28. November 2009

Langsam...

....müsste ich endlich einmal über Quebec schreiben, aber irgendwie ist mir diese Woche nicht nach auf den Computerbildschirm starren. Das Picasa-Webalbum ist zwar schon fertig, obwohl die Bildunterschriften noch fehlen.... stattdessen arbeite ich an ein paar Projekten, bemale einen Tisch, rette meine kleine Katze regelmäßig von den Bäumen und lese... Mal sehen, vielleicht kommt da ja noch was an diesem Wochenende, aber ich kann es nicht versprechen. :)


Virtual Pet Fish

20. November 2009

Eishockey / NHL


Ich habe mich nie für Eishockey interessiert... Ich bin zwar generell von jedweder Team-Sportart nicht sonderlich begeistert (eine seltene genetische Mutation, von der ich offenbar als einzige in der Familie betroffen bin), aber mit den Jahren konnte ich mich mit Fußball zumindest anfreunden. Im Stadium gibt es immer soviel anderes zu sehen... was die Polizeihunde machen, was die Fans anstellen um in Stimmung zu kommen und dazu das beruhigende Grün des Rasens.. jedes Spiel war immer ein bißchen zu lang um nicht langweilig zu werden... aber machbar.
Eishockey ist anders... Es ist schnell, hektisch, zugegebener Maßen urkanadisch, aber die Spiele dauern aufgrund der vielen Unterbrechungen sehr lange, weswegen ich nie ernsthaft in Versuchung geriet mir eines der Spiele anzusehen.
Aber als es hieß Ottawa Senators gegen Pittsburgh Penguins.. den Stanley-Cup Gewinnern des letzten Jahres, da konnte mich Anand dann doch davon überzeugen, dass ein Eishockey-Spiel auf der Agenda jedes gewissenhaften Kanada-Besuchers stehen sollte... Also machten wir uns am Donnerstag Abend auf den Weg zum Scotiabank Place... dem Stadium am anderen Ende der Stadt, um uns ein Spiel gegen eine hervorragende Mannschaft anzusehen, bei dem es nicht darum ging ob die Heimmannschaft Ottawa Senators verlieren würde, sondern nur wie hoch.
Zu dem Stadion fährt man am Besten mit dem Sonderbus, dafür muss man zwar trotzdem bezahlen, aber man kommt rechtzeitig an, was man nicht von den im Stau auf der Autobahn festsitzenden Pkws behaupten kann. Das Stadium ist sehr groß und hoch gebaut, wie soviele typische Sporthallenbauten der heutigen Zeit... ein Riesen-Schild zeigte uns sogleich nicht nur die derzeit populärsten Sens-Spieler sondern verkündete auch: „Hockey-Country starts here...“ . Es fanden keinerlei Sicherheitskontrollen statt, ich hätte sogar meine Fotokamera mitnehmen können, die Eintrittskarte wurde nur gescannt und schon war man im Stadium....

Rund um den Innenring gibt es eine große Masse an Imbisständen von allen bekannten Fastfoodketten, so dass niemand wirklich lange auf sein Hotdog, Pizza, Popcorn und Bier warten muss. Wenn man doch noch Durst bekommen sollte, so sind in jedem Aufgang später im Stadium mindestens drei Verkäufer anwesend, die sofort Abhilfe verschaffen können. Das Stadium ist damit auch der einzige große Ort an dem man in Kanada in der Öffentlichkeit mit vielen Mitkanadiern sein Bier trinken kann.
Wir befanden uns in den oberen Rängen knapp unter den Skyboxen, so dass wir das Spielfeld gut überblicken konnten. Während wir eintraffen, liefen sich die Spieler gerade warm, danach wurde das Eis erneuert, es gab eine kleine Lasershow, die Hymnen der USA und Kanada wurden live gesungen von einem Herrn in Uniform und dann ging es auch schon los.
Das Stadium selbst war zur Hälfte gefüllt, denn am Donnerstag Abend hatten offenbar nicht so viele Menschen ein Interesse daran, sich die sichere Niederlage des Heimteams anzusehen. Das erste Tor fiel dann auch schon nach 69 Sekunden für die Pinguine aus Pittsburgh und bestätigte die Erwartungen der angereisten Fans. Aber dann wendete sich das Blatt, während die Pinguine eher statisch auf dem Eis verharrten, schossen die Senatoren ein Tor nach dem nächsten... erst der Ausgleich.. und es ging weiter- zwei der Tore habe sogar ich durch Zufall gesehen. Ansonsten folgte ich eher den komisch-übertriebenen Bewegungen eines der Schiedsrichter, den Ausstiegmanövern von der Ersatzbank (wozu gibt es eigentlich Türen zum Eis, wenn eh nur jeder über die Bande springt) und las mich durch die aufgeblendenten Werbungen... Pirate Cove Marina, Coca-Cola Zero real taste, no sugar, Viagra ca., Scotia Bank Place- the place to eat, Support the troops which support you… the Military family fund … sowie Lone Star Texas Grill… 5 Locations in Ottawa, was mich ein wenig verwunderte, denn ich kenne nur einen Lone Star Grill am Byward Market. Also nahm ich mir vor zu Hause einmal die anderen Filialen des Texas Grill herauszufinden... aber zurück zum Spiel: Beim Stand 6:1 und noch 5 Minuten zu spielen, kannte der Jubel keine Grenzen mehr. Die ersten Besucher verließen bereits das Stadium... Anand war davon überzeugt, dass das Spiel manipuliert sein muss... niemand steht doch einfach nur so auf dem Eis herum und lässt die anderen Tore schießen.. . und alle anderen erwarteten, dass die Pinguine nun frustriert genug sein würden, um kurz vor Schluß noch eine Schlägerei anzufangen (und dafür bezahlt man ja schließlich auch im Eishockey) aber Devrim meinte, so kurz vor Schluß und man kann eh nichts mehr ändern, da passiert dann nichts mehr und eine Minute sah es so aus, als ob er recht behalten würde... kurz danach schossen die Pinguine ihr zweites Tor, die Senatoren verprügelten dafür ein paar der ungezogenen Pittsburgher und mussten für 1 Minute und 30 Sekunden mit einem Mann weniger aufs Eis. Dann wusste ein Pinguin plötzlich nicht mehr, dass er Eishockey spielte und nicht Boxen... Er warf seinen Helm davon, schnappte sich einen der Senatoren, beide begannen sich kneipenmäßig zu verprügeln, umringt von drei Schiedsrichtern, denn solche Auseinandersetzungen sind zwar erlaubt (erwünscht) aber es gibt ein Zeitlimit, welches von ihm überschritten wurde. So spielten dann die Pinguine (fällt eigentlich nur mir bei dem Namen ständig Rüdiger Hoffmanns „MS Astoria“ ein?) bis zum Rest des Spieles nur zu viert... Das Spiel endete 6:2... was von niemandem vorher erwartet wurde und die Fans verließen fröhlich und gesittet das Spiel um zu den Bussen zu gelangen.


Das Verhalten der Fans (zusammengefasst unter dem Begriff „Sens Army“) war es jedoch auch, was mich ein wenig störte, denn sie verhielten sich in meinen Augen sehr passiv. Alles was an Show geboten wurde, kam auf sie zu,... sicher sie standen auf, wenn ein Tor fiel, aber das war es auch schon. Ansonsten saßen sie da um zu essen und zu trinken und sich das Spiel anzuschauen. Es gab keine Fangesänge, sah man von gelegentlichen ‚Go Sens Go’-Schlachtrufen ab, keine La-Ola Wellen, keine Bewegung – nur Aufnahme dessen was von den Veranstaltern kam und auch danach im Bus - wenn man nicht gerade mit all diesen Leuten im Stadium gesessen hätte, würde einem noch nicht einmal auffallen, dass es sich um Fans eines Teams handelte, das gerade völlig überraschend und sensationell hoch gegen einen überlegenden Gegner gewonnen hatte...ist das nicht ein Grund zum Jubeln..? - Ähm, wenn das Spiel schon vorbei ist? Wohl nicht.


12. November 2009

Das Wochenende beginnt am Freitag


Ab morgen beginnt unser Wochenende, denn wir werden schon ganz früh im Zug sitzen um nach Quebec-City zu fahren… unserer letzten großen Städtereise in diesem Jahr.
Ich freue mich schon sehr darauf und hoffe nur, dass das Wetter einigermaßen mitspielt.
Es wurde uns nun schon von vielen Seiten gesagt, dass November, der denkbar schlechteste Monat ist, um sich Quebec anzusehen... es ist nicht mehr warm, die Bäume sind nicht mehr bunt, Schnee liegt aber auch noch nicht... dafür weht jedoch ein steter kalter, einschneidender Wind und die Ausläufer von Hurrikan „Ida“ haben sich ebenfalls pünktlich zum Wochende angemeldet. Also, wir erwarten das Schlimmste und hoffen, dass es trotzdem schön wird und wir uns einiges in der historischen Altstadt ansehen können und dafür für ein Wochenende fast wie in Europa wohnen, in einer Stadt, die 1608 gegründet wurde und seit 1985 zum Unesco-Weltkulturerbe gehört...
Die Bilder sind übrigens aus dem Buch „The Colour of Canada“ von Hugh MacLennan, aus dem Jahre 1967... aber zumindest an den Gebäuden sollte sich seit den 60ern nicht so viel verändert haben.

Wäsche



Wenn man Katzen hat, dann werden selbst die alltäglichsten Dinge zu spannenden Abenteuern.. Wäsche sortieren wird zum Höhlen bauen, Dinge verschleppen, Tau ziehen und sich selbst einwickeln genutzt und danach, wird die gewaschene, vom Trockner noch warme Kleidung erneut überprüft und für gut befunden.. ein Vorgang, der dann immer dieses lustige Abklebespiel in Gang setzt um Katzenhaare wieder zu entfernen...

Notiz: (off topic) Anand hat endlich seine Arbeitserlaubnis bekommen und ich damit auch meine neue Besuchererlaubnis.
Sein Arbeitsvertrag endet am 15. Juni 2010 und genau an dem Tag müssen wir auch das Land verlassen.. Also Arbeit bis um 18.00 Uhr und dann ab zum Flughafen... unpraktisch.. aber jetzt ist uns das ersteinmal egal, unser Aufenthaltsstatus ist wieder gesichert und wir müssen nicht plötzlich Angst haben, Ende November aus Kanada ausreisen zu müssen, oder auf Glück illegal im Lande zu bleiben bis die neue Erlaubnis eintrifft.. All diese Sorgen sind damit ausgeräumt und wir können uns wieder den wichtigeren Dingen widmen.. die Suche nach der nächsten postdoc-Position tritt in die nächste Phase und man darf gespannt sein, wo es uns denn im nächsten Jahr hinverschlägt...

8. November 2009

Nur-Dach

Es ist ein klarer sonniger Tag.


Ich fahre mit dem Fahrrad umher um Spätherbst-Motive zu sammeln und im Sonnenlicht leuchten so viele Details des Weges und machen selbst die kleinen Dinge zu etwas Besonderem:


Man sieht die schöne Wetterfahne eines Hauses, erfreut sich am leuchtenden Orange eines Bauzaunes, bemerkt zum ersten Mal die Franziskaner-Steinplatte einer schon so oft passierten Schule.


Dann geht es zu der Brücke über den Rideau River der Weg wird blind, vorbei an der griechisch-orthodoxen Kirche, ...



... durch ein Wäldchen und man erreicht ein zweifelhaftes Industriegebiet - ein Stückchen Lees - vom eigentlichen Stadtteil Lees durch die Autobahn abgeschnitten ...



... und isoliert und dort sieht man es dann, das Nur-Dach Haus.


Wozu steht es dort, für Straßenbaumaßnahmen, zum Trockenhalten von Kies oder Zement.. zum Wintersplitt horten?

Ich konnte das Rätsel um das markante pyramidenartige Gebäude direkt neben der Autobahn bisher noch nicht lösen und finde es deswegen eine Weile weiter einfach Nur Schön ... :)


Sonntagsblumen


Die "Fette Henne" in zwei Etagen, in diesem kleinen Spätherbst-Gartenbett sieht bereits die Zeichen der Zeit, denn direkt daneben steht schon einer der vielen Warnschilder, die derzeit an Feuerhydranten, um Laternenmasten, Straßenpoller u.a. aufgestellt werden, um den Schneeräummaschinen später Hindernisse unter dem Schnee aufzuzeigen... .


7. November 2009

Im Gewerbegebiet

Bisher habe ich hier keine Bilder von Industrie-und Gewerbegebieten gezeigt. Das liegt vor allem daran, dass diese selten so richtig vorzeigewürdig sind.
Der Vollständigkeit halber möchte ich das jedoch nun trotzdem ergänzen, mit ein paar Impressionen aus dem Industriegebiet entlang der Cyrville und Star Top Straße:




Richelieu Park im Herbst


Langsam nähert sich der Herbst seinem unvermeidlichen Ende, so dass es an der Zeit wird, die letzten Herbstbilder zu zeigen, denn bald wird es nur noch überall weiß sein im Lande... .
Einen richtig schönen, kalten Sonnabend nutzen wir im Oktober, um den Richelieu Park zu besuchen. Das ist ein kleiner bewirtschafteter Ahornwald inmitten von Vanier, den wir zum letzten Mal zur Ahornsirup-Ernte im Vorfrühling besucht hatten.





Diesmal sahen wir uns die leuchtend bunten Blätter des Ahorns an und freuten uns an dem Wald in der Stadt.


So soll einmal die ganze Gegend, die heute den Stadtteil Vanier bildet, ausgesehen haben. Der Wald blieb jedoch nur in diesem Teil stehen, weil das riesige Grundstück einst der Schule für die weißen Väter, die Missionare für Afrika ausbildeten, gehörte und heutzutage einen Teil des Vanier-Museums darstellt.




6. November 2009

Halloween 2009


Eigentlich wollte ich schon am letzten Sonntag über Halloween schreiben, aber an dem Tag war ich zu müde und dann kam eigentlich jeden Tag der neuen Woche etwas anderes dazwischen, so dass ich nicht sehr oft am Computer saß.
Dafür konnte ich wirklich gute Live Music in einem Irish Pub genießen, bin jetzt stattlich krankenversichert, (dank einer Gesetzesänderung, die es nunmehr auch den Ehepartnern von Leuten mit „temporary work permits“ erlaubt eine Krankenversicherung in Ontario zu bekommen.) Davor war ich privat versichtert und das kostete natürlich entsprechend mehr. Heute nun war ich mit Anand unterwegs, denn in einem Gebäude des Instituts fand ein Bücherbasar statt, jedes gebrauchte Buch kostete 25 cent und wir haben mit 23 Büchern ordentlich zugeschlagen. Nur die Kapazität von Anands Rucksack und unsere Müdigkeit nach zwei Stunden auf Buchrücken starren, hielt uns davon ab, noch mehr zu kaufen. Nun kann der Winter kommen. Romance, Coffee table books, criminal literature und sogar noch einen Inspektor Brunetti auf deutsch, den ich noch nicht gelesen habe (glaube ich)... für eine Weile haben wir jetzt genug Lesestoff. Sehr gefreut habe ich mich auch über zwei alte Handarbeitszeitschriften, eine von 1971 und die zweite ist eine Spezial-Weihnachtsausgabe vom Winter 1979-80.
Aber zurück zu Halloween. Am letzten Samstag war es nun endlich so weit und das gruseligste Fest des Jahres konnte beginnen. Es begann stürmisch und regnerisch... Ich hatte mich nach langer Suche in der Woche davor für ein Rotkäppchen-Kostüm entschieden, das auf 20 $ reduziert worden war (solche Kostüme kosten sonst ab 60 $ aufwärts) während Anand mit Afro-Perücke überzeugen wollte.
Da mein Kostüm wie alle viel zu kurz war, musste man jedoch schwarze Leggings darunter tragen. Außerdem war es ein One-Size Kostüm und um Längen zu groß. Die erste Anprobe fand also mit jeder Menge Sicherheitsnadeln statt. Als zweite Amtshandlung zerschnitt ich mein Kostüm, löste die Schürze heraus und umnähte sie mit Bändern als richtige Schürze. Nach enger nähen und verzieren, schaffte ich es am Samstag früh endlich die letzten großen Löcher zuzunähen, mein Kleid zu bügeln und damit war ich fertig. Es war immer noch nicht optimal, durch den Petticoat wurde es regelmäßig nach oben gedrückt, was ziemlich seltsam aussah, aber das war nun nicht mehr zu ändern (wahrscheinlich funktioniert das sonst nur mit Korsage).


Zuerst hatten wir ein Halloween Brunch mit den Leuten des German Meet-Ups.. zu dem wir altmodisch gekleidet erscheinen sollten, aber ausser mir (langer Rock, alter Schmuck, Perücke) hielt sich keiner daran. Die Kellnerin hatte bemerkenswert schlechte Laune, so dass Orangensaft, Kaffee und sonstiges überschwappten, wenn sie es mit entsprechender Entrüstung auf die Tische knallte, während draußen der Sturm heulte und die letzten Blätter von den Bäumen fegte. Wahrhaft grausige Stimmung. Danach hieß es für uns ein Geburtstagsgeschenk zu besorgen, denn es war auch Anias Geburtstag und so langsam stieß man auf immer mehr kostümierte Menschen. Wir versuchten auch unsere Katzen zu kostümieren mit Katzenkostümen aus dem Dollarshop und während Linus alles geduldig mit sich gefallen ließ, wollte Shweta bestimmt keinen blöden rosa Umhang mit Hut tragen- musste sie dann natürlich auch nicht.


Am späten Nachmittag beruhigte sich das Wetter und all die kleinen Prinzessinnen, Bienen, Teufel, Ritter und Spidermans konnten im Trockenen von Haus zu Haus ziehen und ihre Süßigkeiten einfordern. Am Abend dann kam Devrim vorbei um als alleiniger Blues Brother schon einmal ein wenig bei und mit uns vorzufeiern. Danach holten wir Ania und ihre Mitbewohnerin ab und fuhren zur ersten richtigen Halloweenparty des Abends und meines Lebens. Es war die Wohnung einer spanischen Botschaftspraktikanten und wir kannten vielleicht zwei der Leute schon vorher. Aber alle waren sehr nett und wenn sie hin und wieder einmal nicht auf spanisch redeten, konnte man sie sogar verstehen. Ania, die kein Abendbrot hatte, vertilgte derweil meinen Lollipop-Vorrat und löschte das ganze mit Wodka-Apfelsaft ab, mit dem Resultat dass sie schon bald recht beschwipst unterwegs war.
Nach der ersten Party ging es weiter zu einer Party, die 15 Minuten Wegstrecke entfernt sein sollte... Nun, es war ungefähr eine halbe Stunde durch die kalte Nacht und meine Füße in den ungewohnten Highheels beschwerten sich immer mehr.


Die zweite Party war sehr überschaubar, aber alles war sorgfältig geschmückt und wir konnten uns nett mit der Gastgeberin unterhalten. Diese stammte aus der dominikanischen Republik und hatte von ihrer Schwester einen Feder-Maske aus irgendeiner europäischen Kleinstadt mitgebracht bekommen, an deren Namen sie sich aber nicht mehr erinnern konnte. Wir fragten nur auf Verdacht nach: Venedig? ... Ja, so hieß diese Stadt wohl. Immerhin konnte man auf der Party aber auch viel essen und so probierten wir süße Kürbiskerne, -muffins und Kürbischips. Ania konnte nichts essen, denn sie wollte uns ihren neuesten Freund vorstellen und war deswegen und weil der Herr auf sich warten ließ, zu nervös. Nun, als er denn endlich kam, dachten wir, das ist doch wieder (ein Griff ins Klo) daneben und überlegten, warum nur ein hübsches nettes Mädchen immer wieder Freunde sucht, von denen jeder außer ihr von Anfang an sehen kann, dass das nichts wird, während alle Leute, die nur im Ansatz nett und vernünftig sind, von ihr sofort als langweilig aussortiert werden. Aber die Aufgabe von Freunden ist es natürlich aufgeschlossen und unvoreingenommen zu sein und so ignorierten wir die Tatsache, dass er uns nicht einmal die Hand geben wollte, sich vom Taxifahrer auf der Fahrt zur nächsten Party minutenlang die Regeln vorlesen ließ, weil er den Fahrpreis anzweifelte und sich danach von uns den Fahrpreis gleich doppelt geben lassen wollte, weil er prompt vergaß, dass er ihn schon erhalten hatte, ein wahrlich netter Kerl. Unsere dritte Party (es war mittlerweile bereits nach Mitternacht) war voll, sehr voll. Wir fanden eine halbwegs ruhige Ecke, in der einem nur manchmal jemand auf die Füße trat und sahen uns etwas entgeistert das Chaos an. Die Musik war ohrenbetäubend, es war dunkel und schlechte Luft, man konnte nicht treten, sich mit niemanden unterhalten, Anias Freund verschwand derweil, was sie zu nochmehr Apfelsaft-Wodka trinken ermutigte und so beschlossen wir dann nach einer halben Stunde: es reicht, wir gehen nach Hause.
Trotzdessen, dass Ania von der Treppe fiel, wollte sie uns nicht begleiten, wir gaben ihr nur noch unseren letzten Lolli (am nächsten Tag konnte sie sich an nichts dieser Ereignisse mehr erinnern), winkten Devrim ein „Auf Wiedersehen“ zu, bekamen durch einen glücklichen Zufall gleich ein paar Schritte vom Haus entfernt ein Taxi und waren zehn Minuten später zu Hause.
Es war drei Uhr morgens, wir waren seit wir in Ottawa lebten, nie solange unterwegs gewesen und wir hatten uns bisher noch nicht im Party Hopping versucht (meistens gibt es hier auch nicht so viele Parties), dank ordentlichem Abendbrot, Leichtbier und Cola ging es uns recht gut und so endete „unser“ Halloween.
Das Aufwachen nach drei Stunden Schlaf, denn meine Katzen bestanden auf ihr Frühstück um 6 Uhr morgens, fiel dann jedoch ein wenig schwer... und den Rest des Sonntags konnte man irgendwie auch gleich vergessen... Aber egal, Halloween ist ja nur einmal im Jahr. Ach ja, was wir später erfuhren ist, dass auf der letzten Party sich mehrere Leute mit Schweinegrippe angesteckt hatten, in den überfüllten Räumen wohl kein Wunder (keine Sorge, uns gehts gut :-)..
Zum Picasa-Fotoalbum geht es hier. Manche Bilder sind nicht von mir sondern von Anias Freundin Anny Fernandez, denn in meiner Kamera gibt so langsam die Software auf... jedenfalls weigerte sie sich beharrlich Bilder im Dunkeln zu machen:
Halloween 2009

4. November 2009

Sonntagsblumen am Dienstag




Es hat dieses Mal eine Weile gedauert Blumen zu finden, denn so langsam gibt es wirklich keine mehr. Deswegen habe ich heute einfach ein paar Bilder von diesen Supermarkt-Blumen gemacht. So ganz verstehe ich nicht, warum sie überhaupt noch verkauft werden, denn ihre Überlebenschancen in den frostigen Nächten sind doch recht gering.. aber das soll nicht meine Sorge sein.. hier sind die Sonntagsblumen... :-)

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