25. Oktober 2015

Herbst in der Nachbarschaft


In den letzten Wochen sah der Herbst eher nach grauen Novembertagen aus, mit Nebel, ersten Schneeflocken, kalten Winden und ich befürchtete schon, daß viele Blätter von den Bäumen fallen werden, ohne vorher die Farbe zu wechseln.

 .
Doch in dieser Woche zeigte sich mitunter zaghaft die Sonne und am Freitag hatten wir dann einen dieser goldenen Herbsttage, für die der Oktober so berühmt sein soll. 
In den umliegenden Gärten und Straßen sah man allerorts die Blätter in schönsten Farben leuchten, die Katzen verbrachten Stunden im Garten und ich machte einen kleinen Spaziergang durch den Stadtwald. 
Dort ist der Herbst bisher nur an den Waldrändern und ganz oben sichtbar, ansonsten ist es immer noch sehr grün und das, obwohl es tatsächlich schon fast November ist.

21. Oktober 2015

Frankfurter Friedhöfe

Das größte Lindenblatt von allen :)

Meinem Mann ist meine Faszination für Friedhöfe immer etwas unheimlich - doch wenn ich etwas über die Stadt wissen möchte, in der ich lebe, dann sind auch die Vorfahren eine wichtige Quelle.
Deswegen besucht man Museen, aber ich lerne eben auch auf Friedhöfen.

Die Hand mit Füllfederhalter ist wunderschön, doch das Wappen mit Wildschwein fand ich auch sehr interessant, und die Orden ... leider nicht Wildschwein mit Orden ^^ 
 .
In Ottawa konnte man so nicht nur den hohen Anteil an Katholiken sehen, sondern auch, daß die meisten Einwanderer schon in der zweiten Generation kulturübergreifend heirateten… 
In Burlington erkannte man die sehr hohe Kindersterblichkeit (die auf frühere, tiefe Armut der Gegend hinwies) und auch, daß die meisten Familien immer noch in der Stadt wohnten, offenbar über viele Generationen lang - was in den USA eher ungewöhnlich ist, wo man dem jeweiligen Job hinterherzieht. Außerdem war einer der Burlingtoner Friedhöfe (nicht der Älteste), der einzige ‚Spuk‘, auf dem je meine Kamera verrücktspielte und bei mehr als einer Gelegenheit (und nur dort) über-kontrastierte Bilder produzierte. 
Man kann auch derzeitige Krisen sehen, so wird z.B. auf dem Frankfurter Südfriedhof die Reihe der arabischen Flüchtlingsgräber immer länger. 
Und während ich den Südfriedhof mit seinen stattlichen Freimaurer (?) -Gedenksteinen schon häufig besucht habe, so fehlte mir stets der Besuch des eigentlichen Hauptfriedhofs.
Letzte Woche Dienstag - einem Tag mit eisigem Wind, kurz vor dem ersten Schneefall der Saison - war es dann endlich soweit.


Ich suchte nicht nach speziellen Persönlichkeiten und meine Spaziergänge auf dem weitläufigen Gelände waren eher unvollständig und zufällig - dennoch sah ich viele der Ehrengräber der Stadt Frankfurt.
Der Friedhof wurde Anfang des 19. Jahrhunderts angelegt, mit großer Vorliebe für den Neoklassizismus, der so auch in den Stadthäusern der damaligen Zeit sichtbar ist. Es gibt Säulen und leichtbekleidete Damen, die mitunter trauernd dargestellt werden.
Manche der Gräber sehen eher wie offizielle Denkmäler aus, bis man sich genau durchliest, welcher Krieg hier betrauert wird, nur um zu sehen, daß sich stattdessen um ein - großes - Familiengrab handelt.


In der Mitte des eigentlichen Soldatenfriedhofs befindet sich eine nach oben offene Kuppel, die von einem Burggraben umschlossen ist. Im Innern findet man die Skulptur eines toten Soldaten und einen beeindruckenden Echoeffekt - als ich in inmitten des Raumes auf ein trockenes Blatt trat, raschelte und knirschte es nämlich ganz gewaltig.
Nach einiger Zeit fand ich das Grab von Alois Alzheimer und bald darauf die lange Gruftenhalle. Neben der Halle befinden sich einige der schönsten Gräber des Friedhofs, wie z.B. eine Dame in mittelalterlichen Gewand und Haartracht.

Ist sie nicht wunderschön?
.
Wenn man neben der Gruftenreihe den Friedhof verlässt, steht man schon bald vor dem geschlossenen Blechtor des alten, jüdischen Friedhofs.

'Edel war er, hülfreich und gut.'
.
Das ist nicht der älteste, mittelalterliche Friedhof, der sich in der Innenstadt befindet, sondern entstand zeitgleich mit dem sonstigen Hauptfriedhof.
Die Öffnungszeiten versicherten mir, daß dort nicht alles verschlossen war und siehe da, das Tor ließ sich aufdrücken. Ich war der einzige Besucher und wurde zuerst von dem ‚Betreten auf eigene Gefahr‘ - Schild in mehreren Sprachen begrüßt.
Da solche Friedhöfe einst nicht nur von einer Stadt genutzt wurden, gab es hier keinen Platz für riesige, repräsentative Familiengräber (außer in die Höhe) - eng an eng aneinandergereiht standen die Grabsteine stattdessen.
Die Atmosphäre war so anders als auf dem offenen, belebten Hauptfriedhof, fast bedrohlich ragten stattdessen die bröckelnden, z.T. zwei Meter hohen Grabsteine über die engen, nicht vom Laub befreiten Wege.


Die meisten Inschriften waren auf Hebräisch, man erkannte jedoch die typischen Zeichen der Leviten Kanne und Priesterhände und auch die Familiengräber der Rothschilds waren schnell zu finden.


Erst später las ich online von den Hauszeichen auf Grabsteinen, wie Hase oder Krebs, die sich auf die jeweiligen Häuser in der Judengasse bezogen und letztlich zum Familiennamen wurden (Das Haus mit dem roten Schild - Rothschild).
Darauf werde ich bei meinem nächsten Ausflug - gerne auch an einem etwas weniger kalten und düsteren Tag - Ausschau halten :)

9. Oktober 2015

Flashback Friday

 Ich bezweifele zwar sehr, daß sich jemals jemand 'glücklich' kaufen konnte, aber der Spruch ist sicher ein guter Werbeslogan in der Stadt der Banken. 

Es ist jetzt ein wenig über ein Jahr her, daß wir zum ersten Mal nach Frankfurt fuhren.
Mein Mann begann seine neue Stelle an der Goethe-Universität und wohnte für die ersten Monate in einem Gästehaus, das sich nur zwei Straßen von unserer derzeitigen Wohnung entfernt befindet.
Zu der Zeit fanden wir die Lage alles andere als ideal, denn selbst von der nächsten Bushaltestelle musste man noch zehn Minuten laufen um das Haus zu erreichen (kein Spaß mit vollen Einkaufstaschen). 
.
Doch nach monatelanger Suche auf dem angespannten Frankfurter Wohnungsmarkt - und ständigen Absagen wegen unserer zwei Katzen - war A. sehr froh, als er endlich unsere derzeitige Wohnung mieten konnte.
Ich brauchte etwas länger um überzeugt zu werden (telefonisch lassen sich solche Sachen auch schlecht erklären) aber mittlerweile bin ich davon überzeugt, daß das hier ein sehr guter Platz für uns alle und natürlich die Katzen ist, die in der kleinen Sackgasse mit sechs Häusern weitgehend zu Freigängern geworden sind.

 Touristenfotos auf dem Römer (mit Primark Tüte ^^)
 .
Das Gästehaus war die sog. Villa Giersch, sie gehörte einst einem Gönner, der der Universität sein Wohnhaus (u.a.) letztlich vermachte.
Die untere Etage und der Garten werden für kleine Veranstaltungen genutzt, während die beiden oberen Etagen zu Wohnungen umgenutzt wurden. A. und ein Mitbewohner wohnten in einer Wohnung, die einst das Arbeits- und Kleiderzimmer des Hausherrn darstellte.


Der blaue, garten-zaunartig verspiegelte Einbauschrank umfasste zwei Wände des Zimmers, im Bad gab es eine im Boden eingelassene, riesige Badewanne, doch am Schönsten war der Ausblick von der Dachterrasse hinüber zum Stadtwald. Die wenigen Tage, die ich ebenfalls in der Wohnung verbrachte, versuchten wir jedenfalls immer draußen zu frühstücken … sofern es das Wetter zuließ.

7. Oktober 2015

Lebenszeichen


Es sind jetzt fast zwei Monate vergangen, daß ich zum letzten Mal etwas in diesem Blog geschrieben habe und ich möchte versuchen wieder zurückzukommen. Das Leben mit Smartphone ist einfacher geworden, doch Blogeinträge schreibt man damit eher selten und das finde ich eigentlich sehr schade. Ich schalte meinen Laptop kaum noch an, vor über einer Woche habe ich zum letzten Mal ein Word Dokument benutzt… um ein Rezept dorthin zu kopieren. (Haferflocken-Apfelmus Muffins (Link) …. wer es ausprobieren möchte, sie sind echt lecker.) 
Das Leben war in den letzten Monaten nicht langweilig, und wer mir auf Instagram (Link) folgt wird das auch regelmäßig sehen können. 
Doch Instagram ist so wie Twitter eine sehr kurzlebige Angelegenheit, während man in einem Blogarchiv auch nach Jahren noch interessante Artikel finden kann :)
 .
Also auf ein Neues:
In der Zwischenzeit waren wir des Öfteren in Köln, haben Taunusberge bestiegen, hatte unser Kater eine Hautinfektion, die behandelt und mittlerweile verheilt ist, waren wir in Kroatien im Urlaub und mir war es zu heiß, war ich ewig lange erkältet (bin immer noch nicht richtig fit), ist mein Mann zweimal vom Fahrrad gefallen und er war in Berlin unterwegs (ohne Fahrrad und ohne mich.)
Bis hoffentlich bald ... und ... 

LinkWithin

Related Posts with Thumbnails