31. Januar 2018

Strand und Lesen


Wie ich es in meinem letzten Artikel beschrieben habe, war ich für einige Zeit an der Ostsee, im Seebad Ahlbeck - und verbrachte meine Tage damit Bücher zu lesen und mit den Hunden am Strand entlangzuspazieren. 
Nebenbei wurde ich auch noch krank, aber eine Erkältung ist Anfang Januar sicher keine Besonderheit. Dieses Mal habe ich auch kaum sonstige Ausflüge auf der Insel unternommen, ich war weder am Stettiner Haff noch am Achterwasser.


Einmal nur waren wir in Wolgast, aber das war eher ein ernüchterndes Erlebnis: Es wurde leider nicht geschafft, die Touristenströme (und deren Kaufkraft) in irgendeiner Form auch in die Stadt vor der Insel Usedom zu lenken. 
Wolgast besteht mittlerweile aus leeren Geschäften, Häusern, geschlossenen Schulen, aufgegebenen Gaststätten...


Der Ahlbecker (und Heringsdorfer) Strand waren dagegen wie immer wunderschön und gut besucht, aber im Januar halten sich die Besucherzahlen doch in gewissen Grenzen. 
Ich hatte jedenfalls meine Nikon mitgenommen und suchte stets nach den schönsten Motiven - dank dem wechselnden Wetter präsentiert sich das Meer eben jeden Tag anders. Der große Sturm und die Kälte kamen dieses Mal erst als ich schon wieder in Frankfurt war, aber die relativ milden, sonnigen Tage fand ich nun wirklich nicht schlimm :)


Zum Lesen kam ich auch.
Zuerst beendete ich Margaret Atwoods ‚Der Bericht der Magd‘, der eine finstere Zukunft beschreibt, in der die USA in eine religiöse Terrorherrschaft verwandelt wurde und Frauen völlig rechtlos sind.
Ich habe das Buch leider auf Deutsch gelesen und musste mich durch den Text quälen, der in der deutschen Ausgabe offensichtlich auch zensiert wurde. So wurde z.B. der zentrale, und wichtige (pseudo)lateinische Ausspruch ‘Nolite te bastardes carborundorum‘ - ‚Lass Dich von den Bastarden nicht unterkriegen‘ durch ‚Hirundo maleficis evoltat‘ ersetzt, was entweder ‚das Täubchen entflieht den Bösewichtern‘ bedeutet oder etwas über die Freuden des F*ckens erzählt, aber in beiden Fällen eher gar nicht in den Text passt. 

Danach habe ich die zwei nächsten Fälle von Comissario Benussi aus Trieste gelesen (von Roberta de Falco, ein Pseudonym von Roberta Mazzoni).
Im letzten Jahr konnte ich häufig Bücher nicht beenden, selbst von Autoren, deren Reihen ich seit langem folge, war ich enttäuscht. Doch das erste Buch ‚Die trüben Wasser von Triest‘ las sich so flüssig und ich mochte die Schreibart, etwas aus der Vergangenheit den Auswirkungen auf die heutige Zeit gegenüberzustellen, daß ich meine Buchlese-Blockade endlich beenden konnte.
Der zweite Fall war ebenfalls gut geschrieben, der dritte etwas bemüht und zäh - in der Zwischenzeit bekam ich dann jedoch den vierten Band in die Hände, der sich wiederum gut las - aber möglicherweise bereits das Ende der Serie beschreibt. Ich hoffe, daß noch mal etwas nachkommt, aber es ist wohl nicht ganz klar. 

Zum vorläufigen Abschluß las ich dann ‚Black Out‘ von Marc Elsberg, wiederum eine finstere Zukunftsvision, das mir sehr empfohlen wurde. Es geht darum, daß das Stromnetz in Europa und später den USA von Terroristen gehackt und in der Folge zusammenbricht, und beschreibt minutiös, wie sehr das Leben davon betroffen ist, da wir so unglaublich abhängig von Strom sind.
Es ist erschütternd - man möchte sofort loslaufen, eine Notstromanlage kaufen, ein Radio zum Kurbeln und haltbares Essen / Trinkwasser für zwei Wochen - nur um auf der sicheren Seite zu sein. 
Im ZDF kam zu diesem Thema auch eine Dokumentation: Link - die ein bißchen Entwarnung gibt, aber auch viele der Probleme aus dem Buch aufgreift.



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