26. Mai 2013

Regen


Ich hatte eine schwer beschäftigte Woche... zuerst musste ein Fotobuch fristgerecht erstellt werden, daß es die so Bedachte dann auch mitnehmen kann und ein Couponcode genutzt werden konnte, das gelang :)
Dann hatte ich ein neues Vorstellungsgespräch, wir hatten (und haben) Gäste im Haus; ich passte auf die Kätzchen einer Freundin auf, die Stundenten zogen aus und im SMOP Event konnte man sich ihre Möbel mitnehmen (kostenlos), wir kletterten am letzten Sonntag einen Berg (Snake Mountain) hinauf und beim Abstieg fing es an zu regnen.

 SMOP
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Mittlerweile regnet es seit einer Woche, manchmal kommt die Sonne kurz hervor, doch die meiste Zeit wechseln sich heftige Gewitterstürme und Tage voller Landregen ab. Dazu ist es so kalt geworden, daß auf den Bergen wieder Schnee liegt.

17Uhr (man kann noch ein wenig blauen Himmel auf dem Bild erahnen,) und mein Mann ruft mich an, um mich vor dem kommenden Gewittersturm zu warnen... ich hätte noch 25 Minuten um es trockenen Fußes nach Hause zu schaffen... leider war der Sturm dann doch schneller.
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All das Wasser kann in einem bergigen Staat wie Vermont nicht schnell genug abfließen, und so sammelt es sich in den Tälern, unterspült Straßen und Hausfundamente und die Flüsse füllen sich mit den schmutzigen, brausenden Sturmwassern, überfluten auf ihrem Weg Felder und Städte.

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Burlington kommt normalerweise gut mit großen Wassermassen zurecht (die generelle Straßenneigung zum Seeufer hinunter hilft), bis auf einige Stellen, die in jedem Jahr überflutet werden, doch mittlerweile sind auch hier viele Straßen zu einem ‚Wir fahren über’n See‘ Abenteuer geworden - immerhin regnete es in den letzten fünf Tagen soviel wie sonst in zwei Monaten. 
Jetzt hoffen wir, daß die Meteorologen Recht behalten und der Sturm am Montag endet.

13. Mai 2013

Sonntagsblumen - Alles blüht


Seit drei Tagen wird es jeden Tag ein bißchen kälter in Burlington, doch bisher habe ich noch innere Sonne von den vergangenen tollen Tagen. Wir hatten eine Woche lang perfektes Sommerwetter und jetzt darf es auch mal regnen, denn Frühling gab es hier bisher nicht.

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Die bis zu 30°C brachten sämtliche Blüten zum Blühen und alsbald auch Verblühen, so daß wir in kurzen Tagen hintereinander, den Anfang und das Ende der Tulpenblüte, Rhododendron und sonstigen Baumblüten erleben konnten.
Mittlerweile hat der Regen die meisten der Blüten von den Bäumen gefegt und so konnte man zum ersten Mal sehen, wie grün es mittlerweile wieder geworden ist. 
In meinem Vorgartenbeet wachsen derweil Radieschen-, Bohnen- und Erdbeerpflanzen und die Katzen entfernen sofort jedewede Neuanpflanzung von Katzenminze.

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In dieser Woche hatte ich mein erstes Vorstellungsgespräch, doch es verlief eher suboptimal.
Ich sollte Geschichten zu Fragen erzählen, die ein psychologisches Profil von mir erstellen helfen sollen, wie z.B. die Geschichte von meinem schlimmsten Boss, wie ich einkaufe oder wie ich in der Vergangenheit mit Firmenpolitik und Verschwiegenheitsklauseln umgegangen bin, so daß ich mich wunderte, wozu eine Teilzeit-Verkäuferin so etwas braucht (und ja, ich kam ins Schwimmen mit den Antworten... ). Es ist klar, daß mangelnde Erfahrung auf dem amerikanischen Markt mein Problem ist (wie hätte ich die auch ohne Arbeitserlaubnis bekommen können), so daß ich mich nunmehr auf Wohltätigkeitsläden konzentriere um zu lernen.

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Es gibt mittlerweile viel mehr Saisonjobs als noch im Februar, doch leider ist auch das Semester zu Ende, so daß ich mit vielen Studenten um einen Platz kämpfe... und es ist eben nur eine kleine Stadt. Also kann ich mich nur weiterbewerben und weitersehen... doch es frustriert mich: Vorher war ich einfach Hausfrau, doch seit ich die Arbeitserlaubnis bekommen habe bin ich arbeitslos.

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Am Mittwoch besuchten wir auch nach langer Zeit den deutschen Stammtisch im „Das Bierhaus“ und es war ein überraschend angenehmer Abend. Das Gewitter an diesem Tag hielt die Meisten der üblichen Teilnehmer (ältere Damen) offenbar von dem Besuch ab und so waren wir nur eine kleine Gruppe mit vielen Nicht-Deutschen, die aber deutsch sprechen und üben wollten. Das erinnerte mich sehr an unsere Treffen in Ottawa und mein Mann war auch sehr froh über diese Mischung. 
Einer der deutschen Teilnehmer ist gerade von München nach Burlington gezogen (wegen der Arbeit) und er schien so ziemlich alles in Vermont ganz furchtbar zu finden... ein wenig entsinnte ich mich an meine ersten Jahre hier, doch so langsam lebe ich mich eben doch ein in der Stadt (das ist natürlich einfacher im Sommer :)
Aber wenn man sich die Situation in anderen Teilen der USA ansieht, so ist es interessant, mit wieviel Enthusiasmus Vermont versucht anders zu sein: Mit dem Fokus auf regionale Küche und Produzenten, so daß das Geld in der Gemeinde verbleibt und ausgegeben wird; mit den Bauernmärkten, die es überall gibt; daß Burlington die einzige größere Stadt ohne eigenen McDonalds ist und sehr stolz darauf; daß der Staat gerade ein Gesetz auf den Weg gebracht hat, das eine Kennzeichnungspflicht für die gentechnisch-veränderten Bestandteile in Nahrungsmitteln vorsieht, daß Recycling und Kompostsammlung selbstverständlich sind; daß einige der derzeit weltbesten Biere von hier kommen (z.B. Heady-Topper); daß viele Leute Grünkohl mögen (ohne Speck), Katzen als Haustiere haben, nicht an Gott glauben und vieles mehr. Es ist ein bißchen Alt-Hippie und ein bißchen Modellstadt für eine hoffentlich bessere Zukunft :).

11. Mai 2013

Touristenpfade

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Am vergangenen Wochenende besuchten wir einmal mehr die ‚Ben & Jerry’s‘ Eisfabrik in Waterbury,VT und sahen uns danach die ‚von Trapp‘ Lodge an. 
Freunde meines Mannes hatten vor kurzem ihr erstes Kind bekommen und aus diesem Grund waren die Eltern der Frau zu Besuch aus Indien und langweilten sich bald in der amerikanischen Vorstadt. Also entführten wir sie in die Berge, die touristen-unfreundlich nicht das kleinste bißchen Schnee mehr enthielten - es sind eben eher Mittelgebirge.
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Bei ‚Ben & Jerry’s‘ machten wir nochmals die Tour durch die Fabrik, hörten jede Menge Werbung und durften am Ende ‚Triple-Caramel‘ kosten.
Das war natürlich nicht genug und so kauften wir nach der Tour noch mehr Eis um diesen Appetit zu stillen - Zitronenjoghurt wurde dabei mein unverhoffter Favourit.
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Außerdem konnte ich die Gruppe dahingehend navigieren, daß ich endlich einmal den Sortenfriedhof sehen konnte - das einzige auf dem Gelände, was ich noch nie gesehen habe. 
Der Friedhof verabschiedet sämtliche ‚Ben & Jerry’s‘ Eissorten, die zu wenig Umsatz brachten und daher vom Markt genommen wurden.
Was für viele Firmen wohl nur ein peinliches Thema wäre, wurde dort mit viel Humor präsentiert und so sahen wir die Grabsteine für den legendären White Russian, Aloha Macadamia, Ethan Almond und vielen weiteren mehr. 
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Danach fuhren wir weiter hinauf in die Berge, bis wir die ‚Von Trapp‘ Lodge erreichten. Die Familie, die durch „The Sound of Music“ Weltruhm erreichte, betreibt das Hotel/Bauernhof/Brauerei und Langlaufzentrum auf einer Alm mit perfektem Blick auf die höchsten Vermonter Berge (nicht den höchsten, aber die Gegend stimmt... )
Wir sahen uns ein wenig im Hotel um, machten kitschige Touristenfotos mit Hotel und Bergen und kehrten danach im Café ein. Mit Rücksicht auf unsere älteren-indischen Gäste konnte wir dann leider kein von Trapp Bier verkosten, doch eine Käseplatte mit Ausblick war auch nicht zu Verachten. 
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Auf der Wiese vor dem Café wurden zuerst die Ferkel gefüttert und danach die größeren Schlammbewohner. 
Eines der Ferkel (rechts oben) hatte dabei eine Sonderrolle und lief eher als Hund auf der nicht-umzäunten Wiese herum: Schweinchen Babe? 
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Blumen aus dem Hotelgarten :)
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Nach diesem Ausflug kehrten wir zurück nach South Burlington, sahen den neuen Erdenbürger zum ersten Mal (ein 8-Monats Winzling), der auch gerade stolzer Besitzer von ‚Ben & Jerry’s‘ Strampelanzügen geworden war und fuhren zurück in die Metropole, die Weltstadt (Ironie, ich weiß... ^^) Burlington, VT.

5. Mai 2013

Sonntags im Sonnenschein



Seit Tagen wollte ich etwas für meine Blogs schreiben, doch das schöne Wetter lockte mich immer wieder weg vom Computer.
Stattdessen sah ich mir die Rhodendronblüte am Seeufer an, machte eine Fototour entlang eines Stück Highways (und kam mit Bildern von Motels, Schildern, Trucks zurück) und fotografierte so ziemliche jede sehenswerte Tulpe, die mir unter die Augen kam. Es war so lange so kalt in diesem Frühjahr; doch auf einmal sprang das Wetter auf 30°C und die Natur explodiert förmlich mit Blütenpracht.

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Aus dem Westen der USA rückt derweil ein Schneeband langsam näher, zuerst schneite es in Seattle, dann in Detroit... also wird es bald auch wieder sehr viel kälter in Vermont.
Ich habe dagegen schon Saatgut in mein Vorgartenbeet ausgebracht und hoffe, daß es geschützt genug ist um im schlechtem Wetter und möglichen Bodenfrost-Nächten durchzukommen... immerhin hat sogar meine Rose den Winter überlebt :)
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Vor einer Woche feierten wir auch unseren 5.Hochzeitstag, was schon nach ziemlich viel klingt... ein halbes Jahrzehnt, wer hätte das gedacht?
In den letzten Jahren habe ich den Tag meist dazu genutzt darüber nachzudenken, was alles schief läuft in der Beziehung, wie wenig wir uns verstehen (lernen) etc. ... und daran hat sich nicht allzuviel geändert, nur hatte ich einfach keine Lust darüber nachzudenken. Stattdessen waren wir in einem guten Restaurant und erfreuten uns am relativ stressfreiem Augenblick. :)

Das einzige Paarbild des Tages, was nicht fürchterlich aussah, war ausgerechnet gegen die Sonne fotografiert worden... vielleicht ist es deswegen besser ^^ 
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