14. Juni 2013

Baltimore - Edgar Allan Poe


Die einzigen Bücher, die ich je von Poe gelesen habe, waren seine Kriminalgeschichten aus Paris (obwohl ich irgendwo auch Gordon Pym herumliegen habe) und da ich diese durch Zufall zur gleichen Zeit gelesen hatte, wie ETA Hoffmanns „Fräulein von Scuderi“ Kriminalgeschichte aus Paris haben sich beide Schriftsteller in meinem Kopf zu einem vermischt... Es half der Sache leider auch nicht, daß beide gerne über Rätselhaftes und Unheimliches schrieben. 
Trotzdessen konnte ich jahrelang gut mit dieser Schriftsteller-Verwirrung leben, bis ich nach Baltimore kam und mich auf eine kleine Dichterreise begeben wollte: Nun kam zum ersten Mal die Frage auf, was weiß ich überhaupt von Poe und wieviel von dem was ich über ihn zu wissen glaube, stammt von Hoffmann?
Also las ich mich zuerst durch den entsprechenden Wikipedia Artikel und solchermaßen biografisch-gebildet begab ich mich zu dem Friedhof von Edgar Allan Poe und sah mir danach sein Wohnhaus in Baltimore an.
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Poe wurde nach seinem mysteriösen Tod in der damals drittgrößten Stadt der USA auf dem Friedhof der Presbyterianischen Kirche ‚Westminster Hall‘ beerdigt.

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Kurze Zeit nach seinem Tod wurde er dann jedoch umgebettet und bekam dank der neugegründeten Poe-Gesellschaft ein stattliches Denkmal über seiner neuen Grabstätte am Friedhofseingang.
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Außer seinem Grab befinden sich auf dem Friedhof die Gräber und ungewöhnlichen Tonnengewölbe vieler Größen des Baltimorer Lebens von einflußreichen Kaufläuten, über reichen Exzentrikern, Generalen bis hin zu verschiedensten Politikern.
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Ein berühmter Marmorstein, der einfach nicht bricht. 

Das bescheidene Haus von Poe in Baltimore befand sich einst außerhalb der Stadt im Grünen, darin lebte er mit seiner Tante und der jungen Cousine, die 13-jährig seine Frau werden würde. Die Gegend wurde später mit Reihenhäusern bebaut und wurde Ghetto, das sich mittlerweile langsam davon erholt und mehr und mehr vom medizinischen Campus der Universität von Maryland übernommen wird. Jedenfalls entstanden an mehreren Stellen des Viertels riesige Instituts-Neubauten. 
Nachwievor ist die Gegend jedoch eine nicht ganz ungefährliche und so folgte mir ein Polizeiauto die ganze Strecke von der Innenstadt, bis zum Haus und zurück zur nächsten Hauptstraße... sie kennen das wohl schon von den Touristen.


Das Haus selbst wurde einst als Halloween-Version eines Poe Museum geführt, wurde letztlich aber aus finanziellen Gründen geschlossen... die Ghettolage hinter dem Martin Luther King Jr. Boulevard, den man auf keinen Fall als Tourist überqueren sollte, mag sicherlich eine Rolle gespielt haben.

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