28. Juni 2010

Sonntagsblumen (Eingestellt am 27.06.2010)


Die Pfingstrosen hatten in diesem Jahr einen schweren Stand, erst wartete man lange auf sie vergebens, da es im Mai teilweise zu kalt war und als es endlich wärmer wurde, wurde es gleich so warm, daß die Päonien erblühten und quasi nach einer Woche schon wieder verblüht waren.
Ein paar Exemplare konnte ich dennoch fotografieren:





27. Juni 2010

Noch ein GIF (Eingestellt am 26.06.2010)

Für GIFs zu fotografieren kann Spaß machen, wie man an dem unteren Beispiel sehen kann, ich muß aber immer noch eine Seite finden oder selbst lernen wie, daß die GIFs in besserer Qualität erscheinen. 


RCMP Sunset Ceremony (Eingestellt am 26.06.2010)




Gestern abend besuchten wir die Stallungen der Royal Canadian Mounted Police (könglich - kanadische berittene Polizei, Äquivalent zur Bundespolizei), um uns endlich den weltberühmten „Musical Ride“ anzusehen.
Diese Veranstaltung zum Sonnenuntergang findet jedes Jahr Ende Juni statt, ist kostenlos und da die Stallungen sich in unserer erweiterten Nachbarschaft befinden, wollten wir das zum Kanada-Abschied auch noch erlebt haben.
Im letzten Jahr hatte es während dieser Woche jeden Abend geregnet und auch in diesem Jahr schien sich das zu wiederholen. Aber der gestrige Tag war überraschend trocken, zwar nicht sehr sonnig oder warm, aber ausreichend für solch eine Veranstaltung. Also fuhren wir gegen 19:30 Uhr zum Veranstaltungsgelände. Bereits auf dem Wege sah man die Menschenmassen, die Autos stauten sich auf den engen Straßen und parkten wo immer es möglich schien, die Bürgersteige waren voll mit Familien, Kind und Kegel... und vor allem hatte jeder Campingstühle mitgebracht. Wir outeten uns als Sunset-Neulinge und würden stehen müssen. Bald erreichten wir das weitläufige RCMP-Gelände. Es umfasste einen großen Park, Weideflächen.... natürlich viele alte und neue Gebäude (darunter selbst Blockhäuser), ein altes Flugzeug und der Arena in der die Veranstaltung statt fand. Um die Arena hatten sich bereits viele tausend Menschen niedergelassen und schauten einem kleinen Springreiten zu. Die Pferde waren sehr jung und scheuten vor dem Lärm und Menschen. Sie werden sich daran gewöhnen müssen, wenn sie eine Karriere als Polizeipferd weiterverfolgen wollen.
Nach den Pferden kam der Auftritt der Leibgarde des Governor General und mit ihr deren schottischer Dudelsack-Band zusammen mit der Band der Ottawa Police, gefolgt von „Kinder“ einer lebhaften Labrador-Hundedame, die zeigte wieviel Spaß es macht Drogensuchhund zu sein.

Nun kamen wir zum Höhepunkt des Abends, dem Einmarsch der 32 schwarzen Pferde mit ihren Reitern (und Reiterinnen) in der bekannten rot-schwarzen Uniform mit beigem Stetson, eine Zahl, die so seit der ersten Veranstaltung 1887 in Regina, Saskatchewan festgeschrieben steht. Pferde und Reiter zeigten daraufhin eine Vielzahl an formalen Figuren, wie Kreise, Spiralen, über Kreuz, vorpreschen im vollen Galopp um dann ordentlich in Reihe stehend anzukommen usw. in Chorografie zur gespielten Musik. Die Musik hat sich dabei seit 1887 durchaus verändert, anstatt den erwarteten Märschen, hörten wir kanadischen Rock und Pop der letzten 30 Jahre.
Die Reiter sind Polizisten, die nach mindestens zwei Jahren im aktiven Dienst für drei Jahre im Musical Ride aktiv werden können. Sie haben Auftritte in ganz Kanada und auch den USA, werben für Kanada und den RCMP und auch ein bißchen für eine kanadische Identität. Viele Menschen in Kanada sehen sich meist noch immer zuerst als ihrem ursprünglichen Heimatland zugehörig (selbst wenn sie bereits in Kanada geboren wurden) und erst danach als Kanadier. Solche Veranstaltungen, die mit dem Singen der Nationalhymne ‚O Canada’ und dem Einholen der Flagge endete, versuchen ein kanadisches Bewußtsein in den Immigranten, vielleicht sogar Stolz auf Kanada zu wecken und zu fördern ohne dabei zu aufdringlich zu sein. In Deutschland wird Nationalstolz historisch bedingt als etwas sehr Schlechtes angesehen... in Kanada ist es dagegen notwendig um aus all den unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen, Religionen, Ursprungsländern überhaupt so etwas wie eine Nation zu formen. 





Nach Sonnenuntergang und Ende der Veranstaltung ließen wir uns mittreiben im Meer der Menschen, das sich über die Bürgersteige ergoß. Die Kinder waren allesamt müde und quengelig, außerdem war es kalt geworden. Da wir noch nicht zu Abend gegessen hatten, kehrten wir für ein spätes Abendessen in einem unserer Lieblingspubs ein und hatten einen Vorspeisenteller für Anand und Salat für mich.... aber dazu teilten wir uns einen Pitcher Bier, Steamwhistle natürlich, das beste Bier Ontarios (laut Anand, ich bevorzuge als eigentlich fast-gar-nicht Biertrinker: Bud light oder Coors light.. Hauptsache light) und irgendwann nach 10 Uhr machten wir uns auf den Heimweg. Damit ging ein schöner Abend zu Ende ... :) 




Zu einem kleinen Fotoalbum mit weiteren Impressionen vom RCMP-Musical Ride geht es hier:

Ach ja, obwohl wir bald ausziehen, habe ich gestern noch 8 Bücher gerettet und mit nach Hause gebracht. Ich kann einfach nicht verstehen, wenn Leute Bücher wegwerfen ... Apropos Werfen, heute hat es der schwarze Block geschafft die Innenstadt von Toronto in eine typische G8/G20 Kriegszone zu verwandeln, brennende Autos, zerstörte Läden und schwerverletzte friedliche Demonstranten inklusive. Ich weiß nicht, warum überall ein Gesichtsverschleierungsverbot für absolut ungefährliche muslimische Frauen diskutiert wird - aus Sicherheitsgründen, wie es immer heißt, aber wenn Black-Block Hooligans ihr Gesicht verhüllen um nicht erkannt zu werden wenn sie Brandsätze und Steine auf Polizisten werfen, dann ist das völlig in Ordnung.

24. Juni 2010

Ein bißchen G8, geschüttelt… (Eingestellt am 23.06.2010)


Seit zwei Tagen komme ich mit roten, geschwollenen Augen und ständig niesend von draußen in die Wohnung zurück, so daß ich langsam nicht mehr darüber hinweg sehen kann: Ich habe Heuschnupfen, auch das noch! Mein Hausärztin in Rostock hatte mir zwar immer gesagt, daß sich meine Allergien verändern würden und zwar zum Schlechteren, aber eigentlich hatte sie mir aus meinen bereits vorliegenden Allergien, eine zukünftige Allergie auf Nüsse und Kreuzkümmel vorhergesagt. Nun aufgrund meines hohen Nußkonsums und da Kreuzkümmel quasi einen integralen Bestandteil jeder indischen Gewürzmischung darstellen, bin ich dagegen wohl geimpft, nicht aber gegen was auch immer gerade draußen blüht. Wie schön, wenn man bei 29 °C draußen nicht einmal die Fenster öffnen, geschweige denn nach draußen gehen sollte. Das geht natürlich nicht und so schniefe ich tapfer weiter... Ach ja, Hausärztin in Rostock, das erinnert mich auch an die seltsame Zeit während des G8-Treffens in Heiligendamm (gekonnte Überleitung ;) und die täglichen Demonstrationen in Rostock. Einmal mußte die Berufsschule panisch geräumt werden, weil eine ausser Kontrolle geratene Demonstrationsgruppe auf die Schule zumarschierte und nebenbei einen Supermarkt plünderte und versuchte in Brand zu stecken. Zeiten waren das... bei der S-Bahn war man sich nie sicher, ob diese kommen würde oder nicht und auch in der Stadt ging man den schwarzgekleideten Demonstrationshooligans, denen der Sinn einer solchen Veranstaltung eh gleich ist, Hauptsache es fliegen Steine auf Polizisten, lieber aus dem Weg.
In ein paar Tagen beginnen nun die G8 und G20 Treffen in und in der Nähe von Toronto und so sind die Bilder, die man derzeit im Fernsehen sehen kann, seltsam vertraut. Ein großer Zaun, viele Demonstrationen ... alles schon gehabt.
Natürlich bin ich diesmal in Ottawa und kann alles aus der Ferne betrachten, obwohl Ottawa als Hauptstadt und derzeitigem Aufenthaltsort des chinesischen Präsidenten und bald der Königin von England auch mit einigem Demonstrationspotenzial aufwarten kann.
Da man in Kanada auf die glorreiche Idee kam, daß es cool wäre so eine Veranstaltung direkt in der Innenstadt von Toronto durchzuführen, ein Albtraum für sämtliche Sicherheitsplanungen, belaufen sich die Ausgaben für diese 36 Stunden Gipfeltreffen derzeit auf 1 Milliarde kanadischer Dollars. Im Sicherheitsbereich um den Veranstaltungsort liegen nicht nur der Hauptbahnhof (geschlossen über die Tage), die Steamwhistle-Brauerei (!) und Torontos wichtigstes Wahrzeichen: der CN Tower... (natürlich auch geschlossen) sondern auch zehntausende von Wohnungen in den Appartmentblöcken mit Seeblick.
(Die Leute haben bereits Probleme seit die Zäune vor einem Monat aufgestellt wurden, was z.B. Wohnungsumzüge unmöglich macht und wie sie während des Treffens in oder aus ihren Wohnungen kommen, konnte ihnen bisher niemand sagen. Mal abgesehen davon wie diese gut dreißigtausend Menschen innerhalb des Sicherheitsbereichs in ihren Wohnungen überwacht werden sollen, wenn jemand eine Bombe dort einschmuggeln wollte, dann hätte er es schon vor Monaten gemacht.)
Außerdem führen Ontarios zwei wichtigste Autobahnen durch die Innenstadt und diese werden ebenfalls für die Tage dicht sein... Verkehrschaos vorprogrammiert... Ein Weinbauer wurde gestern unter Terrorismusverdacht beinahe verhaftet, als er große Mengen Düngemittel kaufte und bar bezahlte... Insofern stelle ich fest: Nein, ich beneide die Einwohner von Toronto gerade wirklich nicht.
In Ottawa passierte derweil etwas womit niemand gerechnet hatte, denn auf einmal, kurz vor dem Spiel Deutschland – Ghana schien mein Haus wie von einem Schlag getroffen worden zu sein und vor allem die Steh-Lampen begannen für 30 Sekunden gefährlich an zu schwanken, fielen aber nicht um. Die Katzen waren in Panik erwacht und schauten mit großen Augen zu mir auf.... was war das denn?
Mein erster Gedanke war: Lustig, das sieht aus wie ein Erdbeben.... aber kann ja gar nicht sein wir sind hier nicht Kalifornien, also lief ich nach draußen und erwartete fast einen Riesentruck im Haus zu sehen... aber dort waren keinerlei Beschädigungen. Ein Anruf von Anand brachte dann Klarheit, ja das Beben war auch im NRC zu spüren und er würde jetzt evakuiert und nach Hause geschickt, da nun Experten die Sicherheit des Gebäudes prüfen müßten. Denn das Gebäude ist nicht erdbebensicher und gleichzeitig befinden sich in vielen der Labore Geräte, die mit Hochdruck arbeiten und da kann so ein Beben schon mal gefährliche Kettenreaktionen auslösen.
Auf der Seite US Geological Survey konnte man alsbald lesen, daß das Erdbeben die Stärke 5.0 hatte und sich das Epizentrum 56 km nördlich von Ottawa in 18 km Tiefe befand. In der Nähe des Epizentrums gab es ein paar größere Beschädigungen, so wurden eine Kirche beschädigt und ein Highway musste geschlossen werden, nachdem dieser tiefe Risse bekam.
In Ottawa selbst gab es zum Glück nur wenig Beschädigungen, ein paar Scheiben und Schornsteine hatte es erwischt, teilweise fielen Strom- und Telefonverbindungen aus. Am Unangenehmsten laut Zeugenberichten war das Erdbeben in den Hochhäusern zu spüren und dort insbesondere in den Fahrstühlen, da diese vom Beben an die Wände geknallt wurden. Aber es gab keine Verletzten und da alle Regierungs- und Parlamentsgebäude sofort evakuiert wurden, freuten sich alle über einen frühen Feierabend.
Ein youtube-Video, von jemanden (nicht mir) der gerade im richtigen Moment eine Kamera zur Hand hatte: http://www.youtube.com/watch?v=CKg4skHe3V8
P.S. Gerade gelesen: Ottawa hat eine Tornardo-Warnung für heute abend…. ö_Ö

20. Juni 2010

Sonntagsblumen (Eingestellt am 20.06.2010)


Eine selbstgezimmerte Staffelei aus Zweigen und Ästen, ein alter Bilderrahmen und eine Hängeampel mit zwei verschiedenfarbigen Petunien ... und schon ist das äußerst lebendige, wandelbare Blumenbild vollendet.

19. Juni 2010

Nur so ... (Eingestellt am 19.06.2010)


Ich weiß nicht genau warum, aber ich wollte mich schon immer einmal an einem GIF probieren.... die Qualität ist zwar eher schlecht, aber ich arbeite daran.

Grün und so (Eingestellt am 19.06.2010)


Derzeit verläuft mein Leben etwas hektisch, denn ich gucke Fernsehen ... jeden Tag und meist spielt ein mehr oder weniger grüner Rasen mit darauf herumlaufenden jungen Männern die Hauptrolle, denn es ist Fußballweltmeisterschaft. Anand wacht jeden Tag pünktlich auf, ohne daß ich ihn mit fiesen Drohungen, lautem Radio, Wasserpistole dazu zwingen muss um wenn das erste Spiel des Tages um 7:30 morgens beginnt, bereits gewaschen und angezogen zu sein. Während des Spiels serviere ich das Frühstück im Wohnzimmer und danach geht er zur Arbeit, während ich in die anderen Spiele, gegen 10 und 2 Uhr zumindest einmal hineinschaue. Unter diesem Tagesablauf leiden vor allem meine beiden Blogs, denn irgendwie kann ich nur am Morgen etwas halbwegs Sinnvolles produzieren und derzeit komme ich einfach nicht dazu.
Ich habe versucht am Nachmittag etwas zu schreiben, aber über ein Computer einschalten und dann wieder ausschalten, bin ich die ganze Woche nicht hinaus gekommen. Dabei gebe es noch soviel zu schreiben und zu berichten... viele Beiträge aus Kanada, die sich sonst bald erledigt haben, denn ab Mitte Juli haben wir kein Internet/ Kabel und Telefon mehr...
Unsere Wohnungssuche in Burlington ist auch noch keinen Schritt vorangekommen, da sämtliche Makler immer nur Anrufbeantworter laufen lassen und internationale Nummern nicht zurückrufen. Durch die Weigerung der Universität uns auch nur im Geringsten behilflich zu sein, kommen wir leider keinen Schritt weiter. Das ist manchmal sehr frustrierend. Dazu versuchen wir gerade viele Möbel zu verkaufen, denn welch neue Wohnung auch immer wir finden mögen, so wird diese doch auf jeden Fall wesentlich kleiner und teurer als hier in Ottawa sein. Ich bemühe mich sehr, das alles positiv zu sehen und zu versuchen, dem neuen Ort völlig vorurteilsfrei entgegenzusehen ... aber es fällt schwer. Es kommt mir alles zu sehr als Verschlechterung der Lebensumstände vor ...
Ottawa hat eine sehr geringe Kriminalitätsrate, Burlington zu meiner Überraschung eine sehr hohe, dazu haben sie große Probleme mit der grünen Grenze zu Kanada und dementsprechend illegalen Immigranten, die über den Kanada-Umweg ins Land gelangen, Drogenhandel nach Montreal, einer übereifrigen Grenzpolizei, die im gesamten Staat aktiv sein darf und Leute kontrolliert, die nicht weiß sind. Es ist eine Vielzahl an Problemen, die ich ehrlich gesagt nicht in einem verschlafenden Neuengland-Städtchen mitten im Tourismusgebiet erwartet hätte. Zu alldem kommt die Ungewissheit wie es mit Anands Arbeit weitergeht, denn wir wissen immer noch nicht, ob er bis Weihnachten vielleicht schon wieder eine neue Arbeit gefunden haben muss. Mittlerweile wissen wir aber, daß diese Schwierigkeiten von postdoc zu postdoc-Position nicht nur aktuell durch die Weltwirtschaftskrise bedingt sind, sondern daß es insgesamt sehr schwierig für Wissenschaftler in Amerika geworden ist. Das System war einmal dazu gedacht, daß frischgebackene Doktoren noch max. 6 Jahre in verschiedenen Instituten verbringen, andere Methoden kennenlernen, ehe sie dann in eine relativ statische permanente Position überwechseln. Mittlerweile kennen wir Leute, die seit 15 Jahren Postdoc sind mit ständigen Wohnungswechseln und bisher ohne Aussicht auf eine echte Stelle und mit ihrem fortschreitendem Alter werden die Aussichten eher schlechter als besser. Als postdoc verdient man immer nur einen Bruchteil dessen, was man als permanenter Wissenschaftler verdient, man wird sich immer im Einkommensbereich der lower class- lower middle class bewegen, eine Familie davon zu ernähren ist unmöglich. Natürlich habe ich Anand nicht wegen seines Geldes geheiratet... .aber dann dachte ich zumindest auch, daß ich ebenfalls arbeiten können würde. Also heißt es wie in Ottawa, weiterhin kreativ sein, die besten Angebote finden um das wenigste Geld auszugeben, kein Auto, nur Second-Hand Läden für Kleidung, irgendwie das Geld für Anands Familie in Indien zusammensparen und unser einziger Luxus & Freude sind die beiden Katzen.... :)
Wir haben übrigens unsere USA-Visa erhalten, bis August 2011 haben wir nun einen Aufenthaltstitel für das Land, mit der Möglichkeit es relativ unproblematisch für ein weiteres Jahr zu verlängern. 


Doch nun noch einmal zurück zur WM, es spielen gerade Niederlande gegen Japan, lahm... mein Lieblingsspiel war bisher Argentininien gegen Südkorea, ich mag Messi.
Das Deutschlandspiel gestern war dagegen eher bescheiden. Der mallorquinische Schiedsrichter schien sämtliche Frustrationen, die er schon immer gegen deutsche Ballermann-Urlauber hatte am deutschen Team abreagieren zu wollen und was genau Podolski vor dem gegnerischen Tor machte, kann er sich wohl nicht einmal selbst erklären. Viermal stand er in der zweiten Halbzeit vor dem Tor, der gegnerische Torwart viel zu weit draußen, da hätte er einfach nur geradeaus schießen müssen und konnte es nicht ..... seltsam, auswechseln.
Die kanadischen Medien kommen derweil aus dem Staunen nicht mehr heraus, ihre kanadische Bevölkerung, die nicht einmal ein eigenes Team vorzuweisen hat, schaut trotz der frühen Zeiten Fußball wie nie zuvor. Bei jedem Worldcup-Spiel werden bessere Quoten erreicht als bei den Stanley-Cup Finals im Eishockey, das schließlich Kanadas Spiel Nummer 1 sein soll. Absolute Lieblinge sind dabei Nachbar USA und die frühere Kolonialmacht England. Das nicht gegebene Tor für die USA beim Spiel gegen Slowenien erregt demnach immer noch die Gemüter. (Vorallem die Begründung des Schiedsrichters: „Es ist kein Tor, weil es kein Tor ist.“)
Gut, die Niederlande haben gewonnen.... Zeit mit den Katzen nach draußen zu gehen, ich wünsche Euch allen ein wunderschönes Restwochenende.... :)
Im Internet gefunden:



13. Juni 2010

Sonntagsblumen (Eingestellt am 13.06.2010)



Heute habe ich ein paar Schwertlilien- Fotos herausgesucht, die ich in den letzten Wochen in den Gärten unserer Nachbarschaft erspäht habe.
Während die ersten kurzstängligen Arten bereits den Frühblühern Konkurrenz machten, so blühen jetzt die großen, vielfarbigen wunderschönen Sorten, die der Blume den Namen der griechischen Göttin des Regenbogens: Iris eingebracht haben ... :)



 

7. Juni 2010

Zwischenschritt (Eingestellt am 07.06.2010)



Während im Fernsehen immer noch die Heldenfeiern für die aus israelischer Gefangenschaft nach Hause zurückgekehrten Kanadier gezeigt werden, sind wir ebenfalls einen Schritt weiter bei unseren Umzugsbemühungen, denn wir waren heute beim Tierarzt und halten nun die brandneuen Gesundheitszertifikate für Linus und Shweta in unseren Händen. Linus wiegt 7,2 kg was normal ist für seine Größe, laut Tierarzt ist er nicht übergewichtig... (Anand sieht das natürlich anders) und ist ansonsten absolut gesund. Shweta wiegt 4,5 kg was ebenfalls normal ist für ihre Größe und ist ebenfalls gesund, gute Zähne, Fell etc. Einen Microchip brauchen sie für die Grenzüberquerung nicht und deswegen verschieben wir diese Angelegenheit, denn falls wir doch noch mal nach Europa ziehen, müssten wir sie erneut dessen unterziehen, da in Europa und Amerika verschiedene Microchips und Lesegeräte verwendet werden.
Derweil suchen wir weiter fieberhaft nach Wohnungen in Burlington. Es ist recht schwierig, da die Vermieter dort wissen, daß egal wie schlecht die Räume sind, es wird ihnen von den Studenten aus den Händen gerissen werden und wenn man dann Ein-Zimmer Angebote sieht mit zwei Kochplatten als Küche und gemeinsamen Bad für 900 $ plus Kosten für Heizung etc., wo wir für unsere große 2-Zimmerwohnung hier 763 $ bezahlen, Wasser und Heizung inklusive, da wird einem manchmal schon ein wenig mulmig zu Mute.
Aber nun noch einmal zurück zu Israel ein Thema, das neben dem Oil Spill überall die Medien beherrscht... Schiffe in internationalen Gewässern kapern, die Besatzung verschleppen... okay geschenkt, macht Somalia schließlich auch nicht anders. Und es ist auch unerhört, daß diese Schufte Zement und Schokolade in den Gazastreifen schmuggeln wollten, obwohl die Produkte ausdrücklich auf der schwarzen Liste stehen. Jeder weiß schließlich, daß Terroristen am liebsten heiße Schokolade mit viel Milch trinken, während sie ihre nächsten Untaten planen. Derweil hätte ich ein Zementverbot eher auf Sizilien, Neapel oder wo immer die Mafia gerade aktiv ist für sinnvoll erachtet.
Doch wenn die israelische Armee das gesamte Hab und Gut der Leute konfisziert, sogar ohne Pass kam z.B. der Überlebende Kevin Neish nach Hause, muss man dann direkt vor den Augen, dieser „unverdächtig, weißen nicht muslimischen“ Menschen, die philippinische Besatzung des Frachters (die ja nun am wenigstens etwas dafür können) zu Brei schlagen? Das sind keine Fanatiker und ihnen wird zugehört werden, wenn sie reden... also wie wollte sich Israel damit präsentieren, denn ich glaube nicht, daß solche Dinge zufällig geschehen, dazu ist das Militär zu gut ausgebildet. Seht her, wir sind genauso böse wie all’ unsere Kritiker immer behaupten?

6. Juni 2010

Drohende Vorboten (Eingestellt am 06.06.2010)


Die zurückkehrende Attraktivität der Innenstädte hat diese Gebäude in Ottawa wie Pilze aus dem Boden schießen lassen... gläserne Appartmentblocks, von den Bürogebäuden nur dadurch zu unterscheiden, daß sie Balkone besitzen. Sie werden den Erbauern fast aus den Händen gerissen, denn viele Leute sind das Leben in den Vorstädten leid und sehnen sich nach kurzen Wegen, möglichst zu Fuß zum Supermarkt, kulturellen Einrichtungen und dem Arbeitsplatz.
Dies macht die entsprechenden Firmen sehr froh und sehr reich, den Städteplanern bereiten sie jedoch mehr und mehr Kopfzerbrechen. Zum Einen verändern sie den Charakter der Stadtviertel, denn in weiten Teilen ist Ottawa immer noch eine ein- bis zweistöckige Kleinstadt. Gerade wie hier (im Bild: der Byward Market) wo die historischen Gebäude der Grund sind warum das Viertel Touristenattraktion Nr. 1 ist, fällt es zunehmend schwerer modernes Wohnen und nachhaltige Stadtentwicklung in Einklang zu bringen.
Zum Anderen sind die kleinen Straßen einfach nicht darauf ausgelegt sovielen Menschen, Autos usw. zu dienen, ohne ständige Staus, denn jedes neue Projekt bedeutet meist, daß auf einen Schlag 5000 mehr Menschen in der Straße wohnen.... Dazu fand die Stadtflucht seit den 1960er Jahren statt. Seitdem gibt es viele Dinge schlichtweg nicht mehr in den Büroinnenstädten, Ärzte z.B. oder Schulen/ Kindergärten, die sich mehrheitlich in den „Suburbs“ befinden. Erschwerend kommt hinzu, daß die entsprechenden Baufirmen solche Dinge wie Bebauungspläne und Denkmalschutz recht locker sehen. Wenn ein Bebauungsplan 5-stöckige Gebäude vorsieht, dann plant man eben einen 12-Geschosser. Dann tritt man in Verhandlungen mit der Stadt, wenn diese sich widerspenstig verhält, muß man eben noch Sozialwohnungen und altersgerechtes Wohnen versprechen (nicht, daß das je jemand kontrollieren würde) und dann einigt man sich auf 9-geschossige Wohnhochhäuser, Beschattung aller anliegenden Privatgrundstücke und deren Wertverlust inklusive. Auf das Ottawa sich alsbald einfüge in die Liste der gesichtslosen amerikanischen Großstädte....

Sonntagsblumen (Eingestellt am 06.06.2010)



Es hat eine Weile gedauert, bis ich merkte, daß ich jedem Artikel immer noch ein Mai-Datum verpasst hatte, aber ab jetzt stimmt alles und ich bin endlich im Juni angekommen… :) Pünktlich zum Juni hat auch das Monsun-Wetter wie im letzten Jahr wieder begonnen, mit Dauerregen und Gewittern. Es wurde uns zwar ein etwas trockenerer Sommer versprochen, aber ich bin noch skeptisch.
Kommen wir nun zum letzten Teil meiner Tulpenreihe. Diese Tulpen habe ich in einem verwilderten Beet vor einer ehemaligen Mädchenschule in Sandy Hill gefunden. Die Schule steht derzeit leer und wird sicher bald wie so viele der kleinen alten Schulen in Wohnungen umgebaut werden.... Der Leuchtkraft des Tulpenbeetes hat das aber keinen Abbruch getan und so blühte es in den schönsten Farben..... :)
Mit diesem Artikel endet meine Frühblüherserie.
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5. Juni 2010

Tulpenfestival Teil 2 (Eingestellt am 05.06.2010)


Am zweiten Sonntag des Tulpenfestivals fuhr Anand bei strahlendem Sonnenwetter nach Waterloo, ON zu einer Konferenz und so beschloß ich, das gute Wetter ausnutzend, mir die Feierlichkeiten im Major Hill Park anzusehen. Da gleichzeitig die Nationalgalerie freien Eintritt hatte, besichtigte ich zuerst eine Etage der Galerie an und stürzte mich danach in die Menschenmassen. In einigen schattigen Stellen des Parkes hatten tatsächlich noch ein paar Tulpenblüten überlebt, ansonsten sorgten die zahlreich-aufgestellten Buddy-Tulpen für genügend Fotomotive. In einem großen Festzelt fand ein internationaler Bazaar statt, auf dem man Kunsthandwerk aus der ganzen Welt kaufen konnte, ergänzt von zwei kleineren Zelten, in denen es internationale Speisen zu erwerben galt. (Ich konnte der doppelt-gefüllten Schokoladentorte aus Brasilien gerade noch widerstehen.) Ergänzt wurde das Areal durch eine große Bühne auf der internationale Musik- und Tanzgruppen auftraten. 




Während meines Rundgangs begegnete ich zufällig einer vorherigen Nachbarin von mir: Assa, die zur Zeit in Gatineau lebt und ebenfalls den schönen Tag ausnutzen wollte. Sie wohnt eigentlich mittlerweile in Frankreich, aber da sie schwanger ist und die kanadische Schwangerschafts-Versicherung nutzen möchte, auf die sie als ehemalige Beamtin Anspruch hat, musste sie diese selbst vor Ort beantragen.
Diese Höchstpersönlich-Regel gilt für viele Angelegenheiten im kanadischen Gesundheitssystem. Ich sehe es ein bißchen kritisch, wenn man extra dafür mit dem Flugzeug zurückfliegen muss, aber offenbar rechnet es sich und nur so kann man wohl Betrugsversuchen vorbeugen.
Also machte ich ein paar Fotos von Assa mit Babybauch, denn ihr in Frankreich gebliebender Mann möchte über jeden Fortschritt informiert werden, wir gönnten uns ein großes Eis und setzten uns auf eine schattige Bank, um die vorbeiflanierenden Leute (zu beurteilen) anzusehen. Dann machte sie sich auf den Rückweg nach Gatineau und auch für mich ging es zurück nach Hause, wo meine Katzen erleichtert aufatmeten... wenigstens einer war wieder da... :)



US-Botschaft und Unity Festival (Eingestellt am 05.06.2010)

In der Nacht vor unserem Termin bei der us-amerikanischen Botschaft konnte ich kaum schlafen, so viele Dinge gingen mir durch den Kopf, mögliche Szenarien an was und wie unsere zahlreichen zu stellenden Anträge scheitern könnten, was wir doch noch übersehen haben etc. Leider ist das US-System bei weitem nicht so gut organisiert wie das kanadische und so kann der Teufel auch schnell im Detail stecken.
Morgens machten wir uns auf den Weg, vor Schreck hatten wir ein paar Kopien vergessen und mussten erst einen bereits geöffneten Copy-Shop finden... das gelang und konsequenterweise fragte niemand in der Botschaft nach diesen Kopien. Wir hatten sämtliche Sicherheitshinweise verinnerlicht, so kamen wir ohne Tasche, Jacke, Portemonnaie, versuchten so metallfrei wie möglich zu sein und waren nicht eher als 15 Minuten da aber auch nicht später. Brav warteten wir in der Schlange vor dem Eingang, in der die ersten Besucher bereits abgewiesen wurden, da sie doch eine Handtasche dabei hatten. Nach dem Passieren der ersten Hürde ging es zu den Laufbändern und Metalldetektoren, wie man das auch vom Flughafen kennt. Die nächste Schlange war eine generelle Überprüfung unserer Unterlagen, ob wir alle Originale dabei hatten etc. und wieder wurden Leute nach Hause geschickt, die US-Bürger wurden an dieser Stelle aussortiert und bekamen ihren eigenen (VIP)Raum zugewiesen und wir durften zur nächsten Warteschlange vorrücken. Nun wurden die Zahlungsbelege einbeordert, wir bekamen eine Nummer zugewiesen und durften uns in den gut gefüllten Warteraum setzen. Botschaftsangehörige von anderen Botschaften konnten nun in einen eigenen Raum wechseln.
Nach einiger Zeit wurde unsere Nummer aufgerufen und eine nette Dame aus der Schweiz digitalisierte unsere Fingerabdrücke. Nun begann eine längere Zeit des Wartens, am Kopfende des Raumes befanden sich drei Fensterchen zu denen die Antragsteller zum jeweiligen Gespräch aufgerufen wurden, Privatspähre konnte man dort nicht erwarten. So konnten wir während der Wartezeit den Anträgen der anderen Leute lauschen und schon einmal unsere Antworten vorbereiten.
Die meisten Antragsteller an diesem Freitag Vormittag stammten aus dem indischen Raum, danach kamen Haitianer, gefolgt von vielen spanischsprechenden Leuten. Dabei gilt, daß Spanisch zwar (noch) keine offizielle Sprache in Amerika ist, aber alle Botschaftsangehörige fließend spanisch sprechen. Die drei Interviewer waren sehr unterschiedlich, es gab die mütterliche Dame, die sehr langsam arbeitete, aber sehr nett fragte, ein junger Mann, der je nach Anlaß nett oder unfreundlich wurde und ein älterer „Hardliner“ der zu jedem unfreundlich war und die meisten Leute abwies. Da die Dame nur Studentenvisa zu betreuen schien, waren wir guter Dinge bei ihr zu landen, denn Anands Visa ist auch eine Art Studentenvisum, trotzdem beteten wir, daß es uns nicht zu dem Hardliner verschlagen würde. Unser Gebet wurde erhört und so traten wir zu unserem Interview vor. Wir hatten alle notwendigen Anlagen etc. dabei, sie überraschte uns mit vielen Fragen zum kanadischen Arbeitsverhältnis, was eigentlich vorher ausgeschlossen wurde, aber nur für den Fall hatte Anand dennoch die entsprechenden Unterlagen parat (Gottseidank) und nach zehn Minuten Gespräch waren wir entlassen mit der Aussage, daß sie grundsätzlich keine Bedenken gegen eine Visa-Erteilung hat. Die Anträge werden nun weiterbearbeitet, wir werden sehen, was wir vielleicht noch später zuschicken müssen... und in ca. 8 Wochen sollten wir unsere Pässe und das entsprechende Visum zurückerhalten.
Nach drei Stunden konnten wir nun die Botschaft verlassen und feierten diesen Etappensieg mit einem frühen Mittagessen beim Libanesen mit Chicken Shawarma und Baklava. 


Am Abend des gleichen Tages besuchten wir das Unity-Festival, das organisiert wurde um Gelder für eine Familie in Not aus Ottawa zu sammeln. Beverly Sunday und Joe Sayer vom Stamm der Cree waren an der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele beteiligt. Als sie von dort zurückkamen, hatten sie nicht weit von ihrem Haus entfernt mit dem Auto einen Unfall den beide mit schweren Kopfverletzungen überlebten, sie hatten keine Krankenversicherung.
Um ihre Behandlungskosten zumindest etwas zu decken und gleichzeitig das Leben ihrer drei Kinder abzusichern, so lange sich die Eltern in Reha-Maßnahmen etc. befinden, fanden seitdem eine Reihe an Veranstaltungen statt. Erfahren hatte ich vom Schicksal der Familie durch etwas ungewöhnliche Art, denn eine Freundin aus Berlin, die gleichzeitig eine Freundin in Ottawa hat, schickte dann wiederum an mich diese Information die sie erhalten hatte, so daß mit Hilfe des Internets und über den Deutschland-Umweg die entsprechende Information letzlich auch mich erreichte... Eine frühere Kunstausstellung konnte ich nicht besuchen, aber Anand und ich waren uns einig, daß wir gerne dieses Festival besuchen wollten, das von der indianischen Gemeinde organisiert wurde.
Sicher gäbe es immer viele andere Dinge, für die es wahrscheinlich viel wichtiger wäre zu spenden, aber dann kennt man die Leute nicht und weiß auch nicht in welchen Organisationsstrukturen das Geld versickert und so kam es uns einfach und direkt vor. Zudem hatte Anand während der Zeit in Ottawa eine lebhaftes Interesse an den Kulturen der Ur-Einwohner entwickelt (und das ganz ohne mein Zutun, er sieht einfach die Gemeinsamkeiten des britischen Kolonialreichs...) zum Anderen versprach eine Menge an Bands und Musizierenden ein abwechslungsreiches Programm.
Der Abend begann mit einer stillen Auktion und der Erkenntnis, daß wir ziemliche Aussenseiter sind, denn jeder schien jeden zu kennen und hatte zumindest irgendeinen Bezug zur Kultur der Ur-Einwohner. Sogar ein paar Stammesälteste waren gekommen und mit Shawn Atleo, dem Vorsitzenden der "Assembly of First Nations" sozusagen der Oberhäuptling und wichtigster Vermittler zwischen den Stämmen und der kanadischen Regierung.
Mit halbstündiger Verspätung begann die Show mit dem Einmarsch der Tänzer, was ein farbenprächtiges Spektakel war... Leider hatte ich nur meine kleine Kamera dabei, da wir nicht wußten ob Fotos überhaupt erlaubt sein würden, nun es wäre kein Problem gewesen... aber die Bilder waren sehr schlecht, so daß ich mich auf kurze Videos verlegte. Der Abend war familiär gestaltet, viele Künstler traten mit ihren Kindern auf, was die Atmosphäre zusätzlich belebte. Einige Songs handelten von den Nöten der Ureinwohner, so sang Jonathan Maracle von dem Reservat in Kanada, das zeitweise der Ort mit der weltweit höchsten Selbstmordrate war und als der Standup Comedian Don Kelly erklärte wie er Thanksgiving feiern würde: „Mein weißer Nachbar kommt in meine Wohnung, beschließt, daß es nun seine wäre und gibt mir eine Reservat in der Nähe der Katzentoilette...“ konnten viele im Saal nicht einmal so richtig darüber lachen...
In der Pause dann wurde an Anand eine Frage gestellt, in der er prompt in Verlegenheit geriet. Ein junger Algonkin-Indianer fragte ihn: „Are you Indian?“ was auf englisch sowie Inder als auch Indianer bedeuten kann. Wissend, daß die ehrliche Antwort in diesem Fall falsch gewesen wäre, half er sich mit einem „Nun ja, ich komme aus Indien“ aus der Klemme... was spontanes Gelächter bei dem Fragenden auslöste.
Nach der Pause wurde das Programm ruhiger, die Reihen leerten sich, das Bühnenlicht wurde auf ein bläuliches Schimmern reduziert und so langsam machte sich die schlaflose Nacht und der lange Tag bei mir bemerkbar. Nach einem fantastischen Abschluß mit der Musik von Lucie Idlout endete der Abend gegen 11 Uhr und durch einen glücklichen Zufall bekamen wir sofort einen Bus der uns nach Hause bringen sollte... Es war ein toller Abend, mit sehr viel guter und auch sehr viel neuer Musik, es wurden 9022,06 $ für die Familie Sunday-Sayer eingenommen.... und ich war absolut und rechtschaffen todmüde.... :)
Das ist der Link zu einem Bericht und kurzem Video, des Fernsehsenders CTV über das Festival (nein, wir sind nicht im Bild.. )

und die zwei youtube-Videos zu denen ich meine Menge an Minivideos zusammengeschnitten habe:



3. Juni 2010

Buddy-Tulpen (Eingestellt am 03.06.2010)


So wie Berlin einst mit den Buddy-Bären anfing, hat nun jede größere Stadt, die etwas auf sich hält das System kopiert und stellt ihre eigenen glasfaserverstärkten Figuren auf. Ich habe schon Kühe, Adler, Ostereier und Gänse gesehen, in Ottawa sind es konsequenterweise Buddy-Tulpen.
Das Schöne an den Tulpen ist, daß man so wie bei Ostereiern eine große einheitliche Bemalfläche hat.
Ansonsten ist das System das Gleiche: Man vergibt die Rohfiguren an diverse Künster, Organisationen, Firmen etc. Gruppen, die sich dann überlegen müssen, wie sie soviel Kunststoff halbwegs sinnvoll mit Farbe füllen. Die Hauptthemen waren dabei Frühling, Tulpen (wenig überraschend), Ottawa, Kanada und Frieden, wobei abstrakte Gestaltungen eher verpönnt sind. Eine Auswahl:

meine Lieblingstulpe

auch nicht schlecht

Kanada und Ottawa- Themen

Figürliches

Auf dem Lande

Kleidchen passend zur Tulpe