28. Juni 2013

Es regnet …

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… immer noch. Obwohl wir in den letzten Wochen mitunter ganze Nachmittage hatten, die so waren wie ein Sommer sein sollte, konnten wir das noch nicht zu einer Jahreszeit zusammenfassen. Es ist meistens schwülwarm und der nächste Gewittersturm oder große Regengebiet ist nur ein paar Stunden entfernt.
Gestern lag ein leichter Nieselregen in der Luft, am Abend schlief ich mit Wetterleuchten ein und seit Mitternacht regnet es wieder ununterbrochen.
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Ein Sommerfestival, das ich besuchen wollte, wurde wegen Regen abgesagt, das fand ich zuerst übertrieben, doch offenbar ist der Boden so aufgeweicht, daß die Maschinen nicht einmal das Gelände befahren können, um die Bühne aufzustellen.
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Abgespülter Straßenbelag - das Blaue ist eine Recylingbox.  
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Und die Mückenplage hat riesige Ausmaße angenommen, obwohl ich mich jedesmal so sorgfältig mit Autan eindiesel bevor ich das Haus verlasse, die Mücken finden punktgenau die eine Stelle, die ich übersehen habe.
Die Bauern der Gegend stört das Wetter natürlich auch, es ist zuviel Wasser heruntergekommen, so daß der Boden es nicht mehr aufnehmen kann und das Korn vertrocknet auf den Feldern (wegen umgekehrter Osmose), es gibt kaum Erdbeeren zum Pflücken oder Verkaufen und alle hoffen nun auf einen trockeneren Herbst, so daß wenigstens die Apfelernte ein Erfolg wird.
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Bei meiner Arbeitssuche habe ich auch eine neue Blockade erreicht, offenbar stuft die elektronische Hintergrundinformation, die bei jeder Bewerbung mitangefordert wird, mich als ‚nicht bestanden‘ ein. Ich habe diese jetzt auch für mich privat angefordert und kann es nicht nachvollziehen, keine Eintragung im Kriminal-,Diebstahl-, oder Sterberegister; die Sozialversicherungsnummer gilt als nicht aktiviert, da ich nie Sozialversicherungsleistungen gezahlt oder erhalten habe, auch logisch, ich habe schließlich in den USA nie gearbeitet und mache auch kein Hehl daraus; und die Daten meiner Kredithistory sagen mir leider nichts, könnten aber vielleicht der Grund sein, schließlich teile ich mir ein Bankkonto mit A. und wir haben nicht eine einzige Kreditkarte, sondern nutzen nur die EC(Debit)Version. Ich stoppte für eine Weile sämtliche Bewerbungen, die eine Hintergrundinformation anfordern, doch nach einem Riesenstreit mit A. bewerbe ich mich weiter und leite ihm die Absagen auch gleich weiter. In seinen Augen ist das natürlich trotzdem alles meine Schuld, weil wessen Schuld sollte es sonst sein, schließlich habe ich wissentlich das Geld für die Arbeitserlaubnis verschleudert, obwohl ich nie vorhatte zu arbeiten. 
Mit meinen Baltimore Artikeln habe ich auch eine Schreibblockade erreicht, ausgerechnet bei meinem Artikel über das wunderbare Walters Museum weiß ich nicht weiter. Ich glaube es ist einfacher für mich über Dinge zu schreiben, die okay sind, doch bei einem besonderen Ort, scheitere ich regelmäßig an meinem Anspruch auch einen besonderen Artikel darüber zu schreiben. 
Ich werde mich heute noch einmal daran probieren, wer weiß, vielleicht klappt es ja... ansonsten noch ein wenig Statistik: Das sind die Stichworte mit denen mein Blog in der letzten Woche in Google gefunden wurde:
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Katzen Regen: Ich hoffe nicht. 
Wik Essen: Den verstehe ich nicht. 
Bilder von Müllkontainer: Ja, das passiert öfter mal in diesem Blog, siehe oben ^^  oder Link.
Echter Schotte Vorlage: Vielleicht hier? - Link
Aufhängung Anbindung: Zu allgemein. 
Blumendeko Hochzeit Runde Tische: Herzlichen Glückwunsch! 
Futuristische Stadt: Nein, das kann ich nicht wirklich anbieten, aber vielleicht hilft Epcot
Die bekanntesten Blumen mit Namen: Sind die Sonntagsblumen :))
Central Park Brücken Sommer: Da ginge es hier lang, obwohl es schon Oktober war: Link.
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Ich wünsche weiterhin viel Spaß auf Bread Story.

21. Juni 2013

Flashback Friday


In der letzten Woche war mein Großvater dran, also ist es in dieser Woche meine Oma (Mutter meiner Mutter). Das sind Bilder als sie ungefähr 14 Jahre alt war und unbeschwert mit ihren Freunden zelten gehen konnte. 

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Es ist glaube ich ein Wunder, daß diese Bilder Krieg, Flucht und letztlich Rückkehr in die junge DDR überstanden haben, nur um dann beim Ausräumen aus dem Haus weggeworfen zu werden... doch dann war meine Mutter zur Stelle und hat sie für mich gerettet :)

Baltimore - Tag Drei

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An unserem dritten und letzten Tag in Baltimore hatte ich ein straffes Programm zu erfüllen um all das zu sehen, was ich sehen wollte und leider mussten dabei auch Abstriche gemacht werden, so hatte ich keine Zeit mir das Visionary Kunstmuseum von innen anzusehen, sondern konnte nur einen kurzen Blick in den Garten werfen und ich schaffte es nicht (und das sehr zu meinem Bedauern) in das historische Hafenviertel Fell’s Point.
Aber etwas muss man sich auch immer für einen weiteren Besuch in der Stadt offen lassen.

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Baltimore mag etwas abseits der üblichen Touristenpfade liegen, doch durch die zwei großen Universitäten vor Ort (John Hopkins und University of Maryland) wird es dort immer wieder Physik-Konferenzen geben.

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Nun zu dem, was ich an dem Tag schaffen konnte: Ich besuchte das Walters Museum, war im Lexington Market, machte eine kleine Hinterhof-Tour um mir Ruinen und leerstehende Gebäude in der Innenstadt anzusehen und ich war mit A. im Geschäfts- und Touristenviertel Inner Harbor unterwegs, wo wir u.a. einen Spielplatz und einen Leuchtturm besuchten.
Letztlich stand ich auf dem Federal Hill, von dem man einen perfekten Blick auf die Stadt hat und ich besuchte das umliegende Viertel, mit seinen engen, kleinen Stadthäusern.

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Am Abend fuhren wir wieder nach Columbia, MD wo wir bei guten Freunden die Nacht verbrachten.
Dort war mein Mann sehr begeistert vom neuesten Familienzuwachs: ein Golden Retriever Welpe; doch seine Kamera konnte beim besten Willen nicht mit der Energie der jungen Dame mithalten und so bekamen wir kein einziges scharfes Bild :)

20. Juni 2013

Baltimore - War Memorial Plaza

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Normalerweise würden mich Kriegsdenkmäler nicht interessieren, schließlich wurde man damit ausreichend als Kind überschüttet, doch die riesigen Sandstein- Pferde vor dem War Memorial in Baltimore haben mich dann doch neugierig gemacht.
Errichtet wurde das Gebäude in den Goldenen 1920ern um an die Gefallenen des ersten Weltkrieges zu gedenken, mittlerweile gedenkt es jedoch allen Gefallenen von Kriegen des 20.Jahrhundert und ist außerdem Sitz der verschiedenen Veteranenvereinigungen. 
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Gegenüber, auf der anderen Seite des War Memorial Plaza, befindet sich das Neo-Barocke Rathaus der Stadt (errichtet 1867-1875). Erbaut wurde es von einem Deutschamerikaner, George A. Frederick (der Name wurde amerikanisiert), der damit beauftragt wurde, als er gerade einmal 21 Jahre alt war.
Beeinflusst wurde er bei dem Bau vom Capitol in Washington und dem Gebäude des Louvre in Paris, es war außerdem das erste feuerfeste Gebäude der USA. 


An der Nordseite des Platzes befindet sich eine Evangelisch-Luthersche Kirche, die seit 1755 Gottesdienste in deutscher Sprache abhält. Es gibt ältere deutsche Kirchgemeinden, doch diese Kirche ist die älteste, die ununterbrochen deutsche Kirche war und auf deutsch predigte... 
In der Kirche befindet sich auch eine deutsche Sprachschule.

16. Juni 2013

Bromo-Seltzer Tower


Wie andere amerikanische Großstädte, so hat auch Baltimore einen Wolkenkratzer mit Uhr an der Spitze des Gebäudes. Was früher Kirchturm oder Rathaus war, ist heutzutage eher ein Büro- und Hotelgebäude oder wie in diesem Fall Fabrikturm der ehemaligen Emerson Drug Company. 
Bromo-Seltzer war ein damals weitverbreitetes Schmerzmittel auf Natriumbromidbasis (das 1975 verboten wurde, da giftig) und es wurde in der Fabrik neben dem Turm hergestellt. 

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Der Turm selbst ist ein Replikat des Palazzo Vecchio in Florenz. Nach seiner Fertigstellung in 1911 war er mit seinen 88 Metern bis 1923 das höchste Gebäude der Stadt. Auf der Spitze des Turmes befand sich außerdem bis 1936 eine 16 Meter hohe; blaue, erleuchtete Bromo-Seltzer Flasche.
Seit 1973 ist das Gebäude denkmalgeschützt und dient derzeit als Studiofläche für verschiedenste Künstler und Schriftsteller.

Sonntagsblumen

 Hortensienblüte im Abendlicht
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In jedem Jahr sind es meine Geburtstags-Sonnenblumen, die am Schwersten haben in unserem kleinen Vorgarten zu überleben.
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Im ersten Jahr wurden sie vom Hausmeister entfernt, im zweiten Jahr, wurde die ordentliche Reihe Sonnenblumen bis auf eine Pflanze von einem neuen Hausmeister herausgerupft und in diesem Jahr hatte ich sie nicht einmal selbst angesäht.
Stattdessen hatte ich eine Wildaussaat von der letztjährigen Pflanze... ein paar Pflänzchen standen auf dem Rasen und andere im dafür vorgesehenen Gartenbeet. Das konnte mein Nachbar offenbar nicht ertragen und so entfernte er dieses Mal alle meine Sonnenblumen... die vom Beet und die vom Rasen, inklusive ihrer Stützbambusstangen. 
Heute morgen fand ich all das in der Mülltonne und ich konnte die Stangen retten, nicht jedoch die Pflanzen.
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Jetzt überlege ich, ob ich nochmals Sonnenblumen aussähe oder gleich fertige Pflanzen kaufe, denn das Problem hier scheint darin zu bestehen, daß die Blumen für lange Zeit nur grün sind und dann offenbar zuverlässig als „Unkraut“ klassifiziert werden. 
Natürlich werde ich auch mein „Bitte keine Pflanzen stehlen“ Schild wieder aufstellen und hoffentlich ärgert er sich dann jeden Tag wenn er es sieht.... der Dieb.
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14. Juni 2013

Baltimore - Edgar Allan Poe


Die einzigen Bücher, die ich je von Poe gelesen habe, waren seine Kriminalgeschichten aus Paris (obwohl ich irgendwo auch Gordon Pym herumliegen habe) und da ich diese durch Zufall zur gleichen Zeit gelesen hatte, wie ETA Hoffmanns „Fräulein von Scuderi“ Kriminalgeschichte aus Paris haben sich beide Schriftsteller in meinem Kopf zu einem vermischt... Es half der Sache leider auch nicht, daß beide gerne über Rätselhaftes und Unheimliches schrieben. 
Trotzdessen konnte ich jahrelang gut mit dieser Schriftsteller-Verwirrung leben, bis ich nach Baltimore kam und mich auf eine kleine Dichterreise begeben wollte: Nun kam zum ersten Mal die Frage auf, was weiß ich überhaupt von Poe und wieviel von dem was ich über ihn zu wissen glaube, stammt von Hoffmann?
Also las ich mich zuerst durch den entsprechenden Wikipedia Artikel und solchermaßen biografisch-gebildet begab ich mich zu dem Friedhof von Edgar Allan Poe und sah mir danach sein Wohnhaus in Baltimore an.
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Poe wurde nach seinem mysteriösen Tod in der damals drittgrößten Stadt der USA auf dem Friedhof der Presbyterianischen Kirche ‚Westminster Hall‘ beerdigt.

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Kurze Zeit nach seinem Tod wurde er dann jedoch umgebettet und bekam dank der neugegründeten Poe-Gesellschaft ein stattliches Denkmal über seiner neuen Grabstätte am Friedhofseingang.
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Außer seinem Grab befinden sich auf dem Friedhof die Gräber und ungewöhnlichen Tonnengewölbe vieler Größen des Baltimorer Lebens von einflußreichen Kaufläuten, über reichen Exzentrikern, Generalen bis hin zu verschiedensten Politikern.
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Ein berühmter Marmorstein, der einfach nicht bricht. 

Das bescheidene Haus von Poe in Baltimore befand sich einst außerhalb der Stadt im Grünen, darin lebte er mit seiner Tante und der jungen Cousine, die 13-jährig seine Frau werden würde. Die Gegend wurde später mit Reihenhäusern bebaut und wurde Ghetto, das sich mittlerweile langsam davon erholt und mehr und mehr vom medizinischen Campus der Universität von Maryland übernommen wird. Jedenfalls entstanden an mehreren Stellen des Viertels riesige Instituts-Neubauten. 
Nachwievor ist die Gegend jedoch eine nicht ganz ungefährliche und so folgte mir ein Polizeiauto die ganze Strecke von der Innenstadt, bis zum Haus und zurück zur nächsten Hauptstraße... sie kennen das wohl schon von den Touristen.


Das Haus selbst wurde einst als Halloween-Version eines Poe Museum geführt, wurde letztlich aber aus finanziellen Gründen geschlossen... die Ghettolage hinter dem Martin Luther King Jr. Boulevard, den man auf keinen Fall als Tourist überqueren sollte, mag sicherlich eine Rolle gespielt haben.

Baltimore - Mount Vernon

 Die roten Türen der neu-gotischen Methodistenkirche von 1872. 

Der Stadtteil Mount Vernon besteht zu einem Großteil aus Villen, gehobenen Wohnhäusern und unzähligen Kirchen, die ab Mitte des 19. Jahrhunderts errichtet wurden und dem wohlhabenden Teil der Bevölkerung gehörten.
So kehrte Abraham Lincoln in manchen Häusern ein und aus, Oscar Wilde lebte dort auf seiner US Tour und der Poet der US Nationalhymne (Francis Scott Key) starb in dem Haus seiner Tochter am Mount Vernon Place.

 Café und Buchladen... eine klassische Kombination, die gefällt :)

 Ich kann immer noch nicht damit aufhören die engen Zuliefer- und Hinterstraßen zu fotografieren und mich darüber zu wundern, daß sie als Alley bezeichnet werden, obwohl die Allee in Deutschland meist eine große, stattliche Straße mit Baumbepflanzung bezeichnet. 

 Die Kirche in dieser Straße (First and Franklin, fertiggestellt 1875) hat den höchsten Kirchturm der Stadt dank Gusseisen-Verstärkung.
 
 Die erste katholische Basilika der USA, ein Wallfahrtsort. 

Heutzutage gehören viele der alten Stadtpaläste zu verschiedenen Institutionen wie z.B. dem Walters Kunstmuseum, dem Peabody Conservatory und der Pratt Bibliothek. 


Im Zentrum des Viertels befinden sich vier kleine Parks, die um das George Washington Denkmal herum errichtet wurden. Das Monument zeigt Washington in Toga auf einer Stele stehend und es ist das erste Washington Denkmal der USA. 
In der Nähe des Hotel Brexton wo einst Wallis Simpson lebte, am Rande des Stadtteils werden die Häuser dann kleiner, bescheidener und eine Straße erinnerte mich sogar ein ganz klein-wenig an meine Heimatstadt Wismar :) 


Obwohl es sich um eines der sichersten Viertel in Baltimore handelt, ist die Angst vor der hohen Kriminalität allgegenwärtig.


An den Haustüren kleben die Aufkleber der jeweiligen Sicherheitsfirmen, die die Häuser bewachen, vielfach befinden sich hohe Zäune und Pförtner vor den Apartmenthäusern, sieht man Stacheldraht und Gitter vor den Fenstern... wieviel einfacher das Leben in Vermont doch ist, bemerkt man offenbar erst, wenn man es hin und wieder einmal verläßt.

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