24. September 2016

Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag, Papa


Heute feiert mein Vater seinen 60. und alle seine Gäste sind bereits auf Usedom angekommen - ein Trubel war das gestern ...
Ich wünsche ihm natürlich das Allerbeste für die nächsten 60 Jahre ^^ Gesundheit, Glück und gutes Wetter.
 
Außerdem habe ich mir heute das ehrgeizige Ziel gesetzt, ein paar gute Familienfotos hinzubekommen, obwohl die Leute alle eine Aversion gegen Gruppenfotos zu haben scheinen. Die letzten Fotos dieser Art stammen glaube ich noch von den Jugendweihen und selbst dann meistens nur von den Kindern (und Jugendlichen)… also wünscht mir Glück. 
 
Edit: Tja, das mit den Gruppenfotos hat dann nicht geklappt, einige Leute kamen erst später… doch der eigentliche Grund waren die Lichtverhältnisse. Irgendwie hatte ich nicht bedacht, daß es heutzutage um 18 Uhr schon wieder richtig dunkel sein kann und Blitzlichtfotos finde ich einfach nicht so schön.

23. September 2016

Ahlbecker Ferien

 Schatten - Seebrücke ^^
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Den frisch geharkten Strand sieht man nur am frühen Morgen.
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Als Kind verbrachte ich jedes Jahr mindestens eine Ferienwoche bei den Großeltern in Ahlbeck und so fiel dieser ‚Urlaub‘ eben auch unter Ferien. 
Im Vorfeld hatten wir lange überlegt, wo wir Ende August unseren Geburtstag feiern würden … im letzten Jahr waren wir in Kroatien - in diesem Jahr waren Österreich, Portugal und sogar New Mexiko in der Auswahl. Als ich dann Insel Usedom vorschlug, war auch A. schnell überzeugt, denn ein bißchen neugierig war er schon, wie es in dem neuen, alten Haus voranging.
Meine Eltern sind nämlich im letzten Jahr von der Insel Poel in das alte Haus der Großeltern gezogen in Ahlbeck, während die Renovierung noch im vollen Gange war. Mittlerweile sieht es schon viel besser aus, auch wenn noch einiges auf Vollendung wartet.

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Wir hatten eigentlich bereits mit kühleren, schlechten Wetter gerechnet - doch die stabile Hochwetterlage, die in Frankfurt für wochenlange Temperaturen knapp unter 40°C sorgte, bescherte auch dem Norden einen wolkenlosen Himmel bis max. 28°C. Perfektes Strandwetter.
Meine Mutter hatte sogar eine pinkfarbene Strandmuschel gekauft, die einzige in der Farbe am Strand, so daß wir selbst beim Baden immer genau wussten, wohin wir wieder zurückkehren mussten (sehr wichtig in einem Meer von Strandmuscheln^^).
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Mit dem Ostseewasser hatten wir dagegen etwas Pech, denn in den ersten Tagen herrschte eine klare, eiskalte Strömung vor, so daß Baden fast zur Mutprobe wurde. Erst zum Ende unserer Woche änderte sich die Windrichtung und plötzlich war das Wasser warm - führte dann aber auch viel mehr Algen an der Oberfläche.

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Außer den Strandbesuchen, sahen wir uns Ahlbeck und Heringsdorf an, besuchten Konzerte auf der Promenade, und fuhren mit den Adler Schiffen nach Misdroy und zurück. 
Mein Vater nahm uns mit auf eine dreistündige Tour am frühen Sonntagmorgen, (in der Saison, sind die zwei Hauptstraßen der Insel dauerverstopft, deswegen kann man nur vor oder nach An- und Abreiseverkehr & Tagesausflüglern fahren) so daß wir Teile des Hinterlandes der Insel kennenlernen konnten. 
Und kaum waren wir wieder in Frankfurt angekommen, ging es nach drei Wochen zurück zur Insel - jetzt zum Feiern eines runden Geburtstages. Das Wetter war zwar immer noch sonnig, doch kälter und stürmischer - und auch an den Gästezahlen erkannte man, daß man sich nun in der Nachsaison befand.

 Drei Fähren auf dem Weg zum / oder aus dem Swinemünder Hafen. 
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20. September 2016

Vor der Bernemer Kerb

 
Wie so viele Feste in Frankfurt, findet auch die Bernemer Kerb in Bornheim bereits seit vielen Jahrhunderten statt, und so wollten wir uns auf der 409. Kerb (und unserer ersten) einmal genauer umsehen. Das brachte uns zum ersten Mal in den schönen, oberen Teil der Berger Straße, wo Bornheim mit Kirchplatz und Fachwerkhäuschen tatsächlich noch wie das Dorf aussieht, das es einst war. 
 
Kerb leitet sich wie Kirmes vom Wort: Kirchweihfest ab, und außer den üblichen Ständen und Bühnen, gibt es einen Umzug und einen Kerwebaum - eine hohe Fichte, die jedes Jahr aus dem Enkheimer Wald geholt wird. 
 
 
Hoch oben am Baum hängt die Figur der Kerwe-Lisbeth, quasi der Schutzpatronin der Feierlichkeiten, wenn auch eher widerwillig, denn meist schaut sie in die andere Richtung. 
Die Figur geht auf eine etwas makabere Sage zurück: Sie handelt von einem Mann der gerne beim Kirchweihfest mitfeiern wollte, aber seine Frau wollte ihn nicht feiern lassen, und unterbrach mit ihrem Gekeife auch ständig alle anderen, selbst den Pfarrer. 
Also beschlossen die Dorfbewohner, sie im Wald auf eine Fichte zu binden, mit Sitzbrett… hoch genug, daß sie sicher vor wilden Tieren war; und sie entfernten alle Äste, so daß Lisbeth auch nicht alleine herunter kam. Dann feierten sie eine friedliche Kirchweih und als sie Lisbeth wieder abholen wollten, kam ein Gewitter, der Baum wurde getroffen und Lisbeth verbrannte. Da waren alle sehr dankbar, insbesondere ihr Mann. 
In Anlehnung an diese Geschichte, wird die Lisbethfigur jährlich zum Ende der Kerb betrauert und dann verbrannt - bis zum nächsten Jahr, wo sie erneut mürrisch über die Massen wachen wird. 
 
 
Wir hatten leider keine Zeit, um uns den Umzug anzusehen, doch da laut Programm bereits Bands auf der Bühne spielten, dachten wir, daß es auch schon etwas zu sehen gibt. 
Nun, die arme Band spielte weitgehend ohne Publikum, während rundherum Bierbänke aufgebaut wurden, letzte Hand an Häuser- und Autodekorationen gelegt wurde und sich die Teilnehmer des Umzugs - bereits in ihren Gewändern - langsam versammelten. Also liefen wir durch die noch weitgehend leeren Straßen, sahen uns Kerwebaum und Lisbeth an und beschlossen im nächsten Jahr auch den Umzug mitansehen zu wollen :) 
 

13. September 2016

Steinheim am Main


Die zweite Fahrradtour führte A. und mich nach Steinheim am Main
Da ich mir den 34 km Rundkurs noch nicht zutraute (vor allem weil die Temperaturen wieder an die 30°C heranreichen sollten), fuhren wir mit der S-Bahn bis zum Bahnhof Hanau-Steinheim - und fuhren die Strecke mit dem Fahrrad demnach nur zurück.

        Kleine 'Grotte' an der Kreuzwallfahrtkapelle                                   Bergfried des Schlosses

Steinheim liegt wie Dreieichenhain auch, an der Deutschen Fachwerkstraße und besitzt einen in sich geschlossenen historischen Stadtkern, mit wuchtiger Stadtmauer zum Main hinunter, Schloss und natürlich vielen Fachwerkgebäuden. 
Ich konnte leider keine Tafel finden, die die Besonderheiten des dortigen Fachwerks erklärt, aber es schien mir insgesamt ein dichteres Fachwerk zu sein, mit mehr Holzverstrebungen als sonst üblich. 

Graf Zeppelin wohnte natürlich im ersten Stock... näher am Himmel ^^
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Das Fischerzunft-Fachwerkhaus von 1413

Nachdem wir die meisten Straßen des kleinen Stadtkerns besucht hatten, fanden wir ein Restaurant, das nicht gerade Betriebsferien hatte und aßen zu Mittag. 


Einige Zeit danach ging es am Main entlang zurück nach Frankfurt.
Ursprünglich wollte ich noch Seen besuchen, die in ehemaligen Steinbrüchen entstanden waren, doch dann fand ich den Radweg entlang des Mains auf einmal schöner (sowie kühler) und so fuhren wir die ganze Zeit auf den asphaltierten Wegen des Mainwanderwegs. 


Zuerst ging es an einem Altarm des Main entlang, dann sahen wir Schloss Philippsruhe auf der Hanauer Seite und landeten letztlich in Rumpenheim neben Schloss und Fähre. 

Markierte Hochwasserstände am Rumpenheimer Schloß

Danach machten wir uns auf die Suche nach dem Schultheis-Weiher, der immerhin der zehntschönste Badesee von Hessen sein soll (laut einer Abstimmung.) Da der Langener Waldsee noch nicht einmal in der Liste war, konnte ich dem Ergebnis nicht so ganz zustimmen, es war dennoch ein netter kleiner (und erstaunlich kalter) Badesee. 
Doch man badete eindeutig in jeder Menge Schlingpflanzen, womit ich nur schlecht umgehen kann. Ich hätte auch gerne ein paar Fotos von dem See und Strand gemacht, doch dort war das Fotografieren generell verboten worden. 


Nach dem Weiher fuhren wir wieder am Main entlang durch Offenbach, wo wir beschlossen abzukürzen und stattdessen durch die Innenstadt zur Straßenbahn-Endhaltstelle der Nr. 16 fuhren. Irgendwie reichte es uns für den Tag. 
Auf dem Weg durch die Fußgängerpassage landeten wir jedoch auf einem Bierfest, der die Stimmung von A. wieder hob, obwohl er die zwei Biere, die er probierte, beide nicht so richtig mochte. Aber heh, Bier.
Danach ging es nur noch ein paar hundert Meter bis zur Haltestelle und wir hatten es für den Tag geschafft.

10. September 2016

Heusenstamm


Hier geht es jetzt weiter mit zwei Fahrradausflügen. Der erste führte mich nach Heusenstamm im Kreis Offenbach. 
Ich hatte eigentlich keine großen Erwartungen an mein Reiseziel, doch ich arbeite immer noch an meiner Fahrradfahr-Kondition und da war der ca. 22 km Rundkurs eine gute Strecke. 
Durch den Stadtwald ging es nach Neu-Isenburg und von dort in den Neu-Isenburger Stadtteil Gravenbruch, eine 1950er Plattensiedlung, die isoliert mitten im Wald liegt. 
Nachdem ich wieder zu Hause war, habe ich einmal online nachgesehen, warum es diese Siedlung so überhaupt gibt - meine Idee war eigentlich Werkswohnungen für eine Fabrik, aber die Antwort war etwas kurioser. Die Alliierten hatten während des 2.Weltkriegs auf diesen Teil des Bannwaldes 14 Luftangriffe geflogen (möglicherweise gab es einen Grund, vielleicht dachten sie auch nur es gab einen) und so entstand eine Rodungsfläche, auf der letztlich eine kleine Stadt für 6000 Menschen entstand. 
Nach Gravensbruch ging es weiter durch den Wald und da die Regionalpark RheinMain Schilder plötzlich fehlten, musste ich etwas raten und landete bei einer Müllverbrennungsanlage. Ab dort folgte ich den Straßenschildern, die mich letztlich bis nach Heusenstamm brachten.


Der Ort war bestimmt einmal sehr schön, die Moderne hat sich aber nicht immer geglückt in das Stadtbild eingefügt. So gibt es einen Schlosspark, der vom Schloss und Allee durch Straße- und Bahnstrecke getrennt ist.
Das Schloss selbst, ein Ensemble aus langgestrecktem Landsitz (Wasserschloß), dem hinteren Schloß und dem sog. Bannturm, wurde durch einen 1980er Neubau getrennt, der jedes Fotografieren erschwert, denn ich wollte ihn gerade nicht im Bild haben.
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Das Schloss dient als Rathaus, insofern war der Anbau wahrscheinlich notwendig, aber vielleicht könnte man einmal einen Architekten bitten etwas mit viel Glas und weniger störend zu entwerfen…
Dieses seltsame Miteinander zieht sich durch den Ort, direkt neben dem historischen Tor gibt es einen Neubau mit Laubengang, einst in der Landschaft stehende Säulen befinden sich quasi auf dem Parkplatz eines Küchengeschäfts und auf dem Friedhof steht zwar eine wunderschöne kleine Kapelle, genutzt wird offenbar jedoch ein Zweckbau neueren Datums.


Nach einem kurzen Rundgang durch die Innenstadt, fuhr ich mit dem Fahrrad um den größeren Teil des ‚See am Goldberg‘, einer ehemaligen Kiesgrube und heutigem Naturschutzgebiet und dann ging es auf die Rückfahrt, die naturgemäß schneller verlief, schließlich kannte ich den Weg jetzt.
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Insgesamt war ich recht zufrieden mit meiner Tour - doch ich hatte schon das Gefühl, das 20 km immer noch mein Limit bei solchen Wald- und Schotterwegen ist, alles danach bedeutet Arbeit. Auf Asphalt wäre das wohl kaum ein Problem, ist aber auch nicht so schön.

7. September 2016

Sühnekreuz


Als ich vor kurzem Langen (Hessen) besuchte, fand ich auf einem der Stadtplätze diese zwei z.T. im Boden eingelassenen Sühnekreuze. Ich hatte schon etwas darüber gelesen, daß in dem Bereich des ehemaligen Wildbann Dreieich viele alte (zumeist zwischen 1200 bis 1600 entstandene) Sühnekreuze erhalten blieben, vor allem in Offenthal… aber gesehen hatte ich bisher noch keins. 
Die grob behauenden Kreuze wurden im Mittelalter - meist vom Täter oder der Familie eines Täters, um einen Mord zu sühnen - aufgestellt. Außerdem musste Schadenersatz an die Famile des Opfers, und die Kirche (wegen der fehlenden Sterbesakramente) gezahlt werden. Nur so konnte eine Fehde vermieden werden. 
Auf den Kreuzen werden häufig bestimmte Symbole dargestellt, die entweder auf den Beruf des Getöteten oder die Art wie er/sie ermordet wurde, hinweisen sollen. So hat der kleinere Stein ein Abbild, das z.B. eine Sichel, Pflug oder auch ein Jagdhorn sein könnte. 
In Zukunft werde ich bei meinen Fahrradtouren die Augen offen halten, ob ich noch andere dieser Kreuze finden kann … :)

Mehr Informationen zu diesen alten Steinkreuzen findet man u.a. hier: Link, Link und Link