Am nächsten Morgen regnete es, wie es so häufig in Oregon der Fall ist; doch wir trotzten dem Wetter (mit Regenschirm) und auf ging es zur Stadtbesichtigung in die Innenstadt von Portland.
Die Stadt erschien uns nicht sonderlich schön, überall sah man die Spuren der ehemaligen Industriestadt und die zahlreichen - teilweise doppelten Autobahn-Brücken, die über den Fluß führten - zerschnitten den Stadtkern.
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Die Stadt ist jedoch nicht aufgrund ihrer Schönheit so beliebt, sondern wegen ihre Lage und außergewöhnlichen Steuerpolitik: Portland befindet sich direkt an der Grenze zum Staat Washington und während man in Oregon keine Mehrwertsteuer bezahlen muss, dafür aber hohe Einkommenssteuern, ist es in Washington genau anders herum.
Im Idealfall arbeitet man also in Washington und kauft in Oregon ein.
Eine Folge dessen sind die zahlreichen Outlet Malls entlang der Highways. Wer viel einkauft, wird irgendwann auch sehr hungrig und so ist Portland ebenfalls für das sehr gute Essen bekannt, denn man kann in fast keiner amerikanischen Stadt mit vergleichbarer Größe so abwechslungsreich und preisgünstig essen, das gilt von Restaurantbesuchen, den 34 Miniatur-Brauereien und einer Imbisswagenkultur, die von koreanisch-hawaiianisch, dem ‚Oh My God‘ Burger, veganen Suppen bis Rentierbratwurst praktisch alles anbieten.
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Man kann sich aber in Winter und Frühling sicher sein, daß es regnet... so wie es auch bei unserem Ausflug der Fall war, denn die Pazifikwolken kommen nicht über die Rocky Mountains und regnen sich über der Stadt ab.
Dadurch ist dieser Teil Oregons sehr, sehr grün: Im Regen sehen die langen Moos- und Flechtenbärte der Bäume eher sattgrün aus, doch wenn einmal die Sonne scheint, dann wechselt die Farbe fast zu giftgrün, durchsetzt mit tausenden Wassertropen, die im Licht um die Wette glitzern und funkeln.
Wir besuchten den Pioneer Place mit der Touristeninformation, versteckten uns vor dem Regen in der Pioneer Place Mall (und probierten leckere Schokolade!), liefen entlang der Statuen in den South Park Blocks hinauf zur Universität und zurück, bis in den Ausstellungsgarten des Kunstmuseums.
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Portland ist auch als Stadt der Rosen bekannt, davon sieht man zwar im März nicht viel, doch dennoch finden sich Rosen überall im öffentlichen Stadtbild, sei es auf den Polizeiautos, Straßenschildern, als Muster im Zaun usw. ...
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In der Zwischenzeit bekamen wir einen Anruf von unserer Nachbarin, die auf unsere Katzen aufpasste und wir erfuhren, daß Shweta krank war (vermutlich Nierenentzündung), blutete und dringend zum Tierarzt musste.
Unsere Tierärztin konnte sie erst am nächsten Tag empfangen und riet zum Notfalltierarzt (mit Kosten um die $1000, kein Schreibfehler) und so war es letztlich meine Entscheidung und über tausende Meilen entfernt, daß sie nicht zum Not-Tierarzt gebracht wird, sondern wir einen Tag warten würden. Danach war mir die Stadttour natürlich nicht mehr sonderlich wichtig, denn ich machte mir Gedanken darüber, ob meine Ansicht richtig war. Ich war schlichtweg nicht vor Ort und konnte nicht einschätzen wie dringend es wirklich war.
Unsere Tierärztin konnte sie erst am nächsten Tag empfangen und riet zum Notfalltierarzt (mit Kosten um die $1000, kein Schreibfehler) und so war es letztlich meine Entscheidung und über tausende Meilen entfernt, daß sie nicht zum Not-Tierarzt gebracht wird, sondern wir einen Tag warten würden. Danach war mir die Stadttour natürlich nicht mehr sonderlich wichtig, denn ich machte mir Gedanken darüber, ob meine Ansicht richtig war. Ich war schlichtweg nicht vor Ort und konnte nicht einschätzen wie dringend es wirklich war.
(Zum Glück verlief alles glimpflich, einen Tag später brachte unsere Nachbarin Shweta zum Tierarzt, kam mit einem Antibiotikum zurück und die Probleme hatten sich erledigt :)
Im Regen, der im Laufe des Tages von Land- zu Platzregen-Stärke angewachsen war, besuchten wir einen indischen Imbisswagen und liefen danach auf den Radwegen des Uferparks, am Willamette River entlang, bis wir unser eher zufälliges Ziel, das Geschäft des ‚Voodoo Doughnut‘(3a.) erreichten.
In der Zwischenzeit hatte sich der Regen aber tatsächlich etwas verzogen, so daß wir den Tag mit einem wunderschönen Sonnenuntergang und letzlich libanesischem Abendessen beendeten.