Pünktlich um 7:30 Uhr begannen heute Instandhaltungsarbeiten an unserer Straße, genauer gesagt direkt vor unserer Haustür. Seitdem wird der Teerbelag und der sich darunter befindliche Betonuntergrund aufgebohrt, was nicht nur dazu führt, daß die Katzen sich in die hinterste Ecke des Bettes verkrochen haben, sondern auch daß das gesamte Haus im Takt des Bohrhammers vibriert.
Aufgrund der immer noch viel zu warmen Temperaturen (der erste Regen soll erst ab dem Nachmittag fallen), kann man auch nicht einfach alle Fenster geschlossen halten, ohne das Gefühl zu haben vor Hitze umzukommen. Also wird der Lärm so gut es geht ignoriert.
Immerhin wollen die Katzen nicht nach draußen gehen, das kann als Vorteil angesehen werden. Mittlerweile sind sie ziemlich selbstbewußt in ihrer neuen Umgebung unterwegs, so daß es von Tag zu Tag etwas komplizierter wird, sie in welchem Nachbarshaus – Hinterhof auch immer wiederzufinden. Die Zeiten, daß sie verschreckt unter dem Busch direkt neben der Haustür saßen, sind wohl für immer vorbei.
Deswegen gehe ich lieber erst nach draußen, wenn Anand von der Arbeit zurückkommt, so daß sich jeder auf eine Katze konzentrieren kann. Aber das ist leider nicht immer möglich, wenn er später nach Hause kommt, kann ich nicht so lange warten ohne einen Aufstand mit acht Pfoten in der Wohnung zu riskieren und Linus Stimme ist mittlerweile durchaus mit dem Bohrhammer - Lärm vergleichbar. In Ottawa hat er fast nie miaut, aber hier lernt er von den wilden Hinterhofkatzen. Apropos, es gibt hier so viele wilde Katzen überall. Allein unser Hof ist das Revier von vier Streunern: ein komplett schwarzer Kater, der sich gerne auch mal ins Haus schleicht, eine weiß – schwarze Katze, sowie ein grau- und ein rotgetiegerter Kater, die beide sehr scheu sind und wenn man die Straßen auf und ab geht, sieht man noch viele weitere der wilden Gestalten. Ihr Ursprung scheint offenbar in Studenten zu liegen, die sich irgendwann ein Kätzchen anschaffen und es da lassen, wenn ihr Studium beendet ist oder sie die Tierarztkosten nicht bezahlen wollen, denn alle Katzen sind absolut an Menschen gewöhnt. Für Linus ist das nicht so einfach, da er als einzige soziale Katze, die ich kenne, immer sofort zu allen Katzen rennt und mit ihnen spielen möchte. Diese verstehen das aber eher als Angriff und so hat er sich schon ein paar Schrammen abgeholt.
Ansonsten haben wir seit ein paar Tagen eine Ameisenstraße in der Wohnung, mit kleinen schwarzen Gartenameisen. Während meine sofortige Reaktion „vernichten“ war, freute sich Anand sehr, denn Ameisen bringen Glück in Indien. Insektenspray wäre wohl auch keine so gute Idee mit den Katzen in der Wohnung. Also bemüht sich Anand nun sehr auf keine der kleinen Soldaten zu treten. Wenn mir mal ein paar Cornflakes herunterfallen, bücke ich mich nicht sofort um alles aufzusammeln, sondern denke nur: Ach, kriegen die Ameisen... und wenig später sieht man sie mit ihrer Beute abziehen, doch heimtückisch wie ich bin, denke ich schon über unauffällig gestreutes Backpulver am Ein- und Ausgang der Straße nach. o_O
Oh, großartig, das Wasser wurde abgestellt. Ich hoffe mal, das soll so.... nun, dann werde ich wohl den Tag in der Stadt verbringen müssen, um dort die funktionierenden Toiletten nutzen zu können. Eine Vorwarnung wäre schon nicht schlecht gewesen ...
Suchbild mit Katzen
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