31. März 2016

Kalk

Seit gestern Abend war der Abfluss in Bad und Küche plötzlich komplett verstopft und wir probierten alles aus um Abhilfe zu schaffen, zuerst Rohrreiniger, dann Duschkopf abschrauben - heißes Wasser mit Druck in die Leitung, Essig, abgeschnittene Plastikflaschen … doch nichts half.
Der Wannenabfluss ist der tiefste Wasserabfluss im gesamten Haus und wenn es irgendwo Probleme gibt, merkt man es stets zuerst dort … insofern versuchen wir ihn immer so sauber wie nur irgend möglich zu halten - doch dieses Mal schien es eher von der Küche zu kommen. Heute Morgen duschten wir kurz, um das stehende Wasser dann aus der Wanne zu schöpfen und in die (hurra) nicht-verstopfte Toilette zu gießen.
Die Vermieter waren gerade nicht da, also wurde die ‚welcher Klempner‘ Frage erst einmal vertagt und ich begann Bad und Küche aufzuräumen. Man will ja nicht den Eindruck erwecken, daß man generell alles im Haus vernachlässigt. Die Wannen- und Küchenarmaturen wurden mit Entkalker wieder auf Hochglanz gebracht, kurz abgespült und das Wasser stand natürlich auch in der Wanne, doch bevor ich es abschöpfen konnte, begann es im Abfluss zu gurgeln und plötzlich funktionierte alles wieder wie gehabt.
Ich weiß wirklich nicht, ob es das Wunder des Entkalkens war, denn Essig hätte dann auch funktionieren müssen und ich hoffe sehr, daß es nicht nur vorübergehend besser wurde. Nun ja, der Mann geht heute noch ein feineres Haarsieb- und Abflussieb kaufen und ich werde in Zukunft zweimal die Woche entkalken… sicher ist sicher ^^

26. März 2016

Katzen


In dieser Woche ging es bei uns wieder etwas ruhiger zu, dazu beigetragen hatte natürlich das durchgehend graue Wetter, die schrecklichen Nachrichten aus Brüssel … aber auch, weil es meiner kleinen Katze wieder besser ging. In der Woche zuvor war ich viel zu oft mit Shweta beim Tierarzt, bis ein Langzeit-Antibiotikum letztlich Abhilfe schaffte - denn nur Schmerzmittel reichten nicht aus.
Am Montag hatte die kleine Katze nun unter Narkose jede Menge Untersuchungen über sich zu ergehen und heraus kam praktisch - gar nichts. Aber immerhin wissen wir jetzt, daß Blut, Nieren, Leber usw. alle in Ordnung sind. Sie braucht keine Spezialnahrung, keine zusätzlichen regelmäßigen Medikamente - es geht ihr ca. zweimal im Jahr richtig schlecht und niemand weiß warum. 
Im Haus sind mittlerweile auch zwei weitere Katzen angekommen, unsere Vermieterin hat Tierheimkatzen aus Rumänien adoptiert. Die eine der Katzen hat sich schon gut in das Tiergefüge hier eingelebt, sie wurde offenbar ‚seit immer‘ - was bei ihr ein Jahr ist - von Menschen betreut und hat dementsprechend wenig schlechte Erfahrungen. Die zweite Katze ist, was man auf Englisch wohl als special needs beschreiben würde, eine ehemalige Straßenkatze, die eifersüchtig ihr Futter bewacht. Sie kam direkt von einer tierärztlichen Betreuung wegen einer Kiefererkrankung (und möglichen anderen Sachen), und die anderen Katzen vermeiden sie so gut es geht.
Ich bin gespannt, wie sich das in den nächsten Monaten entwickeln wird, und hoffe natürlich, daß es allen Katzen dabei gut geht.

15. März 2016

Split Strände


Wie die meisten Strände an der kroatischen Adriaküste, so sind auch die Strände in Split kleine Badebuchten, mit ein wenig Sand und hauptsächlich Kieselsteinen und Felsen. Deswegen ist das Wasser so sauber und türkisblau. Da sich auch Felsen im Wasser befinden, trägt man am besten immer Badeschuhe, die man für wenig Geld überall an den Marktständen in Split erwerben kann.
Für mich, als verwöhntem ‚Ostseekind‘ war das zuerst sehr gewöhnungsbedürftig - aber als jemand meinte, man solle sich das Ganze einfach als natürlichen Swimming Pool vorstellen, funktionierte es schon besser. An den bekannteren Stränden gibt es tatsächlich Poolleitern, die ins Wasser führen und die Farbe stimmt ohnehin.


Den ersten und letzten Tag (und zwischendurch auch hin und wieder) verbrachten wir am Bacvice, dem Stadtstrand von Split.



Das ist ein relativ überlaufender Küstenabschnitt - mit Restaurants, Clubs, Kiosken und sogar nächtlicher Flutlichtanlage für Teile des Wassers - der jedoch am Einfachsten und Schnellsten zu erreichen ist. Gerade abends sieht man die Leute dort ‚picigin‘ spielen, eine Art Ballspiel im flachen Wasser und natürlich kaufte mein Mann auch einen kleinen Ball, so daß wir picigin üben konnten :)
.
An unserem zweiten Tag in Split, wollten wir den Kašuni-Strand besuchen und nahmen deshalb die Buslinie 12 zum Marjan Berg.
Wir verpassten aber unsere Haltestelle und fuhren deswegen bis zur Endstation Bene Strand weiter. Da wir keine Lust hatten mit dem Bus zurückzufahren und die Haltestelle möglicherweise noch einmal zu verpassen, beschlossen wir stattdessen an unserem Zufallsziel zu bleiben.
 .

Der (Fels-)Strand liegt in einer kleinen geschützten Bucht und sieht aus, als wenn er schon bessere Zeiten erlebt hat, doch es gab ein Restaurant mit Eisstand … also was will man mehr. Wir fanden einen schattigen Platz unter dem Uferwald des Marjan Parks, direkt neben der betonierten Wasserkante. Dann verbrachten wir einen ganzen Tag praktisch damit nichts zu tun: außer zu baden, träge in die Landschaft zu starren und dem ohrenbetäubenden Geräusch der Grillen zuzuhören… aber auch das macht in seiner Monotonie schnell müde. Wach wurde man nur, wenn man sich in den eiskalten Strandduschen wahlweise Kiefernadeln oder Salzwasser abduschte.
Am späten Nachmittag ging es mit dem Bus zurück in die Stadt und wieder im Hotel musste ich mich erst einmal hinlegen, denn soviel Nichts-tun macht sehr müde.
 .

Das ist ein kleines Video aus verschiedenen Clips von unserem Urlaub in Split. Es ist relativ uninspiriert, aber immerhin kann man die Grillen hören und ab 1:25 min wird picigin gespielt :)

Notizen

In dieser Woche habe ich alles was mit Donald Trump zu tun hat aus meinem Newsfeed geworfen, ich kann es einfach nicht mehr lesen. Jeden Tag hunderte Analysen zu dem Thema, wie die US-Amerikaner plötzlich dem personifizierten Bösen hinterherlaufen, während der Messias Sanders nur darauf wartet, die USA retten zu dürfen. 
Persönlich habe ich ja das Gefühl, daß Hillary eigentlich eine gute, kompetente Präsidentin abgeben würde - nur, daß Kompetenz leider das letzte Kriterium ist, nach der diese Wahl gewonnen wird. 
Ein wenig vergleiche ich jedoch die Wähler von Trump mit den AfD Wählern hier im Lande… es sind jeweils untere Mittel- und Unterschicht, weiß, die von den Politikern schon lange vergessen wurden. 
Es sind die sog. bildungsfernen Schichten, die durch einen Idiotentest fallen, die es einfach nicht besser verstehen… also muss man sich mit ihnen auch nicht auseinander setzen. Wir bewerten lieber - denn wenn wir uns die Mühe machen würden herauszufinden, warum AfD gewählt wird, müssten wir am Ende etwas an unserem Verhalten überdenken: Dann müssten wir völlig verarmten Gemeinden mehr Geld zugestehen; unrentable Krankenhäuser, Schulen, Gerichte im Nirgendwo eben nicht schließen; die hohe Grenzkriminalität nicht immer nur als politisches Tabu einstufen ... usw. Stattdessen überall Artikel in den Zeitungen, mit Meinungen der großen Volksparteien, wir machen so weiter wie bisher. Das hat ja auch so gut funktioniert.

Natürlich spielt die Flüchtlingssituation eine Rolle, da sie die ärmsten Deutschen (nicht wir Deutschen, die wir ohnehin genug haben) in einen unmittelbaren Konkurrenzkampf zu Neuankömmlingen stellt. Wer ist schon begeistert, wenn einem z.B. die eigene Sozialwohnung gekündigt wird, weil die Gemeinde Flüchtlinge unterbringen muss? 
Und ich habe auch das Gefühl, daß die meisten Leute wissen, daß Rattenfänger-Parteien keine Lösung sind. Doch wie groß muss ihre Verzweiflung sein, wenn sie trotzdem eine Partei wählen, die nicht eine ihre Interessen vertritt?

6. März 2016

Statt Sonntagsblumen


Das ist eine meine liebsten Baumwurzeln im Frankfurter Stadtwald. Die alte Buche wächst dort zur Hälfte einen kleinen Abhang hinunter und stützt sich deshalb mit den offenen, dick bemoosten Wurzeln ab. Wahrscheinlich wird sie in dem z.T. sehr weichen Waldboden irgendwann keinen Halt mehr finden und zur Seite wegbrechen, doch bis dahin ist sie eine beeindruckende Erscheinung.
Ich habe ein paar Fotos mit mir als Maßstab genommen und dabei festgestellt, daß die Wurzel gar nicht so riesig ist, wie sie mir vorkommt. Da spielt wohl auch Perspektive eine Rolle, da man von unten den Hang hinauf schaut und überall nur Wurzel sieht.
 .

Der nahe Stadtwald ist zu meinem täglichen Ausflugsort geworden - gerade vormittags, wenn noch nicht alle Hundebesitzer der Gegend unterwegs sind, kann man selbst am Jacobiweiher ungestört sein (solange man die Flugzeuggeräusche ausblendet).
Am Nachmittag nehme ich mir dann lieber mein Fahrrad und fahre bis zum Wildgatter, wo man kaum noch Menschen trifft, dafür umso mehr Damwild. Dort sieht der Wald auch weniger ‚ordentlich‘ aus, Baumriesen liegen zahlreich über den teils sumpfigen Bächen und am Mörderbrunnen kann man in Ruhe über die alten Sagen nachdenken (es sei denn, in dem Augenblick tobt wieder eine Gruppe Damwild an einem vorbei).
Der ganze Wald ist voller Zeichen an vorherige Zeiten, seien es die Weidegebietsschilder des Deutschen Ordens, seien es die Jahreszahlen an Brücken und Brunnen, die Meilensteine und selbst die in weiche Buchenrinde eingeritzten Herzen und Kritzeleien … alles zeigt, hier waren schon immer Menschen.

 .
Vor kurzem besuchte ich das Archäologische Museum der Stadt (eher Ausversehen, weil das Museum, das ich eigentlich besuchen wollte, geschlossen war), und ich war begeistert. Welche Stadt kann schon so reiche Ausgrabungen, die fast allesamt innerhalb der eigenen Stadtgrenzen gefunden wurden, präsentieren: Da waren die keltischen Ringburgen des Altkönig, die römische Siedlung Nida (heute der Stadtteil Heddernheim), die Wasserburgen des Mittelalters (Bonames), selbst die derzeitige nordische Bären und Schamanen-Ausstellung beruft sich auf ein Doppel-Kindergrab unter dem Dom, in dem ein Kind auf christliche und ein zweites auf heidnische Weise im Bärenfell bestattet wurde… ein Zeichen, daß heidnische und christliche Bräuche noch viel länger nebeneinander bestanden als allgemein angenommen. 
Der Eisenzeit und da besonders der vorrömischen Hallstadt-Zeit wird besonders viel Aufmerksamkeit gewidmet u.a. mit einem kompletten Grab unter Glas und da kommen wir zurück zum Stadtwald, denn dort befinden sich 450 Grabhügel aus dieser und der nachfolgenden Latene-Zeit. 80 davon wurden im Laufe der Jahre geöffnet, zumeist weil sie Straßen im Weg standen, oder auch Notgrabungen durchgeführt werden mussten und die gefundenen Beigaben - wie Schmuck, Keramik und Waffen - werden im Museum präsentiert. Damals wurde für die ‚Könige‘ (oder wie auch immer die Obrigkeiten hießen, die so reich ausgestattet begraben wurden) auf dem freiem Feld ein Sandsteinring erbaut, und letztlich mit Sand verfüllt, so daß die typische Hügelform entstand.
Einen genauen Lageplan der restlichen Hügel habe ich - wahrscheinlich aus guten (Grabräuber-Gefahr!) Gründen - nicht finden können, doch seitdem sieht jede kleine Erhebung im Stadtwald ungleich interessanter aus als zuvor. Der Wald ist wirklich voller alter Geschichten und viele davon sind offenbar älter, als ich zuvor annahm.

3. März 2016

Split Hafen


Der Hafen von Split besteht aus der entspannten Hafenpromenade Riva, die sich entlang der alten Palastmauern bis hin zum Fuße des Marjan Berges erstreckt und dem betriebsamen Verkehrsknotenpunkt aus Fährhafen, Bahnhof und Busbahnhof, an dem wohl die meisten Besucher der Stadt ankommen.
An unserem ersten Abend in Split endete die Busfahrt vom Flughafen jedenfalls genau dort und alle unsere Ausflüge ob mit Bus oder Fähre, begannen und endeten ebenfalls an bzw. neben der Kaikante des größten Passagierhafens in Kroatien.
Der Hafen wurde noch vor den Römern, von den Griechen gegründet. 2015 beförderten die Fähren und Kreuzfahrtschiffe 7 Millionen Fahrgäste.
 .

Die Riva ist dagegen die Flaniermeile der Stadt, entlang des Yachthafens und der Ausflugsboote entstand schon zu Zeiten Napoleons eine Fußgängerpromenade. Diese ist heutzutage komplett mit Cafés gesäumt, in der Mitte befindet sich eine Palmenallee, und moderne Beleuchtung setzt einen Kontrapunkt zu den historischen Mauern der römischen Festung.
Als wir die Stadt besuchten, fand gerade ein großer ‚Römerumzug‘ mit Soldaten, Gefangenen und hohen Herrschaften statt und an den aufgebauten Ständen konnte man neben allerlei Kunsthandwerk, auch seinen eigenen Lorbeerkranz und Toga kaufen.
 .

LinkWithin

Related Posts with Thumbnails