28. Februar 2009

Rubber Duckies


Der neueste Katalog der Oriental Trading Company – so was wie Buttinette und damit toll - brachte diese Woche neben allerlei Deko-Vorschlägen für die Feierlichkeiten des St.Patrick Days im März auch eine umfangreiche Kollektion niedlicher Quietschentchen...
Die nettesten aus der Reihe habe ich hier versammelt...
ich mag übrigens die Bunny-Entchen am Liebsten.... o-O ...


19. Februar 2009

Outdoorchurch





Eine kleine Kuriosität in unserer Nachbarschaft ist die Nachbildung der Grotte von Lourdes in einem Ahornhain hinter dem katholischen Friedhof.
Sie atmet immer noch ein bißchen den Pioneergeist der Zeit, wie die Menschen damals anfingen sich irgendwo niederzulassen und die ersten Gottesdienste noch nicht in einer Kirche stattfinden konnten, sondern einfach unter freiem Himmel, mit einem Tisch als Altar... und vielleicht hat das auch etwas zu ihrer Popularität als “Outdoor”-Kirche beigetragen - wenngleich die Geschichte der 'Grotto des Lourdes' ein bißchen anders verläuft...

Ab 1887 gab es einen kleinen Kirchenkomplex in dem francocanadischen Städtchen Janeville, das damals noch nicht mit Ottawa zusammengewachsen war.
Das bereits seit längerem bestehende missionarische Kloster der Montfort-Brüder wurde durch die Kirche Notre-Dame de Lourdes ergänzt sowie einem Damen-Kloster der Filles de la Sagresse und der St-Jean Schule... (An die Montfort-Brüder erinnert eine leicht fanatisch aussehende Statue im Kirchenhain...)
Für die Schule wurde jährlich im Winter eine Nachbildung der Lourdes-Grotte aus Schnee erbaut (eher aus Nationalstolz und als Weihnachtsdekoration, als aus religiösen Überzeugungen), die sich bald auch unter der Bevölkerung so großer Beliebheit erfreute, dass ab 1908 ein fester Marienschrein aus Fels und Zement errichtet wurde, ein erhöhter Altarbereich mit Kreuz und Altarfiguren, sowie der Kreuzweg Jesu in verglasten Relieftafeln entlang der Wege aufgestellt wurde..
Marienschreine waren damals sehr populär, denn die traditionellen europäischen Wallfahrtsorte waren verständlicherweise schwer zu erreichen, so entstand z.B. allein in Ontario, 1908 eine weitere Kopie der Lourdes-Grotte.


Die Heiligkeit der Lourdes-Kopie wurde dadurch erklärt, dass ein Stein aus der Originalgrotte, sowie ein Briefbeschwerer mit einem Kettenstück der an der Originalgrotte gekauft wurde, ebenfalls in den Zement eingelassen wurde. So wurden also Reliquien aus Souvenirs... und die vielen Dankestafeln im Hain bezeugen, dass es offenbar trotzdem wirkt.


Im Mai, 1911 wurde die erste öffentliche Messe gehalten und seitdem ist die Grotto bis heute für die Öffentlichkeit zugänglich. Gottesdienste werden nur im Sommer gehalten, aber das Kirchenareal ist ganzjährig geöffnet, genauso wie das Häuschen, in dem die Kerzenhalter stehen und man eine Kerze nach Heil-Wunsch und Geldbeutel anzünden kann: Große Probleme = zwei Dollar, für kleinere Problemchen reicht auch das Teelicht für 50 Cents.
Das Kerzenhäuschen ist auf jeden Fall ein guter Aufenthaltsort, wenn man sich im Winter einfach kurz aufwärmen möchte, ehe es weiter nach Hause geht...
Der Charakter des Hains hat sich etwas verändert, denn heutzutage sind es eher die polnischen Einwanderer, die Gottesdienst und Kirche betreuen und so wird der französiche Einfluss langsam geringer... aber das ist der Lauf der Zeit ... :-)



Das fand ich hinter dem Altar, in das Holzkreuz geritzt:


Hinter der Grotte beginnt der Notre-Dame Friedhof, an den sich der viel größere Beechwood-Friedhof anschliesst. Beide Friedhöfe haben fast die Funktion von großen innerstädtischen Parks, die mit ihrer Population von hunderten von Eichhörnchen und zahlreichen Murmeltieren bei weitem nicht so still sind, wie man vielleicht annehmen könnte.
Diese Friedhöfe erzählen sehr viel über die Einwanderungsgeschichte (und Geschichten) dieser Stadt, über die abgegrenzten eigenen Areale der italienischen, irischen, polnischen und chinesischen Einwanderer, während Skandinavier, Engländer, Franzosen und Deutsche zu Kanadier wurden, vermischt heirateten und auch im Tode keine eigenen Areale mehr benötigten...
Besonders als ich im Herbst den Beechwood-Friedhof besuchte, war die Farbenexplosion der Ahornbäume unbeschreiblich leuchtend und die geschützten Wege sobald die Sonne schien, trotz des späten Oktobers noch sehr warm, aber erst der Schnee gibt dem Friedhof einen eigenen Anspruch von Vergangenem und Ruhe..und ich bin schon gespannt, wie das Frühjahr aussieht, der erste Eichhörnchen-Nachwuchs tobt bereits herum, aber das wird sicher noch mehr...
Hier sind ein paar Bilder der Friedhöfe von meinen Spaziergängen aus drei Jahreszeiten:

Cemetry

12. Februar 2009

Gefüllte Croissants für Faule

Dieses -nennen wir es mal Rezept- wollte ich schon lange hier veröffentlichen. Es ist genau das Richtige für ein Wochenendfrühstück, denn es geht schnell und schmeckt trotzdem.
Ich glaube die Entstehung liegt darin begründet, dass ich Schokocroissants ziemlich gerne mag (ja ich weiß, und besser nicht mögen sollte, aber das ist jetzt nicht das Thema) und immer nicht einsehen konnte, warum ich dafür so viel mehr bezahlen soll, als für ein einfaches ungefülltes Croissant...
Und es ist ein Rezept für Faule, weil ich keinen Croissant-Teig selbst herstelle, sondern Fertigteig aus dem Kühlregal meines nächstgelegenen Supermarktes verwende. Außerdem dauert die Zubereitungszeit an der man aktiv beteiligt ist ungefähr fünf Minuten und danach erledigt der Ofen das weitere Backen.. Versucht mal in der Zeit das Frühstücksbrötchen zu schmieren...
Das ist dann zwar kein echter Blätterteig, was aus meinen Croissants, eigentlich nur Milchhörnchen macht... aber den Unterschied kann man Amerikanern nicht erklären, die Form stimmt immerhin und auf der Packung steht “Compliments”... und die soll man ja bekanntlich sammeln... ;-)
(Da Compliments, der Name der Eigenmarke unseres Supermarktes ist, sammeln wir eigentlich jede Menge davon- es leitet sich wohl als Wortspiel von complementary – ergänzend, ab..)

Der schlimmste Teil während der Herstellung ist, das Öffnen der Packung. Diese stehen unter Druck und bewegen sich mit einen Knall aus der Hand... was jedesmal dazu führt, dass ich die Packung fallen lasse und meinen Arm vors Gesicht halte. Bisher ist aber noch keine Packung wirklich explodiert.

Danach entnimmt man den Teig und teilt ihn in die bereits vorgegebenen Teilstücke (in diesem Fall 8 Stück.)

Diese befüllt man an der kürzesten Gerade im Dreieck, mit Butterstückchen. Dafür eignet sich am besten harte Butter direkt aus dem Kühlschrank... wenn man also wieder vergessen hat, die Butter rechtzeitig mit dem Beginn der Frühstücksvorbereitungen herauszunehmen... in diesem Fall kein Problem, sondern von Vorteil...

Danach fügt man den gewünschten Inhalt dazu. Je nach größe der Croissants muss man selber ausprobieren, was zuviel bzw. zuwenig ist.
Zum Inhalt: Ich habe bereits mit verschiedenen Marmeladen (Pfirsich, Orangen, Himbeeren etc.) Erdnussbutter, Honig, Käse mit Sambal Oelek-Chilipaste und natürlich Nutella gute Ergebnisse erzielt...
Auch schön ist eine Abendvariante mit Knoblauch, Butter, italienischen Kräutern, sowie Salz und Pfeffer. Das kann man dann genauso wie Knoblauchbagette essen, z.B. zu Suppen, oder wenn man sonst keine Beilage zum Essen hat... oder auch einfach nur so...


Dann werden die Croissant-Dreiecke zusammengerollt, wobei man mit der befüllten Ecke beginnt, ein bißchen in Form gedrückt und ab geht es damit in den (vorgeheizten) Ofen...

Meine Croissants backe ich auf niedriger Stufe für ca. 14 Minuten und dann sind sie fertig, warm und duftend und ziemlich schnell ....weggefuttert... :-)


6. Februar 2009

Beinahe

Manchmal ist das Leben seltsam
und manchmal liegt es nur am guten Wetter, dass man nicht gerade im Krankenhaus landet.
Ich war -vor ca. 10 Minuten- auf dem Rückweg vom Supermarkt und genoss das schöne Wetter, es war warm, sonnig, windstill und ich brauchte zum ersten Mal seit Monaten keine Mütze und Handschuhe anzuziehen... seltsam, dass man sich bei solchen Kleinigkeiten schon soviel befreiter fühlen kann.
Vor mir tobte eine Schulklasse voller 8-jähriger zum Eishockey-Unterricht, die Mädchen in pinken und die Jungen in schwarzen Trikots und natürlich waren es nur die Jungs, die ihre Hockeyschläger wahlweise zum Schlagstock oder zum wilden Herum-Gestikulieren umfunktionieren mussten...
Da ich an der Ampel nicht im Schatten stehen wollte, stellte ich mich soweit auf den nächsten Schneeabfallhaufen um noch Sonne abzubekommen und wartete auf das Schalten der Ampel. Es wurde rot für die Anderen und ich sah ein, dass ich meine Sonnenplatz nun verlassen musste, wenn ich in der Phase noch die Straße überqueren wollte. Als ich gerade loslaufen sollte, sah ich aber aus dem Augenwinkel von links ein Auto unkontrolliert heran fahren, der Fahrer scherrte nach rechts aus, da an der Ampel bereits ein anderes Fahrzeug vor ihm hielt, fuhr trotz des Ampelrots über die Kreuzung, rammte gegen ein Fahrzeug, das während seiner Grünphase in die Mitte der Kreuzung fuhr und im Begriff stand nach links abzubiegen und rammte sich dann ungebremst in die Stelle, auf der ich gestanden hätte, wenn die Sonne nicht geschienen hätte. Danach bremste der Ampelpfahl den weiteren Fall ab.
Ich stand derweil mehr oder weniger direkt hinter dem Ampelpfahl und blieb dort auch erst einmal stehen. Mir war nichts geschehen, nur meine Orangensaftflasche war mir aus der Hand gefallen, die 2,84 l-Flasche aus Hartplastik hatte den Aufprall aber gut überstanden.
Die Fahrer der beiden Unfallfahrzeuge stiegen aus und begannen laut auf französich miteinander zu reden, während ich immer noch auf Ampelpfahl und Auto starrte und versuchte einen Gedanken zu finden oder wiederzufinden. Andere Leute kamen auch dazu und alle sprachen französich, was mir in dem Augenblick als unglaublich nervend vorkam und so dachte ich nicht einmal darüber nach, noch auf die Polizei zu warten, sondern ging einfach nach Hause und war dabei sogar ziemlich ruhig. Als ich die Wohnungstür aufschloss, dachte ich, na wenn ich das Anand erzähle, dann sieht er vielleicht endlich ein, dass meine Straßenverkehr-Paranoia doch nicht so ganz unberechtigt ist und in dem Augenblick fingen meine Knie an zu schlottern. Oh mein Gott, ich wäre beinahe auf einer Motorhaube gelandet, ich nahm meine Katzen auf den Arm und goß mir ein Glas von Anands Cola ein (die richtige, mit Zucker nicht meine Light-Variante) und so langsam geht es mir jetzt wieder gut... Da bleibt wohl nur zu sagen: Danke, liebe Sonne
und ich wünsche euch allen ein wunderschönes Wochenende :-)


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