24. Juni 2008

Im Garten

Da der Garten meiner Eltern nicht klein sondern riesig ist, gibt es immer viel zu tun, aber auch viel zu entdecken. Das hintere Gartenbeet, eigentlich der Gemüsegarten wird zum Beispiel Rehgarten genannt, weil sich dort trotz Wildzaun fast täglich ein Reh einfindet um sich an Bohnensämlingen und Erdbeerblättern zu laben.
Um dem Einhalt zu gebieten, hatte meine Mutter ein grünes Vogelschutznetz gespannt, seitdem frisst das Reh lieber Rosenblüten und die äußerst cleveren Hasen kriechen eh einfach unters Netz.
Nur die Vögel stürzen sich in den Nylonstoff und sind gefangen wie Fische. So musste ich die Tage zwei Amseln befreien, die sich so im Netz verfangen hatten, dass sie sich nicht mehr rühren konnten. Einfach so bekam ich sie auch nicht heraus, also musste man zurück und mit Schere bewaffnet die beiden freischneiden.
Piep 1 schnitt ich so schnell es ging aus dem Netz, mit dem Resultat, dass er sobald er frei war sofort los flog, die Nylonfäden wie ein kleines grünes Gespenst hinter sich her ziehend. Da er sich damit natürlich leicht im nächsten Baum verhaken kann, versuchte ich Piep 2 erst aus dem Nylon zu befreien und dann fliegen zu lassen. Aber er war anderer Meinung und fing dermaßen an zu zetern und um sich zu beißen, dass meine dünnen Handschuhe keinen großen Schutz boten und ich den kleinen undankbaren Vogel auch schnell los ließ.
Zum Vogelschützer tauge ich offenbar nicht.
Da ich mir dann aber doch so meine Gedanken um die beiden machte, ging ich an dem Tag noch einige Kontrollgänge um zu sehen, dass nicht wieder einer der beiden hilflos am Boden liegt oder in einem Baum vor sich hin jammert und hoffte, dass sie sich vom Rest der Fäden ganz schnell selbst befreien können.
Früher hatten wir statt der Nylonnetze alte Gardinen benutzt, das war besser, aber die haben leider die Mäuse im letzten Winter verfuttert- wohl bekommt’s... Gestern habe ich meine Magenschmerzen kreativ ausgelebt (die Nahrungsumstellung hat manchmal noch ihren Preis) und einen Kleeblütenkranz gebastelt, so wie ich es im Kindergarten gelernt hatte und dann hat ihn der Elefantengott Ganesha bekommen. Seine Freude hielt sich aber in Grenzen, ist er doch eher ein Fan von roten Hibiskusblüten, aber wir haben nur orangene und Blumenverkäufer, die nur Blüten für den Hausaltarbedarf verkaufen, gibt es hier eben nicht. Vielleicht kann ich ihn mit roten Rosen trösten, denn die hunderte von Rosenstöcken, die sich im Garten befinden, blühen in diesem Jahr besonders gut. Eine meiner Lieblingsrosen ist diese hier: Sie heißt Nostalgie, befindet sich schon seit vielen Jahren im Terrassenbeet (mittlerweile residiert dort auch eine Weinbergschnecken-Kolonie) und ich habe sie einst ausgesucht....

1 Kommentar:

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