9. Juli 2018

Römerkastell Saalburg

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 Vor der Porta Praetoria


Zwei Freiluft-Museen im Taunus, die wir schon seit unserem Umzug nach Frankfurt besuchen wollten, sind die Saalburg sowie der Hessenpark (in einem weiteren Artikel). 
Beide befinden sich in der Nähe von Bad Homburg, man kann mit dem Bus hinfahren, es gibt einen Wanderweg, der die Museen verbindet - wir waren jedoch bequem mit unseren Freunden per Auto unterwegs :) 

 

Die Saalburg ist in gewisser Hinsicht ein doppelt historischer Ort. Zum einen zeigt sie die Nachbildung eines Römerkastells, wie es einst dort entlang dem Obergermanisch - Raetischen Limes stand.
Der Limes war die Grenze des römischen Wirtschaftsraums zu den wilden Germanen und wurde von den Römern durch ein enges Netz an Kastellen und Wachtürmen gesichert.
Der Bau der Saalburg begann im Jahr 90 als einfache Holzeinfriedung für 160 Mann. 135 n.Chr. wurde es zu einem Kohortenkastell (für 500 Mann) ausgebaut. In der Form bestand es bis ins Jahr 260. Nach dem Verlassen der römischen Truppen, irgendwann im 3. Jahrhundert, verfiel es und wurde letztlich als Steinbruch genutzt, bis im 19. Jahrhundert die Forschungs- und Wiederaufbaumaßnahmen begannen.

                                                                            Der Blick nach Frankfurt
 

Da kommt man dann zum zweiten historischen Punkt, denn zum einen wurde die Saalburg nach damaligen Forschungsstand aufgebaut (1907); und zum anderen spielte auch der Zeitgeschmack (sowie Einfluß von Kaiser Wilhelm II., der das Projekt verfolgte) eine Rolle bei der Gestaltung der Gebäude. Heutzutage wird man auf die entsprechenden Unterschiede hingewiesen, wenn man das Saalburgmuseum besucht.
Vor dem Haupteingang des rekonstruierten Kastells befindet sich außerdem die Therme der Soldaten, südlich davon ein Dorf (ca. 1500 Personen) für die Zivilbevölkerung - die erkennbaren Reste der sog. Vicus-Häuser wurden ebenfalls erhalten, aber (bisher) nicht wiederaufgebaut.


Im Museum kann man sich Ausstellungen zu diversen Themen ansehen, seien es Handwerke, wie Schuster oder Schmiede; wie lebte der Kommandeur, wie lebte der einfache Soldat, was für Kleidung trugen sie (man darf sich sogar selbst eine Toga überwerfen ^^). 
Nach all diesem neuerworbenen Wissen, kann man das Erlebnis Saalburg dann mit einem Besuch in der ganz und gar hessischen Taverne ausklingen lassen. 


Wir hatten an diesem Tag zu wenig Zeit, aber rund um die Saalburg befinden sich noch diverse römische Spuren, die man erkunden könnte, wie z.B. zwei frühere Erdschanzen, Steine, Säulen, Straßenfragmente und vieles mehr. 
Für uns ging die Fahrt weiter - nächste Station: Hessenpark

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