26. Oktober 2016

Langen (Hessen)


Langen ist eine Stadt, die mich in mehr als einer Hinsicht überrascht hat, als ich sie im September zum ersten Mal besuchte (wie bereits hier erwähnt: Link und auch im Teodeco Blog: Link :). 
Da es sich um die nächstgrößere Stadt hinter Neu-Isenburg handelt, liegt sie quasi in unserer Nachbarschaft und doch kannte ich niemanden, der je Langen besucht hatte und so dauerte es eine Weile, bis ich selbst hinfuhr. 

 Der rote Sandstein scheint einst der billigste Baustoff gewesen zu sein, denn er wird für eine Vielzahl an Häusern, Scheunen, Mauern usw. verwendet.

Der Wikipedia Artikel erwähnte Teile einer alten Stadtmauer, mit Turm, die Google Bildsuche zeigte mir Bilder vom Römer in Frankfurt; und ein Image Film der Stadt befasste sich in erster Linie mit dem Langener Waldsee. Ich mag diesen See auch sehr, doch er liegt eher neben Buchschlag und hat ansonsten kaum eine Verbindung zu Langen (außer dem Namen). 
Da es noch der heiße Sommer vom Septemberanfang war, fuhr ich mit der S-Bahn zum Langener Bahnhof und hatte dann tatsächlich einen ‚langen‘ Weg - trotz Fahrrad - bis zur Altstadt vor mir. Während ich an Geschäften und Cafés vorbeifuhr kam mir manchmal sogar der Gedanke, ob das alles war und ich umsonst nach Langen gefahren war, denn ich sah kaum ein historisches Gebäude und nur ein einziges Fachwerkhaus. Dann erreichte ich den Kreisverkehr am Lutherplatz und ab dort ging es mit Wohnhäusern statt Geschäften weiter - doch in einiger Entfernung sah man eine Kirche und so fuhr ich geradewegs drauf los, bis ich die Fahrgasse erreichte. 


Das klang schon einmal vielversprechend und die Fachwerkhäuser dazu gefielen mir auch.
Da ich nicht wusste, wieviele historische Häuser es in der Gegend gibt, beschloss ich die Straße hinauf- und danach wieder hinab zu laufen… doch dabei fand ich noch viele andere Fachwerkhaus-Gassen und wurde immer fröhlicher als ich die Obergasse besuchte, die Stadtmauer an der Hügelstraße bewunderte, durch die enge Bruchgasse lief und dann die schönste Straße, die Bachgasse fand. 

Dort befindet sich direkt neben der Straße tatsächlich ein kleiner Bachlauf, der sogar unter der Stadtmauer hindurchfloss. 

Zum Abschluss besuchte ich dann die Stadtkirche - die mir schließlich den Weg in die überraschend große und schöne Altstadt gewiesen hatte - auf einer kleinen Anhöhe; und endlich fiel mir dann auf, daß auf den meisten Dächern eine Figur stand. 
Ich hatte diese schon vorher mehr oder weniger unbewusst registriert, doch Katzen- und Hahnfiguren sieht man auf so vielen Dächern, daß ich die Figuren schlichtweg übersehen hatte, bis mir plötzlich auffiel, daß ich statt Hähnen - Dackel, Schwäne, Schweine, Drachen… gar Leute im Kanu auf den Dächern sah. 


Nichts was dem Denkmalschutz gefallen würde, doch ich war begeistert ^^ 
Also nahm ich sozusagen mit geschärftem Blick meine Kamera nochmals zur Hand und lief durch Borngasse und Schulgässchen, bis ich plötzlich von einem Mann gestoppt wurde. ‚Gute Frau, was fotografieren Sie denn da!‘ - Seiner Meinung nach, fotografierte ich die perfekten Einbruchsmöglichkeiten in die Häuser… genau das, was man am hellichten Tag, mit einer DSLR in der Hand inmitten einer historischen Altstadt eben so macht. Ich war sicher schon in einigen Orten unterwegs gewesen, in denen man nicht unbedingt an Touristen gewöhnt ist, doch mit so einem Vorwurf wurde ich tatsächlich noch nie konfrontiert. Sprachlos zeigte ich ihm den Hausdrachen, den ich gerade fotografiert hatte und er murmelte ein ‚Achso, hmm‘ und ging vorbei, und ich versuchte auch weiterzufotografieren. Aber die Luft war raus und ich war immer noch perplex.
Also packte ich meine kriminelle Spiegelreflexkamera in die Fototasche, knippste ein paar harmlose IPhone-Fotos von blühenden Stockrosen und machte mich alsbald auf den Rückweg zum Bahnhof. 
Eigentlich wollte ich mit dem Fahrrad zumindest bis Dreieich fahren, aber das Wetter war einfach zu heiß und zu sonnig. … Und davon kann man heutzutage im Oktober fast nur noch träumen… ^^ 

Auf diesem Haus thront übrigens ein kleiner Stier :)




25. Oktober 2016

Ahlbeck und Heringsdorf von oben

Pyramide der Seebrücke Heringsdorf
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Die Schwedenfähre erreicht die Hafeneinfahrt von Swinemünde (im Hintergrund sieht man die Hotels und Steilküste von Misdroy)
'Glaszelte' der Therme
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Diese Fotos sind u.a. auf dem weißen Turm der Ostseetherme entstanden.
Der Turm sieht zwar selbst nicht sehr schön aus, aber man hat immerhin einen guten Ausblick auf die Seebäder und auch die Wald- und Wiesenseite gefällt mir.

Der Bahnhof von Heringsdorf erinnerte einmal einen Schriftsteller an Bahnhöfe auf Modellbahnanlagen… und aus dieser Höhe kann man das nachvollziehen.

Außerdem war ich zum Sonnenuntergang an der Seebrücke in Heringsdorf … 
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… und fand diese kleinen Strandläufer wirklich zu niedlich :) 

Mit diesen Fotos endet nun meine derzeitige Usedom-Reihe … bis zum nächsten Besuch^^ 
Ich habe noch ein paar Artikel aus hessischen Städten, die ich zeitlich gesehen, zwischen diesen beiden Ostsee-Aufenthalten besucht hatte… mal sehen, ob sie hier noch reinpassen, auch wenn das Wetter mittlerweile ganz anders ist als Anfang September.


22. Oktober 2016

Sonnenaufgang


Da man in Ahlbeck keinen Sonnenuntergang am Meer bewundern kann (die Sonne geht quasi im Wald unter), bleibt einem nur der Sonnenaufgang. Der geht zwar derzeit auch eher hinter der Wolliner Steilküste auf, aber dadurch verliert man nur ein paar Minuten von diesem täglichen Ereignis. 
Ende September brauchte man um den Sonnenaufgang zu bewundern auch gar nicht mehr so richtig früh aufstehen, so daß ich zu meinen normalen Zeiten wach wurde, mir das Stativ schnappte und zum Strand hinunter stiefelte. 

Wenn ich es irgendwann in meinem Leben einmal einrichten kann, dann würde ich auch gerne so nahe am Meer wohnen, daß man nach 5 Minuten Wegstrecke schon den Strand erreicht hat :)


18. Oktober 2016

Muschelbank-Buffet


Der kräftige Sturm hatte nicht nur die Strandkörbe herumgeschupst, die Wellen spülten auch eine riesige, kilometerlange Muschelbank bestehend aus weißen Sandklaffmuscheln an den Strand.
Und wo viele Muscheln sind, gibt es sehr schnell auch ganz viele Möwen, die sich an den frischen Muscheln bedienen wollten, die Welle um Welle weiter an den Strand gespült wurden.
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So konnte ich mich eine Weile neben das Treiben setzen und sah den Sturm-, Silber- und Lachmöwen beim geschickten - Muscheln Angeln und Aufbrechen der Schale - zu. Dabei benahmen sie sich schon bald wie im Schlaraffenland und fraßen nur noch den besten Teil der Muschel, während der Rest daneben geworfen wurde. Ein unverhofftes Leben im Überfluß … zumindest für einen Tag. 

Gestört wurden sie dabei nur von einem Mann ca. Mitte 50, der sich nicht dabei erblödete, ständig wieder mit ausgestreckten Armen in die verschiedensten Möwenmengen zu laufen und alle hochzuscheuchen. Leute gibt’s…

14. Oktober 2016

Tanzende Strandkörbe


Hier erscheinen jetzt ein paar kurze Artikel über den zweiten Ahlbeck Besuch, Ende September - der Übersichtlichkeit halber habe ich diese einfach den Ferien im August angehängt. 

Was passiert mit den Strandkörben wenn ein Sturm über die Insel weht? Nun, der Wind bläst den feinen Sand unter den Körben kreisförmig aus - dann stehen sie sehr schief, und manche fallen sogar um. 
Jemand hat das als ‚tanzend‘ beschrieben und ein wenig sieht es auch wirklich so aus. Wenn die Herbststürme immer zahlreicher werden, ist das Ende der Strandkorbsaison erreicht und alsbald werden die meisten Körbe von den Stränden verschwunden sein. - Im Winterlager warten sie dann auf den nächsten Sommer. 


P.S. Kurz nach unserer Abfahrt von der Insel, kam der nächste große Sturm in den Norden und dieses Mal hielt er sich nicht mit Sandverwehungen auf. 
Wer seine Strandkörbe nicht schnell genug vor den Wellen retten konnte, dem blieben möglicherweise nichts oder nur noch ein paar Holzreste übrig. 

13. Oktober 2016

Insel Usedom - Kamminke und Lieper Winkel


Wie ich es bereits in dem ‚Ahlbecker Ferien‘ Artikel erwähnt hatte, unternahmen wir an einem frühen Sonntag Morgen eine Rundfahrt zu Teilen des Usedomer Hinterlands. 
Mein Vater hatte A. die Landkarte von Usedom gezeigt und so erfuhr er zum ersten Mal vom Vorhandensein des Stettiner Haffs. Irgendwie hatte A. vermutet, daß nur der Peenestrom die Insel vom Festland trennte, und er war geradezu begeistert davon, daß zwischen Insel und Festland noch ein kleines ‚Meer‘ lag :)
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Also zeigte mein Vater uns zuerst Kamminke, den Ort hatte ich bereits im Winter gesehen und auch im Sommer verlor er nicht an Charme, denn die Urlauber sind zwar vorhanden, aber es geht insgesamt gemächlicher zu. 
Direkt am Hafen standen Wohnwagen, darunter waren auch viele Mecklenburg-Vorpommern Nummernschilder, sogar von der Insel Rügen. 
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Danach fuhren wir zum Lieper Winkel und hielten - nach einem kurzen Fotostop am Wasserschloß Mellenthin - am Hafen in Rankwitz.
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Dort kauften wir im Fischgeschäft Matjes für zu Hause und es gab eine Fisch-Bulette ‚auf die Hand‘.
Diese Buletten werden täglich frisch und nur aus Fisch (hauptsächlich aus zu kleinem Beifang, der sonst im Müll landen würde) hergestellt und schmecken hervorragend. Kein Vergleich zu der geschmacksneutralen Fischbratwurst, die ich einmal in Ahlbeck probiert hatte…
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Dann fuhren wir weiter zu einem der kleine Häfen von Warthe und erreichten damit den Punkt, an dem der Lieper Winkel am Weitesten in das Achterwasser hineinragt.
Auch hier war ich schon im Winter gewesen, damals war alles kalt und z.T. vereist, während mittlerweile die Birnen von den Bäumen fielen. 
Der kalte Winter konnte jedoch dazu genutzt werden Schilf zu ernten und zum Trocknen einzulagern. Das wird später im Reetdachbau verwendet werden und es kann schon lange nicht mehr in jedem Winter geerntet werden.
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Die aufgestapelten Schilfbündel hatten jedenfalls etwas Altertümliches oder vielleicht besser ‚Alt-Hergebrachtes‘ und es ist schön, daß diese Traditionen dort noch lebendig sind.
Das war der Endpunkt unserer Reise ins ‚Achterland‘ von Usedom, nun ging zurück nach Bansin und plötzlich war man statt in einem winzigen, gemütlichem Fischerort - wieder in den turbulenten Badeorten am Ende der Hochsaison angelangt.


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