24. September 2008

Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag, Papa

Lieber Papa, auch wenn ich gerade ein bißchen weiter weg bin, wollte ich doch nicht verpassen, dir ganz herzlich zum Geburtstag zu gratulieren. Nur für den Fall, dass ich dich heute nicht ans Telefon kriege. ... :-)
Und den passenden Soundtrack dazu liefert natürlich dieses YouTube-Geburtstagvideo: http://www.youtube.com/watch?v=UeypOvsY91Q
Also alles Liebe, Gute und Schöne lieber "HmHm" (versteht nur, wer das Video gesehen hat..) auch von Anand natürlich und wie heißt es doch so schön auf englisch: ... and many many happy returns..

Begebenheit

Gerade habe ich mir ein Fahrrad gekauft. Für 75 $, da das Monatsticket mit dem Bus 81 $ kostet, habe ich den Kaufpreis also schon raus, wenn ich nur den ganzen Oktober mit dem Fahrrad fahre, ab November wird es wahrscheinlich zu ungemütlich.
Als ich also gerade das Fahrrad reinige, kommt da jemand und dreht das hintere Rad für mich, gerade als ich es selber machen wollte... und als ich aufblicke, balanciert Linus auf dem Fahrradrahmen und schaut mich verständig an. Ich weiß schon, wahrscheinlich faszinierte ihn nur die Bewegung des freihängenden Rades, aber ich freute mich und dachte was für einen intelligenten Kater ich doch habe.

23. September 2008

Blumenschule


Lesen

Flowers back to school... So, das ist eine kleine Aufgabe für den geneigten Leser: Was will uns dieses Schild sagen? Sollen die Blumen zurück in die Schule? Waren Blumen je in einer Schule? und warum sollen sie da wieder hin? Haben sie noch was vergessen?
Die Auflösung steht im Kommentar....

Linus


Shweta


Leben mit Katzen



Familienzuwachs



Lesen
In einigen e-mails habe ich es ja schon erwähnt, wir haben Zuwachs bekommen. Seit genau einer Woche teilen wir uns die Wohnung mit zwei fast komplett weißen mittlerweile 13 Wochen alten Kätzchen.

Die Geschwister kamen über eine Internetanzeige zu uns und stellen seit dem unser Leben ganz schön auf den Kopf.

Das Mädchen Shweta (hindi für hell, weiß) ist sehr verschmust und in ihrer Entwicklung noch etwas zurück und unselbständig.
Ihr Bruder Linus ist dagegen schon ein richtiger Raufbold (auch 400 g schwerer, das macht was aus, wenn man nur 1,2 kg wiegt...) und wenn er nicht gerade gegen irgendetwas kämpft, sieht er am liebsten den fahrenden Autos auf der Straße zu.

Es kann auch sein, dass sie glauben ihr Name sei Shweta-Baby und Nein-Linus (manchmal sage ich auch Ausversehen Nein Biff!.. Nach diesem unvergleichlich frechen Kater, der in der Rostocker Wohnung sein (Unwesen trieb)-em Job nachging. Auch wenn Linus zum einen noch ein Baby ist und damit formbar (das wird zumindest in Katzenratgebern so behauptet) und Biff offenbar eine Zeitlang in seinem Leben ohne menschlichen Bezug aufwuchs, was aus ihm eine halbwilde Katze machte, ehe er in die WG kam...).

Da unsere Wohnung immer noch leere Stellen aufweist, die auch nicht durch die Möbel gedeckt sind, die wir am Monatsende von Anands Kollegen Fernando kaufen werden (und die ich gedanklich schon immer zur Einrichtung dazu zähle) schaue ich täglich einmal bei den Internetportalen kijiji, usedottawa und craigslist ottawa vorbei, um die neuesten Anzeigen für Möbel aus zweiter Hand zu sichten. Eine beliebte Kategorie ist auch „Free Artikel“ (denn billig ist gut, umsonst ist besser =) und in genau dieser Kategorie stand letzte Woche Montag: Free pure white kittens, have to go until friday... also übersetzt: Komplett weiße Kätzchen für umsonst, müssen bis Freitag von hier verschwunden sein...

Ich hatte zwar schon öfter Anzeigen für Katzen gesehen, aber diese lasen sich alle anders... da wurde die Katze mit ihrem Lieblingsspielzeug portraitiert, ihre Macken aufgezählt und erklärt warum sie leider eine neue Wohnung benötigt (Allergie, die Katze kommt mit Kindern nicht klar, mit anderen Katzen, nach dem Umzug kann sie sich nicht einfinden u.a.) und hier: nichts.. kein Bild, keine Erklärung... sie müssen weg und fertig.
Wir hatten zwar schon überlegt, irgendwann auf so eine Anzeige zu antworten, aber wir wollten eigentlich eine ältere Katze, die schon kastriert usw. ist holen, aber irgendwie musste ich doch auf diese Anzeige reagieren. Als die Antwortmail kam, dass die Kleinen noch zu haben sind, vereinbarten wir mit der Frau einen Besichtigungstermin um zu entscheiden, wer von beiden Kätzchen mit uns kommen mag. Sie erklärte nun am Telefon, dass ihre Tochter allergisch gegen die Katzen sei.

Als wir zum vereinbarten Termin bei der Minireihenhaus-Siedlung im Westen der Stadt ankamen (eine Zwei-Raumwohnung in Hausform), war Stephanie nicht da, nur ein Hund antwortete auf unser Klingeln... nach länger Suche nach einer Telefonzelle, durften wir von einem Geschäft aus anrufen und erfuhren, dass sie schnell zum Supermarkt fahren musste, weil ihre Tochter etwas bestimmtes zu essen haben wollte. Also vertrödelten wir eine Stunde und kehrten zum Haus zurück.
Dort wartete sie nun schon mit beiden Kätzchen in einem riesigen Transportkorb, gab uns diesen und damit war die Sache für sie erledigt. Von Aussuchen, überlegen.. war keine Rede mehr und wir waren so verblüfft, dass wir noch nicht mal protestierten.

Sie erklärte, dass sie Katzen generell nicht leiden kann, aber als ihre Tochter, die Katzenbabies bei einer Frau entdeckte, die sie loswerden wollte, konnte sie ihr den Wunsch nicht abschlagen. Zu dem Zeitpunkt waren sie fünf Wochen alt, es war also viel zu früh... Zu Hause liess die Begeisterung der Tochter schnell nach, sie wollte den Lütten tanzen beibringen, was nicht klappte und bald waren die Kleinen, die in dem Alter noch viel Aufmerksamkeit benötigen nur noch lästig.
Was gut war, ist, dass sie ihnen wirklich teures Katzenspielzeug kauften (und uns mitgaben) und dass es eine Hündin in der Familie gab, die sich um die beiden kümmerte. Dass die Tochter allergisch auf die Katzen ist, glaubte ich nicht im Leben, die kleine Leila war dermassen dreckig in zerrissener Kleidung, da können sich Allergien gar nicht entwickeln.

Es war eher so, dass sie beschlossen hatten, einen Hundewelpen in die Familie zu integrieren um den sich die Hündin dann kümmern sollte. Dieser Welpe sollte am Freitag kommen und deswegen mussten die Katzen eben weg – ist doch logisch.
Stephanie war so glücklich, als wir mit (nun-unseren) Kleinen zum Taxistand losmarschierten (mit Tieren darf man nicht im Bus mitfahren) dass wir uns schon fragten was für Probleme noch auf uns zu kommen werden. Sind die Kleinen etwa krank, kein Mensch gibt doch so fröhlich solch niedliche Wesen ab. Also stand ein baldiger Tierarztbesuch ganz oben auf der Prioritätenliste.

In der Wohnung angekommen, verschwanden beide unter unserem Sofa und blieben dort fast den ganzen Tag. Die Zeit nutzte ich (Anand ging nicht ins Büro, sondern passte auf...) um Näpfe, Futter, Katzenstreu und Toilette zu kaufen. Ein Blick ins Internet bestätigte meine Befürchtung- genau- zwei Katzen = zwei Katzentoiletten.
Nachdem sie ihr Futter (Trockenfutter-Kitten Chow) bekommen hatten, erkundeten sie die neue Wohnung und blieben die ganze Nacht wach. Ins Schlafzimmer kommen sie nicht, aber wir konnten sie herumspielen hören. Am nächsten Tag bekamen sie zum ersten Mal Katzenfutter aus der Büchse und dann schliefen sie fast acht Stunden am Stück. Seitdem ist die Wohnung ihre. Unters Sofa krabbeln sie nur noch bei akuter Gefahr, wenn z.B. jemand pfeift oder beim Staubsaugen.

Shweta scheint aus der Zeit in der ersten Familie nicht so viel mitgenommen zu haben, sie war die meiste Zeit eh nur unter dem Sofa, wie uns erzählt wurde nur Linus hat eine Menge schlechte Erfahrungen gemacht. Er hat Angst wenn jemand pfeift, er hat Angst, dass er geschlagen wird und er bettelt um Essen am Tisch. Beide Katzen werden also nicht geschlagen, wenn sie etwas Falsches machen, wie z.B. in den Vorhängen hängen oder in der Grünpflanze klettern, sondern ermahnt und heruntergesetzt und wenn sie zum zweiten Mal nicht hören, greift die Wasserpistole ein. Das hat schon auf Poel immer gut funktioniert, wenn unsere Nachbarskatze Mohrli zu aufdringlich wurde. Es ist unangnehm, aber tut nicht weh und wirkt – zumindest an dem Tag. Und mit dem Betteln am Tisch muss man konsequent sein, einmal Nachgeben und man hat verloren... In der Küche habe ich ein Glas mit Leckerlis stehen, so dass sie schon mal was bekommen, wenn ich dort koche, diese sind gesund und reinigen außerdem die Zähne.

Zur Zeit sind beide reine Wohnungkatzen. Es gibt hier zwei große Straßen in der Nähe und auch die Temperaturen sind soweit gesunken, dass ich beide bei 11 °C nur ungern Erfahrungen sammeln lassen möchte. Bisher ist die Wohnung noch interessant genug für zwei Katzenbabies. Wir werden sehen, wie sich das entwickelt und wie man später, wenn beide etwas kräftiger und größer geworden sind, z.B. im Frühjahr - auch Aufenthalte vor der Haustür organisieren kann.

12. September 2008

... und noch was


Damit man auch ja den Hydranten findet!


Unsere Wohnung ist berühmt.


Ich liebe Einbauschränke.

Für alle Nicht-Janosch-Fans: Bilder Teil II




Das Parlamentsgebäude auf dem Parliament Hill und direkt davor die kanadische Version der Bundespolizei (oder des FBI), The Royal Canadian Mountain Police... kurz die Mounties!


Das Museum für Zivilisation, erbaut nach Plänen eines kanadischen Ureinwohner, hier als Aborigine bezeichnet.. es hat eine Weile gedauert bis wir herausfanden, dass damit nicht die Volksgruppen aus Australien gemeint sind, sondern es sich um einen neuen Versuch handelt einen politisch korrekten Begriff für die Erstbesiedler Amerikas zu finden, da Red Indians, Native Americans usw. immer abegelehnt wurden.. wie gut, dass die deutsche Sprache zwischen Indern und Indianern unterscheiden kann...


Spiegelung des Gebäudes für den kanadischen Länderrat in der Glasfassade gegenüber.


Ich fand das Plakat einfach nur niedlich =)


Die Justitia als Art-Deco-Version vor dem Supreme Court, dem höchsten Gericht Kanadas (ach, manchmal kann ich doch nicht aus meiner Haut...)


Die Schleusen des Rideau-Kanals... Der Kanal gilt als eines der wichtigsten Bauwerke zur Besiedlung Ottawas, denn der Ottawa-Fluss (Rivière des Outaouais...wir sind hier schließlich zweisprachig..;-) war wegen vieler Stromschnellen mit Kanus nur schwerlich und mit größeren Schiffen gar nicht befahrbar.


Hehe... das Gebet für alle Fans der Serie... wie das passieren kann? Ganz einfach, alle Straßenschilder sind zweisprachig und Avenue ist als Kurzversion eben sowohl auf englisch als auch französisch "Ave".

Oh wie schön ist Ottawa...





Zwischenmeldung

Lesen
Ja, es gibt uns noch und nun auch wieder mit Internetanschluss. Es hat eine Weile gedauert, aber da gerade tausende von neuen Studenten von drei Universitäten zum Studien- anfang ebenfalls Telefon und Internet haben wollten, mussten wir einige Zeit warten, bis wir an der Reihe waren.

Wir haben trotz des begonnen Semesters eine Wohnung gefunden im Stadtteil Vanier, der leicht verrufen ist, weil einige Gebiete nördlich der Montreal Road etwas heruntergekommen sind.

Aber von diesen sind wir weit entfernt, in unserer Umgebung befinden sich straßenweise Mittelklasse-Einfamilienhäuser und die zweistöckigen Appartment- anlagen, in denen eine Wohnung jetzt unsere ist.

Hier haben wir noch sehr viel zu tun (also ein regelmäßiges Schreiben werde ich in den nächsten zwei Wochen nicht versprechen können).

Gerade habe ich fast eine Woche auf die Lieferung von IKEA-Möbeln gewartet, die Lieferfirma ist echt zu blöd, am ersten Tag konnten sie nicht klingeln, am zweiten Tag kamen sie gar nicht, dann mussten wir den gesamten Auftrag stonieren, das Geld zurückbekommen und neu ordern, beim dritten Mal haben sie zwar geliefert – aber nur 8 von 9 Gegenständen die kommen sollten und heute nun kam endlich das letzte Stück an.

Das war wirklich nervenaufreibend, ständig musste Anand den Möbeln hinterhertelefonieren (wir hatten ja kein Telefon in der Wohnung und die Leute, die die Möbel ausliefern sollten, haben auch kein Handy dabei- wozu auch..) und zweimal mehr mussten wir nur deswegen zu IKEA fahren, welches sich im äußersten Westen der Stadt befindet, während wir eher weit im Osten wohnen... Viele andere Möbel bekommen wir von einem Kollegen von Anand, der Ende September nach Spanien zieht, demzufolge hier seine Wohnung auflöst und solange kommen wir auch mit der halbeingerichteten Version aus.

Unsere Wohnung ist eine ehemalige Modell-Wohnung, die immer gezeigt wurde, wenn Menschen sich ein Bild vom Wohnen machen wollten. Deswegen war sie bereits voller Möbel als wir einzogen und für 200 $ mehr hätten wir die Wohnung auch möbeliert mieten können. Aber die Möbel waren nur zum Zeigen, die Couch sah schick aus und war so bequem wie ein Stück Holz, das Bett nur 1,20 m breit und all das sollte nun 2.400 $ mehr im Jahr kosten. Nun haben wir uns für ungefähr die Hälfte dieses Geldes eingerichtet und können die Möbel wenn wir von hier wegziehen, verkaufen um wenigstens einen Teil dessen wieder hereinzubekommen.
Damit sind wir sehr zufrieden.
Da die Wohnung nie wirklich benutzt wurde, sind wir die Erstbenutzer der Einbauküche, Herd, Kühlschrank alles war noch teilweise verpackt, die Schränke haben schöne Holzfronten (Show off) und billige Plasteknäufe (in Modellküchen kommt es eben nicht auf die Benutzbarkeit an.)

Direkt vor unsern Fenstern zieht sich durch die Baumkronen ein dickes schwarzes Telefonkabel hin, das als eine Art Transitweg für die schwarzen Eichhörnchen dient. Den ganzen Tag kann man sie darauf langhüpfen sehen. Wenn es so wie heute regnet, finden sie sich auch gerne auf den Fensterbrettern ein – oder auf unserer Klimaanlage, die wir aber bei derzeitigen 15 °C wohl nicht mehr oft benötigen werden.

Auf der anderen Straßenseite befindet sich ein Supermarkt (um den wir schon von Anands Kollegen beneidet werden, weil er sehr billig sein soll), der täglich (am Sonntag nur bis um 5) bis 9 Uhr geöffnet hat und wenn das nicht reicht gibt es noch einen kleinen Konsum um die Ecke, der sogar rund um die Uhr offen ist. Das ist praktisch, denn da wir kein Auto haben, wäre es problematisch, wenn man selbst zum Lebensmittelkaufen, den Bus nehmen muss.

Ansonsten liegt unsere Straße direkt zwischen zwei der Hauptbusrouten und so ist die Wohnung auf halben Weg zur Innenstadt und auf halben Weg aus der Stadt heraus, zum Institut .. insgesamt als gute Wahl anzusehen... soweit wir das bisher überblicken können..

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