19. Dezember 2011

Weihnachtsbaum Drama


Wir waren in diesem Jahr spät dran mit dem Baumkauf, aber da ich am Montag noch solch Unmengen an Bäumen vor dem Supermarkt liegen sah, konnte ich nicht glauben, daß all diese Bäume am Wochenende bereits ausverkauft sein könnten. Waren sie aber doch, bis auf fünf letzte kümmerliche Exemplare. Ich suchten den größten der Bäume heraus, er wurde zum Anschnitt des Stumpfens beiseite gelegt und wir gingen in den Markt um zu bezahlen.
Wahrscheinlich hätte aber nur einer von uns bezahlen gehen sollen (aber es war so kalt :(, denn als wir den Markt mit der Quittung verließen war unser Baum weg, verkauft und bereits abtransportiert. Nun war guter Rat teuer, denn die restlichen Exemplare verdienten nicht den Preis, den wir dafür bezahlt hatten, die Frage war nur, ob wir irgendwo anders noch einen Baum bekommen würden (außer von der Baumfarm) und wie wir diesen ohne Auto abtransportieren. Letzlich suchten wir uns also einen der Bäume aus und seit unserem ersten perfekten Baum in Kanada ist das wahrlich der kleinste und unförmigste.


Es war sehr schwierig diesen im Ständer zu verankern. Zuerst war der Stumpf zu kurz um überhaupt den Boden des Ständers zu erreichen, denn die Äste waren im Weg. Also ging ich hinaus in die Kälte um aus dem gefrorenen Vorgarten-Beet Steine herauszustemmen (-13°C, meine Hände klebten sofort an den Steinen fest). Danach hatte er zwar Bodenberührung, aber da er an drei Seiten flach und an einer sehr buschig ist, war es schwierig ihn so zu verankern, daß er eben nicht umfiel, doch letztlich war selbst das geschafft.
Der letzte Punkt des Tages hieß: Überzeugung. Jetzt mussten wir uns überzeugen, daß das wirklich der besten Baum für uns ist... aufgrund der Form passt er perfekt in die Ecke, nicht zu groß, so daß man genügend Gäste zur Weihnachtsfeier unterbringen kann. Er zeugt von einer gewissen Bescheidenheit, außerdem ist niemand perfekt und man tut Gutes, denn die Einnahmen dienen dem Obdachlosenzentrum: In dem Fall nicht den typisch abgekämpften, bärtigen Männern, sondern vor allem obdachlosen Familien. (Wer in Vermont seine Arbeit verliert hat ein größeres Problem als in einer stärker bevölkerten Gegend, denn es gibt nur wenig Betriebe und dementsprechend auch wenig Stellen-Angebote.)
So ganz funktionierte das mit dem Überzeugen zwar noch nicht... wir vergaßen über Nacht Wasser in den Ständer zu geben und es dauerte immerhin einen Tag, bis wir Interesse daran hatten uns wieder mit dem Baum zu beschäftigen.


Dann ging es aber mit Schmücken und Lichterketten ganz traditonell weiter, denn unsere Hauptfarben sind in diesem Jahr tatsächlich Rot und Grün... doch es bleibt ein seltsamer Baum... äußerst natürlich, eben ... ^^

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