage erwähnt, aber nicht wer, da die Familie des Gestorbenen zu dem Zeitpunkt noch nicht informiert werden konnte und so dachte ich erst, dass der Slalomskifahrer, der vorgestern ins Krankenhaus kam möglicherweise verstorben war.
Erst als die Vorshow zur Eröffnungsfeier am Abend begann (7 Uhr in Ottawa, 4 Uhr in Vancouver- ab dann schaute auch Anand zu) wurde bekannt, dass der georgische Rodler Nodar Kumaritaschwili im Training am Eröffnungstag aus der Bahn flog und verstarb. Ich habe heute morgen die deutsche Berichterstattung dazu gesehen und muss sagen, dass die Bilder noch recht harmlos sind, denn im kanadischen Fernsehen lief das gesamte Video dazu, wie der Junge aus der Bahn flog und mit 144 km/h am ungeschützten Stahlträger zum Stehen kam und es war heftig. Es ist fast schon ein Wunder, dass der Fahrer überhaupt noch einmal reanimiert werden konnte und erst im Krankenhaus verstarb.
Sicher alle sagen nun, dass die Bahn zu schnell ist und das hat auch zu dem Unfall geführt aber was im Himmel haben diese Stahlträger dort zu suchen? Ansonsten wäre er sicher genauso aus der Bahn geflogen, hätte sich verletzt, aber er wäre nicht gleich tot gewesen.... aber mit dieser gefährlichen Umzäunung ist es egal ob man mit 70km/h oder 140 dagegen rast, das Ergebnis wäre wohl das gleiche... .
Die Eröffnungsfeier stand dann natürlich im Schatten dieses tragischen Ereignisses, dem ersten Toten bei Olympischen Winterspielen überhaupt und so war die Stimmung etwas gedrückt.. aber selbst ohne dies, funktionierte vieles nicht, wie es sein sollte.. Es begann damit, dass die Ureinwohner, die Jaques Rogge und Michelle Jean begrüßen sollten, sich verspäteten, danach kam der immerhin sehr farbenprächtige Teil der verschiedenen Stämme Kanadas und dem Einmarsch der Athleten.... leider marschierten Süd- und Nordkorea wieder getrennt ein.... und dann begann das kulturelle Programm. Es hatte natürlich keiner eine so teure Feier wie in Peking erwartet, aber ich war doch etwas enttäuscht. Es wurde fast nur auf Lasershows und Effekte gesetzt, während die wenigen Tänzer die Riesenhalle nicht einmal annähernd ausfüllten. Einzig der Auftritt der Punkfiedler war energiereich, ansonsten reihte sich langweilige Ballade an Ballade an Ballade... gefolgt von noch langweiligeren Reden. Da muss ich immer an Lillehammer ’94 denken, deren Feier gezeigt hatte, dass man selbst mit kleinem Budget eine märchenhaft schöne Feier gestalten kann.
Wenn man sich die gestrige Eröffnungsfeier ansieht um etwas über Kanada oder Vancouver zu erfahren, dann weiß man nun, dass es hier Ureinwohner gibt, dazu Briten und eins, zwei Franzosen und das ist alles... von den großen multikulturellen Gemeinschaften... von Lateinamerikanern über die osteuropäischen Gemeinschaften bis hin zu Südasiaten und natürlich der immens großen chinesischen und japanischen Bevölkerung in Vancouver... all dies spielte überhaupt keine Rolle währendessen und ist für mich ein bißchen verpasste Chance... Vancouver hat schließlich mit die älteste Chinatown in Nordamerika und der Handel mit Japan begann zeitgleich mit dem Auftauchen der ersten britischen Siedler. Die Feier endete mit einer technischen Panne während der Zündung des olympischen Feuers und dem obligatorischen Feuerwerk. Fazit: Insgesamt sicher keine schlechte Feier aber wenn man sich überlegt, was man alles hätte machen können, so war es wohl kaum ausreichend...
P.S. Was genau haben sich die Deutschen eigentlich dabei gedacht, die Frauen in Pink und die Herren in Türkis einlaufen zu lassen... Die Inspiration scheint jedenfalls aus dem Kindergarten entnommen zu sein.
P.P.S Ganz Kanada wartet auf die erste Goldmedaille auf Heimatboden, dazu hat es bei keiner der vorherigen Olympiaden gereicht und so wünsche ich es ihnen doch ein wenig.. auch wenn ich ihre Maßnahmen, dieses Ziel zu erreichen, unsportlich fand: Während z.B. in Salt Lake City jede Nation so lange vor Ort für Olympia trainieren konnte wie sie wollte, erlaubte Kanada nur wenige Trainingsläufe zwei Wochen vor den Spielen. Hoffentlich führt das nicht zu noch mehr schweren Unfällen, wenn die Sportler Risken auf den ihnen unbekannten regennassen Pisten eingehen.
Apropos Regen: In diesem Jahr findet der Winter überall statt, nur nicht in den Rocky Mountains und Vancouver begrüßt mit Plusgraden im zweistelligen Bereich bereits die Kirschblüte.... :)

11. Februar 2010

Endlich



Es ist vollbracht, wir haben eine neue Kamera... tadaa... eine Nikon D5000 .. . nachdem ich gelernt habe, dass man damit nicht so einfach herumknipsen kann, wie mit allen anderen Kameras, sondern erst fokussieren und dann länger drücken kann/muss... bin ich jetzt immerhin schon einen Schritt weiter und kann Bilder produzieren. Leider sehen diese noch kein bißchen professioneller aus als mit ohne Spiegelreflex... aber ich stehe auch noch ganz am Anfang der Bedienungsanleitung... Seite 1 sozusagen... . Und das sind die historischen ersten Fotos (von Anand):



P.S. Meiner alten Kamera geht es derweil immer schlechter.... sie hat ein sehr ungesundes Dauergeräusch entwickelt und jedes zweite Bild ist mittlerweile nicht nur unscharf, sondern häufig nur noch in groben Farbmassen aufgeteilt.. das sieht fast schon abstrakt aus, aber in Zukunft kann sie sich ja ausruhen.

Schnee- (mann) irgendwas


Da ich in letzter Zeit soviele Bilder von Schneemännern aus Deutschland gesehen habe, dachte ich, dass ich mich auch mal wieder an selbigen versuchen sollte...
Leider ist der Schnee in Kanada meist Pulverschnee, der sich nicht zum Schneemannbau eignet. Nach einiger Zeit ist dieser dann verharscht und eignet sich noch weniger zum Zusammenkleben. Also habe ich ein bißchen geschummelt und große Schneebrocken aufeinandergestapelt, die beim Schneeräumen entstanden sind, diese ein bißchen in Form gehauen und fertig.
Es sind sicher keine Schönheiten dabei entstanden, aber sie haben doch ein bißchen Charakter... oder? (Ich möchte an dieser Stelle keine ehrliche Antwort hören... :D)


6. Februar 2010

Raven

Gestern flog ein Kolkraben-Paar so tief über den Köpfen von Linus und Shweta hinweg, dass ich mich sicherheitshalber schon mit ein paar Eisbrocken bewaffnete… denn diese Raben waren wirklich sehr groß. Wunderschönes, schwarzglänzendes Gefieder, aber riesige Vögel. Meine beiden Unschuldslämmer sahen natürlich überhaupt keine Gefahr von diesen über ihnen kreisenden Raubtieren, sondern waren schlichtweg begeistert... Vögel sind schließlich Vögel und werden gejagt... denn die Möglichkeit, dass sie gejagt werden könnten, übersteigt die Vorstellungskraft meiner Kätzchen.

Was sonst noch so anlag.... ♥

Während Linus mir beim Saubermachen, Wäsche waschen und Betten machen hilft, muss Shweta sich um Anand kümmern:


Damit er nicht aus dem Bett fällt z.B.


oder damit er nicht aus dem Bett fällt


oder damit er nicht aus dem Bett fällt...


manchmal muss sie sich sogar „lustige“ Verkleidungspielchen ausdenken, nur damit er beschäftigt ist...



und dann braucht selbst die tapferste kleine weiße Katze der Welt einfach einmal Zeit zum Entspannen.

Ein weiteres kleines Fotoalbum gibt es hier, mit einer ganzen Ladung neuer Katzenbilder. (Zum Album bei Bedarf und entsprechendem Wunsch einfach auf die Worte "New Cats" oder das untere Bild klicken. :-)
new cats