1. Dezember 2013

Der 12. Monat


Heute ist der 1. Dezember und es ist der erste Adventssonntag, was einmal sehr gut zusammenpasst und es ist schon interessant, wie sehr sich dieses Jahr - viel zu schnell für meinen Geschmack - dem Ende neigt.
Vor einer Woche stapften wir durch den ersten Wintersturm, dem drei Tage später ein zweiter folgte... seitdem haben wir eiskalte Temperaturen und zumindest ein bißchen weißen Schnee überall. Der erste Sturm kam völlig überraschend für uns, es war Schneeregen für den Tag angesagt, aber nur ein wenig und auf einmal waren wir mittendrin im Sturm.
Wir wollten Freunde besuchen und das Auto, das uns dorthin bringen sollte, hatte Allwetterreifen, die jedoch mitten im Schneesturm wenig sinnvoll waren und uns nur mit Mühe durch die Berge brachte... da hätte man Schneeketten gebrauchen können. Also stellten wir das Auto auf einem Parkplatz ab und liefen zur nächsten Bushaltestelle. Dabei wurden wir beinahe von einem anderen Auto gerammt, das plötzlich von der Straße abkam, einen Meter von uns entfernt auf dem Bürgersteig landete, eine kleine Anhöhe hinauf- und wieder hinunterfuhr und letzlich wieder auf der Straße ankam. Das war ein Schreck. 
Als endlich ein Bus kam, fühlten wir uns sehr viel sicherer, doch selbst der Bus hatte auf den ungeräumten Straßen große Probleme, denn die tiefliegenden Stadtbusse (es gibt spezielle Winterbusse) sind nicht für den Winter geeignet, da der Schnee die Reifen aushebeln kann. Also fuhren wir ganz langsam weiter, hin und wieder stieg der Busfahrer aus und kontrollierte die Reifen und letztlich erreichten wir unser Ziel.... der Herbst war entgültig vorbei.

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Der zweite Sturm brachte dann überfrierenden Regen und letztlich Schnee... diese Mal hatten wir jedoch vorsorglich nicht das Haus verlassen :) 
Am Donnerstag war dann der große Festtag: Thanksgiving. Wir waren dieses Mal bei einer vietnamesischen Freundin eingeladen und so gab es neben Truthahn und Kartoffeln auch einen chinesischen Hot Pot mit Pilzen und Gemüse ... es schmeckte alles wunderbar, doch diese Mischung bekam mir gar nicht, je älter ich werde, desto weniger scheine ich bunt durcheinander essen zu können. 
Am Black Friday - dem Haupteinkaufstag des Jahres, wo sich die Menschen ab Mitternacht in langen Schlangen vor BestBuy einreihen um als erste zur Ladenöffnung um 5 Uhr morgens die Angebote erstürmen zu können - blieben wir ebenfalls zu Hause... nur am späten Nachmittag wagten wir einen kurzen Spaziergang zum Einkaufscenter in der Stadt und verließen es auch ganz schnell wieder - zu viele Leute. Die Abendnachrichten berichteten natürlich von Toten in Supermarkt-Massenpaniken; Streits um billige Smartphones, die tödlich enden usw. ... auch das gehört zur gemütlichen amerikanischen Weihnachtszeit dazu wie Eierpunsch und Popcorn.

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Heute werde ich mir dann überlegen, ob und wie ich die Wohnung etwas weihnachtlicher gestalte, bisher hängen hier nur ein paar Lichterketten (und das seit Diwali) und ich werde die ersten Plätzchen backen, denn irgendwann muss man damit anfangen. Das werden aber noch keine traditionellen Versionen, sondern weiche Bananenkekse... Weihnachtsstimmung light.
Und wie in jedem Jahr bedauere ich, daß es hier keine Weihnachtsmärkte gibt, das Oktoberfest wird weltweit gefeiert, doch Weihnachtsmärkte haben es nur in die amerikanischen Großstädte geschafft.

6 Kommentare:

  1. Meine Güte - DAS ist Winter, bei uns waren bis jetzt nur mal drei Schneeflocken zu Besuch und ab und zu ein bisschen Frost...
    Das mit dem Massenansturm auf Supermärkte & Co. finde ich ganz schön gruselig. Ich geh in der Vorweihnachtszeit nur noch in die Stadt, wenn es sein "muss".

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    1. Der Winter kam bei uns auch zwei Wochen zu früh, normalerweise finden die ersten Schneestürme in der ersten und zweiten Dezemberwoche statt und die Temperaturen waren schon in Rekordkälte Bereich, wie sonst nur im Januar üblich. Hätte ja eigentlich noch nicht sein müssen ...

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  2. Uh-oh ...
    Diese Bilder kenne ich noch. Ihr tatet gut daran, zuhause zu bleiben. Der Winter ist so schöner zu genießen, als wenn man sich ihm preisgibt und das erste chaos erleben muß.
    Die Horden machten auch ein paar Media-Märkte bei uns oder in Österreich nieder um eine simple Spielekonsole zu erbeuten )da zweifelt man an der menschheit).
    Uns reicht schon die Angebotsjagd bei Aldi in Eisingen bei Würzburg, hier sind sie besonders versessen auf Schnäppchen^^.

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    1. Ja, der Schneeanfang ist immer etwas schwierig, manche haben doch noch Sommerreifen und man ist es nach all den Monaten auch schlichtweg nicht mehr gewöhnt bei Schnee und Glätte zu fahren.

      Ich konnte mich bisher aus dem Vorweihnachts-Shoppingkrampf gut heraushalten, mein Mann möchte sich nur selbst ein neues Kameraobjektiv kaufen, das wäre dann Weihnachtsgeschenk für uns beide.... insofern sind wir schon damit durch. - Wir ziehen eh im nächsten Jahr um, von daher freue ich mich über jedes Geschenk, das ich Nicht bekomme und demnach auch nicht überlegen muss, wie ich es von hier nach Europa bekomme :) LG Thea

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    2. Oh! Ihr zieht nach Europa? Wohin? Clauida hat das vor ein paar Jahren auch gemacht: von Chikago nach Würzburg, alles in einem großen Container verfrachtet, die Umzugdetails kenne ich leider nicht alle.

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    3. Wohin wissen wir noch nicht. Die Stelle meines Mannes hier an der Uni war auf vier Jahre begrenzt (bis Juni 2014) und wir wollten danach wieder nach Europa zurückkommen.
      Mein Mann würde gerne seine Habilitation schreiben und diese Möglichkeit gibt es nur in den EU Staaten, nicht in den USA.

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