31. Januar 2016

Ahlbeck, Nachlese


Mittlerweile bin ich schon seit einer Woche wieder in Frankfurt und statt Winter herrscht hier bereits der Vorfrühling: Krokusse und Zierquitten blühen und die ersten Bienen sind bei sonnigen 13°C auf ihren Erkundungsflügen im Garten unterwegs.

 Näher konnte ich mich an die leicht-matschigen Schneeflocken nicht heran-zoomen.
Leider fehlt mir immer noch ein Macro-Objektiv, aber oben Mitte kann man immerhin einen vollständigen Schneekristall erahnen :)

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Ich bin auch eigentlich überhaupt kein Fan von kalten Winden und eisigen Temperaturen und dennoch bin ich froh, daß ich die ersten drei Wochen des Jahres auf der Insel Usedom verbringen konnte.

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Egal wie kalt und ungemütlich, es ist jeden Tag wunderschön an der See und das fällt einem umso mehr auf, wenn man in einer Großstadt ohne nennenswerte Wasservorkommen lebt.

27. Januar 2016

Stadtkarte


Ich habe mir gerade mäßig interessiert Fotos vom Städteausflug vor Weihnachten angesehen.
Dieses Mal waren es nicht meine selbstfotografierten, sondern Handyfotos von meinem Mann. Dabei fiel mir plötzlich auf, daß ich in sämtlichen Städten der Herrscher über die Stadtkarte geworden bin ^^ 
Wirklich genutzt habe ich diese Touristenkarte eigentlich nur in Amsterdam, aber ich finde mich meist auf den einfachen Karten besser zurecht als in der Landkarten-App des Telefons.

26. Januar 2016

Achterland


Als ich als Kind in den Ferien bei meinen Großeltern auf der Insel Usedom zu Besuch war, gehörte ein Ausflug ins Hinterland der Insel stets zum Programm. Ziel war meist ein Restaurant am Stettiner Haff oder am Achterwasser und ich fand diese Ausflüge eher langweilig. Wie konnte man sich für die kleinen Fischerdörfer mit Schilf und Miniaturstränden interessieren, wenn man so wunderschöne Seebäder mit breiten Stränden direkt vor der Haustür hatte?
Ich glaube als Kind hat man auch überhaupt kein Interesse an dem Konzept ‚Ruhe‘ und so war mir ein Spaziergang auf der belebten Promenade in Ahlbeck stets lieber als der Rundkurs um den Wolgastsee.

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Doch die Zeiten ändern sich und als mir meine Eltern dieses Mal die Insel zeigten, war ich zu meiner eigenen Überraschung viel zu oft begeistert: Vom wunderschönen, verschlafenen Fischerdörfchen Kamminke in Hanglage, vom Lieper Winkel mit seinen leuchtend blauen Häusern und kleinen Häfen, von Ostklüne und selbst dem kleinen Strand hinter Pudagla.

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Es gibt sogar drei Schlösser auf der Insel, die nicht (wie ich gedacht hätte) im 19. Jahrhundert von neureichen Berliner Industriellen erbaut wurden, sondern ihre Wurzeln reichen z.T. ins 13. Jahrhundert zurück, denn das Schloss in Pudagla besitzt den viel älteren Keller eines früheren Klosterbaus an gleicher Stelle…
Die drei Schlösser selbst in Stolpe, Pudagla und dem Wasserschloß in Mellenthin wurde alle im 16. Jahrhundert errichtet und befinden sich mittlerweile in verschiedenen Stadien der Restaurierung.
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In Welzin verkündete an einer alten Scheune ein selbstgemaltes Schild ‚Kaffee und Käse‘ und damit betraten wir die Inselkäserei.
Es war eine äußerst kalte Scheune, so daß wir auf einen längeren Aufenthalt verzichteten und nur schnell etwas vom mildesten Käse kauften, den wir vorher probieren durften. Das war immer noch schärfer als alles was ich sonst essen würde, aber dafür roch der Käse wirklich nach Käse, etwas womit das Supermarktprodukt nicht mehr aufwarten kann.

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Insgesamt gibt es im Achterland der Insel Usedom tatsächlich noch die Zeit, die sich ‚außerhalb der Saison‘ nennt, wo die Einheimischen weitgehend unter sich sind und wo ich mir fast überall vorstellen könnte selbst zu wohnen :)

21. Januar 2016

Waldtisch


Als ich Anfang des Jahres im Zug saß um meine Eltern auf der Insel Usedom zu besuchen, da las ich in der DB Mobil einen Artikel über die Freuden des Winterspaziergangs am Strand von Heringsdorf: … von der Stille war die Rede, von den nur wenigen Menschen, denen man ausweichen kann um die absolute Ruhe zu genießen.

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Im Januar 2016 hat man nicht mehr allzu viel von dieser Stille, denn den Hundert- bzw. an den Wochenenden Tausendschaften dunkel bekleideter Menschen kann man eher selten ausweichen. 
Es ist natürlich erkennbar keine Hauptsaison, es gibt kaum Strandkörbe, viele Geschäfte öffnen erst um 11 und schließen bereits wieder 16 Uhr, die Restaurants sind weitgehend leer oder wegen Umbauarbeiten geschlossen und doch ist man selbst an den ungemütlichsten Tagen nie alleine unterwegs. Auf der Promenade schon eher, am Strand nie. 
Wenn man dem entkommen möchte, geht man in den Wald, denn Urlauber wollen Strand; Wald haben sie auch zu Hause.

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Der Wald zwischen Ahlbeck und Heringsdorf hatte in meiner Kindheit echte Wanderwege- und Schilder, es gab Bänke, Gasthäuser, z.T. beleuchtete Wege und in der Mitte befindet sich (weiterhin) der ‚Steinerne Tisch‘. 
Damals bin ich diesen Weg häufig mit meinem Großvater entlangspaziert - und doch verliefen meine Mutter und ich, uns an den ersten zwei Tagen, als wir diesmal danach suchten - bis wir das wahrscheinlich einzige noch existierende Schild fanden, das den Weg zum Tisch wies.


Seitdem kennen wir wieder alle Wege zu dem mittlerweile wenig beeindruckenden Betontisch und den nach wie vor steinernen Sesseln, die dort seit 1888 zum Verweilen einladen.

15. Januar 2016

Ostseebad


In den letzten Tagen taute es vorsichtig, nur um jede Nacht wieder zu frieren und viele Wege in Rutschpartien zu verwandeln.
Am Strand schmolz deshalb das Eis langsam und hinter dem Eis spülte neuer Sand auf und bildete einen kleinen Strand… also Sand, Eis und dann wieder Sand gefolgt von den Wellen. Genau dorthin an die unmittelbare ‚waterkant‘ war der Hund unterwegs und ich folgte, um auch ein paar ‚Eisschollen von der anderen Seite‘ Bilder zu fotografieren.
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Leider war der Sand dort so weich, daß man ständig auf Stiefellänge einsackte und ich mein Smartphone lieber wieder in der Handtasche verstaute (statt in der Jacke), das erschien mir sicherer und mich auf den Rückweg zum festen Strand hinter dem Eis begeben wollte.
Doch dann kam mir eine große, sich brechende Welle zuvor, ich versuchte mich noch schnell vom Sand auf festen Grund zu retten - das war das Eis, rutschte ab und platsch, badete ich an ^^
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Zum Glück wurde meine neue, stabile Lederhandtasche tatsächlich nur von außen nass (großes Lob an die Firma Rowallan of Scotland, ich bin jetzt nicht nur vom Aussehen Ihrer Taschen begeistert!) während u.a. die Jacke völlig nass wurde; und wir waren auch gerade einmal zehn Minuten Fußmarsch von zu Hause entfernt. 
Ich hatte übrigens Zuschauer bekommen, die sich diebisch freuten nur vergewissern wollten, daß mir nichts passiert war und auch meine Mutter wunderte sich etwas, denn sie sah hinter den Eisschollen nur, daß ich plötzlich verschwunden war. 
Nun denn, die Wasserqualität der Ostsee war sehr sauber, die Wassertemperaturen milder als die der Luft - aber so schnell muss ich ein Januarbad doch nicht wiederholen :)

14. Januar 2016

Nebensonne

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Auf dem Foto kann man es nicht so deutlich erkennen, wie auf diesem Bild (Link) von 2012, wo mir das Phänomen Nebensonne zum ersten Mal begegnete. 
Es sieht jetzt eher nach Wolke, oder Kondensstreifen im Sonnenuntergang aus, doch ‚in echt‘ sah man die Regenbogenfarben schillern … vermutlich der Hinweis auf Eiskristalle in der Luft :)

10. Januar 2016

Im Norden


Am 1.1.2016 um 9 Uhr morgens, als die meisten Leute nach durchwachter Nacht noch schliefen, saß ich bereits ausgeschlafen im ICE nach Berlin. Einige Stunden später erreichten wir den Hauptbahnhof in der Hauptstadt und dann ging es mit dem RE weiter nach Anklam. Im Vergleich zum vorherigen Dahingleiten ging es jetzt quälend langsam voran, doch endlich war auch das geschafft, meine Eltern holten mich ab und eine Stunde später erreichten wir im tiefen Nebel unser Ziel in den drei ‚Kaiserbädern‘ von Usedom.
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Ich freute mich sehr auf den ‚Weihnachts-‚Urlaub an der See, wurde dann aber als Erstes von der Kälte überrascht.
Ich bin mir nicht sicher, wie man von Kälte im Januar überrascht werden kann, aber in Frankfurt war es über Weihnachten so warm, daß ich dachte mit normaler Mütze, Handschuhe, Leggings und so weiter werden auch Seewinde auszuhalten sein. Und dann hatten wir tagelang schönsten Sonnenschein bei -12°C (-17 bis -21 im Wind) und ich wusste nicht, was ich noch anziehen soll damit es nicht ganz so kalt ist, dabei hätte ich doch warme Mützen, Thinsulate Handschuhe & Fleecejacken gehabt - nur eben nicht im Gepäck.
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Dafür konnte man aber täglich am Winterstrand das Wachsen der Eisschollen beobachten: Von einer dicken Eissuppe und einzelnen dünnen Eislagen auf dem Sand, bis hin zu Eisstücken in Beistelltisch-Größe und den ersten aufgetürmten Eishügelchen.


Doch in den letzten Tagen wurde es wieder wärmer, der Ostwind schwächelte und es schneite sogar ein wenig. Prompt war die Ostsee vor der Insel wieder eisfrei.
Mittlerweile sind Luft- und Wassertemperatur nahezu identisch und die nächsten Minusgrade werden die See wohl schneller wieder zufrieren lassen. Sollte ich dann nicht mehr an der Küste sein, ist das auch gut, denn für diesen Winter habe ich jetzt eigentlich schon genug gefroren ^^

8. Januar 2016

Auf ein Neues

Das Jahr 2015 ist unwiederbringlich vorbei, das neue Jahr hat gerade angefangen und ich habe mir Nichts vorgenommen, keinen einzigen guten Vorsatz und ich finde das wunderbar. - Ich war noch nicht mal so richtig wach zum Jahreswechsel, denn ich bin rechtzeitig schlafen gegangen… Jedes Jahresende habe ich mich bisher damit gequält bis 24 Uhr wach bleiben zu müssen obwohl meine innere Frühaufsteheruhr ab 20:30 Uhr auf todmüde umschlägt, ab jetzt ist mir das egal. 
Im letzten Jahr habe ich meine Blogs sehr schleifen lassen, häufig wusste ich einfach nicht worüber ich schreiben sollte und war eher gelangweilt von den Dingen, die ich sah und erlebte. 
Im Kroatien Urlaub hatte ich zum ersten Mal sehr unter der Hitze zu leiden, etwas, das möglicherweise mit einer Schilddrüsenkrankheit zusammenhängt und bei der Reise kurz vor Weihnachten nach Luxemburg, Paris, Brügge und Amsterdam, war ich mit einer Kombination aus Magen-Darm und schwerer Erkältung, inklusive 5 Tagen Fieber, so richtig erledigt. Jetzt sehe ich mir die Fotos der Tage an und überlege, ob ich darüber überhaupt etwas schreiben soll, denn eigentlich müsste ich mir alle diese Städte noch einmal ansehen, um wirklich sagen zu können, ja ich war da und fand sie toll. 
Zumindest Paris wurde schon für einen Sommertrip vorgesehen und nach Amsterdam ist es zum Glück auch nicht weit. Mal sehen was 2016 noch so alles bringen wird :)

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