Als ich 2008 in Indien war, hatte ich mitunter das Gefühl, daß der Terror mich langsam einholt, Bombenanschläge auf dem Markt in Jaipur, nachdem wir gerade dort waren... Anschläge in Mumbai, nachdem ich dort gelebt habe, es schien immer näher zu kommen. Das änderte sich mit dem Umzug nach Kanada, denn die letzten Jahre verliefen friedlich in Amerika, doch gestern hatte ich dieses nagende, unbestimmte Gefühl zum ersten Mal wiedererlebt.
Wir waren gerade zum Neujahrswechsel in Boston, inmitten der Menschenmassen auf dem Copley Square und sind die Straße entlanggelaufen, auf der die zwei Splitterbomben explodiert sind. Wenn wir zum Marathon in Boston gewesen wären, hätte man uns sicher auch im Zieleinlauf finden können, obwohl wir vermutlich nicht noch zwei Stunden nach dem Sieg-Läufer dort gestanden hätten. Es ist alles ein wenig seltsam, was diese Anschläge angeht, daß sie nur nach unten splitterten, so daß man überall fürchterliche Bilder von blutigen Knochen sah, die einmal Beine gewesen sind, doch gerade dadurch haben die meisten Leute überlebt, denn es war das Bein und nicht der Kopf.
Aber die Zeit irritiert mich am Meisten, warum sollte jemand eine Bombe zum Marathon zünden und wartet dann noch so lange, nachdem der Sieger im Ziel war und die meisten Zuschauer, die keine Angehörigen und Freunde anfeuerten längst von der Ziellinie verschwunden sind?
Aber die Zeit irritiert mich am Meisten, warum sollte jemand eine Bombe zum Marathon zünden und wartet dann noch so lange, nachdem der Sieger im Ziel war und die meisten Zuschauer, die keine Angehörigen und Freunde anfeuerten längst von der Ziellinie verschwunden sind?
Daß man bisher nichts genaues weiß stört die amerikanischen Medien natürlich nicht zu spekulieren: Ihrer Meinung nach handelt es sich um einen arabischen oder afrikanischen Muslim, der mit Studentenvisa im Lande ist ... super, da kann man doch sofort wieder anfangen, alle Nicht-Weißen aus Rache anzugreifen. Daher hoffe ich sehr, daß sich der Täter als verrückter, weißer Amerikaner herausstellt.
Ein wenig musste ich auch an die Länder denken, in denen so ein Bombenanschlag mit drei Toten es nicht einmal mehr in nationale Medien geschafft hätte und wo die Zahl der Verwundeten, die versterben sehr viel höher ist, da adäquate Hilfe eben nicht sofort zu erhalten ist ...
Ein wenig musste ich auch an die Länder denken, in denen so ein Bombenanschlag mit drei Toten es nicht einmal mehr in nationale Medien geschafft hätte und wo die Zahl der Verwundeten, die versterben sehr viel höher ist, da adäquate Hilfe eben nicht sofort zu erhalten ist ...
Wir haben sämtliche Freunde erreichen können und auch wenn teilweise deren Verwandte verletzt wurden, sind alle davongekommen, die wir persönlich kennen ... immerhin etwas.
Js, liebe Thea, ich habe Deine Gedanken zu diesem Bombenanschlag gelesen. Und ich habe die Nachrichten verfolgt, die Bilder gesehen. Und den kleinen glücklichen Jungen...Und Und Und Banales mag ich nicht schreiben hierzu, kannst Du Dir sicherlich denken Gruss von Cosmee
AntwortenLöschenEs ist ein wahrlich seltsamer Fall, dieser zwei Brüder und leider wurden in Boston muslimische Frauen zusammengeschlagen, Studenten aus Bangladesh erwischte es in New York ... einfach so aus Rache, und Sarah Palin wollte Prag bombadieren. Die spinnen würde Obelix dazu sagen.
LöschenYay, diese Art Terror ist das fieseste, hinterhältigste und schäbigste, was man sich nur denken kann. Dahingehend habe ich für die verursacher keinerlei Verständnis mehr und empfinde solche Personen als überflüssig für die Welt.
AntwortenLöschenWer es tatsächlich war, hat sich ja mitlerweile herausgestellt.
wäre es ein durchgeknallter weißer Amerikaner gewesen, hätte man sich in Deutschland schon wieder das Maul zerrissen über "die Amis".
Ja, mein Mann musste zuerst lachen, als ich meinte die Täter sind weiß und Muslime... die Kombination hatte vorher keiner bedacht.
LöschenAber Amerikaner bauen eben keine Bomben (meistens) wenn dann schießen sie und töten dabei sicher mehr als nur drei Leute... aber das ist dann eben okay, geistig gestört und wäre laut NRA zu vermeiden gewesen, wenn jeder Besucher des Marathon ebenfalls bewaffnet gewesen wäre.