5. Juli 2012

Gewittersturm


In diesem Jahr fegten zwar schon einige mächtige Stürme über Vermont hinweg, einer verursachte sogar einen kleinen Tornado, doch Burlington war so wie schon im letzten Jahr bei Hurrikan Irene außerhalb der Haupt-Windwege. Gestern jedoch entlud sich ein kurzes, jedoch sehr kraftvolles Gewitter direkt über der Stadt. 
Die meisten Gewitter drehen sich um einen stillen Mittelpunkt, innerhalb dieser Drehbewegung können sich auch Tornados bilden, doch durch dieses Kreisen um sich selbst, verlieren sie an Kraft. Ein Derecho, das in der letzten Woche Iowa und andere Staaten in den USA verwüstete (und viele Internetdienste, wie z.B. Google, Instagram usw. kurzfristig außer Kraft setzte), ist eine gerade Gewitterfront - Linie. Diese ist schnell und sehr stark, Tornados können sich darin jedoch eher nicht bilden.
Burlington traf eine Mischung aus beidem, eine Art umgedrehtes C, das auf den Namen ‚Bow Echo’ Formation hört. Es ist immer noch sehr stark und zielgerichtet, Tornados könnten sich bilden, sind jedoch nicht sehr wahrscheinlich.
Der Spuk dauerte nur 15 Minuten, doch in dieser Zeit fielen zahlreichen Bäume um, waren 5000 Menschen (inklusive unserer Wenigkeit) ohne Strom, wurde meine gesamte Nachbarschaft wegen überfluteter Straßen abgesperrt und bei vielen stand das Wasser nicht nur im Keller sondern auch im Erdgeschoß.
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Solange es die Leute jedoch nicht ganz so hart traf, waren sie damit durchaus zufrieden, denn nach dem 35°C Tag ohne laues Lüftchen, war der ca. 25°C warme Regen durchaus eine willkommene Erfrischung. In manchen Straßen wurden Bikini Parties gefeiert und in der Decaturstraße paddelten die Leute im Kanu vorbei und erfreuten sich an der starken Strömung direkt vor der Haustür.
So ganz ungefährlich ist das Spielen im Schmutzwasser natürlich nicht, denn außer dem wütenden Gewitter hingen auch jede Menge Stromkabel herab, in die man nicht unbedingt treten sollte.
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Umsichtige Menschen waren daher eher darum bemüht die Abflußgullis vom mitströmenden Laub und Abfall frei zu halten, so daß die ganze Brühe auch schnell wieder abfließen kann.

 Irgendwo unter dem Sand, befindet sich der Fußweg :)

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Einen Tag später sind immer noch 1400 Menschen ohne Strom (dieses Mal gehören wir nicht dazu), viele Fußwege sind versandet und überall liegen Äste und Kabelsalat herum... das Aufräumen wird wohl noch eine Weile dauern.
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