Sobald wir nach Burlington kamen, erklärten uns einige Leute (3: Sekretärin, Studentin und ein Professor), daß wir dringend den Bauernmarkt, der an jedem Samstag stattfindet, besuchen müssten. Gut, dachten wir uns zu der Zeit, irgendwann werden wir es sicher einrichten können, uns das überteuerte Bio-Gemüse einmal anzusehen, das die umliegenden Farmen dort verkaufen.
Am gestrigen Sonnabend war es bei Bilderbuchwetter mit blauem Himmel und Schäfchenwolken nun endlich soweit, wir hatten nichts besseres zu tun und dachten uns, warum nicht, gehen wir eben zum Bauernmarkt. Mit uns hatten eine Menge Leute die gleiche Idee und so gab es schon einiges Gedränge, aber es war dennoch überraschend schön. Denn das Angebot war natürlich sehr teuer, aber es gab viele Sorten gerade an Gemüse zu sehen, die ich so nicht kannte... reife Tomaten von weinrot bis grün z.B. oder gelben Blumenkohl; Chilischoten und Kürbisse in allen Varianten. Neben den Bauern befanden sich außerdem viele Künstler unter den Ausstellern und so konnte man auch zu teure Origami - Ohrringe aus Papier (für 18 $), Bilder, Keramik und handgewebte Schals (theoretisch) käuflich erwerben. Tatsächlich findet man aber alles nur sehr schön und versucht sich ein paar Tricks abzugucken um das irgendwann selbst herstellen zu können.
Abgerundet wurde das Bauernmarkterlebnis mit zwei Bands, einmal elegischem Indie-Pop am Brunnen und deftigem Country im Park, genug in der Sonne sitzende Besucher hatten beide zur Verfügung.
Aus dem reichhaltigen Nahrungsangebot wählten wir uns etwas vom „Nomadic Oven“ einer kleinen Bäckerei, denn wir waren nach dem Mittag einfach noch zu satt, um uns an den unzähligen gefüllten Teigtaschenvariationen des Samosa-Man’s zu versuchen. (Obwohl ich sicher irgendwann einmal Apfel-Samosa probieren werde.)
Vom Nomadic Oven probierten wir eine Lemon Tarte mit Herzen (sehr gut), einen Schokomuffin (mit sowas wie prickelnden Schokoblasen darin) und beim zweiten Mal noch Brownies, die wie ein Riesen-Oreocookie (mit Krokant glaube ich) aussahen und alles schmeckte sehr gut. Als ich die Brownies kaufte, erzählte uns die Bäckerin/ Verkäuferin, daß das fast schon einer ihrer letzten Bauernmärkte in diesem Jahr sei, da sie nach Italien reisen würde um von Herbst bis nächstem Frühjahr in traditionellen kleinen Bäckereien zu lernen und zu backen. Während sie darüber sehr erfreut schien, erwiderte ich ziemlich unhöflich, aber auch sehr ehrlich... „Oh, that’s too bad“ Das ist sehr schlecht, denn sich gerade in die perfekte Lemontarte zu verlieben, nur um den „Dealer“ gleich darauf wieder zu verlieren, ist eine sehr tragische Geschichte.
Nichtsdestotrotz, war es ein sehr schönes Erlebnis, bei dem man das Gefühl hatte tatsächlich einmal Vermontern und nicht nur deren Touristen begegnet zu sein und so können wir nun auch in den Chor einstimmen und Neu-Burlingtonern den Besuch des Bauernmarktes wärmstens empfehlen.
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