27. Dezember 2020

Sonntag, 27.12.2020


Das Jahr neigt sich langsam dem Ende entgegen, draußen braust ein Sturm und in der Eifel wird es heute schneien - hier erwartet man dagegen nur Regen. 
Gestern haben wir endlich unsere Geschenke ausgepackt, vorher sind wir nicht dazu gekommen. Es gab einige Bücher, 2 m wunderschönen Stoff mit passendem Bündchen, aber auch zwei Paar Ohrringe, die ich sogar mochte. 
Unser Weihnachtsfest war ohnehin schon immer sehr eingeschränkt, was die Personenzahl anging, so daß wir daran auch im Coronajahr nur wenig ändern mussten: Am Heiligabend haben wir meine Schwester in ihrem zwei Erwachsene - zwei Kinder unter 14 Jahren Haushalt besucht, und am ersten Weihnachtsfeiertag kamen sie zu uns. Nur das stündliche Stoßlüften wurde neu eingeführt.
 

In unserer Nachbarschaft haben dagegen so einige ihre Terrassen und Balkone so gut es geht winterfest gemacht und bei Temperaturen um null Grad in eisigen Windböen ihre Gäste draußen bewirtet. 
Das sah selbst mit dem extra aufgestellten Windschutz nicht so richtig gemütlich aus. 
 

Zum Jahresende fange ich eigentlich auch mit dem Bloggen wieder etwas ernsthafter an, vor allem in meinem Teodeco-Blog, aber in diesem Jahr machte mir ein Sturz im Bad einen Strich durch die Rechnung, denn ich fiel ungünstig auf den rechten Ellenbogen und Kiefer. 
Gebrochen war zum Glück nichts, aber ich habe seitdem noch Schmerzen im Arm und der Hand, so daß vieles nur in Etappen erledigt werden kann, z.B. Fensterputzen oder gar nicht: Klavier spielen, war bisher noch nicht schmerzfrei möglich. 
Insofern fasse ich mich hier auch kurz, kommt gut und leise ins neue Jahr 2021 und ich hoffe, die Weihnachtsfeiertage waren wunderschön und vielleicht sogar etwas entspannend :) 
 

 

28. November 2020

Sonnabend, 28.11.2020

 
Gerade geht die Sonne auf, die Wolken erscheinen in einem kräftigen Pink am Himmel … und schon wieder ist eine - dieses Mal recht geschäftige - Woche vorbei. 
Ich hatte meinen Koffer und Umzugskarton voller saisonaler Dekoartikel aus dem Keller geräumt und dann zuerst Diwali weg- und danach Weihnachten herausgekramt. Wie im letzten Jahr war ich auch dieses Mal etwas unschlüssig, wo was hinkommt, aber nachdem gestern die Wohnung aufgeräumt sein musste, weil der Vermieter abends vorbeischauen wollte, half das der Entscheidungsfindung sehr.
Karton und Koffer sind schon wieder im Keller, es gibt zwar noch ein paar Baustellen, aber das bekomme ich schon hin. So muss ich eine Tapete von einer Wand wieder entfernen, die ich vor ziemlich genau 11 Monaten dort angebracht habe, damit unser Weihnachtsbaum-Wandbild wieder einen Platz hat. 
 

Ich mag Tapeten im Holz-oder Ziegellook ganz gerne, aber deswegen möchte ich nicht ständig neu tapezieren. Deswegen messe ich die Wand aus, schneide die Tapete zu, verklebe die einzelnen Stücke miteinander und habe dann quasi ein Wandbild, das ich mit wenigen Tackernadeln an die Wand hefte und so auch schnell wieder entfernen kann … die ungeliebte Raufasertapete bleibt dabei darunter unbeschädigt. 
 
Außerdem musste in dieser Woche langsam die Schmerzmittel-Dosis für den Kater reduziert werden.
Nachdem er sich vor ca. zwei Wochen die linke Pfote bis in den Schulterbereich schwer geprellt hatte, muss er sich schonen, denn gebrochen ist laut Tierärztin glücklicherweise nichts. 
Er kam die letzten Tage aber gut mit der halben Dosis Schmerzmittel aus und ab morgen sehen wir einmal, wie es ohne Medikamente für ihn läuft.
 

Ich bin außerdem auch gerade sehr gesund, was mich als Asthmatiker inmitten einer Pandemie sehr freut, denn in der letzten Zeit war es schwierig ohne Angst auf die Straße zu gehen, nachdem ich mit Absicht angehustet wurde. 
Leider bin ich kein aufmerksamer Beobachter, wenn ich spazieren gehe, achte ich auf Bäume, Häuser, Blumen … aber Menschen nehme ich tief in Gedanken versunken, eher nur so am Rande war, z.B. daß ich mit niemanden zusammenstoße … Als ich an dem Tag durch die wie immer leeren Straßen des Viertels lief, interessierte ich mich eher für den großen Kirschbaum, der vor einem Haus abgeholzt worden war, als dem Fahrradfahrer, der auf der anderen Straßenseite fuhr. Als dieser plötzlich auf meine Seite kam, dachte ich mir immer noch nichts, ja bis er mir direkt ins Gesicht hustete und lachend weiterfuhr. Ich drehte meinen Kopf im letzten Augenblick zur Seite und brauchte trotzdem eine Weile um zu begreifen, was da eigentlich passiert war - und nein außer, Fahrradfahrer, männlich, hätte ich niemanden eine Beschreibung liefern können. 
Zum Glück habe ich immer Desinfektionsmittel in der Tasche, konnte mein Gesicht reinigen, zu Hause gründlich waschen und dann dachte ich kaum mehr an den Vorfall, bis ich ein paar Tage später total heiser war. 
In dem Augenblick hatte ich fast einen Panikanfall und dachte immer nur daran, daß ich jetzt wegen diesem Idioten krank werde, doch A. kochte mir eine starke heiße Zitrone mit so viel Ingwer- und Kurkumawurzel, daß sich mein Hals wie betäubt anfühlte - und am nächsten Tag ging es mir wieder gut. Den Ingwer-Kurkumawurzel Tee bekam ich trotzdem noch zwei Tage lang weiter, aber jetzt fiel mir der bittere Kurkumageschmack doch eher unangenehm auf - aber als Medizin hatte es gut funktioniert :) 
Durch die Straße habe ich mich auch schon wieder getraut, aber darauf, daß Menschen mir nicht zu nahekommen, darauf achte ich jetzt ganz genau … 

 

20. November 2020

Freitag, 20.11.2020

 
Seit so langer Zeit formuliere ich täglich Blog Artikel, ohne diese je oder nur halb zu schreiben. Mir fehlt dieses Aufschreiben, dessen was mir alles so im Kopf herumschwirrt, deswegen möchte ich das nun endlich (einmal wieder ^^) ändern - auch wenn dem einiges an Problemen entgegensteht.
Zum einen technischer Art, denn seit dem Sommer hat sich das Foto-Hochladen auf der Seite sehr kompliziert, und man muss schon etwas höhere html Kenntnisse besitzen, als was ich so hinbekomme. Vorher hatte man automatisch die für einen Artikel hochgeladenen Fotos in einem Extra-Ordner. Jetzt muss man pro Bild erst in dem Ordner mit allen jemals geposteten Blog-Fotos nach ganz unten scrollen um das jeweilige Foto auszuwählen, was dann mit einigen html Befehlen halbwegs die Abstände zu anderen Fotos oder Text bekommt, die ich mir dabei vorstelle. Und das dauert, wenn man sich einen Artikel mit mehreren Fotos wünscht.

Dazu leben wir natürlich immer noch in Zeiten der Pandemie, der Mann ist auch das gesamte neue Wintersemester im Homeoffice, das jetzt aber endlich ins Gästezimmer umgezogen ist (juchhu). Dadurch muss man bei diversen Meetings nicht mehr auf Zehenspitzen ins Wohnzimmer/Küche tapsen. Dennoch heißt das tägliches Mittagessen / mehr Abwasch und ein etwas stärker vorgegebener Tagesablauf, in dem ich meine Auszeiten wortwörtlich lieber draußen verbringe, statt Blog zu schreiben, Klavier zu spielen oder zu malen. Gleichzeitig fehlen mir diese Dinge aber auch, so daß ich wohl einfach einen Weg finden muss um Zeit dafür zu finden.
Inspiration ist natürlich auch ein Faktor, in diesem Jahr habe ich mich manchmal so nach Schönheit gesehnt, nach schönen Stadtvierteln, sauberen Parks, vielleicht einem See, daß es schwerer war denn je in Würselen zu wohnen. Ich bin mir sicher, daß es an mir liegt und meinen zu hohen Ansprüchen, aber diese Stadt und ich werden wohl keine Freunde mehr. 
 

 
 

5. September 2020

Eifelsteig Etappe 4


Nachdem wir im letzten Jahr Etappe 1 und in diesem Sommer bereits Etappe 2 gelaufen sind, wollten wir zu unserem Geburtstag in zwei Tagen Etappe 3 und 4 des Eifelsteigs laufen, mit einer Übernachtung in Einruhr. Am ersten Tag sollte es von Gemünd nach Einruhr (Etappe 4), und am zweiten dann die schwierige Etappe 3 von Einruhr nach Monschau, gehen.
Diese Wanderung entgegen der angegebenen Richtung passte besser um mit den öffentlichen Verkehrsmitteln nach Hause fahren zu können, und sie gab einem außerdem viel Zeit für die längste Etappe - aber dann kam alles ganz anders. Sturm Kirsten fegte am ersten Tag durch die Lande und vom Betreten des Nationalparks wurde dringend abgeraten, auch aufgrund des hohen Totholz-Bestands (dank Borkenkäfer). Die Einkehrmöglichkeiten am Weg waren ebenfalls alle geschlossen und selbst die Schiffahrt auf dem Obersee wurde auf ein Minimum beschränkt.
 
Also fuhren wir statt frühmorgens, erst kurz vor Mittag los, bis dahin waren die meisten Straßen, auf die Bäume gefallen waren, auch schon wieder geräumt worden.
Nach Umstieg in Simmerath, ging es über die Lande von Schule zu Schule, wurden Kinder wieder nach Hause gebracht, bis wir Einruhr erreichten. Dort nahmen wir die letzte Schiffstour des Tages und sahen uns in zwei Stunden an, wo wir am nächsten Tag wandern würden. Die Wälder sollten auch am nächsten Tag noch gemieden werden, deswegen entschieden wir uns Etappe 4 (jetzt richtig herum) zu wandern, denn diese führt lange Zeit über eine Hochfläche mit wenig Baumbestand.
Abends machten wir uns auf die Suche nach Abendessen, aber das war gar nicht so einfach, die meisten Restaurants hatten bereits geschlossen - und es war 19:35 Uhr. Unser Hotel durfte wie viele andere sein Restaurant wegen der Hygienebestimmungen nicht öffnen und servierte nur Frühstück für die eigenen Gäste. Zum Glück gab es im größten Hotel vor Ort noch eine Möglichkeit - die einzige - etwas zu essen zu bekommen (denn einen Supermarkt gibt es hier auch nicht und der einzige Kiosk war ebenfalls bereits geschlossen…).  
 


Am nächsten Morgen ging es nach einer nicht so geruhsamen Nacht eine Stunde später los als gedacht, immerhin, das Frühstück war reichhaltig gewesen und ersetzte damit auch das Mittagessen.
Die Strecke war ca. 22 km lang, und wird als mittelschwer klassifiziert. 
 

Gleich nach Einruhr ging es steil nach oben, anders als bei ähnlichen Strecken blieb man jedoch nicht oben, sondern es ging den ganzen Tag bergauf, bergab (letztlich liefen wir ‚125 Etagen‘ laut Handy), war mich ganz schön schlauchte, denn so konnte ich mich kaum auf ein Tempo einstellen. 
Nach dem ersten Anstieg bei Einruhr, ging es also wieder hinunter an den See, dann zur Urftstaumauer wieder steil bergauf. Dort hatten wir unsere einzige Einkehr, aber wir waren noch so satt vom Frühstück, so daß wir nur etwas zu trinken bestellten und die Staumauer bestaunten ^^ 
 

Nach der Mauer ging es noch steiler bergan, bis wir die Dreiborner Hochfläche erreichten, dort sahen wir zu, wie eine Schafs- und Ziegenherde getrieben wurde und erreichten nach einiger Zeit den ehemaligen Ort Wollseifen. 
 

 
Dieser Ort wurde stark im zweiten Weltkrieg umkämpft, als die Einheiten um den See (und die Gefahr einer Sprengung der Staumauer) kämpften und wurde später Teil eines Truppenübungsplatzes. Nachdem das eigentliche Dorf weitgehend zerstört war, wurde eine Straße mit weißen Blöcken errichtet, in der bis 2005 der Häuserkampf geübt wurde. 
 
 
Seitdem haben die Kirche und die Reste der Schule ein Notdach erhalten und die ehemaligen Dorfbewohner bemühen sich sehr, das Andenken an ihren Ort wachzuhalten. 
 

Nach Wollseifen ging es hinunter ins Tal, zur ‚Ordensburg Vogelsang‘ der ehemaligen Nazischule wieder bergan. Wie alles an Nazi-Architektur waren auch diese Gebäude überdimensioniert riesig, eine Mischung aus Amphitheater und Kaserne. 
Die meisten Wanderer beendeten ihre Wanderung dort am Forum in Vogelsang, und ich war auch sehr versucht, aufzuhören, denn meine Füße wollten keinen Schritt weiter bergan gehen, die Sonne war mittlerweile herausgekommen, es war heiß und es wehte kein Lüftchen, aber irgendwie packte mich der Ehrgeiz und es ging weiter. Nach drei Kilometern leicht bergan durch Wald und Wiese, erreichten wir die Eingangstore von Vogelsang und danach ging es wieder in die Hochfläche mit weiten Ausblicken auf unser Etappenziel Gemünd mit vorgelagerter Kläranlage. 

Im letzten Dorf auf der Hochfläche, in Morsbach verliefen wir uns dann prompt, weil die Schilder in die falsche Richtung zeigten. Mithilfe eines kleinen Mädchens und ihrer Oma fanden wir aber nach 15-minütiger Ortsbegehung auf unseren Weg zurück.
Offenbar fanden an dem Weg gerade Straßenbauarbeiten statt und die Bauarbeiter hatten die Schilder wohl abgebaut und danach irgendwie, nur leider in die falsche Richtung zeigend, wieder aufgestellt. Als wir gerade in den Pfad nach Gemünd einbogen, sahen wir andere Wanderer falsch laufen, wir versuchten über die Strecke noch durch Handbewegungen auf uns aufmerksam zu machen, aber es war zu spät. Es waren zwar nur noch wenige Wanderer unterwegs, aber von denen haben sicher einige den Rundweg Morsbach mitgemacht. 
 

Nun ging es durch ein sehr ansprechendes Tal, zuerst hinunter dann hinauf, dann wieder hinunter zum Ortseingang von Gemünd, wo A. nur noch geradeaus zur Bushaltestelle laufen wollte. Ich überzeugte ihn, den Eifelsteig bis zum Ende zu laufen, der uns wieder aus der Stadt herausführte, hinauf und in großem Bogen durch den Wald zum Etappenziel geleitete, ein wirklich langweiliger, überflüssiger Wegteil - aber wir waren bis zum Ende tapfer geblieben und hatten es geschafft.
In Gemünd hatten wir nun leider überhaupt keine Zeit mehr den schönen Ort an der Urft zu bewundern, statt 6, waren wir 8 Stunden unterwegs gewesen und unser Bus fuhr in zehn Minuten, die wir durch Kurpark und Hauptstraße bis zur Bushaltestelle entlanghetzten. Von dort ging es mit dem Bus, über die Rurtalsperre bis Heimbach, mit dem Zug bis Düren, dort mit dem nächsten Zug bis Aachen Rothe Erde, mit dem Bus zum Hansemannplatz, mit dem nächsten Bus bis Eulershof und dann letztlich mit dem Bus nach Brückweg und damit nach Hause … die Rückfahrt, ca. 45 Minuten mit dem Auto, dauerte etwas mehr als drei Stunden. ÖPNV im Autoland NRW war wie immer eine Herausforderung.
Insgesamt war es eine sehr schöne, abwechslungsreiche Strecke mit Wald - und offener Landschaft, sowie toller Fernsicht- und ich war sehr froh, daß wir nicht die längere Etappe 3 gelaufen sind, denn dafür werde ich wohl noch meine Kondition etwas aufbauen müssen :) 
 

30. August 2020

Wanderung auf dem Struffelt




Im letzten Jahr waren wir bereits im erstaunlich warmen Februar auf der Struffelt Route in Roetgen unterwegs gewesen, und in diesem Jahr war das im Juli unsere erste längere Wanderung.



Ich erinnerte mich daran, daß die Strecke leicht zu bewältigen war und fand es dann erstaunlich schwer - ganz offenbar ist meine Kondition nicht mehr mit der des letzten Jahres zu vergleichen.






Dennoch ist der kleine Rundkurs wunderschön und bietet ein bißchen was von allem: Wälder, Wiesen mit meterhohen Farnen, ein Wildschweingehege, viele Bäche, einen Stausee und sogar ein kleines Hochmoor voller Heidekraut - und mit Holzstegen wie im nahegelegenem Hohen Venn.
Dazu hingen die Blaubeersträucher voller süßer Früchte, es gab kleine Himbeeren und Walderdbeeren, der regenreichere, kühlere Sommer macht sich so offenbar positiv bemerkbar. Und die nächste Wanderung war danach schon gleich etwas einfacher :)

29. August 2020

Träume

Neulich habe ich so intensiv von diesem verlassenen Baumarkt geträumt, daß ich beim nächsten Mal als ich mit dem Fahrrad vorbeifuhr direkt einmal ein Foto machen musste ^^
In meinem Traum hatte ich nämlich dort - direkt am Aachener Kreuz gelegen - einen Asia-Africa Supermarkt (auch für Großverbraucher) eingerichtet unter dem Namen: ‚Desi-Sun‘, den größten in der Städteregion und vermutlich im gesamten Rheinland.
Ich war gerade damit beschäftigt endlich auch die Gewächshäuser zu nutzen, die offenbar bisher nur als Lager gebraucht wurden. Meine Ideen waren: Eine Snackbar mit frischen Samosas und frisch zubereiteten indischen Süßigkeiten zum Mitnehmen und sofort essen, sowie ein hauptsächlich südindisches Restaurant (das fehlt hier im gesamten Landstrich, obwohl viele der Studenten in Aachen aus Südindien stammen), mit genug Fläche für Hochzeiten (die Eventhalle um die Ecke hat jedes Wochenende mindestens zwei Hochzeiten pro Tag) und sonstige Veranstaltungen.
Während ich noch mit meinen Geschäftspartnern besprach, wie man einen Teil des Parkplatzes in einen geschützten Außenbereich mit fotogenem Garten umgestalten könnte, bin ich aufgewacht und wunderte mich: Warum eigentlich Desi-Sun? 

 

26. Juli 2020

Im Juli unterwegs


Derzeit komme ich kaum noch hinterher mit meinem Blog, denn ständig sind wir woanders unterwegs… zuerst waren wir in der Eifel, und haben u.a. endlich Eifelsteig Etappe 2 quer durch das Hohe Venn erwandert, was langweiliger war als erwartet.


Man sieht immer die Hohes Venn Bilder, in denen Menschen eher durch eine Wasserlandschaft mit Torfinseln, auf Holzstegen wandern: Diese ausgesprochen kleine Gegend der Gesamtfläche des Venn gibt es auch irgendwo, doch unser Wanderweg führte dort stattdessen über eine schnurgerade, kilometerweit asphaltierte Straße mit Wiese und Fichtenplantagen rechts und links, nur im Straßengraben blubberte etwas Moorwasser vor sich hin.


Dann waren wir mit der Familie meiner Schwester im Hochsauerland und sind ein paar Tage mit dem Neffen von Spielplatz zu Spielplatz gepilgert ^^ zwischendurch stand aber auch Winterberg bei entsprechend wintrigen Temperaturen auf dem Programm.

Danach hatten wir unsere ersten Wochenend-Gäste seit Coronabeginn zu Hause - und waren gestern mit ihnen in Maastricht, was tatsächlich sehr schön war.


Wir waren 2019 im Vorfrühling in der Stadt, die ich dementsprechend eher als grau, dunkel und absolut ungemütlich in Erinnerung hatte, aber im Vergleich dazu ist es jetzt im Sommer einfach wunderbar.
Die Stadt im Süden der Niederlande versteht sich durchaus als fast schon mediterran darzustellen, und zieht selbst eine historische 20jährige Besetzung durch die Franzosen heran um sich als quasi niederländische Antwort auf Südfrankreich zu präsentieren, mit unzähligen Straßencafés, Weinranken an den Häusern und sogar kleineren Weingütern (ich habe eine Flasche niederländischen Wein erstanden, aber noch nicht geöffnet).


Wir besuchten die Innenstadt, Kirchen, Straßenmärkte, waren in einer der kühlen Mergelsteingrotten unterwegs und natürlich gab es auch Bier, aus Maastricht sowie dem nahegelegenen Belgien.

Mitten in der Idylle und Touristenströme fragt man sich heutzutage natürlich auch immer wie es mit Corona aussieht… nun, außer im ÖPNV gibt es in den Niederlanden keine Maskenpflicht, Deutsche erkennt man daran, daß sie die Maske dennoch in den Läden aufsetzen, Belgier tragen die Masken auch auf der Straße - ansonsten bleibt es dabei möglichst Abstand zu anderen zu halten, was häufig nicht möglich ist bzw. Hände zu waschen - recht wenig um eine zweite Welle der Pandemie aufhalten zu können.
A. hat sich in dieser Woche in die Geschichte der Spanischen Grippe eingelesen, deren zweite Welle auch durch Mutation des Virus wesentlich gefährlicher war als die erste. In Indien z.B. starben 5% der Gesamtbevölkerung, das einzige Mal im 20. Jahrhundert, daß die Bevölkerungszahl in Indien sank. Allerdings ist heutzutage nicht mehr nachvollziehbar, wie viele Menschen an der Krankheit starben und wie viele an der Hungersnot, die der Zusammenbruch des Wirtschaftssystems und unterbrochener Ackerbau mit sich brachte. Derzeit befindet sich Indien bereits seit drei Monaten im Lockdown, was leider Corona wenig aufhalten konnte - aber die Wirtschaft erneut massiv ausgebremst hat, was besonders für alle Tagelöhner ein echtes Problem darstellt, denn die gesamte indische Service-Industrie besteht zum Großteil auf Tageslohn Basis.


Hoffen wir also einfach, daß sich die Geschichte nicht wiederholen wird und wir auch durch die zweite (und vermutlich dritte und vierte Welle) halbwegs unbeschadet - nur mit Maske und Seife zur Hilfe - gelangen werden.
Mein nächster Winter wird wohl wieder einer werden, in dem ich mich quasi in Selbst-Quarantäne begebe und bis auf Tagesausflüge die Stadt sehr selten verlassen werde, dann muss ich von den Sommererlebnissen zehren, bis die Erkältungs-& Grippe-Saison in April / Mai wieder abklingt. Bis dahin ist aber noch etwas Zeit und so begleite ich meine Schwester mit ihren Kindern in der nächsten Woche erneut zu meinen Eltern auf die Insel Usedom :)


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