Als ich in Kanada lebte wurden einmal pro Woche auf CBC - dem kanadischen Arm der BBC - in der Reihe „The Passionate Eye“ Dokumentationen zu kontroversen Themen ausgestrahlt. Mehrere dieser Filme handelten von den Ereignissen um 9-11 als am 11.9.2001 zwei Flugzeuge in die Zwillings-Türme des World Trade Center flogen und diese später in sich zusammenbrachen. Dabei starben ca. 3000 Menschen aus 90 verschiedenen Ländern sowie 313 amerikanische Feuerwehrleute.
Eine der Dokumentationen (ich glaube es war „The third tower“ - Der dritte Turm) behandelte sämtliche Verschwörungstheorien. Dort kamen diejenigen zu Wort, die sich als Bauingeniere, Sprengstoffexperten, Chemiker schlichtweg verwundert die Augen rieben, als sie die Fernsehbilder sahen und meinten, das kann so nicht sein... sie arbeiten wochenlang daran um eine Punktsprengung vorzubereiten, denn die Gefahr daß Türme anstatt in-sich dann zur Seite fallen ist sehr groß und sie konnten sich beim besten Willen nicht vorstellen wie ein Feuer an der Spitze diese Balance erreichen sollte (vorallem wenn nicht eins sondern drei Hochhäuser mit unkontrollierten Feuern, kontrolliert zusammen-brachen).
Also fanden sie im Staub des World Trade Centers Sprengstoffreste und sahen in den Fernsehbildern Beweise für eine kontrollierte Sprengung.
Das tat ihrer Karriere keinen Gefallen. Der dänische Chemiker, der Sprengstoff als solchen identifizierte, galt ab dann als unglaubwürdig und keiner seiner Kollegen wollte sich im Stande sehen die Proben ebenfalls zu untersuchen. Das war Politik und hatte nichts mit ihrer Arbeit zu tun.
Als ich nach Vermont kam, wollte man hier von etwaigen Widersprüchen nichts wissen. 9-11 war der Ort wo heldenhafte Feuerwehrleute starben (sie machten zwar nur 10 % der Toten aus), Verschwörungstheoretiker sind arme Irre, denn man „glaubt“ hier schließlich an Amerika. Ich bin nicht „religiös“ daher fällt mir blinder Glaube schwer, ich ‚glaube’ jedoch, daß selbst in 40 Jahren wenn eigentlich alle Akten zu dem Thema geöffnet werden müssen, nur durchgängig geschwärzte Akten zum Vorschein kommen werden, so wie es bereits bei JFK der Fall war.
Als ich nun an diesem sonnigen Tag im Oktober vergangenen Jahres die superabgesicherte Baustelle des neuen Freedom Towers und die Fundamente des alten World Trade Centers besuchte, ging mir all das durch den Kopf und es kam mir surreal vor. Ich stand an der Stelle, wo fast 3000 Menschen ihren Tod gefunden haben, wo alle Besucher nur mit betretenem Blick Blumen ablegten und ich musste mich bemühen nicht zu lachen.
Die gesamte Straße ist mit Gedenkplaketten an gefallene Feuerwehrleute zugepflastert und selbst das derzeitige Denkmal zeigt großformatige Feuerwehrmänner auf beiden Seiten der recht kleinen brennenden Türme in der Mitte.
Ich glaube wenn man in 10 Jahren nachfragt wer bei dem Anschlag starb, werden alle ohne zu zögern sagen: 3000 Leute, fast alle von der New Yorker Feuerwehr.
Ich glaube wenn man in 10 Jahren nachfragt wer bei dem Anschlag starb, werden alle ohne zu zögern sagen: 3000 Leute, fast alle von der New Yorker Feuerwehr.
Es war nicht das erste Mal, daß ich an einem Massengrab stand. Ich erinnere mich an einen Besuch auf dem Golm in Usedom, wo je nach Schätzung zwischen 6000-12 000 Menschen begraben liegen, die allesamt als Flüchtlinge nach Swinemünde kamen und bei einem Luftangriff der Allierten am 12. März 1945 getötet wurden.
Das Gefühl der Sinnlosigkeit, Trauer und Stille kam mir dort sehr viel stärker vor und ich war weitaus weniger in Gefahr mich daneben zu benehmen als auf der lauten, bunten Straße voller Andenkenverkäufer, Polizei und den blauschimmernden Fensterfronten des neu - entstehenden Weltwirtschaftszentrums.
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