10. August 2016

Langener Waldsee


Im letzten Jahr nahmen wir uns vor den Langener Waldsee zu besuchen, und nun… einen Sommer später war es auch ‚schon‘ so weit. 
Wir wollten jedoch nicht den ganzen Tag am dortigen Strand verbringen, sondern im Rahmen einer Fahrradtour das Ziel Waldsee haben - und dann sehen, ob wir bei der angekündigten Hitze auch wieder zurück fahren, oder lieber die S-Bahn nehmen sollten. 
Die nächste S-Bahn Station ist 3 km vom See entfernt, ab Haustür brauchten wir 10,5 km für die Strecke. 


Da der Weg zumeist durch den Wald führte, war es aber gar nicht so heiß. Auf den Schotterpisten kam man jedoch nicht immer schnell voran… vor allem A. hatte mit seinen dünnen Straßenrädern einige Probleme. 
Doch irgendwann war auch das geschafft und wir erreichten das Kassenhäuschen des Strandbades. A. fand es nicht in Ordnung, daß man für einen See-Zugang Eintritt bezahlen muss, war aber in der Folge so von dem großen See begeistert, daß er diese Mißstimmung vergaß (ein Eintritt im Freibad kostet auch meist mehr…).
Groß ist natürlich relativ: Wenn man am Meer wohnt, kann man über einen 58 ha großen See wohl nur lächeln, doch im RheinMain Gebiet ist das die größte Wasserfläche. Wie alle anderen Seen der Gegend, handelt es sich um einen Tagebau aus dem Sand und Kies ausgebaggert wurden (bzw. in diesem Fall auch immer noch werden), dessen Tiefen sich irgendwann mit Grundwasser verfüllten. 


Wir setzten uns jedenfalls unter einen schattigen Baum, sahen den Seglern, Wind- und Paddle-Surfern bei ihren Anstrengungen zu und es kam fast ein bißchen Urlaubsstimmung auf. 
Nach einiger Zeit bekam der Mann dann sein kaltes Getränk, auf das er sich schon so gefreut hatte (dazu musste man vor dem Kiosk lange anstehen) und wir machten uns auf den Heimweg per Fahrrad. 

Irgendwann standen wir vor dem Abzweig zum Gehspitzweiher, einem anderen Baggersee der Region und A. dachte, den sehen wir uns jetzt auch noch an. In der Folge verfuhren wir uns aber und statt 900 m, wurden es einige Extra-Kilometer, bis wir es zum See geschafft hatten. 


Der langsam versandende Gehspitzweiher begann nach seiner Industriezeit ebenfalls als Badesee, wurde später aber zum nicht betretbaren Naturschutzgebiet erklärt, um den Wasservögeln ein Rückzugsgebiet zu gewähren. 
Das wird von den Naturschutzverbänden so gut es geht kontrolliert, doch sie befinden sich in stetigem Widerstreit mit der Bevölkerung. Es gibt eben nur sehr wenige - noch dazu flache - Wasserflächen in der Gegend. Ein Naturschützer erklärte uns, wie er täglich Hunde und ihre Besitzer von den Nist-Halbinseln und aus dem Wasser vertreiben muss, und wieviele Gelege dennoch zerstört werden. Ich dachte nur, wenn man zumindest einen Teil des Sees zur Nutzung freigeben würde, dann könnte man den Rest vielleicht viel besser schützen. 
Danach fuhren wir die restlichen Kilometer, zuerst bis zum Bahnhof Neu-Isenburg, unterquerten die Bahnstrecke und weiter ging es durch den Stadtwald, bis wir wieder zu Hause angekommen waren. Das war eine lange Strecke für uns - ca. 22 km - aber am nächsten Morgen gab es keinen Muskelkater - wir sind wohl mittlerweile etwas besser in Form. 


Wenn man einen Tag im Strandbad verbringen möchte, würde ich eher mit der S-Bahn fahren, dann kann man auch Decken, Ballspiele usw. mitnehmen, ohne das es zu schwer wird. 
An manchen Tagen fährt auch der Bus; nur mit dem Auto anzureisen kann ich (zumindest am Wochenende) niemanden empfehlen, denn der Parkplatz war schnell voll und die Fahrer (ihre Mitreisenden lagen da schon längst am Strand) standen tatsächlich stundenlang in der Schlange, bis es einen Platz für sie gab.

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