Wie ich bereits in meinem Teodeco Blog berichtete, waren wir am vergangenen Wochenende in Rothenburg ob der Tauber - der Heimat von Käthe Wohlfahrt: Dort wo man das ganze Jahr über Weihnachtsschmuck kaufen kann.
Wir hatten vorher überlegt, ob wir für eine Nacht ein Hotelzimmer in der Stadt mieten sollen, fanden das dann aber zu kompliziert und entschieden uns für einen Tagesausflug. Dazu fährt man zwar ca. drei Stunden pro Strecke ab Frankfurt (mit dem Zug) - aber so schlimm ist das auch nicht und man ist dafür am Abend wieder zu Hause. Damit sich das überhaupt lohnt, muss man natürlich früh losfahren und so erreichten wir noch vor der Mittagszeit Rothenburg.
Es war auch mein erster Besuch im Freistaat Bayern - obwohl Franken nur kurz hinter Frankfurt beginnt klingt logisch, hatten wir die Gegend bisher noch gar nicht besucht.
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Sobald man vor den Stadttoren von Rothenburg steht, begreift man auch den Namen, denn ob steht offenbar für über, schließlich thront die Stadt wie ein Adlerhorst über dem Tal durch das sich die Tauber schlängelt.
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Da die Stadt als Weihnachtsort so bekannt ist, erwarteten wir natürlich auch Menschenmassen an diesem Adventswochenende, aber obwohl es sehr voll war, konnte man doch noch treten und die Nebenstraßen waren völlig leer.
Es hilft offenbar, daß derzeit überall Weihnachtsmärkte stattfinden, denn damit kann Rothenburg tatsächlich nicht mithalten: Man kann zwar in fast jedem Laden Weihnachtsartikel kaufen, doch von den typischen Weihnachtsmarktbuden gibt es nur eine Handvoll auf dem Marktplatz.
Wir folgten jedenfalls dem steten Menschenstrom vom Bahnhof in die Innenstadt, wunderten uns über die vielen Trumps in der Stadt, Trump (mit einem p) waren die Bäcker - Trumpp: Metzger; tranken sehr furchtbaren Glühwein, aßen viel besseren Lebkuchen und fanden dann unseren Weg zum Burggarten.
Am Bahnhof konnte man eine kleine Stadtkarte bekommen, aber eigentlich findet man sich auch so problemlos zurecht.
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Vom Burggarten (die dazugehörige Burg gibt es schon seit 1356 nicht mehr) hatte man einen großartigen Ausblick auf das Taubertal und auch die Stadt selbst.
Wenn man bedenkt wie wenige Städte noch Stadtmauern haben, meist ist es höchstens noch ein kleines Stück hier und da - und dann sieht man in Rothenburg die gesamte Stadt-Festungsanlage inklusive sämtlicher Tore und Türme vollständig erhalten - dann fragt man sich staunend wie sie das geschafft haben.
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Einige Zeit später liefen wir an der langen Schlange vor dem Weihnachtsmuseum vorbei - das hätte mich zwar schon interessiert, aber so lange anstehen mag ich dann doch nicht, bis wir das Kriminalmuseum erreichten. Dort gab es ein schönes Café in dem wir erstmals die Spezialität der Stadt: Schneeballen probieren konnten.
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Einige Zeit später liefen wir an der langen Schlange vor dem Weihnachtsmuseum vorbei - das hätte mich zwar schon interessiert, aber so lange anstehen mag ich dann doch nicht, bis wir das Kriminalmuseum erreichten. Dort gab es ein schönes Café in dem wir erstmals die Spezialität der Stadt: Schneeballen probieren konnten.
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Danach sahen wir, daß jeder Bäcker der Stadt diese in unterschiedlichsten Varianten anbot und kauften weitere Bällchen als Souvenir ^^ Einen neuen Kühlschrankmagneten gab es aber auch; und dann sahen wir uns weitere schöne Häuser und sonstige Postkarten-Ansichten der Stadt an.
Dabei fanden wir auch einen weiteren Käthe Wohlfahrt Laden in der Nähe des Plönlein, der weniger voll aussah als alle anderen, und dachten uns, wenn schon in Rothenburg... als wir den Laden betreten wollten, wurden wir aber auf eine 5 minütige Wartezeit hingewiesen - doch kurz danach konnten andere Leute hinter uns den Laden ohne Wartezeit betreten und ohne, daß jemand das Geschäft verlassen hatte. Offenbar sahen wir weniger kaufwütig aus, oder noch schlimmer wir wollten bestimmt nur gucken. Nach dieser Erfahrung hatten wir keine Lust mehr auf Käthe Wohlfahrt und besuchten einige andere Läden.
Nachdem der Mann mich aus dem Mittelalterladen herausbugsiert bekam, ohne daß ich etwas kaufen konnte, wurde ich dann in einem kleinen Laden mit kleinem Ladenhund fündig und beschloss meine Sammlung an Zinnornamenten endlich Wirklichkeit werden zu lassen. Jetzt werde ich jedes Jahr einen Zinnanhänger dazu kaufen.
Dort gab es auch sehr schöne handgemalte Holzanhänger von einem Künstler aus der Stadt - doch die Beschwerden der Verkäuferin, daß sie diese Anhänger ständig wieder zusammenkleben muss (sie klebte auch gerade eins) waren nicht gerade verkaufsfördernd.
Dem knurrenden Magen folgend, fanden wir wenig später ein erstaunlich leeres Restaurant - dessen Küche jedoch gerade geschlossen war, es gab nur noch Flammkuchen. Da wir keine Lust hatten weiterzusuchen, wussten wir schon, was wir bestellen würden.
Nach einer längeren Pause in dem gemütlichen Restaurant, wurde es langsam Zeit zum Bahnhof zurückzukehren.
Auf dem Rückweg sahen wir ein Schild, daß den Weg zu Holzschnitzern wies, dem wir nicht widerstehen konnten. Also besuchten wir ein wahrlich mittelalterlich aussehendes Haus, stiegen ausgetretene, schiefe Stufen empor und siehe da, im ersten Stock waren die Holzschnitzer bei der Arbeit. Ihre Werke konnte man im Laden im Erdgeschoß kaufen, doch da wir nun wirklich los mussten, blieb es bei einem flüchtigen Blick. Wenn man lokales Handwerk bewahren möchte, sollte man sicher hier etwas einkaufen, denn vor allem die unbemalten Figuren sahen geradezu wie Kunstwerke aus.
Nun hieß es für uns ‚Auf Wiedersehen Rothenburg‘, wir kommen bestimmt noch einmal her, und bringen weitere Gäste mit.
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Und kaum waren wir zu Hause angekommen, meinte unsere Vermieterin, daß sie gerade Glühwein zubereitet hatte, aus frisch gepresstem Orangensaft und Primitivo, und ob wir auch etwas davon trinken wollten. Wir wollten: Zuerst den schlechtesten - dann den besten (roten) Glühwein am gleichen Tag zu trinken - das muss man auch erst einmal hinbekommen :)
Und unter der Mistel wurdest Du bestimmt geküsst! Wow, ganz schön viel los in Rothenburg. Übrigens wollen die Franken gar nicht zu Bayern gehören, wenn man sagt Du bist Bayer kriegste zu hören: neeeee, ich bin Franke. An Rothenburg bin ich vorbei gefahren, als ich letzte Woche in Dinkelsbühl war. Schön geschrieben, liebe Thea. Viele Grüße von Cosmee
AntwortenLöschenAlso, ich musste den Mann zurückrufen und ihn zweimal darauf aufmerksam machen, daß wir unter einer Mistel stehen ^^
LöschenIch wünsche Dir eine schöne neue Woche :)