Am Anfang der Woche hatten wir sagenhafte + 9 °C, aber nun gehen die Temperaturen zurück in den normalen Januar-Bereich. Der heutige Schneesturm machte alles wieder leuchtend weiß (‚whiteout conditions’) und die Temperaturen fallen stündlich. Für die Nacht wurde zum ersten Mal in diesem Winter Erfrierungsgefahr angesagt, denn innerhalb der Böen werden Temperaturen von - 40 °C und darunter erwartet. Damit scheint dann auch gesichert, dass die Kopfschmerzen, die mich schon die ganze Woche über quälen, mir ebenfalls erhalten bleiben. Wetterfühlig zu sein, ist wirklich eine sehr schlechte Angewohnheit... :(
Aber ich wollte ja, über den Neujahrsabend schreiben, bevor der Januar vorbei ist... Wir hatten eine Einladung von Marta erhalten, einer lieben Freundin, die wir über die Treffen der Deutschlerner kennengelernt hatten. Sie hatte eine kleine Hausparty mit Gästen, Essen und drei Hunden geplant und wir sagten zu. Anands Freund und Kollege Devrim nahmen wir auch mit... wenngleich er etwas widerstrebend war und einen Kneipenabend vorgezogen hätte. Aber ich dachte, in einer Kneipe kann es auch passieren, dass man den ganzen Abend nur herumsitzt und die Musik zu laut ist, um sich zu unterhalten und auf einer Party lernt man dann wenigstens andere Leute kennen. Ich war selbst etwas nervös, da ich noch nie bei Marta zu Besuch war, ich außerdem wusste, dass einer der Hunde ein Kampfhund sein würde und ansonsten keine Ahnung hatte was uns erwartet.. . Als wir ihr Appartment erreichten, stürmten ein Riesenhund sowie eine kleinere Ausgabe des Riesenhundes aus der Wohnungstür. Mit Mühe erkannte ich in dem Riesen Tormenta, die ich als Welpen kennengelernt hatte (wenngleicht sie schon als Welpe größer war als Struppi) und konnte so mit einigem Wohlwollen ihre stürmische Begrüßung sowie das sofortige Forttragen meiner Schuhe überstehen. Einigermaßen froh war ich, als ich den Kampfhund erblickte.. denn dieser war nur 7 Wochen alt... ein kleiner verärgerter Bullterrier-Welpe, der mit der Kraft der beiden älteren „Bouvier des Flandres“- Welpen noch nicht mithalten konnte. Die anderthalb Zimmerwohnung litt sichtlich unter der Hundebelagerung. Die Stühle waren angenagt, die Couch durch einen Teppich geschützt, der bereits viele Beißlöcher aufwies, alles irgendwie Wertvolle musste ab 1,50 m über dem Boden aufbewahrt werden und der Holzfussboden gab Zeugnis von drei noch nicht stubenreinen Welpen. Alles machte einen so chaotischen, vernachlässigten Eindruck, dass mein erster Gedanke war, Devrim wird uns wohl nie wieder zu irgendeiner Party begleiten.
Außer den Hunden befand sich in der Wohnung Martas Freund, dem der Bullterrierwelpe gehörte und der normalerweise als Lehrer in einem Cree-Reservat in Alberta arbeitet, sowie zwei mexikanische Schwestern, die ihre Ehemänner bzw. Freund mitgebracht hatten und außerdem jede Menge Leckeres zu essen.
Der Abend wurde besser als erwartet, wir konnten uns gut unterhalten, über Sprachen, Ureinwohner Amerikas, selbstgemachten Schnaps usw. und natürlich hatten wir die drei Hunde dabei, die für Stimmung sorgten, sobald es ihnen zu langweilig wurde. Zur Ordnung gerufen wurden sie dabei stets von Martas Freund. Da sah ich dann auch ein wenig das Problem mit den Hunden, denn Martas ist eine kleine, liebe, nette, fast mütterlich-wirkende Freundin, aber in erster Linie ist sie lieb. Sie ist weder streng oder konsequent, ihre Idee, als sie dachte, dass ihrem ersten Riesenhund langweilig werden könnte, während sie den Tag über arbeitet, war es sich einen zweiten Riesenhund anzuschaffen. Ich würde ihr gerne raten, wenigstens eine Hundeschule zu besuchen, da ihr Enthusiasmus gegenüber den Hunden aber so rührend ist, weiß ich nicht wie ich ansprechen soll, dass diese Wachhunde auch gefährlich werden können, wenn sie nicht die entsprechende Erziehung erhalten und wissen, dass nicht sie der Boss sind.
Das Kampfhundebaby wurde derweil meiner Obhut übergeben und schlief den ganzen Abend über selig eingekuschelt auf der Couch zwischen Anand und mir. Hin und wieder bekam der Kleine Albträume und musste wieder beruhigt werden, er träumte wohl schon von den kommenden Kämpfen. Sein Leben wird kein einfaches sein. Er wird sich im Indianerreservat gegen Hundepacks durchsetzen, er wird seinen Herren vor den Gefahren der Berge, vor Wölfen und Bären schützen müssen. Der Hund vor ihm wurde leider von den anderen Hunden getötet und deswegen wollte er diesmal einen Hund haben, der die Kämpfe auch gewinnen würde und so kam der kleine Bullterrier in die Familie.
Kurz vor Mitternacht aßen wir nach spanisch und mexikanischer Tradition zum Schlag der Uhr 12 Weintrauben, um uns etwas zu wünschen. Unterstützt wurden wir von den Hunden, die alle überflüssigen Wünsche von den Tellern klauten. Nach ein paar Runden Charadespiel, verließen wir die Party und machten uns auf den Heimweg. Es war ein schöner Abend gewesen, aber wie an jedem kanadischen Silvesterabend vermisste ich doch ein wenig das Feuerwerk. Es muss ja kein sinnloses Rumgeballere sein, aber so gar nichts... einfach nur Stille Nacht? Das ist doch etwas langweilig.
Am Neujahrstag dann kam überraschender Hundebesuch in unserer Wohnung. Unsere Nachbarin wollte die Hunde ihres Freundes vorstellen (sie dachte, das wäre gut für mich, schließlich schrecke ich vor großen und gefährlichen Hunden doch immer etwas zurück) und so kamen Maja, ein selbst für Deutsche Doggen großer Hund und Harley- eine Rottweilerdame in unsere Wohnung. Die Katzen sperrte ich lieber ins Schlafzimmer, auf wenn Linus vielleicht mit Hunden klarkommen würde, bin ich mir ziemlich sicher, dass Shweta geschockt wäre. Die beiden Hunde verhielten sich einigermaßen gesittet, selbst der Weihnachtsbaum blieb wieder Erwarten stehen, als beide sich darunter stürzten um ein Katzenspielzeug zu erbeuten... oder zum Fenster rannten um die Eichhörnchen zu begutachten und so konnte ich mich mit Harley etwas anfreunden, wenn gleich Maja, einfach ein wenig zu groß für meinen Geschmack war.... :)
Aber ich wollte ja, über den Neujahrsabend schreiben, bevor der Januar vorbei ist... Wir hatten eine Einladung von Marta erhalten, einer lieben Freundin, die wir über die Treffen der Deutschlerner kennengelernt hatten. Sie hatte eine kleine Hausparty mit Gästen, Essen und drei Hunden geplant und wir sagten zu. Anands Freund und Kollege Devrim nahmen wir auch mit... wenngleich er etwas widerstrebend war und einen Kneipenabend vorgezogen hätte. Aber ich dachte, in einer Kneipe kann es auch passieren, dass man den ganzen Abend nur herumsitzt und die Musik zu laut ist, um sich zu unterhalten und auf einer Party lernt man dann wenigstens andere Leute kennen. Ich war selbst etwas nervös, da ich noch nie bei Marta zu Besuch war, ich außerdem wusste, dass einer der Hunde ein Kampfhund sein würde und ansonsten keine Ahnung hatte was uns erwartet.. . Als wir ihr Appartment erreichten, stürmten ein Riesenhund sowie eine kleinere Ausgabe des Riesenhundes aus der Wohnungstür. Mit Mühe erkannte ich in dem Riesen Tormenta, die ich als Welpen kennengelernt hatte (wenngleicht sie schon als Welpe größer war als Struppi) und konnte so mit einigem Wohlwollen ihre stürmische Begrüßung sowie das sofortige Forttragen meiner Schuhe überstehen. Einigermaßen froh war ich, als ich den Kampfhund erblickte.. denn dieser war nur 7 Wochen alt... ein kleiner verärgerter Bullterrier-Welpe, der mit der Kraft der beiden älteren „Bouvier des Flandres“- Welpen noch nicht mithalten konnte. Die anderthalb Zimmerwohnung litt sichtlich unter der Hundebelagerung. Die Stühle waren angenagt, die Couch durch einen Teppich geschützt, der bereits viele Beißlöcher aufwies, alles irgendwie Wertvolle musste ab 1,50 m über dem Boden aufbewahrt werden und der Holzfussboden gab Zeugnis von drei noch nicht stubenreinen Welpen. Alles machte einen so chaotischen, vernachlässigten Eindruck, dass mein erster Gedanke war, Devrim wird uns wohl nie wieder zu irgendeiner Party begleiten.
Außer den Hunden befand sich in der Wohnung Martas Freund, dem der Bullterrierwelpe gehörte und der normalerweise als Lehrer in einem Cree-Reservat in Alberta arbeitet, sowie zwei mexikanische Schwestern, die ihre Ehemänner bzw. Freund mitgebracht hatten und außerdem jede Menge Leckeres zu essen.
Der Abend wurde besser als erwartet, wir konnten uns gut unterhalten, über Sprachen, Ureinwohner Amerikas, selbstgemachten Schnaps usw. und natürlich hatten wir die drei Hunde dabei, die für Stimmung sorgten, sobald es ihnen zu langweilig wurde. Zur Ordnung gerufen wurden sie dabei stets von Martas Freund. Da sah ich dann auch ein wenig das Problem mit den Hunden, denn Martas ist eine kleine, liebe, nette, fast mütterlich-wirkende Freundin, aber in erster Linie ist sie lieb. Sie ist weder streng oder konsequent, ihre Idee, als sie dachte, dass ihrem ersten Riesenhund langweilig werden könnte, während sie den Tag über arbeitet, war es sich einen zweiten Riesenhund anzuschaffen. Ich würde ihr gerne raten, wenigstens eine Hundeschule zu besuchen, da ihr Enthusiasmus gegenüber den Hunden aber so rührend ist, weiß ich nicht wie ich ansprechen soll, dass diese Wachhunde auch gefährlich werden können, wenn sie nicht die entsprechende Erziehung erhalten und wissen, dass nicht sie der Boss sind.
Das Kampfhundebaby wurde derweil meiner Obhut übergeben und schlief den ganzen Abend über selig eingekuschelt auf der Couch zwischen Anand und mir. Hin und wieder bekam der Kleine Albträume und musste wieder beruhigt werden, er träumte wohl schon von den kommenden Kämpfen. Sein Leben wird kein einfaches sein. Er wird sich im Indianerreservat gegen Hundepacks durchsetzen, er wird seinen Herren vor den Gefahren der Berge, vor Wölfen und Bären schützen müssen. Der Hund vor ihm wurde leider von den anderen Hunden getötet und deswegen wollte er diesmal einen Hund haben, der die Kämpfe auch gewinnen würde und so kam der kleine Bullterrier in die Familie.
Kurz vor Mitternacht aßen wir nach spanisch und mexikanischer Tradition zum Schlag der Uhr 12 Weintrauben, um uns etwas zu wünschen. Unterstützt wurden wir von den Hunden, die alle überflüssigen Wünsche von den Tellern klauten. Nach ein paar Runden Charadespiel, verließen wir die Party und machten uns auf den Heimweg. Es war ein schöner Abend gewesen, aber wie an jedem kanadischen Silvesterabend vermisste ich doch ein wenig das Feuerwerk. Es muss ja kein sinnloses Rumgeballere sein, aber so gar nichts... einfach nur Stille Nacht? Das ist doch etwas langweilig.
Am Neujahrstag dann kam überraschender Hundebesuch in unserer Wohnung. Unsere Nachbarin wollte die Hunde ihres Freundes vorstellen (sie dachte, das wäre gut für mich, schließlich schrecke ich vor großen und gefährlichen Hunden doch immer etwas zurück) und so kamen Maja, ein selbst für Deutsche Doggen großer Hund und Harley- eine Rottweilerdame in unsere Wohnung. Die Katzen sperrte ich lieber ins Schlafzimmer, auf wenn Linus vielleicht mit Hunden klarkommen würde, bin ich mir ziemlich sicher, dass Shweta geschockt wäre. Die beiden Hunde verhielten sich einigermaßen gesittet, selbst der Weihnachtsbaum blieb wieder Erwarten stehen, als beide sich darunter stürzten um ein Katzenspielzeug zu erbeuten... oder zum Fenster rannten um die Eichhörnchen zu begutachten und so konnte ich mich mit Harley etwas anfreunden, wenn gleich Maja, einfach ein wenig zu groß für meinen Geschmack war.... :)