Spanisches Denkmal im Dolores Park
.
Der Turm der Mission High School
.
Ich habe bereits vorher erwähnt, daß ich bei Stadtbesuchen immer mein ganz persönliches Erlebnis suche, etwas das nicht schon in hunderten Filmen und Reiseprospekten zu sehen war - und wie schwierig das in einer dauerfotografierten Stadt wie San Francisco zu finden ist.
Von daher freute ich mich sehr über unseren Besuch im
Mission - Viertel.
Dabei handelt es sich um den ältesten Teil der Stadt, denn das erste Gebäude - die
Missionskirche ‚San Francisco de Asis‘ gab der Stadt einst ihren Namen.
Das Stadtviertel ist durch verschiedene davorgelegene Bergformationen vom direkten Küstenwetter und Nebel geschützt und so ist es hier meist sonniger und wärmer als überall sonst in der Stadt.
.
Die Mission selbst war nie ein eleganter Stadtteil, schon früh siedelte sich Industrie an und mit ihr kamen die Wellen der jeweiligen Neu-Immigranten, zuerst die Iren, dann die Deutschen.
Durch das verheerende Erdbeben von 1906 wurde der Stadtteil zerstört und danach neu aufgebaut.
Nur die Missionskirche, das erste Gebäude der Stadt, überstand die Katastrophe nahezu unbeschadet.
Nach dem Erdbeben siedelten sich vor allem Lateinamerikaner in der Gegend an.
Vorallem in den 1970er Jahren entstanden durch die ‚Chicano Art Mural
Movement‘ großflächige Wandmalereien in verschiedenen Straßen, die
politische und sonstige Ungerechtigkeiten von Frauenrechten bis fiesen
Vermietern thematisierten.
.
In den ‘80er Jahren spielten Bandenkriege eine große, problematische Rolle, bis mit den 1990ern dann Künstler und Galerien in die Gegend zogen.
.
.
Mittlerweile sind die Mieten so hoch gestiegen, daß viele der ursprünglichen Bewohner wegziehen mussten - stattdessen leben jetzt junge, gutverdienende Menschen im Viertel, die die zahlreichen Trend-Restaurants, Shops, Cafés und Bars bevölkern.
.
Als wir an diesem sonnigen Morgen in der Mission unterwegs waren, wollten wir uns Wandmalereien und die Missionskirche ansehen, verliebten uns ganz nebenbei aber auch in den lebendigen Dolores Park und die Mission High School (die schon Carlos Santana besuchte).
Ich war sehr begeistert von den vielen tropische Blumen, Palmenalleen und der Architektur, die angehaucht vom spanischen Kolonialstil schon viel weiter südlich anmutete. Die gelassene Atmosphäre, ohne hunderte von Touristenbusse und Reisegruppen trug auch dazu bei, daß ich gerne noch länger geblieben wäre.
Aber wie immer hatten wir nur wenig Zeit zur Verfügung und so ging es nach dem Besuch im Mission Distrikt, auf dem Küsten-Highway 1 zur ‚Straße der Ölsardinen‘ nach Monterey.
.
Bevor wir losfuhren, gab es ein frühes Mittag in einem wunderbaren südindischen
Restaurant im Mission District. Dadurch verpassten wir zwar den "Mission Burito", doch das konnte keinem so richtig leid tun :)