21. März 2015

Kleingedruckt

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Als ich dieses Schild hoch an einem Baum in Nieder-Eschbach sah, musste ich doch ein wenig schmunzeln.
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Natürlich kann dessen Aussage durchaus bezweifelt werden, denn so kurz hinter Frankfurt - mit Feldberg Aussicht - gelegen, kann der Dichter durchaus einmal die dortigen 'Honigwiesen' besucht haben... und sei es nur um sich die letzte Furt von Frankfurt anzusehen (obwohl es zu seiner Zeit noch nicht die letzte Furt gewesen sein mag) - aber solange niemand den Gegenbeweis antritt ... ^^

14. März 2015

Alt-Sachsenhausen

 Die Apfelweinwirtschaften neben dem Affentorplatz
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Dieser Stadtteil von Frankfurt ist tatsächlich so alt, wie der Name bereits andeutet und gehört zusammen mit dem restlichen Brückenviertel zu den interessanteren Teilen von Sachsenhausen.
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Leider sind die Clubs und Bars in dem ‚Party‘ Viertel eher auf Ballermann-Niveau - so kann man z.B. Bier am laufenden Meter kaufen.
Es gibt aber neben den üblichen Irish Pubs, Shisha Lounges und traditionellen Apfelweinwirtschaften auch ungewöhnliche Restaurants, u.a. ein japanisches Nudelhaus, das bereits auf unserer Zu-Besuchen Liste steht.
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 Der Kuhhirtenturm und bemalte Hausfassade
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Das Viertel hat die höchste Brunnendichte in der Stadt - eine Tatsache, die jedes Jahr mit einem Brunnenfest begangen wird. 
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Wenn man an einem Montag morgen durch die Straßen läuft, hat man diese jedoch fast für sich alleine und erfreut sich lieber an windschiefen Fachwerkhäuschen, z.T. interessanten Neubauten und engen Gassen.
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Sachsenhausen soll laut wikipedia übrigens nicht nach hausenden Sachsen benannt worden sein (obwohl es diese Legende auch gibt), aber es war eigentlich Sassenhausen… ein Ort an dem Beisassen (Menschen ohne volle Bürgerrechte) wohnten.
Der Stadtteil gehörte seit dem Mittelalter zur Stadt Frankfurt und wurde von den Frankfurtern gerne Dribb de bach (Drüben vom Bach) genannt.
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6. März 2015

Flashback Friday: Holi Hai


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Jemand hatte Holi einmal als ‚so ähnlich wie Ostern‘ beschrieben, nur daß die Farbe eben auf einem selbst anstatt der Ostereier landet. Das vereinfacht die Geschichte natürlich unglaublich und lässt sämtliche mythologischen Geschichten und Traditionen außer Acht.
Doch wenn man zum heidnischen Ansatz beider Feste zurückkehrt, dann handelt es sich tatsächlich um Frühlingsfeste in denen das Erwachen der Natur nach dem Winter bejubelt und eine neue, ertragreiche Wachstums- und Erntesaison erhofft wird.

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A. und ich feierten Holi 2008 in Dombivli. Damals spielte er mit den anderen ‚Jungs‘ der housing society mit den richtig fiesen Farben im ersten Innenhof des Hauses, sowie vereinzelt auf der Straße.
Ich spielte mit ein paar Kindern in einem verwinkelten Teil des Hofes, der am weitesten von der Straße entfernt war und damit als vergleichsweise sicher angesehen werden konnte. (Da zu Holi traditionell nicht nur Farben sondern auch das berauschende Hanf-Milch Getränk Bhang gehören, ist diese Vorsichtsmaßnahme unumgänglich.)
Wir verdünnten die Farben auch sehr und spielten eher mit leicht angefärbten Wasserbomben. Perfekt bei dem heißen Sommerwetter in Mumbai :)

 Der Mann von Welt trägt lila Nagel-nicht Lack, sondern Farbe ^^
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Danach spielte A. noch öfter Holi, besonders in den letzten Jahren in den USA. Doch wurde dann nur mit trockenen Farben gespielt und so hielt ich mich als Asthmatiker lieber vornehm zurück :)

5. März 2015

Frankfurter Karneval


Anfang Februar sahen wir uns den Karneval in der Stadt. an. 
In Frankfurt fand der große Umzug am Sonntag vor dem Rosenmontag statt und da wir Ausversehen eine Stunde vor Beginn ankamen, sahen wir der gesamten Veranstaltung bei den Vorbereitungen am Mainkai zu, liefen den Zug ab und amüsierten uns über die diesjährigen politischen Figuren, die noch in einer schattigen Nebenstraße auf ihren Einsatz warteten.
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Alle Leute waren sehr entspannt und genossen das sonnige Wetter, nur der Zug des türkischen Kulturzentrums musste mit großem Polizeiaufkommen gesichert werden, Pegida Gegendemonstranten inklusive.

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Abgesehen von diesem und einem indischen Wagen, ist der Karneval jedoch eine rein deutsche Angelegenheit, es gibt keine andersfarbigen Funkenmariechen oder Karnevalsprinzen. Die Züge spielten fast alle deutsche Kneipenmusik, deren Auswahl offenbar sehr begrenzt ist, so daß man alle fünf Minuten von irgendwoher ‚Heute fährt die 18 bis nach Istanbul‘ beziehungsweise ‚Deine Schwester ist ein richtig geiles Luder‘ mitgröhlen konnte, wenn es nicht ohnehin wieder ‚Atemlos‘ wurde - dann doch lieber Spielmannzüge.
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Als sich die Wagen endlich in Bewegung setzten, liefen wir mit, sammelten ein paar ‚Kamelle‘ ein und versuchten uns an interessanten Fotos (schließlich hatten wir beide zur Feier des Tages unsere schweren DSLR mitgeschleppt, statt des so bequemen Smartphones^^) 
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Da ich dabei offenbar zu konzentriert aussah, wurde ich vom ‚Ebbelwoi‘ Express herangewunken und bekam ein Glas Apfelwein in die Hand gedrückt - zum Entspannen.
Das funktionierte sehr gut, denn für die nächste Stunde wurden meine Fotos eher leicht unscharf, aber egal, das war lustig :))
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Nachdem ich meinem Magen eine etwas bessere Basis gegeben hatte, mit glasierten Berlinern, die hier Kreppel heißen, ging es mir aber schon wieder etwas besser und wir liefen weiter bis zu den Bühnen auf dem Römer. 
Die Menschenmassen waren erträglich, natürlich gab es sich sinnlos betrinkende Jugendliche - aber es hielt sich alles in Grenzen, war tatsächlich eher gemütlich als verrückt. Nach eine Weile kehrten wir zum Mainufer zurück, wo die Wagen kurz vor Ende ihrer Fahrt den gesamten Bonbonrest verteilten, hier sammelte schon keiner mehr was auf. Jetzt mussten wir nur noch eine der Mainbrücken überqueren und schon waren wir zurück in ‚unserem‘ Stadtteil :)
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Am nächsten Tag fuhr ich nach Köln. 
Das fand eher zufällig am Rosenmontag statt, denn eigentlich wollte ich nur meine Schwester besuchen, die vor kurzem in die Stadt gezogen war. Das ist für mich sehr praktisch, denn die Fahrt von Frankfurt nach Köln beträgt nur ca. 2 Stunden und da man die vielen Fernbusverbindungen nutzen kann, bezahlt man in der Regel um die 7 € für die Fahrt. 
Der Bus musste in Köln natürlich eine etwas andere Route fahren, denn viele Straßen waren abgesperrt, doch letztlich landeten wir am Hauptbahnhof inmitten des Karneval ‚Mayhem‘ 
Von entspannt konnte hier wahrlich keine Rede sein, überall war Polizei und die ausnahmslos verkleideten Menschen torkelten in verschiedenen Stadien des Alkoholkonsums durch den Bahnhof, während ich inmitten des Chaos versuchte herauszufinden, wie ich trotz veränderter Straßenbahnlinien an mein Ziel kommen konnte. Linkerhand übergaben sich Kinder (waren die überhaupt schon 16?) rechterhand sah man den Dom und einen Teil der Umzuges. Mein Schwager erklärte mir letztlich am Telefon, wie ich die Stadt umfahren konnte, dazu fuhr ich mit der S-Bahn bis zu einer Straßenbahn-Endhaltestelle und sozusagen von hinten erreichte ich mein Ziel in Braunsfeld.
Ganz vom Karneval verschont war man dort natürlich nicht, durch den Stadtwald liefen Superman, Mini-Feuerwehrmänner, Sombrero-Hut-Besitzer und die sieben betrunkenen Zwerge, doch es war wieder erträglich. 
Von einem Kölner wurde mir noch am gleichen Tag bescheinigt, daß der Frankfurter Karneval gar keiner ist, weil Frankfurt kann gar kein Karneval - aber ich glaube ich fand die falsche Version eigentlich ganz gut :)

1. März 2015

Das Vorhängeschloss der großen Liebe

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Ich habe die Liebesschlösser nie verstanden, zuerst habe ich von diesem damals noch neuen Brauch gelesen, doch bald schon sah man die Vorhängeschlösser an sämtlichen Brücken auftauchen, in Washington D.C. z.B. habe ich sie sogar an Autobahnbrücken hängen sehen (in welchen Fluß wirft man dann eigentlich den Schlüssel?) 
Es gibt mir ein seltsames Gefühl im Magen, daß ich den romantischen Wert eines Schlosses schlichtweg nicht begreifen kann: Sonnenuntergang, Abendessen bei Kerzenlicht … und dann hängt man ein neues Schloss zu den Tausenden Rostigen an der Brücke an, die in der Masse alsbald ein strukturelles Risiko für das Brückengeländer darstellen - soo romantisch… An der Pont des Arts in Paris hangen 54 Tonnen an Liebesschlössern, die das Geländer wegbrechen ließen und schließlich dazu führten, daß Vorhangschlösser dort verboten wurden.
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Aber wenn man den häßlichen Gesamteindruck außer Acht lässt, dann kommt man doch nicht umhin, wenigstens ein wenig gerührt zu sein, von alle den Tausenden von Menschen, die ihre Gefühle und besonderen Momente ihres Lebens in dieses schlichte Symbol der Hoffnung gelegt haben … :)
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