7. Juni 2016

Dreieichenhain

 Blick zum Obertor
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 Am Burggraben
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Gestern besuchte ich den kleinen Ort Dreieichenhain, der an der Deutschen Fachwerkstraße liegt. 
Ich habe natürlich schon viele Fachwerkstädte besucht, seit ich in Hessen wohne - doch diese Stadt befindet sich quasi in der unmittelbaren Nachbarschaft und bis ich vor zwei Wochen ein Foto im Internet sah, hatte ich keine Ahnung, wie schön sie ist. Ich war sogar schon in Dreieich-Sprendlingen, einem Ortsteil der Gemeinde Dreieich, denn dort befindet sich der ‚Fressnapf‘ und ein großer Obi.
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Der Wildbann Dreieich war einst ein mittelalterlicher Wald, in dem nur die fränkischen Könige (wohl auch Karl der Große) jagen durften. 
In diesen Wald erbauten sie in 1080 das Jagdschloss Hayn und um dieses Schloss entstand letztlich das Städtchen Dreieichenhain umgeben von einer hohen Stadtmauer und zwei großen Toren, verbunden durch die Fahrgasse.
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Von dem Jagdschloss stehen seit Jahrhunderten nur noch einige Außenmauern bzw. Reste davon, doch die Stadt selbst hat Kriege und auch die ‚Alles Modern‘ Renovierungen der Wirtschaftswunderzeit gut überstanden. 
Wahrlich ein großes Glück, wenn man bedenkt, daß Nachbargemeinden z.T. zu 90 % im 2. Weltkrieg zerstört wurden. Sogar die Stadtmauer ist noch in großen Teilen erhalten und wird von den meisten Häusern als eine Außenwand genutzt. 
Auf einem Rundkurs von außen entlang der Mauer auf der einen Seite und den umliegenden Wiesen auf der Anderen, sah man dann, daß die Häuser ihren Garten hinter der Mauer haben, das Haus aber davor, verbunden u.a. durch Anbauten, die wie Gartenhäuschen an der Stadtmauer klebten.
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Eigentlich kann man Dreieichenhain bequem mit dem Fahrrad erreichen, doch da es gestern 27°C werden sollten, kürzte ich den Weg ab und fuhr zwei Stationen mit der S-Bahn bis Dreieich-Buchschlag. Ich wollte nicht wie im letzten Jahr, an einem ganz ähnlichen Sommertag (Link) mit einem Hitzschlag zu kämpfen haben.
Also hatte ich die Mütze auf dem Kopf, die Wasserflasche griffbereit, ich machte viele Pausen im Schatten, aß beim Bäcker ein belegtes Brot, beim Italiener ein Eis und war ansonsten begeisterter Tourist in einer - am Montag - sehr leeren Stadt :)
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Nach einem kurzen Rundkurs durch die schöne Gründerzeit-Waldsiedlung Buchschlag, ging es mit dem Fahrrad weiter nach Sprendlingen und letztlich erreichte ich Dreieichenhain.
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Beim Obertor angekommen, las ich etwas über die Besonderheiten des hiesigen Fachwerks - häufige Verwendung von geschwungenen Andreaskreuzen und etwas das als Bauernhochzeit bezeichnet wurde und in der Mitte ein geschnitztes Herz aufwies, sehr hübsch - und nutzte dieses Wissen dann auch gleich beim Fachwerkhäuser bestaunen.
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Vielen Häusern wurde die Lehm-Füllung im Fachwerk z.T. durch Glas ersetzt, um Fensterfronten für die Läden zu erhalten - etwas das manchen Denkmalschützern sicher die Zornesröte ins Gesicht getrieben hat. Es bringt jedoch Licht in dunkle Häuser :)
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 Manche Häuser weisen eine Mischung aus Stein- und Lehmverfüllung auf. 
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Ich streifte durch sämtliche Gassen, die häufig ab Hauptstraße in der Mauer endeten, bis ich die Burgruine erreichte. Sie besteht in Teilen aus der Zeit der Salier, was wohl sehr selten ist, und wird heutzutage für verschiedene Festivals und Burgspiele genutzt.
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Danach wollte ich eigentlich zur Stangenpyramide weiterfahren, doch große, auftürmende Gewitterwolken mahnten mich zu einem schnelleren Aufbruch und so ging es alsbald zurück nach Sprendlingen und weiter nach Neu-Isenburg. Dort fielen die ersten Blitze, so daß ich anstatt mitten im Wald vom Gewitter überrascht zu werden, lieber doch wieder eine Station mit der Bahn zurück fuhr und bald zu Hause ankam… kurz bevor es anfing zu regnen. Insgesamt hatte ich mich an diesem Tag sicher nicht überanstrengt und dem Kopf ging es auch gut :)

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Was für eine überraschend schöne Nachbarstadt das doch war und jetzt sollte ich meiner Neugierde folgen und mir alle Gemeinden rund um den Flughafen einmal etwas genauer ansehen. 
Doch mein nächstes Ziel ist erst einmal, der schon seit einem Jahr geplante Besuch des Langener Waldsees :)

2 Kommentare:

  1. Das ist ja richtig malerisch! So schön mittelalterlich und so liebevoll renoviert... und so viel Grünzeug. Das tolle Wetter macht die Fotos natürlich noch ein bisschen hübscher, aber das ist bei jedem Himmel ein nettes Städtchen. Vielen Dank fürs Zeigen!

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    1. Danke schön, ich war so überrascht und dann auch begeistert. - Jeder, der Frankfurt besucht, soll sich Höchst ansehen und ich war dort und fand es sehr schön, doch Dreieichenhain ist die nächstgelegene schöne Stadt von unserem Stadtviertel aus, und ich hatte bis vor kurzem gar nichts davon gewusst. Da frage ich mich doch, wie viele andere Schönheiten ich noch nicht entdeckt habe :)

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