28. Juni 2012

New York - Little Italy / Chinatown


Zwei Monate sind vergangen seit ich das letzte Mal über unseren New York Ausflug vom letzten Herbst berichtet habe und das obwohl ich eigentlich alles schon längst beendet und geschrieben haben wollte... doch dann kapitulierte ich vor der Bildermenge, akutalisierte das Picasa Album nicht mehr und so kam alles irgendwie zum Stillstand. Stattdessen schrieb ich lieber über etwas neuere Themen und nahm mir ganz fest vor jeden Tag dieser Woche einen New York Artikel zu schreiben (denn mein Mann ist auf einer Konferenz in Mount Holyoke, MA.) 
Hm, hm... nun wir haben Donnerstag und ich habe immerhin das Picasa Album wieder auf den letzten Stand gebracht.... so daß ich nun endlich mit Tag 3 in New York City fortfahren kann. 

Am dritten Tag in New York besuchten wir die Freiheitsstatue und Ellis Island, ein Museum der Ureinwohner, sahen uns das Gelände des Word Trade Centers an, begegneten den Occupy Wallstreet Demonstrationen, sahen die Trinity Church, liefen durch Little Italy und das angrenzende Chinatown und beendeten den Tag mit dem Gang über die Brooklyn Bridge.
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Dieser Artikel steigt im Stichpunkt Little Italy wieder in das Geschehen ein (und ab jetzt geht es hoffentlich ohne zu lange Pausen weiter bis zum Ende ...;) 
Als wir Little Italy erreichten war es später Nachmittag, doch die langen Schatten in den Straßenschluchten ließ es bereits viel später erscheinen. Wir hatten uns diesen Weg herausgesucht, um Richtung Brooklyn Bridge zu laufen und nebenbei Little Italy/Chinatown und eine Ecke von Soho gleich mitabzuhandeln. Das gelang, vor allem der Soho Teil, denn wir liefen zuerst in den falsche Richtung... überhaupt stellten wir fest, daß nach einem Tag auf den Beinen selbst die kleinsten Umwege fast nicht mehr machbar erschienen. 
Als wir endlich Little Italy erreichten, war das erste Café meins (es gab bei weitem nicht so viele Cafés wie ich gedacht hätte... zumeist waren es eher Pizzerias mit großen Schildern i.S. von Fleischklops- und Vodkapizza... äußerst originalgetreu ;) Insgesamt schien nicht mehr viel Italien in dem Stadtteil zu liegen, der langsam von Chinatown übernommen wird.
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Chinatown sah aus und roch wie alle anderen Chinatowns, die ich in den vergangenen Jahren in Amerika besucht hatte, es gab nur mehr Touristen und die Markthändler waren sehr unhöflich, so sollte ich z.B. keine Fotos von ihnen oder ihren Produkten machen... was ich in einem Laden noch verstehen kann... als Straßenhändler sollte man sich das jedoch nicht herausnehmen, sonst ist man im falschen Beruf. Aber egal, ich war müde und hatte keine Lust auf böse Worte, also machte ich nur ein paar Fotos aus der Hüfte heraus :))
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Dann erreichten wir auch bereits das Ende des Ghettos und suchten nunmehr wieder im Sonnenschein nach dem Weg zum East River und zur Brooklyn Bridge.

27. Juni 2012

Mount Philo


Unsere zweite Bergwanderung des Sommers führte uns zum Burlingtoner Hausberg Mount Philo
Mount Hunger war ein schwer zu ersteigender, anstrengender Berg, Mount Philo dagegen ein leicht zu besteigender Nicht-Berg (der Weg hinauf dauerte 20 Minuten zu Fuß, inklusive Fotopausen), denn mit unter 300 Metern ist Hügel das angebrachtere Wort. 
Zum ‚Mount’ wird er nur dadurch, daß er mitten im Champlain Tal steht und dadurch höher ist als alles andere drumherum. Damit wird er jedoch nicht einzigartig, denn eine ganze Reihe dieser Felshügel befinden sich entlang des Lake Champlain. Viele hatten früher Grand Hotels an der Spitze, damals als die Ostküsten-Bewohner aus ihren Industriestädten noch zu Luftkurorten per Zug pilgerten. 
Die meisten der Hotels sind mittlerweile verschwunden, wer Urlaub in New England macht, wohnt im eigenen Ferienhaus neben einem See, doch die Faszination der Hügel mit Rundumblick auf See und Berge blieb erhalten (sowie die Straßen auf die jeweiligen Gipfel.)
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Mount Philo hatte kein Grand Hotel an der Spitze, sondern einen Gasthof, der 1924 samt Berg an das Land Vermont gespendet wurde. Daraus entstand ein kleiner Campingplatz, Picknick und Grillgelände, sowie ein Haus für die Parkverwaltung. 
Der Berg ist so beliebt, da er der nächstgelegenste Gipfel von Burlington aus ist und so finden sich täglich Brautpaare zum Fototermin ein, Kletterer sind im Devil’s Chair unterwegs, einer offenen Quarz-Sandsteinformation und Vogelbeobachter fotografieren die Falken- und Habichtfamilien, die den Gipfel umschweben...
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Unser Gruppe bestand aus Wanderern, die sich an den ‚schwierigen’ Aufstieg wagten und den Faulen, die einfach nur mit dem Auto hochfuhren. Diejenigen wurden dazu beauftragt schon den Grill anzuwerfen, während wir uns auf den Weg machten. 
Der Park kostet normalerweise Eintritt, doch wir kamen an einem freien Tag, so daß wir uns die 3$ sparen konnten. Nach kurzem Weg durch den Wald erreichte man die ersten freien Ausblicke und wenig später hatte man den ‚hohen’ Gipfel erreicht und konnte die tatsächlich tolle Aussicht genießen :)
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Überall gab es fest installierte Grills, neben Aussichtspunkten und Picknickbänken unter schattenspendenen Bäumen, doch wir fanden unsere Gruppe nicht. Letztlich sahen wir sie dann, direkt neben dem Parkplatz, umgeben von Autos, dichten Laubbäumen und ohne Aussicht stand ebenfalls ein Grill, das war es natürlich.

 Grillen geht auch nur mit Handy...

Etwas sauer verbrachte ich die restliche Zeit beim Grillen, doch immerhin war die Parkplatz-Wiese groß genug, so daß die Jungs mit Frisbees und Beachball spielen konnte, ohne Angst zu haben, daß die Bälle auf Nimmerwiedersehen den Berg herunterfliegen würden.

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Später ging es an den Abstieg, der mir sehr schwer fiel, denn ich hatte mir am Vortag den kleinen Zeh am rechten Fuß gebrochen und während das beim Aufstieg unproblematisch war, so ist beim Hinablaufen eben der Schwerpunkt auf dem Vorderfuß, so daß ich alsbald nur noch humpelte. Da ärgerte ich mich, daß ich nicht mit dem Auto gefahren war, aber so etwas weiß ich immer erst hinterher. 
Seitdem sind unsere Wandertouren zu einem vorläufigen Ende gekommen, denn derzeit bekomme ich den Fuß in kein festes Schuhwerk und nur in Flipflops ist man eben doch nicht so gut unterwegs. Aber sobald alles wieder verheilt ist, geht es weiter, denn jetzt bin ich sogar stolze Besitzerin von Wanderstöcken :)

25. Juni 2012

Sonntagsblumen


Die Saison ist gerade mit den letzten verblühten Exemplaren zu Ende gegangen und so ist es vielleicht an der Zeit ein paar der schönsten Pfingstrosen vorzustellen.
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Die Congregational Church zeigte auch in diesem Jahr die größte Pfingstrosen - Ausstellung in Burlington mit den seltensten, farbigsten, am meisten gefüllten und größten Blumen, sowie vielen schönen halbwilden Versionen, die mir ebenfalls am Herzen liegen.
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 Größenunterschiede :)
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Die Blumen zogen natürlich so manche in den Bann und so fand man an vielen Tagen komplette Malergruppen zwischen den Blüten... :)

23. Juni 2012

Flashback Friday +1


Ich dachte, daß ich in meinen Flashbacks doch einfach noch ein wenig in Rajasthan bleiben könnte und so besuchen wir heute den kleinen Ort Sakarai in der Shekhawati Region. 
In dem von Bergen umgebenen Dorf befindet sich der ‚Maa Bhagwati Shakambhari’ Tempel (aus dem 7. Jahrhundert), einer der ältesten Shakambari Tempel in Indien.
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 Gekühltes Trinkwasser in Terrakotta Krügen

Tempelwelpen auf Marmor

Shakambari ist eine Göttin, die in ihren verschiedenen Wiedergeburten den Menschen in Dürrezeiten mit (vegetarischen) Speisen hilft... so z.B. mit einem See voller Sambhar (südindische Soße mit Tomaten).
Angeblich soll sie in verschiedenen Jahrhunderten Menschen auf den Weg nach Europa geschickt haben um sich in einem Gebiet entlang des Rheins anzusiedeln, das Devbhumi genannt wurde. (Es ist mitunter faszinierend, daß die Deutschen den gesamten Arierkram nach der Nazizeit entsorgt haben, während es für Inder Teil ihrer Folklore blieb...) 

Dieser Tempel ist außerdem der Familientempel von A.s Mutter’s Familie und Bhagwati ist auch ihr Name. Zum Familienheiligen kommt man aus einer Reihe von Gründen, man erhofft sich Schutz, Kraft... gutes Gelingen und zum Schneiden der ersten Babyhaare werden die Kinder dorthin gebracht um danach die Haare Richtung Ganges verwehen zu lassen.
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Im Hintergrund links spielte tatsächlich noch ein Junge mit Reifen und Stock... Seltenheitswert. (Zum Vergrößern des Fotos einfach auf selbiges Klicken, um zu diesem Text zurückzukehren auf Esc drücken :)


Nach der Pooja im Tempel sahen wir uns in dem kleinen, abgelegenen Pilgerort um. Wie in solchen heiligen Orten üblich, befinden sich neben dem Haupttempel zahlreiche kleinere Tempel, sowie zumeist uralte Dharamsalas - Häuser, in denen die Pilger übernachten.
In der Regenzeit füllt der heilige Fluß Shankar Ganga, die Ghats im Ort, wo die Pilger eintauchen können, doch zu unserem Besuch waren alle Quellen trocken.
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Pilgerhotel und heilige Eintauch-Pools, beide außerhalb der Festivalsaison leer.

In anderen heiligen Orten, wie z.B. Mathura wird man Teil einer riesigen Menschenmasse, die in frenetischem Eifer dringend und schnell Rituale erfüllen muss, in Sakarai dagegen hatte man alle Zeit der Welt und fand so tatsächlich ein wenig Einkehr.
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Wir erstiegen die Stufen zu einem Hanuman Tempel auf dem Berg. Der Affengott steht für Kraft, Sicherheit, unersättlichem Hunger und einem Widerwille gegen die Heirat ... aber auch Bescheidenheit und Loyalität.
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Ihm zu Ehren werden die Affen des Ortes mit Bananen gefüttert und da kommen dann einige Hunderte der wilden Gestalten zusammen. Wie immer in diesem Teil Rajasthans, überstieg die Affenzahl bei weitem die der Menschen. 
Und dann stiegen wir wieder in unseren kleinen Tata Indica und fuhren aus den Bergen zurück ins Tal der Pfauen.
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Das Video hatte ich bereits einmal vor Jahren als Jaycut Mix in einem generellen Rajasthan Video hier im Blog gepostet. Da Jaycut dann aber den Server wechselte wurden alle alten Videos gelöscht.
Dieses kurze Video (im Originalton) finde ich dagegen auch nicht schlecht, denn die youtube - Qualität ist besser :)

21. Juni 2012

Bilder


Das Wetter ist gestern von Frühsommer auf Hochsommer gesprungen. Hatten wir am Vortag noch angenehme 23°C, leichten Wind und Sonnenschein, so haben wir plötzlich (und vorerst nur für zwei Tage) keinen Wind und um die 40°C. 
Heute Abend soll der Spuk jedoch wieder vorbei sein, mit kräftigen Gewitterschauern denen eine starke Abkühlung folgen soll. Nur Regen wäre mir zwar auch recht gewesen, doch was sein muss, muss sein.
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Das sind einmal mehr ein paar Bilder, die sich sich in keine eindeutige Kategorie einordnen lassen und die mir häufig nur am Rande aufgefallen sind: 
Drei Wochen lang wurde beim Nachbarsgrundstück der Müll nicht abgeholt (da wurden möglicherweise die Rechnungen nicht bezahlt?) während dieser Zeit verwandelte sich alles in eine ‚wohlriechende’ Gesamtmasse, von der die Katzen schwer beeindruckt waren. 
Vorallem diese alte Matratze wurde zum Lieblingsliegeplatz von Linus und Junior, der jetzt Django heißt und von der Nachbarin adoptiert wurde. Irgendwie war ich dagegen sehr froh, als in der vierten Woche der Spuk vorbei war. 

Mexikanisch Feiern geht nur mit Sombrero und Cerveza 

Kreative Nutzung von alten Heizungen - ein gußeiserner Zaun und Schönheit liegt eh immer nur im Auge des Betrachters. 

Wer möchte auch keinen Pine (Kiefernholz) Computer haben, das wäre sozusagen von Ikea. 

Nautisch wertvolle Last. 

Tree-Gator: Diese grünen Säcke sind vor kurzem an allen neuangepflanzten Bäumen aufgetaucht. Die Idee ist, daß die jeweiligen Hausbewohner ihre Bäume adoptieren und das Wasser regelmäßig nachgießen, ich hoffe nicht zu dem Punkt, daß Stamm und Wurzeln anfangen zu modern. 

Die offenbar gefährlichste Katze der Gegend auf ihrem Truck. Yoh'Man

Nein, das Haus ist nicht einmal halbfertig gestrichen. 

Ich weiß auch nicht warum der Fisch Mord ist (Vorsicht falsche Freunde... Mörder heißt auf englisch Murderer :) ... 

Steve war schneller. 

Die Restaurants auf Lower Church Street dürfen ab diesem Jahr Straßentische aufstellen. Dazu bekam 'Skyburger' blaue bespannte Zäune, 'El Gato Cantina' grüne und 'Das Bierhaus' natürlich in schwarz-rot-gelb. Der Besitzer des Bierhauses kommt aus Griechenland und hat für einige Zeit in der Schweiz gelebt, doch nie in Deutschland... das Essen ist unterirdisch, dann doch lieber Gyros. 

Die Kinder beim Fischfangen, professionell unterwegs mit dem Federball Schläger. 

Diese Ampeln sieht man in so vielen US Filmen... doch zumindest in Vermont sind sie fast ausgestorben, gerade einmal zwei Ampeln haben noch das markante Design. Alle anderen zeigen eine rote Hand sowie einen weißen Läufer - dazu muss man nicht lesen können.
Außerdem quasseln sie vor sich hin... während man auf ‚weiß’ wartet, wird die gesamte Zeit ‚wait wait wait wait ...’ verkündet und beim Laufen plärrt es ‚ [...] street walk light is on [...] street walk light is on ...’ kein Wunder, daß das schon die Kleinsten mitsingen können. 

So, für den Rest des Tages versuche ich mich samt Tischventilator zu verkriechen (ich war schon früh morgens mit den Katzen draußen, völlig gerädert nach der ersten tropischen Nacht und doch war es schon zu warm)... die Dusche ist gleich nebenan, denn das Leben draußen ist nicht sehr einladend. Die Luft scheint förmlich zu stehen und es ist unglaublich staubig. 
Gestern war ich am See, der in manchen Bereichen ziemlich stinkt, es war alles voller grüner Algen und toter Fische, da schmeckte nicht einmal mehr das Softeis. 
Ich hoffe sehr, daß ein reinigendes Gewitter dort ein wenig Abhilfe schaffen kann. 
Ich sende ein wenig Hitze nach Deutschland... wäre doch gelacht, wenn wir nicht irgendeinen Ausgleich hinbekämen...