Wir haben trotz des begonnen Semesters eine Wohnung gefunden im Stadtteil Vanier, der leicht verrufen ist, weil einige Gebiete nördlich der Montreal Road etwas heruntergekommen sind.
Aber von diesen sind wir weit entfernt, in unserer Umgebung befinden sich straßenweise Mittelklasse-Einfamilienhäuser und die zweistöckigen Appartment- anlagen, in denen eine Wohnung jetzt unsere ist.
Hier haben wir noch sehr viel zu tun (also ein regelmäßiges Schreiben werde ich in den nächsten zwei Wochen nicht versprechen können).
Gerade habe ich fast eine Woche auf die Lieferung von IKEA-Möbeln gewartet, die Lieferfirma ist echt zu blöd, am ersten Tag konnten sie nicht klingeln, am zweiten Tag kamen sie gar nicht, dann mussten wir den gesamten Auftrag stonieren, das Geld zurückbekommen und neu ordern, beim dritten Mal haben sie zwar geliefert – aber nur 8 von 9 Gegenständen die kommen sollten und heute nun kam endlich das letzte Stück an.
Das war wirklich nervenaufreibend, ständig musste Anand den Möbeln hinterhertelefonieren (wir hatten ja kein Telefon in der Wohnung und die Leute, die die Möbel ausliefern sollten, haben auch kein Handy dabei- wozu auch..) und zweimal mehr mussten wir nur deswegen zu IKEA fahren, welches sich im äußersten Westen der Stadt befindet, während wir eher weit im Osten wohnen... Viele andere Möbel bekommen wir von einem Kollegen von Anand, der Ende September nach Spanien zieht, demzufolge hier seine Wohnung auflöst und solange kommen wir auch mit der halbeingerichteten Version aus.
Unsere Wohnung ist eine ehemalige Modell-Wohnung, die immer gezeigt wurde, wenn Menschen sich ein Bild vom Wohnen machen wollten. Deswegen war sie bereits voller Möbel als wir einzogen und für 200 $ mehr hätten wir die Wohnung auch möbeliert mieten können. Aber die Möbel waren nur zum Zeigen, die Couch sah schick aus und war so bequem wie ein Stück Holz, das Bett nur 1,20 m breit und all das sollte nun 2.400 $ mehr im Jahr kosten. Nun haben wir uns für ungefähr die Hälfte dieses Geldes eingerichtet und können die Möbel wenn wir von hier wegziehen, verkaufen um wenigstens einen Teil dessen wieder hereinzubekommen.
Damit sind wir sehr zufrieden.
Da die Wohnung nie wirklich benutzt wurde, sind wir die Erstbenutzer der Einbauküche, Herd, Kühlschrank alles war noch teilweise verpackt, die Schränke haben schöne Holzfronten (Show off) und billige Plasteknäufe (in Modellküchen kommt es eben nicht auf die Benutzbarkeit an.)
Direkt vor unsern Fenstern zieht sich durch die Baumkronen ein dickes schwarzes Telefonkabel hin, das als eine Art Transitweg für die schwarzen Eichhörnchen dient. Den ganzen Tag kann man sie darauf langhüpfen sehen. Wenn es so wie heute regnet, finden sie sich auch gerne auf den Fensterbrettern ein – oder auf unserer Klimaanlage, die wir aber bei derzeitigen 15 °C wohl nicht mehr oft benötigen werden.
Auf der anderen Straßenseite befindet sich ein Supermarkt (um den wir schon von Anands Kollegen beneidet werden, weil er sehr billig sein soll), der täglich (am Sonntag nur bis um 5) bis 9 Uhr geöffnet hat und wenn das nicht reicht gibt es noch einen kleinen Konsum um die Ecke, der sogar rund um die Uhr offen ist. Das ist praktisch, denn da wir kein Auto haben, wäre es problematisch, wenn man selbst zum Lebensmittelkaufen, den Bus nehmen muss.
Ansonsten liegt unsere Straße direkt zwischen zwei der Hauptbusrouten und so ist die Wohnung auf halben Weg zur Innenstadt und auf halben Weg aus der Stadt heraus, zum Institut .. insgesamt als gute Wahl anzusehen... soweit wir das bisher überblicken können..
Hihi, ich unterstelle Anand einfach mal, in einer provisorisch eingerichteten Wohnung klarzukommen... und das Bild gibt mir Recht. :D
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