30. Mai 2009

Gondelfahrt



Im Fotoalbum war es bereits zu sehen, aber ich möchte doch noch ein paar Worte zu unserer spontanen Fahrt auf den Blackcomb-Mountain machen.
Am liebsten hätte ich dazu eine echte geschlossene Glas-Gondel zum Whistler-Berg gewählt, aber die waren gerade allesamt nicht im Betrieb und so liefen wir (Amar, Anand, sein Kollege Devrim und ich) zum Upper Village, um einen der noch geöffneten Skilifte zum Blackcomb-Berg zu benutzen.
Das letzte Mal hatte ich solch einen Skilift benutzt, als wir im Urlaub in Thüringen waren, da war ich glaube ich 9 Jahre alt und vermutlich weitaus furchtloser als diesmal.

Als echter Flachländer, der sogar eine Riesenrad-Phobie hat, traute ich der Sicherungsstange kein bißchen und dass die Gondel im Wind und aufgrund der Bewegung hin und her schaukelte, machte die Sache nicht besser. Ich sah mich schon aus dem Sitz nach unten stürzen, wobei ich mir dann vermutlich sämtliche Knochen brechen würde.
Mit solch fröhlichen Gedanken beschäftigt, versuchte ich dennoch die Auffahrt zu genießen, wobei ich immer wieder erstaunt den echten Sportlern im Skilift zusah, die einfach nur so in den Sitzen drapiert vorbeiglitten. Sie hatten die Sicherungsstange noch nicht einmal herunter geklappt, während ich zusätzlich mein Leben schützte, in dem ich meine Hand an der hinteren Lehne verankerte. Aber natürlich gewöhnt man sich an alles und diese Sportler fahren wahrscheinlich den ganzen Tag Skilift..
Mit der ersten Zwischenstation erreichten wir auch die Schneegrenze und waren uns plötzlich nicht mehr so sicher, ob spontane Ausflüge von +18°C im Tal zu -5°C auf dem Berg wirklich eine so gute Idee sind, vorallem wenn man keine Winterkleidung dabei hat.
Dennoch beschlossen wir - mutig wie wir sind - die nächste Gondel in Angriff zu nehmen und mit dem 'Solarcoaster' die Mittelstation und Berghütte auf dem Blackcomb zu erreichen. Dieser Skilift war weniger hoch gebaut und der Schnee unter einem ließ die Gefahren eines Absturzes milder erscheinen, so dass ich mich fast an den Zustand gewöhnen und verschneite Bäume, sonnige Berggipfel, Snowboarder in der Halfpipe und Wolken bewundern konnte.



Als wir die Bergstation erreichten, sahen wir bereits dunkle Wolken vom Blackcomb herunterziehen, so dass der namensgebende Fels unter dem Gipfel fast schon nicht mehr zu sehen war. Es wurde bereits empfindlich kühler und so kehrten wir schnell in der Hütte ein, um uns mit Kaffee und heißer Schokolade etwas aufzuwärmen. Sämtliche Pläne mit dem nächsten Lift ('Seventh Heaven') noch weiter hinauf zu fahren, ließen wir ganz schnell fallen und so ging es nach dieser willkommenden Pause zurück zum Lift, diesmal um nach unten zu fahren.
Einen Lift herunterzufahren ist eigentlich noch schwieriger als hochzufahren, denn alles sieht nochmals viel gefährlicher aus, da man das tiefe Tal nun direkt vor Augen hat. Ausserdem war es mittlerweile sehr windig und so kühl geworden, so dass wir hofften, das Ende der Schneegrenze bald wieder zu erreichen. Wir waren alle nur mit dünnen Jacken, oder sogar nur Hemd und Anzughose unterwegs, während die Skisportler nun alle auch Gesichtsmasken trugen, um sich vor der Kälte zu schützen.
Auf dem Weg nach unten sahen wir auch Anands Chef mit Frau den Lift hinauffahren. Die Beiden sind begeisterte Wintersportler und ließen es sich natürlich nicht nehmen, mit der eigenen Skiausrüstung nach Whistler anzureisen. (Sie erzählten uns später, dass man mit dem dritten Skilift direkt durch Bärengebiete fuhr und einige Schwarzbären auf der Strecke herumlungerten... das ist natürlich das Problem, wenn man Wintersport im Frühjahr macht und Meister Petz bereits aus seinem Winterschlaf erwacht ist... .)




Mit Erreichen des Tales, fuhren wir auch aus der Wolke heraus und freuten uns über etwas warmen Sonnenschein, aber so richtig aufgetaut waren wir noch nicht, so dass sich aus therapeutischen Gründen einen Besuch in der Hotel-Bar anschloß, bei dem ich ein Glas Riesling aus British-Columbia trank (und es schmeckte sogar) und die anderen sich eher für Hochprozentiges entschieden. Danach verabschiedete sich Amar zur Rückfahrt nach Vancouver, während Anand und Devrim zu ihrer Konferenz zurück kehrten, um sich bei Wein und Käse, die entsprechenden ausgestellten Poster erläutern zu lassen.....


Update: Zur Gondelfahrt habe ich ein kleines Video gebastelt, in dem neben einer Fotoshow auch zwei Minifilmchen untergebracht sind, wer also einmal unserem (dummen) Gequatsche während der Auffahrt lauschen möchte, der klicke bitte jetzt auf das Wort 'Video'.. =)

28. Mai 2009

Whistler




Unser erster Tag in Whistler brachte sehr wechselhaftes Aprilwetter. Am Morgen wachten wir mit Schneeschauern auf und dachten nur ohgottogott, wir haben gar keine warmen Sachen dabei, es wurde dann aber doch eher wechselhaft mit sonnigen Abschnitten und ich versuchte in den Fotos während dieser drei Tage, zumindest immer etwas Sonnenlicht zu erhaschen.
Am Abfahrtstag hatten wir dann natürlich strahlenden Sonnenschein bei wolkenlosem Himmel...




Whistler ist eine typische Hotelanlagensiedlung am Fusse des Whistler (2,181 m) und des Blackcomb-Berges (2,436 m). Es leben dort keine 'normalen' Menschen, die z.B. als Farmer arbeiten oder Büroangestellte, sondern alle Menschen leben vom und mit dem Tourismus.
Da die Konferenz (im Bereich Nanoelectronics) zum Ende der Skisaison stattfand, war es überall recht leer und die Vorbereitungen für Olympia brachten es mit sich, dass viele Restaurants und Hotels bereits geschlossen hatten und renoviert wurden.



Der Stadtkern besteht aus einer einzigen großen Fussgängerzone (dem 'village stroll'), die mit kleinen Brücken auch Straßen geschickt überquerte und mit dem typischen Feriensiedlungs-Mix an Dingen bestückt ist die der Mensch nicht braucht, wie z.B. Designerläden, Souvenirgeschäften, Schnaps-Läden, Kunstgalerien und vielen Sportgeschäften für die Snowboard – und Mountainbikesaison (je nachdem). Die Häuser sind alle in einem ähnlichen Stil erbaut, mit Holzaufbauten und Natursteinfassaden, was einem so lange gefällt, bis man anfängt sich nach nur einem einzigen anders aussehendem Gebäude zu sehnen... (was man aber nicht findet, die Stadtväter haben offenbar großen Wert auf einen einheitlichen Stil gelegt.)

Eine Besonderheit dieser künstlichen Stadt sind ihre Bewohner, denn jeder der dort wohnt, sieht auch so aus, als sei er gerade dem Sportscheck-Katalog entsprungen und würde sofort wenn die Schicht im Hotel beendet ist, wieder hinauf auf den Gletscher fahren, um eben Wintersport zu betreiben (parallel dazu ist Whistler auch der Ort mit der statistisch höchsten Quote an Aufputschmitteln, Ecstacy und LSD-Konsum in Kanada.) Die typischen, etwas breiteren Herrschaften, die man sonst mit Nordamerika in Verbindung bringt, finden sich dort eher kaum.

An einem Tag bekamen wir sogar Besuch, denn Amar, ein Freund aus Vancouver, den ich bereits seit vielen Jahren kenne, entschloss sich zu einem Kurzbesuch, denn wie man das auch aus der eigenen Gegend kennt, man fährt eigentlich immer nur woandershin, aber hat meistens noch nicht einmal die Museen in der Stadt gesehen, in der man lebt. Er konnte sich so zumindest einmal Whistler vor dem Olympia-Wahnsinn ansehen.


Am Abend erkundeten wir das Nachtleben von Whistler (was bei uns aufgrund des leichten Jetlags, wohl eher eine Erkundung des Abendlebends wurde). Wie schon am Tage galt es die Restaurants und Kneipen zu finden, die nicht geschlossen hatten und so landeten wir an einem Abend bei Sachi-Sushi und am nächsten Abend ging es zum Mongolen, was wie immer sehr schön war (Mongolische Restaurants haben noch nicht so ganz den Sprung nach Europa geschafft, aber in Kanada scheint es sehr populär zu sein. Die Besonderheit ist, dass man sich sein Essen selbst zusammenstellt, aus rohen Zutaten und das wird dann vor den Augen auf einem heißen Stein zubereitet. Bezahlt wird nach Gewicht des Essens.).





Am letzten Tag der Konferenz fuhren wir mit dem Greyhound-Bus zurück nach Vancouver und noch mehr Fotos gibt es wie immer zu sehen, wenn man auf das kleine Foto klickt und so zum Picasa-Album gelangt:

O-V-Whistler


Ankunftstag

Der Flughafen von Ottawa ist klein und überschaubar und so konnten wir dank Abflugszeitpunkt gegen Mittag, Ausschlafen und waren dennoch früh genug vor Ort und bald darauf ging es los zu unserem ersten Transkontinentalflug.
(Ich finde Ausschlafen toll, das war der erste Flug bei dem ich nicht die ganze Zeit über nur müde und kaputt war und so konnte ich mir sogar zwei Filme ansehen: 'Revolutionary Road' und 'Entre les murs'... .)


Der Flug dauerte 5 Stunden, das ist ungefähr die Zeit, die man benötigt, um von Berlin in die Türkei zu fliegen und die ganze Zeit überfliegt man nur Kanada. Die immense Größe dieses Landes wird einem so auf eine eindrückliche Weise nahegebracht und das obwohl wir nicht einmal die gesamte Breite abflogen. Wenn man direkt von Halifax startet, dauert es nochmals zwei Stunden länger.
In Ottawa schien die Sonne und es war relativ warm, während des Fluges sahen wir dann überall Wolkenberge und in Vancouver angekommen, regnete es.
Das kam nicht wirklich überraschend, denn es regnet dort meistens, nicht umsonst befindet sich dort der einzige gemäßigte Regenwald der Erde und Rhododendron werden nicht einfach nur groß, nein - sie werden wahre Monstergewächse.


Aber so war es doch etwas schade, wir standen vor einem der großen Wahrzeichen der Stadt, dem Canada Place um die Frau von Anands Chef abzuholen, die schon am Wochenende vorgeflogen war ... und der Himmel war grau.
Die Stadt sah schon beeindruckend aus, Wolkenkratzer dort, Wasser und Berge da, aber ich dachte mir, macht es Sinn an einem Platz zu leben, an dem man meistens grauen Himmel oder Regen sieht?


Nach diesem kurzen Ausflug in die Innenstadt und einem noch kürzeren Foto-Stop in Nord-Vancouver (dann immerhin mit etwas Sonne) ging es weiter in die Berge hinein, nun mit dem eigentlichen Fahrtziel Whistler, dem Austragungsort der olympischen Winterspiele im nächsten Jahr.

Die Fahrt dorthin führt über den Sea-to-Sky Highway, der sich dadurch auszeichnet, dass über weite Strecken, die Straße auf der einen Seite steil abfällt und man den Pazifik und die kleinen, aber hohen Inseln vulkanischen Ursprungs sehen kann und auf der anderen Seite geht es hoch in die Rocky Mountains (mit den entsprechenden niedlichen Steinschlagschildern...)
Der Himmel war grau und wurde immer düsterer, die Wolken krochen über die Berge und als sie ihren Weg endlich geschafft hatten und hinein ins Tal glitten, fing es an zu regnen. Mit dem Regen wurde es dunkel und man konnte leider gar nichts mehr von der so landschaftlich reizvollen Gegend erkennen und die Fahrt wurde zunehmend riskanter, da aufgrund der zahlreichen Baustellen auf der Straße, nicht jede Brücke und Ausfahrt noch ausreichend gekennzeichnet und gesichert war.




Gegen 7.00 Uhr abends (Ortszeit - 9 Stunden Zeitunterschied zu Deutschland) erreichten wir endlich das Kongresshotel in Whistler (Westin) und aufgrund des schlechten Wetters, war es schon sehr dunkel, so dass wir nach einem kurzen Abendbrot alsbald ins Bett fielen (es sind zwar nur drei Stunden Zeitunterschied zu Ottawa, aber die machen sich gerade abends und wenn man müde ist, doch sehr bemerkbar...)....


24. Mai 2009

Tulpenfest

Bevor es hier so richtig mit der Kanadischen Westküste losgeht (ich bin immer noch am Fotos sortieren...), schiebe ich noch ein kleines Fotoalbum vor und zwar vom Tulpenfestival in Ottawa, das wir einen Tag vor Abflug nach Vancouver besuchten.

Dieses Fest findet einen Monat später statt, als vergleichbare Tulpenfeste in Europa. Aber es zieht in gleichem Maße Herrscharen an Besuchern an, (so ungefähr kam auf jede Tulpe ein Mensch an diesem Sonntag.)

Die Tulpen sind ein jährliches Dankeschön des niederländischen Könighauses an Kanada, denn während des zweiten Weltkrieges, fand die Königsfamilie Zuflucht in Kanada. Als während dieser Zeit eine der Prinzessinen geboren werden sollte, waren alle in Sorge, denn eigentlich darf man sich nur Prinzessin nennen, wenn man auf niederländischem Staatsgebiet geboren wurde.
Deswegen wurde ein Teil des Krankenhauses in Ottawa, für die Zeit der Geburt an die Niederlande verliehen und so wurde der Prinzessin Margriet als Geburtsort: Ottawa, Ontario, Netherlands in die Urkunde eingetragen.

Tulip Festival

In eigener Sache

Ich hatte über lange Jahre zwei e-mail Adressen und aus diversen Gründen, habe ich jetzt nur noch eine und zwar: teodoraa26@hotmail.de.

Die diversen Gründe:

Die E-Mail-Adresse: Anastasiatheodora@gmx.de war schon immer leicht umständlich (*hüstel).

Ich wollte dort das Passwort ändern und eine Alternativadresse eingeben, für den Fall, dass ich das Passwort mal vergessen sollte und dann habe ich das Passwort sofort vergessen und schaffte es sogar meinen Account zu sperren... ja ich weiß... Frauen und ... :(
Als ich vor 11 Jahren diese Adresse anlegte, gab es noch keine Sicherungsmöglichkeiten für den Passwort-Vergess-Fall, so dass ich weder ein Alternativadresse, noch Telefonnummer, noch Geheimfrage hinterlegt hatte. Ich habe jetzt an den gmx-Kundendienst eine Kopie meines Personalausweises geschickt und hoffe, dass ich bald gefunden und bearbeitet werde, aber so lange bin ich nur unter der oben genannten Adresse erreichbar.

Das Ganze hat aber auch etwas Gutes, denn der Spamschutz hat bei gmx hat nie so richtig funktioniert, egal wie viele Domain-Namen ich in meine schwarze Liste eintrug und mit teodoraa26@hotmail.de war ich bisher sehr zufrieden. :-)

11. Mai 2009

Eine Woche weg...

Unsere Sachen sind gepackt und in zwei Stunden sind wir schon unterwegs zum Flughafen und bald darauf (wenn alles so läuft wie es soll) für fünf Stunden im Flugzeug und nach British Columbia (Provinz an Kanadas Westküste) unterwegs.
Anand ist als Konferenzteilnehmer in Whistler auf Reisen (dem Bergort, der nächstes Jahr die Winterolympiade ausrichtet) ich, als seine Begleitung und Touristin... und nächsten Sonntag hat uns dann Ottawa wieder.
Gerade mache ich mir ganz viele Sorgen um meine Katzen. Dass sie alleine zuechtkommen und meine Entscheidung gegen Katzenpension mit kleinem Käfig damit nicht die falsche war. Dass die Betreuung durch Anands Kollegen gut klappt, dass Linus und Shweta ihm keine Probleme bereiten... dass sie nicht krank werden... usw. Die Beiden mussten doch seitdem wir sie haben, noch keinen Tag auf uns verzichten.. gestern nun haben sie beim Packen zugesehen und dachten sich schon, dass das vielleicht vieles aber nichts Gutes bedeutet.
Und gleichzeitig freue ich mich so sehr auf den kleinen Urlaub, ich möchte Berge sehen.. (auch wenn es heute in Whistler noch schneien soll o_O ) und zum ersten Mal am Ufer des Pazifik stehen, gemäßigten Regenwald erleben.. ach ja, es wird schon alles werden... Also, bis dann :-)

7. Mai 2009

Auf den Stufen

Es wird so langsam Sommer in der Stadt und immer häufiger kann man es sehen: Leute auf den Stufen sitzend, vor ihren Häusern.
Zuerst sah ich nur Jugendliche und dachte nun gut, die Jugend eben, vielleicht haben sie ihren Schlüssel vergessen oder müssen rauchen.
Dann kamen ganze Familien dazu und ich vermutete, dass sich diese in ihren Wohnungen eingeengt fühlten und wohl auch keinen Balkon haben.
Dann sah ich die ersten älteren Herrschaften, samt Kaffee auf den Treppen ihrer Einfamilienhäuser sitzend und quietschvergnügt die vorbei flanierenden Leute begutachtend und seitdem nehme ich die Sache ernst.
Es scheint sich um ein echtes kanadisches Auf-den-Stufen-Sitz-Phänomen zu handeln. Viele Leute haben neben der Haustür, einen kleinen überdachten Bereich, auf dem sich Stühle, gerne auch Schaukelstühle oder kleine Sofas befinden. Aber jetzt im Frühling möchten die Leute offenbar jeden kleinen Sonnenstrahl auffangen und setzen sich völlig entspannt auf die Treppen ihrer Häuser.
So was macht man nicht... höre ich mein deutsches Unterbewusstsein nörgeln.. aber warum denn nicht, entgegne ich dem? Man denke nur an das Kolloseum, Sport-Stadien oder die griechischen Amphittheater - ganze Konstruktionen basierend auf dem Konzept, auf Stufen zu sitzen und der Dramatik da unten zu folgen. Und so haben viele Kanadier ihr eigenes kleines Stufentheater entdeckt und völlig 'casual' kann man so dem Theaterstück, das sich Leben nennt in aller Ruhe zuschauen, bis einen die Hochsommer-Hitze, wieder auf die überdachten, beschirmten Schattenplätze verweist.

6. Mai 2009

Montréal und die Expo'67 – Weltaustellung


Wie ich es bereits hier angekündigt hatte, ist das ein kleiner Extra-Artikel zur Weltausstellung vom 27.04.-29.10.1967 in Montréal.

Diese war die erfolgreichste Weltausstellung des 20. Jahrhunderts, mit 50 Millionen Besuchern und 62 ausstellenden Ländern und da ich mich generell ein wenig für die Architektur und Design-Ideen dieser Zeit interessiere, wollte ich den Besuch in Montréal auch nutzen, um ein wenig auf 'Spurensuche' zu gehen..
Eigentlich sollte die Expo zum 50-jährigen Jubiläum der Russischen Revolution in Moskau stattfinden, aber dazu kam es nicht und so bekam Montréal im Herbst 1962 den Zuschlag.
Damit hatte die Stadt nicht sehr viel Zeit zur Vorbereitung und auch die Bevölkerung selbst war der Meinung, dass es nicht zu schaffen sei. Der Bürgermeister Jean Drapeau war jedoch von dem Projekt äusserst überzeugt und konnte so auch viele andere motivieren.
Zum Festgelände wurde eine kleine Insel im St.Lorenzstrom erklärt, die Saint-Helene Insel, die künstlich erweitert wurde und eine kleine ebenfalls künstlich aufgeschüttete Schwester bekam, die Insel Notre-Dame.
Der Auffüllschutt kam dabei von dem gleichzeitig stattfindenden U-Bahn-Bau.



Nicht viele der Länder-Pavillons blieben erhalten, aber ein paar Beispiele der Expo sind nach wie vor im Stadtbild zu finden und drei davon möchte ich exemplarisch vorstellen:



Der Pavillon der USA bestand aus einer geodätischen Kuppel, dessen Stahlfertigteile mit Acrylwaben verkleidet wurden. Seit 1995 befindet sich in dem Gebäude, die Biosphère, das Wasser- und Umweltmuseum der Stadt.




Ein anderer Zeitzeuge ist die Wohnanlage Habitat '67. Diese wurde von dem Architekten Moshe Safdie erbaut und basierte auf seiner Masterarbeit an der Universität. Es lehnte sich thematisch an Antoine de Saint Exupérys Memoiren “Wind, Sand und Sterne” an und sollte ein Beispiel für günstiges Wohnen in der Stadt sein, abgegrenzt, aber jeder Würfel mit eigenem Garten, so stellte man sich das zukünftige Leben in den Städten vor. Ironischerweise zählt es heute zu eine sehr teuren Wohngegend in der Stadt. Der Name Habitat leitete sich dabei von der Habitat-Welle in den Stromschnellen neben der Wohnanlage ab.


Als drittes Expo-Zeugnis möchte ich die Metro-Station im 'Quartier de la Cité internationale' auf dem 'Victoria Square' vorstellen.
Der damalige Bürgermeister von Montréal fühlte immer eine besondere Verbundenheit zu Paris und so reiste er in die französische Hauptstadt mit der Bitte, sich den Eiffelturm, der zur Weltausstellung in Paris errichtet wurde, für die Dauer der eigenen Expo' auszuleihen. Nun, die genaue Antwort der Pariser ist nicht übermittelt, aber eine sorgfältig formulierte, vermutete Geisteskrankheit wird wohl darin vorgekommen sein.
Während dieser Tour, sah er auch den Abriß einer Pariser Jugendstil-U-Bahn-Station und da die Städte beim U-Bahnhof-Bau in Montréal zusammenarbeiteten, fragte er nach, ob es nicht möglich sei, zumindest diese Station mitzunehmen. Dem wurde zugestimmt (die Pariser waren wohl auch ganz froh, ihn mit dem bißchen Jugenstil-Schrott abspeisen zu können) und der Stadt Montréal wurde der Pariser U-Bahneingang geschenkt und so schmückt sie sorgfältig restauriert, den Victoria-Platz und gaukelt dem Besucher vor, eine viel ältere U-Bahn-Station vorzufinden, als aus den 1960er Jahren.

Das soll es für dieses Mal gewesen sein, wenn ich bei weiteren Besuchen mehr sehe, kann ich ja darauf zurückkommen oder ich schreibe etwas über die Gebäude der Olympischen Sommerspiele von 1976, da sollte so schnell keine Langweile aufkommen.

Endlich Montréal

Nachdem wir es lange Zeit geplant und auf Frühling und besseres Wetter verschoben hatten, war es an diesem Sonntag (26.04.2009) endlich so weit:
Mit dem Greyhound-Bus ging es hinaus zum Tagesausflug ins zwei Stunden entfernte Montréal.
Das Wetter spielte trotzdem nicht richtig mit (wie um uns zu zeigen, dass es nur mit Frühling nicht getan ist) am Samstag hatten wir 28°C und strahlenden Sonnenschein, am Montag hatten wir 32 °C und Sonne pur, aber am Sonntag bibberten wir bei 12°C etwas Sonne und teilweise stürmischen Regen.

Natürlich hatten wir uns gut auf den Besuch vorbereitet und wollten viel touristisches Montréal erleben.
Hier ein paar Daten und Historie: Montréal ist mit 1,6 Mio. Einwohnern, die zweitgrößte Stadt Kanadas und die größte in der Provinz Quebec. Der Name leitet sich von der Insel Montreal ab, auf der sich heute der größte Teil der Stadt befindet. Der Entdecker Jaques Cartier hatte das irokesische Dorf Hochelaga auf der Insel, im Jahre 1535 besucht und als er den Inselberg betrachtete, soll er ausgerufen haben: Mont Royal... welch königlicher Berg. (Heutzutage befindet sich um den Berg ein großer Park und kein Gebäude der Stadt darf höher als der Berg sein. Entgegen landläufiger Annahme handelt es sich bei diesem aber nicht um einen erloschenen Vulkan, auch wenn er aus Magmaströmen entstanden ist.)



Fast 100 Jahre danach fand man das Dorf verlassen vor, aufgrund von Streitigkeiten zwischen den St. Lorenz Stämmen und da der Siedlungsplatz gut in die französischen Pläne passte das Landesinnere zu erforschen und den Pelzhandel auszubauen, etablierte man am 17.05.1642 einen kleinen Aussenposten von Quebec unter der Leitung von Paul Chomedey, Sieur de Maisonneuve.
Der Bischof von Quebec drängte darauf, die neue Stadt nach streng katholischen Grundsätzen auszurichten und sich der Christianisierung der Ureinwohner zu verschreiben. Aus diesem Grund, wurde das Örtchen Ville-Marie (Marienstadt) benannt. Eines der ersten gebauten Steinhäuser, war dann auch gleich die Kirche.
Als die Irokesen nach Abschluss ihrer Stammeskriege in ihr Dorf zurückkehrten, waren sie jedoch nicht wirklich dazu bereit fromme Christen zu werden, sondern sie begannen die europäischen Eindringlinge zu bekämpfen. (Das zweite Haus aus Stein war folgerichtig das Krankenhaus- (ehrlich , das schreibe ich nicht, weil es gerade passt).. .)
Als die Stadt aufgrund der Kämpfe auf eine Einwohnerschaft von 50 Mann gesunken war, dachte man daran aufzugeben und wieder nach Quebec zurückzukehren, wo man den Siedlungsposten auf der Insel zwischen Ottawafluss und St.Lorenzstrom bereits seit langem 'malad enterprise' – verrücktes Unternehmen nannte. Da niemand mehr dort leben wollte, ging der Bürgermeister Sieur von Maisonneuve zurück nach Frankreich und wollte entweder 100 starke Leute für den Ort gewinnen oder nie mehr nach Amerika zurückkehren.
Nun, er fand seine Leute und konnte auch Ville-Marie wieder stabilisieren, aber die Angriffe der Irokesen bildeten noch ein Jahrhundert lang eine stete Gefahr für den Ort, bis ein Waffenstillstand geschlossen wurde und die Stadt und der Pelzhandel aufblühen konnten... Aber genug der Geschichtsstunde und zurück zum Bus.
Zu so früher Stunde war der Bus sehr leer und bald waren die zwei Stunden vorbei und wir erreichten den Montréaler-Busbahnhof, der glücklicherweise mitten in der Innenstadt liegt. Alsbald stolperten wir los, bewaffnet mit einem der kostenlosen Stadtpläne der Touristeninformation, um uns im Gewirr der Straßen einer echten Großstadt zurechtfindend. (Ottawa ist zwar großflächig, aber bei weitem keine Großstadt.) d.h. nur ich stolperte, denn durch ungünstige Schuhwahl hatte ich mir am Tag zuvor die Füße wundgelaufen und lief nun recht verpflastert in der Gegend umher. Dementsprechend mussten wir dann auch unsere Planungen anpassen und verschoben den Besuch der Aussichtsplattform auf dem Mont Royal auf nächstes Mal, wenn meine Füße gesund genug waren, um all die Stufen zu meistern.



Die Rue Berri brachte uns zum alten Hafen, wo wir uns als erstes die Bon Secours-Kapelle ansehen wollten, aber eine so riesige Ansammlung von Obdachlosen samt der üblichen Geldanfragen vertrieb uns schnell aus der Straße, denn wir waren uns plötzlich nicht mehr sicher, ob wir nicht nur bei der Stadtmission gelandet waren. Also liefen wir ein wenig in der Altstadt umher und ich genoss meine nostalgischen Gefühle, die die Pflasterstraßen und echten alten Häuser, in mir hervorriefen... wie in Wismar, wie in Rostock jubilierte mein Unterbewusstsein hin und wieder leise und ignorierte dabei den üblichen einschneidenen Wind (wie in Kanada...).
Dann liefen wir zu einem großen leeren Yachthafen und blickten herüber zur Saint-Helene Insel, die zusammen mit der Nachbarinsel Notre-Dame zur Weltausstellung Expo '67 erweitert bzw. komplett neu aufgeschüttet wurde. (Über die Expo werde ich in meinem nächsten Post noch etwas mehr schreiben.) Auf einem Holzsteg ging es entlang der Kaimauer zu den an sich mit Wasser gefüllten aber noch vom Winter leeren Wassergärten, dem Hauptquartier des Cirque du Soleil (einer weiteren Montrealer Institution) und plötzlich standen wir vor einem großen Hafenbecken und hatten die gesamte Skyline vor uns, die ziemlich organisch gewachsen aussah, alte und kleine Häuser nach vorne zum Gruppenbild, alle großen Glasbauten ab nach hinten.



Nun kamen wir zum echte Touristenviertel, mit dem Fußgängerboulevard, altem Rathaus und Pferdekutschen. Eine Straße war voller Künstler, die ihre Werke ausstellten, die auch vor Ort malten und Pariser Flair verbreiteten, aber auch in den weiteren Straßen luden zahlreiche Galerien, 'andere' Touristenläden und Spezialitätengeschäfte zum lohnenden Besuch ein.




Mitten in der Altstadt, der Vieux-Montréal befindet sich die Basilica Notre-Dame de Montréal. An der Basilika wurde von 1824 bis 1891 gebaut und das gesamte Innere leuchtet und erstrahlt förmlich in Blau. Das liegt daran, dass man sich beim Innendekor an der Saint-Chapelle Kirche in Paris orientiert hatte und die ist ebenfalls blau.



Der Effekt ist jedenfalls sehr hübsch anzusehen, auch wenn manche neumodischen Erfindungen, wie z.B. geschickt platzierte Glühbirnen um auch jedes Detail des Altars auszuleuchten manchmal eher stören und die Kirche nach Kulisse aussehen lassen. Die Glasfenster der Kirche zeigen untypischer Weise keine Geschichten aus der Bibel sondern erzählen von der religiösen Historie der Stadt.
Hinter dem Hauptkirchenschiff, gibt es noch eine kleine Kapelle, die 1978 abbrannte und im Jahr darauf neu und im Stil der Zeit aufgebaut wurde.

Vor der Kirche befindet sich der Place d'Armes- der Platz der Waffen, der eben genau an die Zeit der Irokesenkriege erinnert, die solange Zeit das Leben in der Stadt recht schwierig gestalteten.



Um den Platz herum und in den umliegenden Straßen kann man den Pariser Einfluss am ehesten spüren, die Häuser sind hohe, mit großen Fensterfronten versehende Stadtpaläste und doch braucht man nur einmal um das Haus laufen, um dahinter wieder die typisch nordamerikanischen Hinterhöfe samt schwarzer Notfalltreppe vorzufinden (aber wer ausser mir, will auch immer noch den Hinterhof besichtigen.... .)

Von der Altstadt, begaben wir uns nunmehr ins historische Stadtviertel, zurück in Hafennähe. Auf dem Weg sahen wir zwei Gebäude von denen ich dachte, dass es Kirchen wären, aber das eine war die Bank of Montréal und das andere, die ehemalige Börse... Die Häuser im historischen Ville-Marie waren allesamt klein und grau und historisch. Damit war der Teil auch erledigt und nun ging es die McGill-Straße hinauf in die Stadt.
Das Gute an dieser Stadt ist, dass Verlaufen im Ganzen recht schwierig ist. Entweder es geht den Berg hinunter, dann kommt man zum Hafen, oder es geht bergauf und dann kommt man immer näher zum Fuße des Mont Royal.


Die McGill Straße führte uns in die Glitzerwelt der Bürohochhäuser und nach einem kleinen Schwenk erreichten wir den St.Laurent Boulevard, der auch als The Main... die Hauptstraße bezeichnet wird.
Zuerst brachte uns die Straße ins China-Town der Stadt. So wanderten wir ein wenig in den kleinen Gassen umher, die für den Straßenverkehr geschlossen wurden, sahen Lampion-, Tee-, Bambusläden und Tempel und überlegten, ob es eigentlich auch ein franzöisches Wort für Fastfood gibt.
Wir wunderten uns ein wenig über die große Anzahl an chinesischen Konditoreien und da die Mittagszeit eh schon fast vorbei war, besuchten wir einen dieser Back-Shops. Das Angebot war toll, es gab soviele typisch französische Backwaren, allesamt verändert, durch Kokos, Mango und andere exotische Füllungen und es war vorallem sehr billig. Selbst ein großer Kokos-Hefestrauß war für 1 $ zu haben. Wir wählten uns ein bißchen wahllos durchs Programm und hatten dann Kurkuma-Mandel-Kekse, Kokoshefestrauß und Vanilleplunder zur Hand und bezahlten gerade mal 3,89 $ samt Steuern. Auf einem kleinen Parkplatz mit großen zum Hinsetzen einladenden Betonpollern, drängte ich dann auf ein sofortiges Vertilgen unserer Beute und ich mochte alles. Anand teilte mir zwar mit, dass die Preise okay sind, schließlich ist Hefe im Einkauf billig usw. außerdem sitzt man nicht auf Parkplätzen und er wollte sowieso nichts Süßes zum Mittag, aber das konnte meinen Enthusiasmus nur schwerlich stoppen, es war einfach lecker und wenn man in Ottawa ein Stück Kuchen kauft, dann bezahlt man schon alleine dafür 3 $ und hält nicht eine ganze Tüte voller Backwaren in der Hand.
Aber die Zielrichtung war klar, auf zu einem kleinen Restaurant, für echtes Mittag.


Nun ist Chinatown mit einer Vielzahl an Restaurants gesegnet, aber bei diesem Überangebot, konnte sich Anand nicht so recht entscheiden, Vietnamesische Küche, oder Suppentheke, Japanisch oder Hanun-, Szechuan- etc. Restaurant... nichts konnte ihn so recht überzeugen, so dass wir letztlich beschlossen, den St.Laurent Boulverard weiter bergauf zu laufen und so lange mit dem Mittag zu warten, bis wir ein einfaches Fastfood-Restaurant, das keine Burger serviert, finden würden.
Die Straße veränderte ihre Gesicht, aus den asiatischen Läden wurden Abrißbuden und alte Fotoaufnahmen, zeigten, dass hier einmal das jüdische Viertel beheimatet war. Stattdessen fanden wir nun einen Park voller junger Obdachloser samt Hunden, Damen, die verdächtig nach Prostutierten aussahen, ein Striptease-Lokal und ein Museum mit vielen davor geparkten Fernsehübertragungswagen. Da alle noch auf etwas zu warten schienen, liefen wir weiter, denn Hunger geht vor.
In einer Nebenstraße fanden wir eine einfache Pizzeria und mit meinen sehr eingerosteten Französisch-Kenntnissen, konnten wir uns dem türkischen Mitarbeiter (der tatsächlich kein Wort englisch verstand, nicht mal Zahlen... und er sah dabei so verzweifelt aus, dass ich es ihm sogar abnahm.. Anand natürlich nicht.. ;) auch irgendwie mitteilen und unsere Bestellung aufgeben.
Nach der Stärkung mit mexikanischer Chilipizza ging es weiter in die Stadt hinauf. Wir nahmen uns vor, bis zu der Straße 'Des Pins' zu laufen und dann so langsam den Rückweg in Richtung Busbahnhof anzutreten, denn dafür würden wir ebenfalls ca. eine Stunde benötigen.
Die Straße veränderte sich wieder, wurde nun Teil des Studentenviertels um die McGill-Universität und die Läden wandelten sich von anarchisch zum Kunstprojekt, zum Asterix-Sammelgeschäft und schönen Klamottenläden.
Trotz der vielen Baguettes in den Schaufenstern der Bäckereien, sprachen die Leute nun eher englisch.


Vor einem Imbiss befand sich eine große Warteschlange, was uns so langer verwunderte, bis wir “Schwartz's” lasen. Der jüdische Imbiss verkauft seit 1928 Montréals berühmtestes Räucherfleisch mit Weißbrot und angesichts der Schlange waren wir sehr froh, dass wir kein bißchen hungrig waren und fröhlich weiterlaufen konnten.
Es gab so viel zu sehen und zu entdecken, die Auslagen der Schaufenster, die Leute, den Berg, der immer wieder zwischen den Häusern hervorlugte, so dass wir letztlich die Straße an der wir umkehren wollten verpassten und viel weiter in den Stadtteil Plateau Mont Royal hineinliefen. Als wir das endlich bemerkten, war auch klar, dass wir den 17.00 Uhr-Bus nicht mehr erreichen würden und wir uns nun beeilen müssten, um den letzten Bus um 18.00 Uhr zu bekommen.
Auf dem Rückweg liefen wir durch das französische Viertel der Stadt und nach der Empfehlung eines Kollegen durch die Nebenstraßen der St.Denis-Straße. Dort bewunderten wir die typischen Häuser mit den offenen Treppenaufgängen.


Diese Häuser sind in jeder nur möglichen bunten Farbkombination gestrichen, haben Blumendesign in den Dachschindeln und erinnern gerne an kleine Burgen und Paläste... niedlich.
Da wir nunmehr bergab liefen, kamen wir eine halbe Stunde vor Abfahrt des nächsten Busses an und ließen den Tag in einem kleinen Café ausklingen, das Vienna hieß und damit gut zu den im Stadtbild omnipräsenten Pferdekutschen passte.
Am Busbahnhof bekamen wir noch einen kleinen Schreck, denn die Schlange vor dem Bus war so groß, dass unmöglich alle in einen Bus passen konnten. Offenbar waren nun alle Ottawa-Studenten auf dem Rückweg vom Heimaturlaub, aber es war alles kein Problem, ein zweiter Bus wurde bereit gestellt und jeder bekam seinen Sitzplatz... und zweieinhalb Stunden später, hatte uns die Haupt(klein)stadt der Nation wieder.

Fazit: Eine tolle Stadt, die unmöglich an einem Tag zu erkunden ist: weitere Ausflüge ins Kunstmuseum, der Untergrundstadt, dem zweitgrößten botanischen Garten Nordamerikas und natürlich dem Mont Royal-Park sind geplant und können hoffentlich bald in die Tat umgesetzt werden. Für mich bedeutete der Tag in der Folge auch eine Woche lang erkältet, denn ich war für 12 °C hoffnungslos unzureichend gekleidet, aber es war ein richtig schöner Tag. :-)
Zu weiteren Bildern einfach auf das untere Foto klicken:

Montréal