14. Mai 2018

Aachen


Am Gründonnerstag vor Ostern hatte A. ein Vorstellungsgespräch in Aachen, und weil wir danach weiter in den Holland-Urlaub fuhren, ergab es sich praktischer Weise, daß ich mitkam.
Ich wollte schon seit einiger Zeit einmal Aachen besuchen, am Liebsten zur Weihnachtszeit… aber so war es auch nicht schlecht. Ich konnte mir die Stadt ansehen und schon mal ein Gespür dafür bekommen, ob ich dort leben wollen würde, während A. sich darum kümmerte, ob das nun ein einmaliger Besuch blieb, oder wir wirklich umziehen würden.



Nun, der Vertrag ist noch nicht unterschrieben, insofern bin ich etwas abergläubisch, aber es sieht wohl durchaus so aus, als wenn A. ab 1. August in Aachen arbeiten wird, quasi auch als Vorhut dorthin zieht - und wir dann einen Monat später alle zusammen umziehen.
Bis dahin müssen wir noch eine Wohnung gefunden haben, was sich wie immer als komplizierte Angelegenheit herausstellt, vor allem wegen unserer Katzen. Dazu hätten wir gerne wieder eine ruhige Erdgeschoß- u.ä.-Wohnung, wenn möglich mit Gartennutzung sowie guter Anbindung an den Öff. Nahverkehr und schon wird aus schwierig etwas zum Kopfzerbrechen. Wir suchen mittlerweile rund um Aachen und entlang der Bahnstrecke bis Köln.


Aber nun zurück zu diesem Besuch in Aachen, mein erster Weg führte natürlich an einer Printenbäckerei vorbei (einer von unzähligen in der Printenstadt), auch wenn sie zur Osterzeit eher mit Quarkhasen warben. 
Auf verschlungenen Wegen ging es dann weiter, entlang dem Theater bis zum Elisenbrunnen. Daneben befand sich die Touristeninformation, wo mich die Dame am Empfang gleich mit einer Sprache empfang die entweder flämisch oder holländisch war. Offenbar erwartete sie keine deutsch-sprachigen Besucher an diesem Tag. 


Ich nahm mir den kleinen Innenstadtplan mit, der erste Informationen über die Stadt lieferte, und besichtigte den klassizistischen Elisentempel. 
Das Wasser darf man nicht trinken, dafür kommt es aber wie in Wiesbaden auch, aus heißen Quellen. Diesen Quellen verdankt Aachen (vom lateinischen Aqua) überhaupt erst die römische Stadtgründung, denn es liegt weder an einem Meer noch an einem Fluss… außer den Quellen und angelegten Weihern, gibt es ohnehin wenig Wasser in der Gegend. Es handelt sich auch tatsächlich heute noch um eine Kurstadt, die jedoch den Namenszusatz ‚Bad‘ nicht offiziell trägt.
Erster Anlaufpunkt war für mich natürlich der Aachener Dom, der einst die Kapelle der Kaiserpfalz von Karl dem Großen bildete.
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Echte Aachener mag das erschüttern, aber ich hatte keine Ahnung, daß Aachen und Karl der Große quasi eine Einheit sind, er wurde nicht nur in der Stadt geboren, gekrönt, begraben - heutzutage begleitet einen sein offizielles Siegel eingelassen in den Straßenbelag, durch die gesamte Stadt.


Dreieichenhain neben dem Wildbann Dreieich, war zwar einst ein Jagdschloss vom großen Karl; und Frankfurt eine Krönungsstadt deutscher Kaiser, aber Aachen war offenbar die Krönungsstadt des Frühmittelalters. 
Der Dom ist wunderschön und in seiner runden, vorromanischen Form mit goldenen Mosaiken für deutsche Bauwerke sehr ungewöhnlich. 
 

Daneben schließen sich kleine schmale Ziegelhäuser an, bis man den ursprünglichen Rest der Kaiserpfalz erreicht. Die wurde bis auf einen Turm irgendwann abgerissen, um Platz für das (neue) Renaissance Rathaus zu schaffen. 

 Wenn man plötzlich den Ausdruck: 'Die Fensterläden hochklappen' versteht.

Danach lief ich durch viele kleine Straßen und Gässchen der Altstadt, überstand einen kurzen Regenguß in Starbucks (ich kann vom Matcha Tee nur abraten, der schmeckt nach Grashalmen) und dann war meine Zeit auch schon vorbei und ich holte A. vom Bahnhof ab.
Er erzählte von seinem Vorstellungsgespräch, wie freundlich alle waren, was er dort erreichen könnte, und war vorsichtig begeistert.
Wir hatten noch etwas Zeit bevor unser Zug fuhr, deswegen zeigte ich ihm nun auch den Dom. Er war amüsiert, daß meine wenigen Stunden in der Stadt offenbar ausreichten um den kürzesten Weg durch die (kleine) Innenstadt zu finden, ohne noch eine Karte zu benötigen. Danach mussten wir zweimal mit Regionalbahnen kurze Stücke fahren, denn Aachen ist nicht Teil des Schnellbahnsystems, bis wir die Strecke Richtung Amsterdam wieder erreichten und endlich in den Osterurlaub fuhren.
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2 Kommentare:

  1. Ach, wie witzig- dann wärt ihr ja nur einen Katzensprung von uns weg, wir wohnen in der Nähe von Düren =) Wir sind außerdem 2x die Woche in Aachen zum Bouldern :-)
    Ich drücke mal die Daumen, dass alles klappt!
    Allerdings ist die Wohnungssuche da tatsächlich ...schwierig... Wie weit wäre denn euer Radius für die Wohnungssuche?

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    1. Cool, wie ist denn eigentlich Düren? Ich suche dort auch ein wenig, aber meine Schwester rät mir so vehement davon ab ^^
      Derzeit suchen wir hauptsächlich in dem Bereich 45 min / 1 Stunde mit den öff. Verkehrsmitteln bis Campus Melaten in Aachen Hörn, weil mein Mann in Frankfurt auch ungefähr diese Zeit benötigt, um seinen Arbeitsplatz zu erreichen, was das in km ausmacht, weiß ich gerade nicht. Mal sehen, ob wir da noch etwas finden, sonst werden wir das sicherlich noch ausweiten müssen, oder Zwischenlösungen suchen, Sachen einlagern usw. ich weiß noch nicht so genau und hoffe, daß wir noch rechtzeitig Erfolg bei der Suche haben werden :) LG Thea

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