6. März 2011

Disneyland: Epcot


Unser Tag in Disneyland begann noch früher als am Vortag in den Universal Studios, denn um 7 Uhr saßen wir bereits am Frühstückstisch. Vor uns lag eine unmögliche Aufgabe: vier riesige Vergnügungsparks und nur ein Tag Zeit. Deswegen strichen wir - alle Parkpläne in der Hand - den Disney Studio Park sofort von der Liste (er erinnerte zu sehr an die Universal Studios vom Abend zuvor) und konzentrierten uns auf Animal Kingdom, Epcot und dem ersten je erbauten Park: Magical Kingdom.
Im Fernsehen liefen derweil die Breaking News über die letzte gescheiterte Verhandlungsrunde zwischen Gewerkschaften und Disneyführung. Der erste, mit immer stärker werdener Gewissheit, sich anbahnende Streik in Disneyland (dem laut Eigenwerbung glücklichsten Ort der Welt) hielt derzeit ganz Orlando im Atem war doch fast jeder Arbeitsplatz in der Tourismusbranche mehr oder weniger abhängig vom Erfolg des Parks. 
Bisher konnte Disney Streiks dadurch entkommen, daß sie nur Immigranten mit vaguem Immigrationsstatus beschäftigten, die bei Bedarf einfach des Landes verwiesen werden konnten bzw. älteren Herrschaften, die froh waren überhaupt einen Job, egal wie schlecht bezahlt zu haben. Irgendetwas an dem Rezept scheint nicht mehr aufzugehen und zusammen mit der Nachricht über das ersten Mordopfer in Celebration, der von Disney gegründeten Stadt, sahen viele den Zenit des ungebremsten Wachstums überschritten. 
Uns sollte all das aber an dem Tag nicht stören, okay wir dachten schon über die Möglichkeit von Warnstreiks nach, waren jedoch eher mit logistischen Problemen beschäftigt. Da Animal Kingdom um 17.00 Uhr die Tore schließt, wollten wir damit anfangen, dann Epcot und zum Schluß ging es ins Magical Kingdom, das bis 23.00 Uhr geöffnet war.

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Disney ist außerdem berühmt-berüchtigt für seine hohen Getränke- und Essenspreise, so daß wir uns mit zwei großen Wasserflaschen und Brotpaketen eindeckten. (Zum Glück kamen sie bisher nicht auf die Idee mitgebrachtes Essen zu verbieten, aber sie wissen wohl einfach, daß die Leute genug Zeit im Park verbringen um irgendwann doch etwas kaufen zu müssen.) Dann saßen wir im Bus und fuhren durch die riesige Hotellandschaft Orlandos. Sich vorzustellen, daß vor 20 Jahren sich Leute auf dem Weg zu Disney noch in den Orangenplantagen verfuhren, fällt fast schon schwer. Nach einiger Zeit endeten die Hotels und die Autobahn führte direkt ins 15.000 Hektar große Disneyterritorium.
Ab jetzt war alles Disney, die Straße, der Wald, die vielfarbigen Straßenschilder, teilweise mit Mausohren, und Hinweisschilder zu den vier Parks, zwei Wasserparks und den 23 Disney-eigenen Themenhoteldörfern. Unsere Fahrt endete am Busbahnhof in Epcot, pünktlich zur Parköffnung um 9.00 Uhr. Dort warteten wir auf unseren Bus zum Animal Kingdom, aber da die Fahrtzeiten sehr undurchsichtig sind und wir schon zu lange warteten, beschlossen wir vom Plan abzuweichen und uns - da wir schon mal da waren - Epcot anzusehen und abzuhaken.

(Ich verstehe nicht welcher Trick dahintersteckt, daß die autofanatischen Amerikaner tatsächlich ihr Auto auf dem ersten Parkplatz stehen lassen und sich dann den wirklich nervigen Wartezeiten der Disneybusse aussetzen, obwohl es für sie soviel bequemer wäre einfach von Park zu Park zu fahren. Vielleicht darf man pro Tag nur auf einem Parkplatz parken oder es kostet jedes Mal richtig viel Geld. Wie auch immer, es funktioniert ...)
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Epcot steht für Experimental Prototype Community of Tomorrow und war eigentlich als futuristische 20.000 Einwohner Stadt geplant worden. Stattdessen wurde der 1982 eröffnete Themenpark letztlich in die Bereiche Wissenschaft, Ökologie und „die Welt“ unterteilt und ist damit der Park, der am ehesten ein erwachsenes Publikum anspricht (deswegen wird auch im gesamten Park Bier verkauft, während im Magic Kingdom z.B. überhaupt kein Alkohol erhältlich ist.)
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Da der Wissenschaftsbereich in vielen Dingen dort anfing, wo das Kennedy Space Center endete, schossen wir nur ein paar Fotos vor der „Spaceship Earth“ Kugel und erreichten alsbald den Ökologiebereich. Dort machten wir eine Tour durch die Gewächshäuser, der echten, völlig un-disneyschen Agrarwissenschaftlichen Labore, die sich damit beschäftigten, wie Landwirtschaft umweltfreundlicher aber auch noch maschinierter werden kann. (In meinen Augen ein Widerspruch.) Danach besuchten wir mit Soarin eine 3D Show in der der Sitz nicht nur herumwackelt, sondern nach oben gefahren wird und dann tatsächlich frei „schwebt“, was Spaß machte, sogar mir.
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Nun begaben wir uns zur eigentlichen Attraktion des Parks: Der Welt, einem See mit den Nachbildungen von elf relativ willkürlich ausgesuchten „Staaten“, die wir entgegen dem Uhrzeigersinn aufrollten.


Da wir dort entschieden zuviele Bilder für diesen Artikel schossen, werde ich die entsprechenden Länder in zwei folgenden Bilder-Posts vorstellen.
Was mich ein wenig irritierte war, daß es kein einziges osteuropäisches Land in die Liste geschafft hat.




Nachdem wir mit Mexiko, das letzte der Länder besucht hatten, ging es zum Ausgang und wir begaben uns via Bus ins Animal Kingdom.

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