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Seit einiger Zeit arbeite ich pro Monat vier Stunden als Freiwillige im Bio/Hippie Supermarkt in unserer Straße. Dafür bekommen wir 12% Rabatt auf alle Einkäufe im nächsten Monat und sparen so zumindest ein wenig.
Bisher war ich damit beschäftigt Einkaufstüten und mitgebrachte Taschen der Einkäufer zu packen, so daß an den Kassen weniger Stau entsteht. Dann war ich in der Obst- und Gemüseabteilung tätig, was sehr viel Spaß, aber auch anstrengend war. Doch am vergangenen Mittwoch warteten Weihnachtsbäume auf mich... oder genauer gesagt, ich wartete auf die Bäume.
Der Supermarkt kauft jedes Jahr ca. 700 Bäume von umliegenden Baum-Farmen, zieht den Einkaufspreis davon ab und der Rest des Gewinns geht dann an eine Einrichtung, die sich um die zahlreichen Obdachlosen in der Stadt kümmert. Im letzten Jahr konnten auf diese Weise 10.000 $ überwiesen werden.
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Seit einiger Zeit arbeite ich pro Monat vier Stunden als Freiwillige im Bio/Hippie Supermarkt in unserer Straße. Dafür bekommen wir 12% Rabatt auf alle Einkäufe im nächsten Monat und sparen so zumindest ein wenig.
Bisher war ich damit beschäftigt Einkaufstüten und mitgebrachte Taschen der Einkäufer zu packen, so daß an den Kassen weniger Stau entsteht. Dann war ich in der Obst- und Gemüseabteilung tätig, was sehr viel Spaß, aber auch anstrengend war. Doch am vergangenen Mittwoch warteten Weihnachtsbäume auf mich... oder genauer gesagt, ich wartete auf die Bäume.
Der Supermarkt kauft jedes Jahr ca. 700 Bäume von umliegenden Baum-Farmen, zieht den Einkaufspreis davon ab und der Rest des Gewinns geht dann an eine Einrichtung, die sich um die zahlreichen Obdachlosen in der Stadt kümmert. Im letzten Jahr konnten auf diese Weise 10.000 $ überwiesen werden.
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Die ersten 330 Bäume sollten um 9 Uhr morgens eintreffen, doch da der Truck von der Polizei angehalten wurde, warteten wir noch bis 9:30 Uhr. Der LKW fuhr ganz klar mit Übergewicht, doch offenbar ist das auf kurzen Strecken erlaubt.
Auf den Fotos kann man es nicht so genau erkennen, doch ‚in echt‘ sah es riesig aus, man konnte genau sehen, wo die eigentliche Truck-Füllhöhe endet und dann wurden Latten in der Seite eingesteckt um noch höher auffüllen zu können - es waren letzlich 356 Bäume auf einem Lastwagen verpackt worden.
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Auf den Fotos kann man es nicht so genau erkennen, doch ‚in echt‘ sah es riesig aus, man konnte genau sehen, wo die eigentliche Truck-Füllhöhe endet und dann wurden Latten in der Seite eingesteckt um noch höher auffüllen zu können - es waren letzlich 356 Bäume auf einem Lastwagen verpackt worden.
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Zuerst stieg der Fahrer mit zwei anderen Mutigen hinauf auf den Baumberg und wenig später wurden die ersten, z.T. stark vereisten Bäume heruntergereicht.
Ich dachte, daß Bäume für max. 10 Meter tragen nicht so schwer sein kann, aber von Baum zu Baum wurden meine Arme etwas schlapper, bis ich anfing zuerst das Eis auszuklopfen.
Ich dachte, daß Bäume für max. 10 Meter tragen nicht so schwer sein kann, aber von Baum zu Baum wurden meine Arme etwas schlapper, bis ich anfing zuerst das Eis auszuklopfen.
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Mit dabei war auch das Maskottchen von der Obdachlosenvereinigung, die drei lila Menschen im Logo hat. Einer dieser lila gesichtslosen Menschen musste mit Bäume tragen helfen und dabei fotografiert werden.
Wir hatten alle Mitleid mit der armen Dame, denn sie konnte durch die Maske nur wenig sehen und war im dünnen Elastikanzug auch nicht gerade den winterlichen Temperaturen gemäß bekleidet.
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Mit dabei war auch das Maskottchen von der Obdachlosenvereinigung, die drei lila Menschen im Logo hat. Einer dieser lila gesichtslosen Menschen musste mit Bäume tragen helfen und dabei fotografiert werden.
Wir hatten alle Mitleid mit der armen Dame, denn sie konnte durch die Maske nur wenig sehen und war im dünnen Elastikanzug auch nicht gerade den winterlichen Temperaturen gemäß bekleidet.
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Nachdem alle Bäume ausgeladen waren, hieß es diese auszupacken, denn jeder Baum war extra verschnürt worden. In der nächsten Stunde schnitt ich mich fröhlich - mit den anderen Helfern - durch ganze Baumreihen, denn der überwältigende Geruch der frischen Bäume wirkte wie eine Weihnachtsdroge; und dann war meine zweistündige Schicht auch schon vorbei.
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In der ersten Euphorie wollte ich mich schon für die nächste Baumlieferung am Freitag anmelden, doch einen Tag später konnte ich mich kaum bewegen, Arme und Beine erzählten mir ganz genau, daß ich es am Vortag übertrieben hatte. Also wartete ich das Wochenende ab und meldete mich für heute, für eine normale Baumverkaufsschicht an.
Heute werde ich dann also den Käufern beim Bäume Aussuchen helfen und hoffentlich jemanden an meiner Seite haben, der mir erklärt, wie man einen Stammanschnitt macht und den Baum sicher auf einem Autodach befestigt.
Heute werde ich dann also den Käufern beim Bäume Aussuchen helfen und hoffentlich jemanden an meiner Seite haben, der mir erklärt, wie man einen Stammanschnitt macht und den Baum sicher auf einem Autodach befestigt.
Liebe Thea, es freut mich so sehr, dass Du einen Job hast. Auch wenn Du nix verdienst außer Rabatt beim Einkauf im Bioladen, triffst Du andere Menschen. Das tut gut, hebt das Selbstwertgefühl und - möglich ist doch alles - Du hast eine Tür für Dich aufgetan. Und Du unterstützst Euer Sozialwesen, das finde ich als Vollblutsozialarbeiterin besonders gut. Aber natürlich hoffe ich, dass Du das auch in Deinem Geldbeutel spürst. Es wird, sei gewiss, liebe Thea - nur Mut. Schönen Gruss von Cosmee
AntwortenLöschenDanke, diese temporäre Aufgabe hat wirklich viel Spaß gemacht und du hast recht, es tut gut, überhaupt irgendetwas zu machen :)
LöschenEs gibt hier soviele obdachlose Familien, die meisten Leute arbeiten in zwei Jobs, doch der Lohn reicht trotzdem nicht um die Miete zu bezahlen, da merkt man schon sehr deutlich, daß das soziale Netz hier fehlt.