28. Dezember 2012

Weihnachten & Wintersturm


Ich hatte mir drei - zum ersten Mal - Dinge für die Weihnachtstage vorgenommen: Den Film „The Sound of Music“ anzusehen, Eggnog zu trinken und am Heiligabend in die Kirche zu gehen und mit Freude kann ich verkünden, daß ich all diese Punkte abhaken konnte. 
Der Film ist ein schönes altes Hollywood-Musical, das äußerst großzügig mit der wahren Geschichte der von Trapp-Familie umgeht aber dafür wird sehr viel gesungen, romantisch geschwelgt und auf Almen umhergetanzt. Eggnog schmeckt wie eine etwas flüssigere Variante von Eierlikör, nur daß man den Alkohol selbst dazugießen muss. Whiskey schmeckt dabei überhaupt nicht, Rum ist besser.

Ich habe vergessen ein Heiligabend-Foto von der UU Kirche zu machen... das ist stattdessen die Congregational Church, ebenfalls sehr schön :)
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Und wir besuchten am Heiligabend die Unitarian Universalist Kirche, die sich zwar als allen Religionen zugehörig fühlt, aber einen evangelischen Ursprung hat. Eine katholische Kirche wäre vermutlich authentischer, aber das wäre dann doch zuviel Kirche. Bei der UU war man sich sicher, daß die Pfarrerin sinnvolle Dinge erzählen würde und ich war eher überrascht, wie langweilig die Predigt war... aber dann kann man wohl zu Weihnachten nicht mehr viel Neues erzählen.
Schön fand ich jedoch das Ambiente. Normalerweise hat die Kirche riesige Wandteppiche an den Seiten hängen, die die einzelnen Weltreligionen vorstellen, doch am Heiligabend sah man nur schmucklose weiße Wände, sowie schlichte grüne Kränze in den Fenstern. Das Licht kam dabei von den Menschen selbst, denn jeder hielt eine Kerze in der Hand beim Stille Nacht singen... :)
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Im Verlauf des Abends waren wir dann (zusammen mit anderen Weitgereisten) bei einer Freundin eingeladen und so gab es eine bunte Mischung an Essen: Chili con Carne, indischen Puffreissalat, kanadische Nanaimo Bars, italienische Panettone und sogar britische Christmas Crackers (wenn auch nicht zum Essen... .)
Dabei versuchten wir auf ein Kätzchen aufzupassen, dessen Besitzer verreist waren.... die Kleine lief wahnsinnig schnell in der Gegend umher, versuchte von allem Essen zu kosten und räumte die Weihnachtskugeln vom pink-weißem Plastik-Weihnachtsbaum, nur um kurze Zeit später in einen Tiefschlaf zu versinken und dann begann das Spiel von Neuem.
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Am 25.12. so gegen Mittag kamen wir endlich dazu unsere Geschenke auszupacken. Wie in jedem Jahr nutze ich die Gelegenheit um A. ein paar neue Pullover unterzujubeln und ihn zu drängen dafür ein paar alte auszusortieren (Nein, die sind doch alle noch gut...) und dann begann der schauspielerische Teil, das Freuen über ein neues, zumeist häßliches Geschenk meines Mannes... in diesem Jahr gelang mir das nicht so gut. Konnte ich im letzten Jahr ohne Miene zu verziehen und sogar lächelnd den schwarzen Plastikkontainer für den Schreibtisch entgegennehmen, fiel mir beim Anblick des schweinchenrosa Schlafanzugs nur ein: Hast du noch die Quittung? – Falsche Antwort.
Also war mein Mann den Rest des Tages schwerst beleidigt und ich war auch etwas traurig, denn man(n) hat nach fast fünf Jahren Ehe noch immer nicht die geringste Ahnung, was mir gefallen könnte – auch wenn ich in diesem Fall nicht vorhatte ihn so auflaufen zu lassen, ich weiß ja schließlich, daß er immer zutiefst verletzt reagiert, wenn Menschen ihn so kritisch beurteilen wie er sonst sie.
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Gestern nun erreichte uns der erste große Schneesturm der Saison und da der letzte Winter sehr mild und trocken ausfiel, war dies der erste richtige Schneesturm seit März 2011.
Alle freuten sich über so viel Weiß, denn endlich sieht es überall wirklich nach Winter aus. Als es am Abend aufhörte mit dem Schneien lagen ungefähr 25 cm pudriger Neuschnee herum, perfekt für den Wintersport aber ungeeignet zum Schneemannbau.
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Heute nun müssen wir auf eine Freundin von A. aufpassen, die schwanger (nicht, daß man das bisher sehen könnte) und deren Mann für heute verhindert ist. So ganz hat es mir nicht erschlossen, warum wir deshalb den ganzen Tag mit ihr verbringen müssen, aber das scheint eine indische Sache zu sein... wie soll man sich auch sonst beschäftigen? Als ich jedenfalls andeutete, daß ich auch später kommen könnte und die Zeit stattdessen lieber mit Wohnung putzen, Wäsche waschen, Einkaufen vertrödeln wolle, wurde mir jedenfalls -einmal mehr- mangelnde Hilfsbereitschaft vorgeworfen. Männer! 
Am Sonntag ist dann eine Fahrt nach Boston geplant (bis Neujahr). Ob das alles so stattfindet wie gedacht und gebucht ist aber noch so eine Frage, denn zum einen hat sich bereits der nächste Schneesturm angekündigt (speziell für die Küstenregion), es werden Temperaturen unter -20°C erwartet und zum anderen fanden wir bis jetzt niemanden, der für die drei Tage/zwei Nächte auf die Katzen aufpassen könnte.

24. Dezember 2012

Weihnachten in der Stadt


Langsam hat das Weihnachtsfieber die gesamte Stadt ergriffen und selbst der letzte Feiertags-Verweigerer hat zumindest einen grünen Kranz an die Tür gehängt oder eine Lichterkette aufgehangen. 
Die letzten Weihnachtsbäume wurden gekauft und das Studentenviertel in dem wir leben ist ruhig und beschaulich geworden, so wie sonst nur in den Sommerferien.

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Mittlerweile gibt es sogar überall freie Parkplätze. Dazu fällt seit heute abend wieder etwas Schnee: also perfekte Bedingungen für eine weiße Weihnacht :)

22. Dezember 2012

Burlington bei Nacht


Das sind ein paar Nachtbilder, die ich mit meiner kleinen „Point and Shoot“ Kamera gemacht habe.

 Diese Lichter wechseln ihre Farben im Sekundentakt. 
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Mit der Spiegelreflex-Kamera wären sie sicher perfekt geworden, doch die nehmen wir eben so selten mit, da der Boden gefroren ist und die kostbare Maschine zerstört werden könnte, da sie zu schwer ist zum nur mal so mitnehmen... und so ist es am Ende doch meine Taschenkamera mit Sensorfehler, die für die meisten Bilder in diesem Haus verantwortlich ist... nicht so richtig scharf aber verhanden :)


Flashback Friday +1


In dem Jahr, als wir gerade auf die Insel Poel gezogen sind - ich glaube das war 1994 - hatten meine Eltern sich etwas schlecht abgestimmt was den Weihnachtsbaum-Kauf anging was u.a. daran lag, daß mein Vater jedes Jahr verkündet keinen Baum kaufen zu wollen und deshalb hatten sie beiden am gleichen Tag die gleiche Idee. So hatten wir dann eine Fichte in der Küche stehen und eine Kiefer im Wohnzimmer... das war ein tolles Fest :) 
Was ich an Kiefern so mag (ich weiß, daß die Bäume auf den Fotos nur zu erahnen sind... aber heh- ich hatte echt lange Haare, nicht wahr? ^^), ist daß egal wieviel Dekoration man an sie hängt, das Grün überwiegt, dadurch wirken sie sehr natürlich. Etwas schwieriger ist es jedoch sie gleichmäßig zu behängen, da sie nur wenige Äste haben. 
Hier in Vermont gibt es einzig Tannen zu kaufen, so daß die Auswahl einfach ist ... und während zu Hause der Baum erst am Heiligen Tag aufgestellt wird, ist für die meisten Amerikaner ein Tag nach Thanksgiving An-Schmück Termin.

20. Dezember 2012

Ein Geschenk


Vor ein paar Tagen kam ich nach Hause und vor der Eingangstür stand ein Päckchen. Der Name der Absenderin war mir und meinem Mann unbekannt, nur der Ort: Toledo in Ohio konnte einer Freundin zugeordnet werden.
Wir überlegten also was die Verbindung sein könnte und dachten auch laut darüber nach, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, daß es in unserer Straße zwei Menschen mit meinem Vor-und Nachnamen geben könnte und das Päckchen nur falsch geliefert wurde... wohl eher nicht. 
Also öffnete ich das Paket vorsichtig an einer nicht dafür vorgesehenen Seite (so kann man es bei Bedarf einfach wieder verschließen) und zog einen braunen Briefumschlag heraus, auf dem ein kleines Herz aufgemalt war... wer schickt mir Herzen? 
Mein Mann sah sich das amüsiert-besorgt an und fragte nochmals nach, ob ich mir sicher bin nicht an einem Gewinnspiel oder SecretSanta usw. teilgenommen zu haben... doch ich war mir sicher. Dann öffnete ich den braunen Umschlag und ein Geschenk mit einer DVD purzelte heraus: „The Sound of Music“ und auf einmal hatte ich eine Idee, die sich durch das Lesen der Karte erfüllte.
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Obwohl ich bereits auf dem Familienfriedhof der von Trapp Familie bei Stowe, Vermont stand und mit der Geschichte recht vertraut bin, habe ich anders als weltweit Millionen von Menschen, den dazugehörigen Kinofilm mit Julie Andrews und Christopher Plummer nie gesehen. Selbst mein Mann weiß etwas mit der Do-Re-Mi Szene anzufangen, während ich eher mit den Schultern zucke und vom Kuchen, Brot und Bier der von Trapp Lounge spreche... das kenne ich immerhin ^^ 
Wie weiß man nun aber in Toledo davon?
Nun, bei einer kürzlichen Diskussion in Facebook, habe ich mich dazu bekannt den Film nie gesehen zu haben, so daß die Tante von meiner Freundin Darcy sich entschlossen hat, diese kleine Bildungslücke zu schließen :)
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Bei all der Aufregung um den Besuch des Bruder meines Mannes hier in Vermont, kam ich noch nicht dazu mich zu bedanken, was ich heute noch nachholen werde und am Wochenende werde ich dann endlich Zeit haben mir den Film anzusehen. 
Und da ich gerade dabei bin „noch-nie“s abzuarbeiten, werde ich dazu Eggnog trinken und am Heiligabend in die Kirche zur Abendandacht gehen.

11. Dezember 2012

Vorweihnachtszeit in der Church Street

 Man beachte auch die örtliche Kindermode, im Flanell-Schlafanzug ab in die Stadt.
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Es gibt zwar keinen Weihnachtsmarkt in Burlington, doch jedes Wochenende ist die Stadt gefüllt mit tausenden von Einkäufern - vor allem aus dem französisch-sprachigen Ausland - die sich einige Schnäppchen vom günstigen Dollarkurs erhoffen. 
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 Wer ist größer?
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Die Stadt hat sich darauf eingestellt: Sämtliche Parkuhren in den umliegenden Straßen wurden abgestellt, so daß die Weihnachtseinkäufer unbeschwert parken können. Es gibt Verkehrspolizisten, die überall wachen, daß weder Fußgänger noch Autos zu lange warten müssen.
Und in der Innenstadt stehen nicht nur ein verängstigtes Rentier und Weihnachtsesel herum sondern die Ponies laden die Kinder auch zu einer kleinen Rundfahrt ein; gesponsort von einem lokalen Internetanbieter ist es damit kostenfrei für Alle :)
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8. Dezember 2012

Kranker Kater

Linus, unser Kater macht uns Sorgen. Er hat seit Dienstag fast nichts mehr gefressen und getrunken, verhielt sich ansonsten aber völlig normal: Er spielt, er läuft wild in der Gegend herum und schläft nicht mehr als sonst auch.
Er scheint mitunter Probleme damit zu haben, sich zu bewegen und läuft manchmal vorsichtig, dann wieder nicht ... doch er hatte kein Fieber, man konnte ihn den Bauch abtasten und nichts schien druck - empfindlich zu sein. Kurzum wir standen vor einem Rätsel. Ein paar Tage warteten wir, ob sich das wieder von alleine einrenkt, doch heute nacht konnte ich es einfach nicht mehr ertragen. Sobald die Tierarztpraxis öffnete, riefen wir an und bekamen noch für heute einen Notfall-Termin.
Einen echten Rat konnte uns die Tierärztin leider auch nicht geben, sie befürchtet eine Lebererkrankung und hofft, daß sie falsch liegt. Sie hat Linus an den Tropf gelegt, um weiterer Dehydrierung vorzubeugen und er bekam appetitanregende Medizin. Jetzt hoffen wir ganz stark, daß es nur eine kleine Darmgeschichte war und wir am Montag zum nächsten Termin bereits Besserung berichten können. Wünscht uns Glück! :)

4. Dezember 2012

Unten am See

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Heute war einer dieser Tage, an denen man so viel zu erledigen hätte und dann kommen Kopf- und Gliederschmerzen einer herannahenden Erkältung ins Spiel und alles sieht ganz anders aus. Also quälte ich mich irgendwie durch den Vormittag und schaffte natürlich gar nichts. 
Statt meine Zeit weiterhin nur so zu verschwenden, raffte ich mich auf und es ging hinunter ans Seeufer. Derzeit ist es eigentlich wieder recht warm geworden, doch ein starker Wind hielt die meisten vom Spaziergang entlang der Bootsstege ab (außer die Jogger). Ab morgen soll auch wieder Schneeregen ins Spiel kommen, und Regen, den gab es heute ebenfalls schon zu genüge.
Doch für einen ganz kurzen Augenblick, unten am See... da sah es fast so aus, als wenn es die Sonne auch einmal heraus schaffen sollte, sie blinzelte jedenfalls schon durch die Wolkendecke hindurch ... :)
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Nach dieser Tour kam ich frisch gestärkt und mit roten Wangen nach Hause zurück. Einen Tee später stellte ich die Bügelwäsche wieder in die Ecke zurück (morgen ist auch noch ein Tag) und begann stattdessen meinen unechten Kamin aus dünnen Faserplatten zu entwerfen, z.T. zuzusägen und zusammenzukleben. So was wollte ich schon seit Jahren machen ^^

2. Dezember 2012

Und diese Woche wäre auch geschafft


Die Woche verging einmal mehr wie im Sauseschritt... es war Montag und jetzt schon wieder Sonntag und wenn ich versuche aufzuzählen, was ich eigentlich gemacht habe, dann ist das gar nicht so viel. Ich bin weiterhin am Wohnung putzen und auf-, aus-, und umräumen. 
Ich bewältigte den Wochenendeinkauf an zwei Tagen, das erforderte einige Rennerei und Warten auf den Bus, denn mein Fahrrad ist bereits im Winterschlaf.
Einmal musste ich 40 Minuten auf den Bus warten, aber bei vergleichsweise milden Temperaturen, einmal waren 25 Minuten bei Eiseskälte schon zuviel. Ich wünschte es gäbe wenigstens mehr Bus-Wartehäuschen in der Stadt.


Es schneite am Montag, taute am Dienstag, war grauer Schneematsch-Eis-Mix am Mittwoch, dann schneite es am Donnerstag und Freitag, war eisig kalt aber sonnig am Samstag und heute regnet es wieder. Ich vermute einmal, daß wir uns ab heute abend über eine neue Eisschicht freuen dürfen. 
Da ich noch soviel mit Umherräumen beschäftigt bin, ist meine Adventsdeko bisher minimal und ich beklage auch mangelndes Interesse daran diesen Zustand zu verändern. Ich hoffe, daß sich das in der nächsten Woche zumindest etwas ändern wird.


Ansonsten bleiben einem nur viel Tee trinken, viel Suppe essen und irgendwie warm und gesund durch den Winter kommen.

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