29. Mai 2018

Keukenhof


Wann immer man die Worte ‚Niederlande‘ und ‚Frühjahr‘ in einem Zusammenhang erwähnt, fällt automatisch auch das Wort ‚Keukenhof‘ - der weltbekannte Tulpenpark in der Nähe von Amsterdam, der heutzutage in etwa so typisch niederländisch ist, wie Windmühlen und Fahrräder.
Als wir unseren Osterurlaub planten, sahen wir, daß der Park dann bereits eröffnet sein würde, und beschlossen ihn auch endlich zu besuchen.


Unsere Freunde waren davon wenig begeistert, sie fuhren uns nur mit dem Auto vor (danach weiter Richtung Den Haag) und wir sahen uns den Park alleine an. Sie hatten ihn bereits in vorherigen Jahren besucht und meinten, daß es so früh im Jahr noch nicht viel zu sehen gibt (sie hatten recht).


Die Faustregel lautet offenbar: Man wartet mindestens eine Woche von warmen, sonnigen Wetter ab und fährt dann in der nächsten Woche, möglichst außerhalb irgendwelcher Feiertage zum Keukenhof.
Nun, an diesem Ostersamstag war es ziemlich kalt, warmes Wetter auch vorher noch nicht in Sicht und der Parkplatz voll. Aber wir kommen eben nicht jedes Wochenende nach Amsterdam, also hieß es jetzt oder nicht mehr in diesem Jahr, denn der Park ist jedes Jahr nur 8 Wochen lang geöffnet.


Der Name Keukenhof (Küchenhof) stammt von dem hinter dem Park gelegenen Schloß, dort wurden einst Küchenkräuter angebaut. Im 19. Jahrhundert entstand der englische Landschaftsgarten und seit 1949 findet in dem Park diese Verkaufs- und Schauausstellung der niederländischen Blumenzwiebelzüchter statt. Hauptsächlich kennt man dabei die Tulpen, aber es geht auch um Krokusse, Narzissen, Zwerglilien und Hyazinthen. 
In den großen Schauhallen finden außerdem Blumenausstellungen zu anderen Blüten statt, z.B. Orchideen. Diese Ausstellungen waren teilweise sehr kitschig und wir fragten uns, ob damit der Massengeschmack angesprochen werden soll, oder ob man einfach keine besseren Ausstellungen zu machen braucht - die Leute kommen eh jedes Jahr wieder. Vielleicht fällt einem aber auch irgendwann nichts mehr ein. Aber, die Hallen sind ohnehin nur ein Zusatzpunkt - eigentlich besucht man den Park um sich die kunstvollen Beete anzusehen und die Tulpenfelder hinter dem Gelände.


Nun, die Tulpenfelder bestanden aus kleinen grünen Spitzen, die aus der Erde ragten, nur im Hintergrund sah man eine erste frühe Tulpenart rot blühen. Auch die Tulpenbeete im Park waren eher noch grün in grün, als bunt. Es gab jedoch viele bepflanzte Kübel und einzelne Beete mit vorgezogenen Tulpen.
Die meisten Beete waren aber noch mit Krokussen und Zwerglilien bepflanzt und es war schon fast komisch, die Leute beim Blumenfotografieren zu beobachten. Gruppenbild mit Tulpe ist eben einfacher, als Gruppenbild mit Krokus, wo man sich tief auf den Boden legen muss, möchte man Gesicht samt Blume ins Bild bekommen.
 So schlecht fanden wir den Park nicht, selbst ohne Tulpen, bei winterlichen Temperaturen und trotz der unglaublichen Menge an Menschen überall… aber ein bißchen fehlte doch etwas. Deswegen waren wir sehr froh, als wir letztlich in die größte Schauhalle kamen und ein Meer an Tulpen erblickten. 


Offenbar werden dort alle neuen Tulpensorten auf kleinem Raum vorgestellt und es war wunderbar.
Dort machten die Leute all ihre notwendigen Tulpenfotos (die Damen zogen sich vorher sogar auf der Toilette um) und auch wir hatten das Gefühl, daß sich der Besuch jetzt trotz der widrigen Wetterumstände doch gelohnt hat.


Zum Abschluß liefen wir dann in alle Parkecken, die wir noch nicht gesehen hatten (wir hatten noch ausreichend Zeit bis wir wieder abgeholt wurden), sahen bemalte Elefantenskulpturen, sowie eine kleine Ausstellung zur Tulpenmanie im 17. Jahrhundert, als manche Tulpenzwiebeln den Wert von Häusern erreichten. 
Es war insgesamt ein netter Ausflug, daß es so kommerziell sein würde, war uns schon vorher klar (Verkaufsausstellung der Blumenzüchter), und daß wir dort nicht alleine unterwegs sein würden ebenfalls - aber, ein Besuch im Keukenhof reicht sicherlich auf lange Jahre. Einzig die Tulpenfelder würde ich doch gerne einmal in voller Blüte sehen, doch dazu reicht ein Besuch der Region rund um die nächste Stadt Lisse.

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