Nach Bilbao, der größten baskischen Stadt, sind wir ab San Sebastian mit dem Bus gefahren.
Am Anfang hatten wir überlegt, ob wir nach Biarritz oder nach Bilbao fahren sollten. Ich dachte, daß in Bilbao eben nicht viel mehr ist als das Guggenheim Museum - und A. vermutete, daß Biarritz, San Sebastian zu ähnlich wäre - quasi die gleiche Geschichte, nur in Französisch: ehemaliges Fischerörtchen, dann mondänes Seebad und heutiger Surfer-Ort.
Da war Bilbao zumindest anders, als einst reiche Industriestadt, dann der Verfall und danach die Auferstehung als Stadt der Kunst und Architektur - obwohl die Probleme nicht alle überwunden sind und die Stadt nachwievor jährlich Einwohner verliert. Das überzeugte mich jedenfalls, und so buchten wir unsere Bus Tickets nach Bilbao. Das kann man ganz bequem am Automaten machen, der sogar ins Englische übersetzt. Der Busbahnhof liegt direkt neben dem Bahnhof von San Sebastian - es fahren auch Züge nach Bilbao, aber die brauchen länger für die Fahrt und kosten mehr.
Im Vorfeld hatte ich in anderen Blogs gelesen, daß Bilbao nicht so der Hit war, weil es die ganze Zeit regnete - deswegen freute ich mich, daß wir bei strahlendem Sonnenschein losfuhren. Aber ca. eine Stunde später begann leichter Nieselregen, der sich beim Erreichen des Busbahnhofs in Bilbao in ergiebigen Landregen verwandelt hatte. Wir hatten uns an die kurzen, heftigen Regengüsse in San Sebastian gewöhnt und wurden von diesem Wetter doch überrascht. Also ging es erst einmal zum Mittagessen in einem wunderbaren Restaurant, wo man sich als echte Ausnahme, auch sehr gut in Englisch verständigen konnte.
Danach ging es durch den Regen in die Innenstadt und zum Guggenheim Museum. Neben dem Museum ist auf den ehemaligen Industriebrachen einiges mehr entstanden, von der Universität im Glasbau, über spektakuläre Brücken über den Nervión, Statuen und selbst interessanten Wohnanlagen - aber der Star bleibt natürlich das Guggenheim Museum.
Selbst bei Regen schien das golden-schimmernde Dach noch zu leuchten und irgendwelche Sonnenstrahlen zu reflektieren, während vor dem Eingang der Blumen-Welpe von Jeff Koon einen freundlichen Farbtupfer setzte.
Bei besserem Wetter und entsprechender Zeit, wären wir bestimmt auf den nächsten Hügel gestiegen, um uns Museum und Stadt aus der Höhe anzusehen … so aber gingen wir lieber schnell hinein.
Mit einer gewissen Erheiterung registrierten wir dann, daß die derzeitige Ausstellung Baselitz Bilder aus dem Frankfurter Städel Museum waren. Nun - ich bin kein großer Fan und hatte die wichtigsten Bilder ohnehin schon gesehen. Also gingen wir nicht in die Ausstellung, sondern sahen uns nur die öffentlichen Bereiche des Museums an - danach ging es schnell zurück zum Busbahnhof, denn so konnten wir einen Bus eher zurückfahren - und bei der Ausfahrt aus der Stadt, schien plötzlich die Sonne :)
Nach diesen wenigen Stunden in der Stadt, habe ich nichts gefunden, was mir die Stadt näher brachte (außer gutem Essen), aber vielleicht bekomme ich einmal Gelegenheit zurückzukehren um mehr zu erfahren und zu entdecken.