Am Wochenende hatte A. zum ersten Mal eine Kollegin eingeladen, die dann mit ihrer Mutter zu Besuch kam. Da die Mutter nur Hindi gut spricht und Englisch versteht, war die Unterhaltung etwas schwieriger für mich, aber immerhin verstand ich doch, dass Deutschland sehr kalt und Paris sogar noch kälter war.
Sie fanden auch unsere Wohnung schön, was ich insofern toll fand, weil ich mich manchmal zu sehr auf das was noch fehlt konzentriere und weniger auf alles was wir seit Oktober geschafft haben. Als sie zum Abschied meinten, jetzt möchten sie auch ihre Wohnung weihnachtlich dekorieren, hatte ich jedenfalls das Gefühl etwas richtig gemacht zu haben.
Gestern nun war ich mit dem Mann beim Fußballspiel 1.FC Saarbrücken gegen Alemannia Aachen.
Da wollte A. eigentlich mit einem Freund hingehen, der dann aus gutem Grund nicht kommen konnte, und auf der Arbeit hatten alle Leute, die Interesse an Fußball haben, ohnehin Dauerkarten.
Zunächst überlegte ich mir Strategien, wie ich auch bei Temperaturen um den Gefrierpunkt (in der Nacht zuvor hatte es sogar noch geschneit) so warm angezogen bin, dass ich das 90 Minuten lang sitzend aushalte. Also Leggings, plus Thermo-Jeans, Wollsocken, Merinohemd und eine Kombination aus zwei Jacken. Der Mann schlug dann noch meine Canada-Olympiamütze vor, immerhin meine wärmste – und ich hatte sie auch schon zu Eishockey-Spielen getragen.
Leider interessiere ich mich weder für Fußball noch Eishockey, noch mein langweiligster Besuch: Baseball und das ging auch noch vier Stunden lang, aber es half letztlich, dass der Herr im Stuhl neben mir mir quasi ununterbrochen ins Ohr rief, so dass ich halbwegs mitkam: Handspiel, Schiri doof, verdammt warum treffen die denn selbst nach so guten Chancen nicht das Tor.
Letztlich endete das Spiel 1:1, was auch meinen Mann freute, denn so musste er sich nicht entscheiden, für welche Mannschaft er denn nun eigentlich ist.
Die Aachener Fans schossen sich derweil durch ein gesamtes pyrotechnisches Sortiment und beleidigten die gegnerischen Fans mit fast schon poetischen ,Hurensöhne’ Gesänge, was die Saarländer mit einem schlichteren ‚Wichser‘ beantworteten. Immerhin kamen zum Ende auch noch ‚Weihnacht‘-Rufe, dann wurde es fast besinnlich - während wir nach Schluß im böigen Nieselregen so schnell wie möglich hinunter vom Stadion zum Bahnhof stolperten, denn ersten Zug nach St.Ingbert mit noch wenigen Fans bekamen und kurz nach 22 Uhr zu Hause waren.
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