29. Mai 2016

Happy Show


Gestern waren wir zum zweiten Mal im Museum für Angewandte Kunst, um uns die Happy Show von Stefan Sagmeister anzusehen.
Zum einen hatten wir sie wegen der Menschenmassen in der Langen Nacht der Museen nicht richtig sehen können, und zum anderen zeigten wir einem indischen Freund Teile der Stadt, die er noch nicht kannte und die Schau ist ziemlich unterhaltsam: Man darf Fahrrad fahren und bekommt Süßigkeiten geschenkt, wird zum spontanen verrückte Dinge Tuen angeregt, oder furchtbar Netten und darf auch selbst etwas zeichnen: ein glückliches Tier nämlich.


Der Künstler hat dabei das gesamte Museum genutzt, vom Spiegel im Bad, den Steckdosen, dem Aufzug, auf Fenstern …. Überall kann man seine Gedanken, Thesen, Bilder usw. lesen und entdecken… die Sorgfalt macht mich glücklich ^^ Denn das Museum für angewandte Kunst hat diese wunderbare Architektur, die leider meist nur zu 50 % überhaupt genutzt wird. Doch nicht so in der Happy Show, selbst in den Seiten die immer leer stehen, hat er Grafiken und ‚TED’ Talks aufgehangen, mit Statistiken zum Thema Glück. Die Statistiken wurden von den Physikern um mich herum sofort in Zweifel gezogen, wir einigten uns darauf amerikanische Statistiken vor uns zu haben, die nur in geringem Maße für indische in Deutschland lebende Wissenschaftler gelten. 
Eine heiß diskutierte Statistik war zum Thema Gay: 2% aller homosexuellen Frauen haben 100 und mehr Partner, dafür aber 70% aller homosexuellen Männer. 0% aller lesbischen Frauen haben 1000 und mehr Partner, aber immerhin noch 28% aller homosexuellen Männer. Bedeutet das, ohne Frauen sind Männer glücklicher mit ihrer Sexualität? 
Der junge Vater in unserer Gruppe sah sich auch etwas mulmig die Glücklichkeitskurve von Paaren an, die steil abfällt, sobald man Kinder bekommt und quasi bei null landet, sobald aus Kindern Teenager werden … 
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Außer den Statistiken, gibt es auch eine Reihe an Foto- und Videoprojekten, die Worte darstellen, die zwar manchmal wie Binsenweisheiten anmuten (feel others feel, step up to it, trying to look good limits my life) zu denen aber jeder sofort einen Zugang hat. - Am gleichen Tag, waren wir auch im MMK2 und sahen uns dort zwei Glühbirnen an, die wir zuerst als Raumbeleuchtung identifizierten, die aber in Wirklichkeit die Endlichkeit des Daseins mit einem Partner, der an einer tödlichen Krankheit leidet, darstellten … und dann sind wir doch lieber ‚happy‘. Wahrscheinlich ist Glück gar kein so kompliziertes Gefühl.

Um diesen Text zu sehen, muss man erst einmal ordentlich in die Pedale treten ... :) 
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