15. Mai 2010

In der Zwischenzeit (Eingestellt am 15.05.2010)

So langsam geht alles seinen Gang, in dieser Woche hatte auch Anand seinen ersten Panikanflug und dachte, daß wir das alles nicht schaffen mit dem Umzug und vor allem mit dem Visum, aber dafür blieb ich ausnahmsweise ganz ruhig... wird schon.
Die Unterlagen für die amerikanische Botschaft sind aber auch umfangreich und während ich noch nach Leuten in Deutschland suche, die bestätigen können/ wollen, daß ich tatsächlich ich bin, sucht er nach Wegen seine Bande mit dem Heimatland darlegen zu können. Da er nie in Indien gearbeitet hat bzw. ein Bankkonto unterhielt, ist das recht kompliziert, denn sie wollen eben z.B. Gehaltsnachweis, Bankauskunft aus dem Heimatland und nicht dem letzten Land in dem man gearbeitet hat. Gerade versucht sein Bruder ein Schreiben zu organisieren, das aussagt, daß Anand Land in Indien besitzt und nach der Zeit in den USA auf jeden Fall dorthin zurückkehren möchte... wenn das ermöglicht werden kann und anerkannt wird, dann ist schon viel geschafft.
Schwieriger ist es, daß wir die Adresse angeben müssen, unter der wir in Burlington leben werden, denn wir können ja erst eine Wohnung mieten, wenn wir das Visum haben. Die ansonsten wenig hilfreiche, zuständige Sekräterin der Universität meinte, daß wir doch einfach ein Motel für einen Monat mieten könnten, als wir sie nach eine Universitätsgästehaus-Adresse fragten. Sie hatte vielleicht nicht verstanden, daß wir nur eine Adresse für den Antrag benötigen und nicht vorhaben dort zu wohnen und jetzt ist sie im Urlaub. (Ein Motel anzumieten wäre Geldverschwendung, wenn wir dort nicht auch wohnen würden. Wenn wir dort aber vorhätten zu wohnen, wäre es noch weniger sinnvoll, denn dann müssten wir auch einen Lagerraum für unsere Möbel bezahlen und nochmals ein Möbelunternehmen kommen lassen um diese zu transportieren und außerdem habe ich kein Motel gefunden, das Tiere erlaubt.)
Anand hatte daraufhin am Wochenanfang seinen neuen Boss angeschrieben, ob er dessen Adresse für den Antrag benutzen könne, selbiger ist aber gerade in Australien zum Vorstellungsgespräch und hat bisher nicht geantwortet. Die Frage nach der anzugebenen Wohnadresse bleibt also spannend. 

Derweil suche ich mich durch sämtliche Internetseiten, die Wohnungen in Burlington vermieten. Aber die Angebote sind entweder weit außerhalb unserer finanziellen Möglichkeiten oder ab Mietbeginn Juni. Die August-Angebote sind meist noch nicht da und werden sicher auch vor unserem Termin bei der amerikanischen Botschaft nächste Woche Freitag, noch nicht erhältlich sein. In Burlington habe ich bisher auch noch keine Wohnung ohne die Angabe: No Smoker, No Pets .. gefunden, da muss man wohl jeweils nachfragen, wie es mit Katzen aussieht, denn es scheint einfach eine Standardmitteilung zu sein, manchmal sogar ergänzt durch: Cats are okay, Purrr. Die Mieten sind teurer, ich musste meine Obergrenze auf 1000 $ für eine Mini-Zweiraumwohnung anpassen (Es gibt dort keine Einraumwohnungen.) und sie haben häufig die Klausel, daß man sich nicht für ein Jahr verpflichtet die Miete zu zahlen wie in Kanada ortsüblich, sondern gleich für zwei Jahre. ... 
Also sind wir am Dauerorganisieren, Anand fährt ab Sonntag für ein paar Tage zu einem Kongress in Waterloo, ON und muss alles dafür vorbereiten, die Katzen müssen zum Tierarzt für Gesundheitszeugnis, Chip usw. Ich muss meinen Personalausweis erneuern und finde nirgends Passfotos in der notwendigen geringeren Größe, denn amerikanische Passfotos sind 5 cm x 5 cm und all das kommt dazu und nur im Hinterkopf fragt man sich wozu das alles, wenn man doch in 6 Monaten möglicherweise schon wieder Sachen packen muss. Passend zu diesen Sinn- und Unsinngedanken kam gerade ein Schreiben der Universität Göttingen, daß Anand zusammen mit anderen Kandidaten für eine Position in Frage kommen könnte.. nun, drei Monate eher hätte man sich darüber freuen können, jetzt ist es schlichtweg zu spät und wir müssen in einer Woche einen Vertreter der amerikanischen Botschaft im Interview davon überzeugen, daß wir zu gerne in die USA wollen um dort weniger Geld zu verdienen, aber dafür mehr auszugeben und all das vielleicht nur für 6 Monate ehe wir entweder wieder Arbeit suchen müssen oder ans andere Ende der Welt reisen um in einem Land, das weder Katzen noch Inder mag, erneut neu anzufangen.

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