31. März 2014

3. Portland


Am nächsten Morgen regnete es, wie es so häufig in Oregon der Fall ist; doch wir trotzten dem Wetter (mit Regenschirm) und auf ging es zur Stadtbesichtigung in die Innenstadt von Portland
Die Stadt erschien uns nicht sonderlich schön, überall sah man die Spuren der ehemaligen Industriestadt und die zahlreichen - teilweise doppelten Autobahn-Brücken, die über den Fluß führten - zerschnitten den Stadtkern.
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Die Stadt ist jedoch nicht aufgrund ihrer Schönheit so beliebt, sondern wegen ihre Lage und außergewöhnlichen Steuerpolitik: Portland befindet sich direkt an der Grenze zum Staat Washington und während man in Oregon keine Mehrwertsteuer bezahlen muss, dafür aber hohe Einkommenssteuern, ist es in Washington genau anders herum. 
Im Idealfall arbeitet man also in Washington und kauft in Oregon ein. 
Eine Folge dessen sind die zahlreichen Outlet Malls entlang der Highways. Wer viel einkauft, wird irgendwann auch sehr hungrig und so ist Portland ebenfalls für das sehr gute Essen bekannt, denn man kann in fast keiner amerikanischen Stadt mit vergleichbarer Größe so abwechslungsreich und preisgünstig essen, das gilt von Restaurantbesuchen, den 34 Miniatur-Brauereien und einer Imbisswagenkultur, die von koreanisch-hawaiianisch, dem ‚Oh My God‘ Burger, veganen Suppen bis Rentierbratwurst praktisch alles anbieten.
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Man kann sich aber in Winter und Frühling sicher sein, daß es regnet... so wie es auch bei unserem Ausflug der Fall war, denn die Pazifikwolken kommen nicht über die Rocky Mountains und regnen sich über der Stadt ab. 
Dadurch ist dieser Teil Oregons sehr, sehr grün: Im Regen sehen die langen Moos- und Flechtenbärte der Bäume eher sattgrün aus, doch wenn einmal die Sonne scheint, dann wechselt die Farbe fast zu giftgrün, durchsetzt mit tausenden Wassertropen, die im Licht um die Wette glitzern und funkeln.


Wir besuchten den Pioneer Place mit der Touristeninformation, versteckten uns vor dem Regen in der Pioneer Place Mall (und probierten leckere Schokolade!), liefen entlang der Statuen in den South Park Blocks hinauf zur Universität und zurück, bis in den Ausstellungsgarten des Kunstmuseums.
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Portland ist auch als Stadt der Rosen bekannt, davon sieht man zwar im März nicht viel, doch dennoch finden sich Rosen überall im öffentlichen Stadtbild, sei es auf den Polizeiautos, Straßenschildern, als Muster im Zaun usw. ...
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In der Zwischenzeit bekamen wir einen Anruf von unserer Nachbarin, die auf unsere Katzen aufpasste und wir erfuhren, daß Shweta krank war (vermutlich Nierenentzündung), blutete und dringend zum Tierarzt musste.
Unsere Tierärztin konnte sie erst am nächsten Tag empfangen und riet zum Notfalltierarzt (mit Kosten um die $1000, kein Schreibfehler) und so war es letztlich meine Entscheidung und über tausende Meilen entfernt, daß sie nicht zum Not-Tierarzt gebracht wird, sondern wir einen Tag warten würden. Danach war mir die Stadttour natürlich nicht mehr sonderlich wichtig, denn ich machte mir Gedanken darüber, ob meine Ansicht richtig war. Ich war schlichtweg nicht vor Ort und konnte nicht einschätzen wie dringend es wirklich war. 
(Zum Glück verlief alles glimpflich, einen Tag später brachte unsere Nachbarin Shweta zum Tierarzt, kam mit einem Antibiotikum zurück und die Probleme hatten sich erledigt :)

 Ich mag ja die Schnecke in diesem Foto ;-) 
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Im Regen, der im Laufe des Tages von Land- zu Platzregen-Stärke angewachsen war, besuchten wir einen indischen Imbisswagen und liefen danach auf den Radwegen des Uferparks, am Willamette River entlang, bis wir unser eher zufälliges Ziel, das Geschäft des ‚Voodoo Doughnut‘(3a.) erreichten. 
In der Zwischenzeit hatte sich der Regen aber tatsächlich etwas verzogen, so daß wir den Tag mit einem wunderschönen Sonnenuntergang und letzlich libanesischem Abendessen beendeten.

29. März 2014

2. Denver

Der Blick vom Parlamentsgebäude bis hin zu den schneebedeckten 'Foothills' der Rocky Mountains


In unserem Hotel in Denver trafen wir mit N. das nächste Mitglied unserer Reisegruppe. N. wohnte früher in Vermont, doch mittlerweile ist er meistens in Florida zu Hause. Sein Flug nach Denver verlief demnach sehr viel südlicher und war von Schneestürmen verschont geblieben. 
N. hatte genug Zeit auf der Konferenz verbracht und noch nichts von der Stadt selbst gesehen, so daß er sich mir für eine kurze Stadttour am nächsten Vormittag (bevor es zurück zum Flughafen ging) anschloß.


Wir lieferten A. im Konferenzzentrum ab (ein Gebäude, das man dank riesigem blauen Bär am Eingang wirklich nicht übersehen konnte) und auf ging es ins Regierungs- und Museumsviertel der Stadt.

 Die Skyline vom Hotelfenster fotografiert, sieht aus wie die jeder x-beliebigen amerikanischen Stadt. Zum Glück gibt es die Berge drumherum (ja, ich weiß nicht in diesem Foto) als Unterscheidungsmerkmal.

 Auf dieses Gebäude der Bibliothek würde ich am liebsten ein ganz altes Haus obendrauf setzen, vielleicht eine Scheune oder eine alte Schule :)

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Denver wird die ‚1-Mile City‘ genannt, da sich das Parlamentsgebäude exakt eine Meile über dem Meeresspiegel, ca. 1600 m hoch, befindet.
Diese Höhenlage kann Probleme bereiten wenn man nicht daran gewöhnt ist und so werden Touristen überall gewarnt es langsam angehen zu lassen und viel Wasser zu trinken.


Nach einem kurzen Spaziergang erreichten wir das Parlamentsgebäude von Colorado und suchten nach der berühmten Stufe (der 13.) auf der ‚One Mile‘ vermerkt war.
Danach sahen wir uns die Kunstwerke an, die vor dem Denver Art Museum standen und besuchten das ‚History Colorado‘ Zentrum.


Denver ist Cowboyland und die Menschen sind sehr stolz auf ihre Wild West Vergangenheit, die Pionierzeit und natürlich auf Buffalo Bill, der auf einem nahegelegenem Berg bestattet wurde. Zum Andenken an ihn pflegt die Stadt sogar eine eigene Bisonherde auf einer Wiese an der Autobahn. 

Danach ging es für uns weiter zur 16th Street Mall, einer langen Fußgängerpassage, wo wir uns mit A. und einigen Kollegen aus der Zeit in Ottawa (auf Konferenzen trifft man eben jeden) zum Mittagessen trafen.
Nach dem obligatorischen Besuch in einem der Souvenirläden ging es alsbald zurück zum Konferenzzentrum, und dann mit dem Taxi weiter zum Flughafen. Leider hatte unsere Zeit nicht ausgereicht um eine der 200 kleinen und großen Brauereien der Gegend zu besuchen...


Nach dem dreistündigen Flug mit Frontier Airlines erreichten wir Portland, Oregon und wurden von unseren Freunden abgeholt.
Sie lebten früher ebenfalls in Vermont, doch sind mittlerweile begeistert von ihrem neuen Wohnort in einer kleinen Vorstadt von Portland. Dort, in Hillsboro endete unser Abend dann alsbald, bei sehr guter indischer Hausmannskost.

28. März 2014

1. Flug von Burlington nach Denver


Am Dienstag, dem 4. März flogen wir mit United Airlines von Burlington nach Chicago und von dort weiter nach Denver.
Wie bereits im Blog beschrieben, war das zwei Tage nach unserem eigentlichen Abflugszeitpunkt, doch dank Schneesturm wurde unser Flug gestrichen und es ging erst am Dienstag weiter. Dadurch verpasste meinen Mann seinen Vortrag auf der Konferenz, die wir in Denver besuchen sollten und ich verpasste meine ‚Allein‘ Zeit, die ich - mit Museen, Gärten und Second Hand Läden besuchen - verbringen wollte. Aber gegen das Wetter kommt man nicht an, also hilft Jammern gar nichts.


Nach einem ereignislosen Flug erreichten wir den riesigen, grauen Flughafen von Chicago, nahmen den Bus um von einem Terminal zum nächsten zu reisen und alsbald ging es weiter zu unserem letzten Ziel des Tages: der wunderschöne Flughafen Denver.
Das Hauptgebäude besteht aus einer Art weißen Zeltstruktur, innen voller Kunstwerke, was mich natürlich sehr froh stimmte :)


Wir bezahlten für einen privaten Bus, der auch unser Hotel anfahren würde und so standen wir alsbald auf dem Busbahnhof und warteten .... im Schneesturm.
Es schneit/regnet so gut wie nie in Denver, die Stadt hat 300 Sonnentage pro Jahr ... doch wir erwischten dies seltene Ereignis kurz vor Mitternacht. Welch ein Glück ^^ Aber der Bus kam schnell und so verabschiedeten wir uns vom Flughafen... nicht für lange, denn schon am nächsten Nachmittag ging unser Flug weiter nach Portland, Oregon.

22. März 2014

Sortier-Aufgabe


Seit einer Woche sortiere ich die Fotos von unserem Urlaub. Ich bin noch nicht einmal beim dem Punkt angelangt, daß ich Bilder zuschneiden und bearbeiten kann; stattdessen sehe ich mir nur alle Bilder an und entscheide zwischen den Ordnern ‚gut‘ und ‚alt‘. Am Liebsten möchte ich pro 1000 Bilder nur 200 auswählen, doch das erreiche ich eher selten, denn keiner ist so ein schlechter Fotograf, daß er 700 schlechte Bilder pro 1000 produziert. 
Zwischendurch verschwammen mir auch öfter einmal die Augen, so daß ich für jede Ablenkung dankbar war und viel zu viel Zeit auf den Seiten des Gesichtsbuchs verbrachte. 
Meine Freiwilligen-Stunden für unseren Kooperative-Supermarkt absolvierte ich auch alle in dieser Woche (obwohl ich dafür einen Monat Zeit hätte), aber das hat eher Spaß gemacht: Gemüse auspreisen, Salatmixe in Tüten verpacken, Paranüsse in kleineren Tüten verpacken und sich dabei selbst unter Druck setzen, ob man den gesamten Karton voller Nüsse in einer Stunde in Portionspackungen verpackt bekommt ... etwas um mal unter die Leute zu kommen. 
Ansonsten herrscht nachwievor grausames, graues Winterwetter, gestern kamen die Temperaturen einmal über Null und es regnete, doch die Polarvortex ist immer noch ein Thema und so wird es bis zum Ende des Monats auf jeden Fall auch bleiben. Hoffen wir auf April.

(von oben, links) Three Twins Bio-Eis / Mango-Margharita bei einem Mexikaner nahe der Autobahn / Joghurt Eis (auch das Bild vom Laden darunter) zum Selbst-Befüllen und nach Gewicht bezahlen - in Monterey / Tee und Kuchen auf dem Flughafen Denver
(mitte, links) Schokolade und Souvenir aus San Francisco
(unten, links) Figuren aus Sauerteig vom Fisherman’s Wharf / (unten rechts) Deli Laden in Portland, Oregon

Um nicht völlig bilderlos darzustehen, habe ich aber ein paar Essensbilder von unserer Reise zusammengesammelt. Ein Foto vom Essen macht man meist nur mit der Handykamera, weswegen die Kollage perfekt für die geringere Bildqualität ist :) 
Mein Mann ist meist sehr schnell von gutem Essen begeistert, doch ich bin sehr wählerisch (ohne das ändern zu können) und so ist mir das Essen auf Reisen meist egal (irgendwas halt), weil die Chance etwas zu finden, das ich wirklich mag sehr gering ist... also warum sollte ich zu viel Geld dafür ausgeben. 
Das war dieses Mal jedoch anders, denn ich war mit echten Foodies unterwegs und während ich einen Plan ausarbeitete, was ich mir alles ansehen wollen würde, passten sie ihren Plan diesen Vorgaben an und fanden jeweils das beste Restaurant in der Nähe. Dadurch veränderte sich auch die Struktur des Reisens: Normalerweise haben wir ein reichhaltiges Frühstück, dann nur einen Snack zum Mittag und erst wieder zum Abendessen ein richtiges Mahl.


Doch unsere Mitreisenden wollten nichts zum Frühstück essen, so daß Mittag- und Abendessen zu den Hauptmahlzeiten und damit Teil der Reise wurden. 
Zum Glück wusste ich das bereits vorher, so daß ich nicht enttäuscht war, denn Restaurantbesuche in großen Gruppen können sich hinziehen und so brauchten wir zwei Tage um z.B. meine äußerst kurze San Francisco Wunschliste abzuarbeiten (etwas was sonst in sechs Stunden zu schaffen gewesen wäre.) Wohlweislich plante ich keinerlei Museumsbesuche ein und merkte einen Besuch im Golden Gate Park nur einmal an ... aber dafür hatten wir keine Zeit. 
Immerhin fand ich das Essen zumindest ein-zwei Mal tatsächlich auch selbst lecker, ein südindisches Restaurant hätte ich jedenfalls gerne in der Nähe, und ein Koreaner (Du Kuh Bee) wäre auch nicht schlecht ... :)

Vielleicht ermuntert mich das in Zukunft auch einmal mehr auszuprobieren und Essen auf Reisen nicht nur als Zeitverschwendung anzusehen :)
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