Nachdem wir im letzten Jahr Etappe 1 und in diesem Sommer bereits Etappe 2 gelaufen sind, wollten wir zu unserem Geburtstag in zwei Tagen Etappe 3 und 4 des Eifelsteigs laufen, mit einer Übernachtung in Einruhr. Am ersten Tag sollte es von Gemünd nach Einruhr (Etappe 4), und am zweiten dann die schwierige Etappe 3 von Einruhr nach Monschau, gehen.
Diese Wanderung entgegen der angegebenen Richtung passte besser um mit den öffentlichen Verkehrsmitteln nach Hause fahren zu können, und sie gab einem außerdem viel Zeit für die längste Etappe - aber dann kam alles ganz anders. Sturm Kirsten fegte am ersten Tag durch die Lande und vom Betreten des Nationalparks wurde dringend abgeraten, auch aufgrund des hohen Totholz-Bestands (dank Borkenkäfer). Die Einkehrmöglichkeiten am Weg waren ebenfalls alle geschlossen und selbst die Schiffahrt auf dem Obersee wurde auf ein Minimum beschränkt.
Diese Wanderung entgegen der angegebenen Richtung passte besser um mit den öffentlichen Verkehrsmitteln nach Hause fahren zu können, und sie gab einem außerdem viel Zeit für die längste Etappe - aber dann kam alles ganz anders. Sturm Kirsten fegte am ersten Tag durch die Lande und vom Betreten des Nationalparks wurde dringend abgeraten, auch aufgrund des hohen Totholz-Bestands (dank Borkenkäfer). Die Einkehrmöglichkeiten am Weg waren ebenfalls alle geschlossen und selbst die Schiffahrt auf dem Obersee wurde auf ein Minimum beschränkt.
Also fuhren wir statt frühmorgens, erst kurz vor Mittag los, bis dahin waren die meisten Straßen, auf die Bäume gefallen waren, auch schon wieder geräumt worden.
Nach Umstieg in Simmerath, ging es über die Lande von Schule zu Schule, wurden Kinder wieder nach Hause gebracht, bis wir Einruhr erreichten. Dort nahmen wir die letzte Schiffstour des Tages und sahen uns in zwei Stunden an, wo wir am nächsten Tag wandern würden. Die Wälder sollten auch am nächsten Tag noch gemieden werden, deswegen entschieden wir uns Etappe 4 (jetzt richtig herum) zu wandern, denn diese führt lange Zeit über eine Hochfläche mit wenig Baumbestand.
Abends machten wir uns auf die Suche nach Abendessen, aber das war gar nicht so einfach, die meisten Restaurants hatten bereits geschlossen - und es war 19:35 Uhr. Unser Hotel durfte wie viele andere sein Restaurant wegen der Hygienebestimmungen nicht öffnen und servierte nur Frühstück für die eigenen Gäste. Zum Glück gab es im größten Hotel vor Ort noch eine Möglichkeit - die einzige - etwas zu essen zu bekommen (denn einen Supermarkt gibt es hier auch nicht und der einzige Kiosk war ebenfalls bereits geschlossen…).
Nach Umstieg in Simmerath, ging es über die Lande von Schule zu Schule, wurden Kinder wieder nach Hause gebracht, bis wir Einruhr erreichten. Dort nahmen wir die letzte Schiffstour des Tages und sahen uns in zwei Stunden an, wo wir am nächsten Tag wandern würden. Die Wälder sollten auch am nächsten Tag noch gemieden werden, deswegen entschieden wir uns Etappe 4 (jetzt richtig herum) zu wandern, denn diese führt lange Zeit über eine Hochfläche mit wenig Baumbestand.
Abends machten wir uns auf die Suche nach Abendessen, aber das war gar nicht so einfach, die meisten Restaurants hatten bereits geschlossen - und es war 19:35 Uhr. Unser Hotel durfte wie viele andere sein Restaurant wegen der Hygienebestimmungen nicht öffnen und servierte nur Frühstück für die eigenen Gäste. Zum Glück gab es im größten Hotel vor Ort noch eine Möglichkeit - die einzige - etwas zu essen zu bekommen (denn einen Supermarkt gibt es hier auch nicht und der einzige Kiosk war ebenfalls bereits geschlossen…).
Am nächsten Morgen ging es nach einer nicht so geruhsamen Nacht eine Stunde später los als gedacht, immerhin, das Frühstück war reichhaltig gewesen und ersetzte damit auch das Mittagessen.
Die Strecke war ca. 22 km lang, und wird als mittelschwer klassifiziert.
Die Strecke war ca. 22 km lang, und wird als mittelschwer klassifiziert.
Gleich nach Einruhr ging es steil nach oben, anders als bei ähnlichen Strecken blieb man jedoch nicht oben, sondern es ging den ganzen Tag bergauf, bergab (letztlich liefen wir ‚125 Etagen‘ laut Handy), war mich ganz schön schlauchte, denn so konnte ich mich kaum auf ein Tempo einstellen.
Nach dem ersten Anstieg bei Einruhr, ging es also wieder hinunter an den See, dann zur Urftstaumauer wieder steil bergauf. Dort hatten wir unsere einzige Einkehr, aber wir waren noch so satt vom Frühstück, so daß wir nur etwas zu trinken bestellten und die Staumauer bestaunten ^^
Nach der Mauer ging es noch steiler bergan, bis wir die Dreiborner Hochfläche erreichten, dort sahen wir zu, wie eine Schafs- und Ziegenherde getrieben wurde und erreichten nach einiger Zeit den ehemaligen Ort Wollseifen.
Dieser Ort wurde stark im zweiten Weltkrieg umkämpft, als die Einheiten um den See (und die Gefahr einer Sprengung der Staumauer) kämpften und wurde später Teil eines Truppenübungsplatzes. Nachdem das eigentliche Dorf weitgehend zerstört war, wurde eine Straße mit weißen Blöcken errichtet, in der bis 2005 der Häuserkampf geübt wurde.
Seitdem haben die Kirche und die Reste der Schule ein Notdach erhalten und die ehemaligen Dorfbewohner bemühen sich sehr, das Andenken an ihren Ort wachzuhalten.
Nach Wollseifen ging es hinunter ins Tal, zur ‚Ordensburg Vogelsang‘ der ehemaligen Nazischule wieder bergan. Wie alles an Nazi-Architektur waren auch diese Gebäude überdimensioniert riesig, eine Mischung aus Amphitheater und Kaserne.
Die meisten Wanderer beendeten ihre Wanderung dort am Forum in Vogelsang, und ich war auch sehr versucht, aufzuhören, denn meine Füße wollten keinen Schritt weiter bergan gehen, die Sonne war mittlerweile herausgekommen, es war heiß und es wehte kein Lüftchen, aber irgendwie packte mich der Ehrgeiz und es ging weiter. Nach drei Kilometern leicht bergan durch Wald und Wiese, erreichten wir die Eingangstore von Vogelsang und danach ging es wieder in die Hochfläche mit weiten Ausblicken auf unser Etappenziel Gemünd mit vorgelagerter Kläranlage.
Im letzten Dorf auf der Hochfläche, in Morsbach verliefen wir uns dann prompt, weil die Schilder in die falsche Richtung zeigten. Mithilfe eines kleinen Mädchens und ihrer Oma fanden wir aber nach 15-minütiger Ortsbegehung auf unseren Weg zurück.
Offenbar fanden an dem Weg gerade Straßenbauarbeiten statt und die Bauarbeiter hatten die Schilder wohl abgebaut und danach irgendwie, nur leider in die falsche Richtung zeigend, wieder aufgestellt. Als wir gerade in den Pfad nach Gemünd einbogen, sahen wir andere Wanderer falsch laufen, wir versuchten über die Strecke noch durch Handbewegungen auf uns aufmerksam zu machen, aber es war zu spät. Es waren zwar nur noch wenige Wanderer unterwegs, aber von denen haben sicher einige den Rundweg Morsbach mitgemacht.
Nun ging es durch ein sehr ansprechendes Tal, zuerst hinunter dann hinauf, dann wieder hinunter zum Ortseingang von Gemünd, wo A. nur noch geradeaus zur Bushaltestelle laufen wollte. Ich überzeugte ihn, den Eifelsteig bis zum Ende zu laufen, der uns wieder aus der Stadt herausführte, hinauf und in großem Bogen durch den Wald zum Etappenziel geleitete, ein wirklich langweiliger, überflüssiger Wegteil - aber wir waren bis zum Ende tapfer geblieben und hatten es geschafft.
In Gemünd hatten wir nun leider überhaupt keine Zeit mehr den schönen Ort an der Urft zu bewundern, statt 6, waren wir 8 Stunden unterwegs gewesen und unser Bus fuhr in zehn Minuten, die wir durch Kurpark und Hauptstraße bis zur Bushaltestelle entlanghetzten. Von dort ging es mit dem Bus, über die Rurtalsperre bis Heimbach, mit dem Zug bis Düren, dort mit dem nächsten Zug bis Aachen Rothe Erde, mit dem Bus zum Hansemannplatz, mit dem nächsten Bus bis Eulershof und dann letztlich mit dem Bus nach Brückweg und damit nach Hause … die Rückfahrt, ca. 45 Minuten mit dem Auto, dauerte etwas mehr als drei Stunden. ÖPNV im Autoland NRW war wie immer eine Herausforderung.
Insgesamt war es eine sehr schöne, abwechslungsreiche Strecke mit Wald - und offener Landschaft, sowie toller Fernsicht- und ich war sehr froh, daß wir nicht die längere Etappe 3 gelaufen sind, denn dafür werde ich wohl noch meine Kondition etwas aufbauen müssen :)
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