28. April 2009

Kommando

Gestern habe ich meine erste Drogenrazzia gesehen (das ist wohl die inhaltliche Fortsetzung der Unfallserie, die ich miterleben durfte und die sich erst kürzlich im ersten gesichteten Unfall mit Verletzten steigerte).
Uns wurde zwar -als wir hierher ziehen wollten- gesagt, dass Drogen usw. in Vanier an der Tagesordnung seien. Aber da wir nun schon seit acht Monaten unbehelligt in dem berüchtigten Viertel wohnen, hatten wir dies ebenfalls ins Reich der Mythen und Legenden verschoben. Die englisch - sprachige Umgebungsbevölkerung hat eben so ihre Vorbehalte gegen die francophone Minderheit, die in diesem Stadtviertel konzentriert ist ...
Aber als ich gestern die kleine beschauliche Coté-Street entlang lief, öffneten sich die Türen eines durchschnittlichen zivilen Kleintransporters und von Kopf bis Fuß schwarz gekleidete Gestalten liefen auf ein Häuschen zu, um bald darauf im Keller zu verschwinden bzw. das Haus zu umstellen. Sie waren komplett gepanzert, hatten eine Maschinenpistole griffbereit zur Hand und auch sonst jede Menge Waffen umgehangen. Die Szene kam mir so martialisch und wie aus einem Swat-Kommando-Film vor, dass ich noch nicht einmal daran dachte Angst zu haben (ich habe mich nur bemüht nicht gerade dort zu niesen, man will ja keinen Grippe-Verdacht auf sich ziehen).
Erst später dachte ich: Mann, da kann man ja nur hoffen, dass die sich nicht mal in der Adresse irren, denn das sind Leute, die anscheinend erst schießen und dann nachfragen...

25. April 2009

Familienleben




Ungefähr so sieht unser Alltag an einem ganz gewöhnlichem Samstag aus... :-)
Haushalt, Spielen, Katzenspaziergang...Shwetas Zwiegespräche mit dem mutigen Eichhörnchen... erholen... .




Ausgeschlafen, eh?


Die Murmeltiere (Marmota... hier ein Gelbbauchmurmeltier aus einer Kolonie in einem Industriegebiet Ottawas) sind endlich aus ihrem Winterschlaf erwacht und schlurfen wieder in der Gegend umher. Gemeinhin gilt das als letztendliches Zeichen, dass nun kein Neuschnee mehr zu erwarten ist.
Aber wo im Herbst so possierliche dickliche Wichte mit dunkel-glänzendem Fell umherwuselten, erwachen nun schlechtgelaunte Tierchen, mit stumpfen Fell, die nach ihrer bis zu neun Monate dauernden Winterdiet nun vor allem eines sind: hungrig (!)... und Paparazzi können sie bei ihrer Futtersuche gleich gar nicht leiden... .


18. April 2009

Besuch


Am Wochenende bekamen wir Besuch von der neuen Nachbarskatze, mit der unsere Katzen schon längst durch die Haustür Freundschaft geschlossen hatten.
Als wir am Samstag nun von einem Spaziergang zurück kamen und gleichzeitig unser Nachbar seine Wohnung verließ um sich frischen Kaffee im nächsten Kiosk zu kaufen (warum sollte man selber kochen, wenn man auch kaufen kann?) war es soweit: Zuerst ging Linus auf Stippvisite in die fremde Wohnung und als dieser wohlbehalten zurück im Flur war, reisste nun der kleine rabenschwarze Kater aus und war null-komma-nix in unserer Wohnung verschwunden, sehr zur Freude unserer Katzen (...endlich mal was los...).

Der kleine 'Prince' durfte nun eine Weile die Wohnung erkunden, während der Nachbar zum Kaffee holen ging... und Prince machte seine Sache gut, kein Winkel der Wohnung wurde unbeachtet gelassen: auf den Tisch, unters Bett - ja sogar die Katzentoilette musste benutzt werden und Katerchen fühlte sich sichtbar wohl.
Shweta wurde dagegen immer mürrischer, bis sie schließlich anfing unseren Gast anzufauchen (so macht man das als ordentliche Katze, wenn der Niedlichkeitsbonus gerade in der eigenen Wohnung verloren geht.) Linus fand das nun ziemlich daneben und fauchte seinerseits Shweta an, natürlich hatte er bereits enge Freundschaft mit dem Neuankömmling geschlossen.
Wie immer überrascht es mich etwas, wie schnell Linus Freunde findet, da ich es noch nie mit einer Katze zu tun hatte, die so ein entspanntes Sozialverhalten zeigt. Egal ob Hunde, Katzen, Altflaschensammler, kleine Kinder... alle sind willkommen und Freunde (das gilt natürlich nicht für Shweta).
Unsere Tierärztin ist immer wieder erstaunt, dass sich der Kater völlig entspannt auf die Fliesen wirft und erst einmal eine Runde knuddeln einfordert, bevor es an die Impfungen geht und nicht wie Shweta versteckt im hintersten Winkel unter meinem Stuhl hockt und erst aufatmet, wenn sie wieder auf dem Rückweg ist.


Als der Nachbar zurückkam, um seinen Kater abzuholen, erzählte er uns auch, wie er zu der Katze gekommen war: Als Nachbarn aus einem anderen Appartmenthaus in der Straße auszogen, hatten sie offenbar nicht vor, ihre Katzen mitzunehmen und so wurde Prince zusammen mit einem etwa gleichaltrigen weißen Kater in der Mülltonne entsorgt. Der Nachbar (der übrigens Matt heißt) konnte den kleinen Schwarzen retten, während der weiße Kater sich bereits selbst befreit hatte und in Panik davonlief. Da in der Mülltonne ebenfalls eine große zerbrochene Hundebox lag und Prince, so wurde uns berichtet überhaupt keine Angst vor Hunden hat, liegt die Vermutung nahe, dass die “Familie” zumindest aus zwei Katzen und einem Hund bestanden hatte und dem kleinen Kater, nun so ganz alleine in der Wohnung eines arbeitenden Singles schrecklich langweilig ist. Weswegen er am liebsten an der Tür steht und miaut.
Als ich diese Geschichte hörte, erinnerte ich mich daran, dass ich erst vor kurzem einen weißen struppigen Kater auf dem Parkplatz gesehen hatte. Zu der Zeit hatte ich mir nicht viel dabei gedacht, denn da der Kater markierte und offenbar nicht kastriert war, vermutete ich ihn auf Brautschau und damit unterwegs.
Am gleichen Abend besuchten wir Freunde und sahen den Weißen wieder. Er war noch stärker abgemagert und versteckte sich vor uns unter einem Auto und als Anand näher kam, lief er weg. Es wäre schade, wenn das Tier komplett verwildern würde, denn es sieht fast wie Linus aus, nur etwas kleiner und da unsere Katzen bereits einige Fans gewonnen haben, wäre es auch recht einfach, diesen jemanden aufzuquatschen, der eh schon darüber nachdenkt, sich eine Katze anzuschaffen. Die letzten Tage haben wir ihn aber nicht mehr gesehen.. vielleicht hat er schon ein neues Zuhause gefunden, wenn ja, dann wäre das sehr schön.. :-)

Shweta war nach diesem Besuch jedenfalls sehr verunsichert und folgte mir an dem Tag wo immer ich hinging. Nachts musste ich sie dann aber doch aus dem Zimmer werfen, denn Persönlichkeitskrise hin oder her... ich muss auch mal schlafen und das ist ziemlich schwierig, wenn eine Minikatze beschließt sich um meinen Hals zu winden, ihr Köpfchen ganz fest an mein Gesicht drückt...und dann so einschlafen möchte...

Das kleine Video unten, zeigt wie Prince sich auf dem Boden herumwälzt wie ein Hund (nein, er hat keine Flöhe) und unsere Katzen, die sich überhaupt noch nie gewälzt haben, sofort anfangen ihn fleißig zu kopieren... das sah in Realiät aber etwas lustiger aus, als auf dem Video... :-)

12. April 2009

Frohe Ostern




Ich wünsche meiner Familie, Freunden und allen Lesern meines Blogs ein wunderschönes Osterfest, mit viel Sonne, wenig Arbeit und viel Spaß bei der Eiersuche... :-)




11. April 2009

Sandy Hill




Meine erste Fahrradtour in diesem Jahr habe ich in unseren Nachbarstadtteil Sandy Hill (Sandhügel) unternommen.
Dazu muss man einmal die Brücke über den Rideau-River passieren, was den Nachbarschaftsviertel-Besuch bereits als richtiges Sigthseeing qualifiziert (zumindest fast).
Es war ein sehr windiger Tag und meine Hände sind mir fast abgefroren, hatte ich doch unvorsichtiger Weise vergessen Handschuhe mitzunehmen. Aber die Sonne schien und man konnte überall sehen, dass der Schnee nun tatsächlich endlich schmolz.
Sandy Hill ist ein Stadtteil, der vielleicht ein bißchen älter als Vanier ist, aber offenbar schon immer etwas mehr Geld zur Verfügung hatte. Es stehen dort zwar nur ein paar große Villen entlang des Flusses, in denen heutzutage meist Botschaften kleinerer (meist afrikanischer) Länder untergebracht sind, während die anderen Häuser eher Häuschen, sind. Aber diese sind mehrheitlich aus Stein errichtet und haben bereits diverse architektonische Details zu bieten, wie z.B. Häuserreihen, die im französischen Kolonialstil erbaut wurden oder typisch englische Reihenhäuser, während die Häuser aus der Pioneerzeit in Vanier einfache Holzhäuschen sind.
Ich persönlich fand den Uferpark sehr schön mit dem Haus-Spielplatz-Ruinen-Kunstwerk, das ich als Kind vermutlich geliebt hätte. Es ist das Werk eines lokalen Künstlers, der Architekturstilmittel, wie z.B. Säulen und Fenster mit typischen Bausteinen für Kinder gemischt hat, um dieses romantische Gebilde zu gestalten. Ich habe leider den Moment verpasst um zu fotografieren, wie zwei kleine Entchen in einem Schmelzwasserteich unter der Rutsche schwammen...aber dieses (unfotografierte) Bild bleibt mir im Gedächtnis, wenn ich an den Tag zurück denke... :-)




5. April 2009

Manchmal - ein Update

Wie sich vielleicht einige erinnern können, hatte ich kürzlich mit ziemlich fiesen Zahnschmerzen bei fehlender Zahnversicherung zu kämpfen und wollte jetzt einmal beschreiben wie es damit weiterging. (Die Zahnversicherung kann leider auch erst im September beantragt werden, da man den Health Plan nur einmal im Jahr ändern kann, dann hat man einen Monat Zeit und danach ist man daran gebunden, aufgrund unserer eigenen Blödheit (und vermutlich meiner deutschen Ignoranz....sonst heißt es ja wohl nicht Krankenversicherung) wussten wir nicht, dass in der Basisversicherung keine Zahnversicherung enthalten ist.)
Ich machte mich am folgenden Montag auf die Suche nach Zahnärzten in der Umgebung und rief nicht an, sondern war immer gleich anwesend. So fand ich durch Zufall einen Tag später, einen Zahnarzt ganz in der Nähe, wo gerade ein Termin für den Nachmittag frei geworden war.
Der Arzt hieß Steven da Costa, hatte portugiesische Vorfahren, war zur Fußballweltmeisterschaft in Deutschland und konnte immerhin 'Tenke schon' sagen, von dem er vermutete, dass es 'Thank you' heißt. Ich musste den auch in Deutschland üblichen Bogen ausfüllen, wo es um Krankheiten und Allergien ging und dann wurde eine Voruntersuchung durchgeführt... Röntgen, Fotos... das übliche... mit Technik von Siemens. Da die Assistentin aufgrund meiner leicht gelblich verfärbten Zähne nicht glauben konnte, dass ich kein Raucher bin (...sondern starker Teetrinker, als wenn das nur an den Zähnen feststellbar wäre....) führte sie auch eine Paradontose-Untersuchung durch. Vorher erklärte sie mir streng das Prozedere.. als wenn ich den Zigarettenkonsum doch noch gestehen solle, bevor es eh herauskäme... Die Spitze der Maschine wird in die jeweilige Zahntasche gesteckt und dann ertönt eine Nummer. Bei 1,2 oder 3 ist alles okay und man kann die Zahntaschen noch selber reinigen, bei 4, 5 und 6 ist das nicht mehr möglich... Nun, ich konnte mir doch ein leicht dümmliches Grinsen nicht verkneifen, als die Maschine nacheinander 1, 1, 1 ... 2 ... 1 plärrte... .
Es zeigte sich einmal mehr, dass Kariesmenschen sich zumindest um Paradontose keine Gedanken machen müssen. Natürlich hatte die liebe Zahnarzthelferin aber noch ein Ass im Ärmel, denn 'ich müsse mir dennoch Gedanken darum machen, schließlich... jetzt kommt's... werde ich ja in diesem Jahr 30 und dannach wird das Immunsystem nunmal (rapide) schwächer'... danke, das hatte ich gebraucht.

Leider ergab die Auswertung durch den Arzt, dass mit meinen Zähnen einiges nicht mehr in Ordnung war.. eine Füllung bestand nur noch aus Stücken, die mit Glück hielten, ein anderer Zahn war noch zur Hälfte vorhanden – Karies bemerkte die Assistentin sachkundig, bereits herausgefallene Füllung meinte der Zahnarzt genauso sachkundig.
Meine eigentlichen Zahnschmerzen aber, waren nur am Röntgenbild zu verstehen. Als meine beiden noch vorhandenen rechtseitigen Weisheitszähne herauswuchsen, stießen sie gegen die Backenzähne und beschädigten diese dabei und kamen so langsam höher.
Dadurch entstand zwischen den Zähnen ein Zwischenraum, in den keine Zahnbürste kam und die Karies konnte sich in den beschädigten Stellen leicht ausbreiten, und das nicht nur unten wie ich vermutete, sondern quasi gespiegelt, hatte ich die gleiche Karies oben und unten. Leider kann man aber den Weisheitszahn nicht mal eben zur Seite schieben und dann dem anderen Zahn Füllungen verpassen und so wurde an dem Tag nichts weiter gemacht. Ich bekam einen Termin für die Woche darauf, zum Entfernen der Weisheitszähne, lehnte die Überweisung zum Spezialisten ab und bekam einen Kostenvoranschlag für die gesamte Behandlung. Der sich auf ca. 1.000 $ belief. (uff) Diese Voruntersuchung kostete 230 $ aber weil ich Selbstzahler war, bekam ich einen Rabatt und musste davon 'nur' 180 bezahlen. Allerdings ist man auch wenn man versichert ist, nicht immer sicher... die Frau, die vor mir dran war, musste trotz Versicherung selbst zahlen, weil die Versicherung ihre Behandlung nicht bezahlen wollte...

Am nächsten Dienstag ging ich zum Weisheitszahn-Entfernen. Ein bißchen mulmig war mir doch zu Mute, denn in Rostock war ich beim Kieferchirugen gewesen und nicht nur beim Allgemeinzahnarzt. Aber dort ging auch alles so schnell, dass ich mir dachte... so schlimm wird es schon nicht werden. Vor dem Betäuben gab es noch die übliche Belehrung: meine Nervenbahnen, die sonst bei jedem anderen tief im Kiefer eingebettet sind, sind bei mir blöderweise um die Weisheitszähne herumgeschlungen und so habe ich bei solchen OPs, immer die Möglichkeit einer zeitweisen oder dauerhaften Gesichtslähmung. Nun, da ich das bereits seit dem ersten Röntgenbild meiner Weisheitszähne von vor zehn Jahren wusste, hatte es mit der Zeit seinen Schrecken verloren, denn es half ja doch nichts.. die Zähne mussten raus und so nickte ich nur...
Ich merkte ziemlich schnell, dass bei dieser Entfernung alles seeehr langsam zugehen würde... während der Zahnarzt in Rostock Instrumente verwendete, die auch einen Klempner stolz gemacht hätten und dann einmal ansetzte, es knackte zweimal und der Zahn war draußen und die meiste Zeit eher damit zubrachte, mir noch was aus dem Knochen herauszuschneiden und das ganze dann Zuzunähen... begann Herr da Costa mit kleinen Böhrchen, Pinzettchen und anderen Miniinstrumenten am unteren Zahn zu arbeiten. So knackte er selbigen in einem eine Stunde dauernden Prozeß in viele viele kleine Stückchen... Er teilte mir immerhin mit, dass er meine Nervenbahnen sehen und nicht in diese bohren würde, (was ich sehr zu schätzen wusste.)
Während all dieser Zeit starrte ich mit meiner grünen Sonnenbrille in das Zahnarztlicht entkrampfte hin und wieder meiner rechte Hand, die weiß wurde, weil ich sie so sehr mit der linken zusammendrückte, versuchte die Geräusche und den Druck des immer wieder spitternden Zahns zu ignorieren und durch die Nase zu atmen. Der obere Zahn dauerte dann immerhin nur 15 Minuten und ich war fertig und zugenäht. Der Arzt teilte mir nur noch mit, die nächsten Stunden nicht zu sprechen und aufgrund dessen, dass diese Behandlung so kompliziert war, genehmigte er sich einen Zuschlag, statt der 174 $ pro Zahn, kostete nun alles zusammen 400 $... Danke! Ich war versucht zu sagen, dass die Behandlung mit den richtigen Instrumenten nicht kompliziert geworden wäre, aber ich durfte ja nicht sprechen. Ich bekam einen Termin für die Woche darauf und Antibiotika sowie Ibuprofen 600, die ich alle 6 Stunden nehmen sollte. ( Die werden übrigens bei der Apotheke abgezählt und damit ist Kanada nach Indien, das zweite Land, das ich kenne, in dem Tabletten lose verkauft werden.)

Die ersten Tage waren erwartungsgemäß hart, aber dank Anand, Antibiotika, Schmerztabletten und auch dank dessen, dass diesmal nichts aus dem Knochen entfernt werden musste, wurde die Schwellung nicht ganz so heftig und so konnte ich zwei Tage danach, am Donnerstag Abend schon wieder am gesellschaftlichen Leben teilnehmen und ein Treffen der Deutschlerner besuchen. Ich versuchte zwar nicht zu viel zu lächeln und sprechen, aber es ging schon ganz gut und so richtig blau im Gesicht wurde ich erst einen Tag später.
Am Montag darauf, war der Zahnarzt dann sehr erstaunt, dass ich schon wieder da war, denn die Fäden würden sich von selber auflösen und die Rezeptionistin hatte mir einen Termin für eine Füllung gegeben. Also bekam ich am oberen Backenzahn auf meiner (guten) linken Seite eine Betäubung verpasst und es ging los. Ehrlich gesagt, das war die schlimmste Behandlung, die ich je hatte. Die Seite, die betäubt war, war überhaupt kein Problem, aber meine noch immer frischen Wunden auf der anderen Seite reissten etwas auf und überhaupt den Mund so weit öffnen zu können, war eine echte Qual. Letzlich musste ich meinen Unterkiefer mit einer Hand festhalten, damit die Füllung überhaupt beendet werden konnte. Immerhin instruktuierte er danach seine Leute, mir den nächsten Termin erst Ende April zu geben.
Bis dahin sollten die Zahnschmerzen aufgrund der Weisheitszahnsache endlich verschwunden sein und dann kann es darum gehen, meine nach wie vor nagenden, ursächlichen Zahnschmerzen loszuwerden.... und solange ist jeder Tag ohne Ibuprofen ein guter... :-)

All das kommt natürlich zu einer Zeit in der wir Geld sparen wollten, da wir nicht wissen, ob wir im September wieder umziehen und jeden Penny gebrauchen können. Die Katzen sind ebenfalls recht teuer, da ihre Behandlungen um mitreisen zu können, ebenfalls Geld kosten. Sie brauchten Tollwut- und Katzenleukämie-Impfungen und werden bald Microchips bekommen. Dann müssen je nach Land gewisse Gesundheitszeugnisse gefertigt werden, die den ununterbrochenen Impfverlauf dokumentieren usw. Ich denke noch über Wege nach, wie ich den beiden bereits 'Europäische Heimtierpässe' beschaffen kann, das klingt für mich (unabhängig davon, in welches Land wir reisen) einfacher und logischer, als später mit einem Ordner voller einzelner Gesundheitszeugnisse herumzureisen und all das muss gemacht werden, bevor wir überhaupt wissen, ob wir umziehen müssen.
Das alles führt dazu, dass Anand derzeit schon ein ganz trauriges Gesicht bekommt, wenn er das Wort Arzt nur hört.
Und gerade als ich mir schwor, überhaupt nie wieder Geld für mich selbst auszugeben, kam ein Festival in dem die indische Schwiegermutter, ihrer Schwiegertochter etwas Neues zum Anziehen schenken muss (also an sich eine sehr sinnvolle Angelegenheit ;-). Da meine Schwiegermutter sehr weit weg wohnt, wurde Anand beauftragt ein Kleid für mich zu kaufen, der wiederum mich beauftragte, mir eins auszusuchen und ihn dabei um Gotteswillen nicht um seine Meinung zu befragen. Da er meiner Second-Hand Theorie nicht so ganz folgen wollte (ein gebrauchte Kleid - aber neu für mich..) entschieden wir uns, bei 'Winners' zu suchen. Das ist ein Kaufhaus, das nur die Waren aus der vergangenen Saison aus anderen Kaufhäusern verkauft und welches damit viel billiger ist. Es war nicht so einfach etwas zu finden, denn viele Kleider sind entweder für wesentlich längere Menschen gedacht oder sie sind so bauschig geschnitten, dass man schon extrem dünn sein muss, um damit nicht hochschwanger auszusehen. Endlich fand ich ein schwarz-weißes Kleid, das gut an mir aussah und ich war zufrieden. Der Mann, der überhaupt keine Meinung haben wollte, mochte dieses Kleid natürlich überhaupt nicht.. zu formell, zu warm für den Sommer, zu schwarz und weiß und überhaupt... wir entschieden uns für einen Kompromiß und suchten ein farbiges Strickjäckchen dazu... Ich dachte erst an knalliges Pink oder Orange, fand aber dann dieses (siehe Foto unten) smaragdgrüne Jäckchen und alles war gut. Vielen herzlichen Dank nach Indien kann man da wohl nur noch sagen und ab jetzt wird gespart... :-)